StuPa-Wochenende mit Abstrichen

Ein Artikel von Florian Bonn

Zunächst einmal: Was ist eigentlich ein StuPa-Wochenende?

Es ist eine Art Kennenlerntreffen für das im Januar neu gewählte StuPa, das sich am kommenden Dienstag erstmals neu zusammensetzt. Organisiert wird das Wochenende vom AStA. Meist irgendwo schön ruhig in einer Jugendherberge. Dort sollen Ziele für die kommende Legislatur gesteckt und schon mal über die (neue) AStA-Struktur beraten werden.

(Die Mitgereisten: StuPisten, Senatoren & AStA-Mitglieder)

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Mensaumbau im Praxistest

Gestern gegen 13:20 war ich in der Mensa am Wall essen, also durchaus außerhalb der Hauptbetriebszeiten. Trotzdem war der Essensausgabebereich von einer recht langen Schlange dominiert, die kam aber nicht (wie früher) von den Kassen, sondern von den Essensausgaben. Hier hatte sich grandioserweise eine Schlange für alle Gerichte gebildet – nur an die SB-Theke kam man direkt. Aber warum bildet sich diese „eine“ Schlange, anstatt wie, vor dem Umbau, mehrere kleine?

Eklatante Planungsfehler

Grund ist in meinen Augen ein eklatanter Planungsfehler beim Mensaumbau (wir berichteten). Die Kassen liegen genau gegenüber den Ausgaben 3 und 4, die meistens am stärksten frequentiert sind und wo sich folglich auch die längsten Schlangen bilden. Würden sich „normale“ Schlangen bilden, wären diese genau im Bereich der Kassenschlangen. Auch die typische Kurvenform, die sich früher gebildet hat ist kaum noch möglich, da die Theke im Bereich von Ausgabe 1 in den Raum reinragt (Wieso eigentlich, beim Tellergericht ist eigentlich selten erhöhtes Personalaufkommen?).

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Ein Demagoge wird zum Messias

Ein Kommentar von Florian Bonn

Der 6. Januar dieses Jahres brachte nicht nur (mal wieder) meinen Geburtstag, sondern auch den Auftakt zum persönlichsten und intensivsten Wahlkampf rund um die StuPa- und Gremienwahlen, an den ich mich erinnern kann. Das StuPa Info Blog ging online und der Wahlmoritz erschien.

Letzterer brachte eigentlich wenig interessantes, mein persönliches Highlight war der Kandidat, der sich für bessere Radwege einsetzen wollte. Gut, dass Leute mit Themen werben, die nichts mit dem StuPa zu tun haben ist normal, aber eine völlige Abkehr von der Uni ist… kreativ. Ein anderer Kandidat (Sebastian Jabbusch) stellte sich hingegen als „Anwalt der kleinen Leute“ dar, der die Geldverschwendung des StuPas stoppen und die verwurzelten Strukturen aufbrechen will. Gewisse Vergleiche mit Parteien am Rand des politischen Spektrums, die auch primär gegen „die da oben“ sind, drängen sich auf.

(Da)gegen war auch eines der Hauptthemen dieses Blogs. Gegen Verschwendung, gegen den konservativen Block, gegen Berufshochschulpolitiker, gegen den Schmusekurs der Senatoren mit dem Rektor usw. Da sich in den folgenden Tagen und Wochen so ziemlich jeder, der noch eine Rechnung mit irgendwem offen hatte, in den Kommentaren des Blogs einfand entwickelte sich eine wunderschöne „Alles Scheiße außer Mu.. äh, Sebastian“ Stimmung.

Nicht fehlen dürfte hier natürlich Ulli K., der Kai Diekmann HGWs, der rein zufällig zur richtigen Zeit einen Artikel schrieb, der hier veröffentlich wurde. Der Artikel bot zwar wenig Wahres, aber er passte super zur allgemeinen Stimmung. Da sich kaum einer der Angesprochenen mit einbrachte war die allgemeine Stimmung eher einheitlich, aber immer emotional.

Nur was genau so schlimm sein sollte kam nie ganz raus. Am Anfang war es „der Verantwortliche für Wissen rockt 2006, der noch immer unser Geld kassiert“, irgendwann erfuhr auch der langjährige Beobachter des StuPas, dass die betreffende Person den AStA bereits im Herbst verlassen hatte, im Herbst 2006 um genau zu sein.

Daraufhin kam dieses Thema aus der Mode und der konservative Block rund um den RCDS, der das StuPa seit Jahren niederhält und progressive Ideen (absoluter Killer beim Bullshit Bingo spielen für Hochschulpolitiker) unterdrückt rückte in den Mittelpunkt. Aber wer ist dieser alles beherrschende Block eigentlich? Der RCDS mit seinen 3-4 Abgeordneten oder gehört auch die Liberale Hochschulgruppe zum konservativen Block. Zusammen hatten diese zwar gegen Ende der Legislatur eine Mehrheit, die Realität zeigt aber, dass diese nicht sonderlich effektiv genutzt wurde. (Schon scheiße, wenn die eigenen Leute kurz vor der Schlussabstimmung nach Hause gehen, nicht?) Auch hier fehlten wirklich stichhaltige Argumente, davon unbeeindruckt gewann Sebastian immer mehr Unterstützer und die StuPa-Wahl und zog in den erweiterten Senat ein, den Fakultätsrat verpasste er nur durch einen Trick der Konkurrenz.

Ich persönlich hatte die stille Hoffnung, dass nun nach dem Ende des stürmischen Wahlkampfes der neue „Hoffnungsträger“ der Greifswalder Hochschulpolitik auch mal wirklich erklären würde, was genau er nun besser machen will. Meine Hoffnungen wurden nicht erfüllt, was folgte waren Artikel gegen Thomas Schattscheider und Christian Bäz, die ultimativ machtgeilen Dauerpolitiker, die ganz nebenbei beide für eine Trennung von AStA-Amt und StuPa-Mandat gestimmt haben. Kritische Nachfragen wurden meist ignoriert oder eher unzureichend beantwortet, so hatten von 6 Stichpunkten zum Haushalt nur 2 etwas mit dem Haushalt zu tun.

Wenn sich diese Entwicklung fortzieht und die öffentliche Aufmerksamkeit anhält (die ich persönlich sehr schätze) werden sich vermutlich viele fragen, wieso sie eigentlich ihr Kreuz vor Sebastians Namen gemacht haben.

[Update von Sebastian Jabbusch: Lesbarkeit wurde verbessert, keine inhaltliche Veränderung]