von Archiv | 22.04.2007
Im berüchtigten Mafia-Nest Corleone auf Sizilien dürfen die Einwohner bei den diesjährigen Osterprozessionen nach 40 Jahren erstmals wieder Kapuzen tragen. Die spitz zulaufenden Kopfbedeckungen, die das gesamte Gesicht verbergen und nur Löcher für die Augen haben, waren lange verboten…
von Archiv | 16.04.2007
Musikschule bot Workshop mit dänischen Quartett QUARTz an
Kasper Christiansen sitzt am Klavier. Auf dem Pult vor ihm liegt das Lied ?Skolven falmer?. Kathrin Puelle und Thomas Welzel stehen ihm zur Seite und hören beim Vorspielen zu. Eine kurze Pause und dann besprechen sie den Ablauf des Jazzstücks auf Englisch. Thomas Welzel greift zu seiner silbergrauen Trompete mit Dämpfer und bläst kurz hinein. Kaspar Christiansen schaut kurz zu beiden Seiten, dann setzen die Drei nacheinander ein.
Am vergangenen Wochenende lud die Musikschule der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald zum Jazz-Workshop mit dem dänischen QUARTz-Quartett ein. Zum dritten Mal nun. 15 Interessierte nahmen daran teil und probten innerhalb der zehn Kursstunden. Damit wurde die Musikschule wurde zu einer wochenendlichen Begegnungsstätte mit intensiven Lernphasen. In drei Räumen trafen sich Teilnehmer in unterschiedlichen Besetzungen. So konnte, wer im Treppenhaus der öffentlichen Einrichtung stand, gedämpfte Trompetenklänge aus dem Konzertsaal hören, vom Klavier begleiteten Gesang vernehmen und andernorts eine Bläsergruppe erkennen. ?Jazz ist geniale Musik, die vielseitig und immer wieder neu ist?, sagt Katrin Puell. Bereits zum zweiten Mal nimmt sie am Workshop in der Musikschule teil. Einmal in der Woche hat sie Unterricht im Fach Gesang. ?Am Anfang hat man etwas Berührungsängste mit den Lehrern, doch dann merkt man rasch, dass sie ganz locker und ganz liebe sind.? Etwas anders war es bei Thomas Welzel: ?Ich habe vom jetzigen Termin von ein paar Freunden gehört?, sagt der in Greifswald Lebende.
Am Samstagvormittag kam das dänische Jazzquartett QUARTz nach zwei Konzerten auf der Insel Rügen in Greifswald an. ?Die Verbindung von Konzerten und Unterricht ist ganz normal?, sagt der Schlagzeuger Kasper Christiansen. ?Auch bekannte Künstler spielen in Dänemark Konzerte und lehren während ihrer Tournee an Musikhochschulen.? Die vier Musiker sind teils Studenten, teils Absolventen der in ihrem Heimatland bekannten Musikhochschule Odense. Die Kombination von auftretendem Künstler und Lehrer bereichert. ?Es ist sinnvoll, von Leuten zu lernen, die auf der Bühne stehen?, sagt Alexander Girod von der Greifswalder Musikschule. ?Jazz lernt sich nicht allein aus Lehrbüchern.? 2003 lernte der Klavierpädagoge das Jazzensemble beim Blue Boat Festival auf Rügen kennen. Dank seiner Initiative kam es zum ersten Kontakt und zur Einladung nach Greifswald. Berührungsängste zu den Musikern kennen die Teilnehmer am Ende nicht mehr. ?Denn sie stellen sich auf die Schüler ein?, sagt Katrin Puell.
?Ich finde es toll, dass es Lehrkräfte gibt, die ihre Kontakte offen mit in die Musikschule einbringen?, freut sich Musikschuldirektor Harald Reinhard. Zudem sei es für die Schüler eine wahnsinnig intensive Erfahrung. Und er fügt hinzu: ?Wir wollen damit unser Profil stärken.? Denn Musikschulen sind nicht allein ein Ort für Klassische Musik. ?Die Teilnehmer möchten gern etwas über Jazz lernen. Sie haben eine sehr gute Technik?, sagt Kasper Christiansen. ?Wir möchten ihnen gern zeigen, wie man diese Musik spielt.? Ihn erfreut es zudem, wenn er sieht, wie sich die Schüler innerhalb eines Jahres entwickeln. Denn schwierig seien nicht die Noten auf dem Papier, sondern das Gefühl für die Musik beim Singen oder Spielen. ?Das Wichtigste ist, wie sie es selbst spielen wollen.? Die Freiheit der Gestaltung der Stücke will das QUARTz-Quartett seinen Schülern vermitteln. ?Ein Lied kann man immer wieder singen?, sagt die Altistin Katrin Puell. ?Aber auch jedes Mal anders und das ist schwer.?
Rhythmusübungen zum Lockern und konzentrierte Arbeit an Stücken aus den verschiedensten Bereichen des Jazz stehen am Probenwochenende an. Denn am Ende stand ein klares Ziel vor Augen: das Schülerkonzert in der Medienwerkstatt in der Bahnhofsstraße. Dennoch meint Thomas Welzel: ?Die Workshops sind entspannter als andernorts.? Für ihn ist es eine schöne Wochenendsache mit bereichernden Denkanstößen für das eigene Spiel. Und vor allem: ?Man kann mit Leuten zusammen spielen, mit denen man ansonsten nicht musiziert.? Und Katrin Puell meint: ?Musizieren macht immer Spaß. Es ist eine Herausforderung, es ist sehr intensiv und auch harte Arbeit.?
Geschrieben von Uwe Roßner
von Archiv | 15.04.2007
Am Sonnabend um 18:45 Uhr wurde im Studentenwohnheim Geschwister-Scholl-Straße 11c der Feueralarm ausgelöst. Ein Leidensbericht über die Inkompetenz von Hausmeistern, Feuerwehr und Schlüsseldiensten.
18:45 Uhr: Trotz fehlender Brandursache wurde im Wohnheim Geschwister-Scholl-Straße 11c der manuelle Hausalarm eingeschlagen, was das Erschallen des akustischen Feueralarms zur Folge hatte. Das entstehende Geräusch wurde konzipiert, zu jeder möglichen Tag- und Nachtsituation sämtliche Bewohner des Hauses zu alarmieren.
Die Konzeption des Geräusches war adäquat: Sämtliche Bewohner des Hauses hielten sich mit schmerzverzerrten Gesichtern die Ohren, während sie das Haus verließen. Auf den Gängen eine Spur des Grauens: Menschen taumelten, betäubt vom Geräusch, hielten sich an Wänden und Türen, suchten halt. Auf der Rasenfläche vor dem Wohnheim sammelten sich die Bewohner des Hauses, irritiert und verstört. Nicht wissend, was im Wohnheim geschah.
Der Ablauf dieses Tages war bezeichnend für eine selbstverständliche ?Die Verantwortung hat ein Anderer?-Mentalität, die den Bewohnern des Hauses fast zum Verhängnis werden sollte. Der Hausalarm wird generell vom Hausmeister bedient. Er hat die Schlüssel, um den Alarm an- und abzustellen, er hat die Kompetenz, die Schalttafel zu bedienen, die den Alarm steuert. Im Fall der Geschwister-Scholl-Straße war der Hausmeister jedoch im Urlaub. Er hatte auch keinen Ersatzhausmeister bereitgestellt, der seine Aufgaben in der Zeit der Abstinenz übernehmen sollte. Obwohl seine Frau glücklicherweise telefonisch an den Hausmeister weitervermittelte, konnte uns dieser nicht helfen und verwies an einen Haus- und Technikdienst.
Der nächste Ansprechpartner, die Feuerwehr, erklärte sich nicht bereit, den Alarm zu beenden, weil nur der Alarm ausgelöst wurde. Wenn kein Brand existiert, kommt die Feuerwehr nicht. Die Feuerwehr verwies stattdessen auf den Hausmeister oder einen Haus- oder Technikdienst. Der dritte Ansprechpartner, ein Haus- und Schlossdienst, hatte die eigene Verantwortlichkeit abgewiesen und uns an den Hausmeister empfohlen. Dieser wäre die einzige Person, die in dieser Situation helfen könne. Der letztendlich doch gesandte Techniker war jedoch nicht in der Lage, mit der Hauselektrik und den verwendeten Schaltsystemen zurechtzukommen. Eine Lösung kam erst dann zustande, als der Techniker mit Hilfe des Wohnheimtutors und weiteren Bewohnern das Problem ergründete. Es war schließlich möglich, den Alarm stummzuschalten, jedoch nicht auszuschalten. Erst, als der Techniker die Feuerwehr anrief und ihnen das Problem schilderte, schickten sie einen Mitarbeiter, denn, so die Aussage der Telefonkraft: Das Beenden des Feueralarmes liege nicht im Kompetenzbereich des Technikers oder all jener, die den Hausmeister vertreten.
Effektiv waren alle Bewohner des Hauses für fast zwei Stunden nicht in der Lage, das Haus zu betreten. Fast alle Hilferufe blieben unerhört. Die Verantwortlichkeit wurde von einer Person zur anderen geschoben. Nur mit Hilfe der Bewohner war es möglich, trotz fachkundiger Hilfskraft den Alarm zu beenden.
Eine bedrückende Bilanz für einen Vorgang, den der Hausmeister normalerweise innerhalb weniger Minuten gelöst hätte.
Geschrieben von Tobias Winkler
von Archiv | 13.04.2007
Studentenwerk registriert steigende Anfragen
„Irgendwie beginnt mein Leben im Moment aus dem Gleichgewicht zu geraten. Irgendwie verliere ich den Überblick. Was ist eigentlich los mit mir? Warum geht es mir so schlecht?“
Es gibt viele Situationen, in denen Überforderungen an der Tagesordnung sind und der Druck von außen und innen unendlich groß wird.
Da sitzt man das erste Mal in der eigenen Wohnung und fühlt sich einsam. In der Prüfungszeit kommen Versagungsängste hinzu. Freunde sind nicht erreichbar. Man kann abends nicht einschlafen. Leistungsanforderungen im Uni- oder sozialen Bereich kosten Nerven und können dazu führen, auch mal den Kopf zu verlieren.
Antworten auf Fragen, Hilfe und Trost findet man bei den Eltern und Freunden, die einem zur Seite stehen und helfen, das Chaos wieder zu ordnen. Aber gerade in der Zeit des Erwachsenwerdens gibt es oft Umstände, für die man selbst im nahen Umfeld keine Lösung finden kann, so dass letztendlich die Frage entsteht, ob externe Hilfe herangezogen werden sollte.
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) meldet, dass immer mehr Studierende Rat in den Psychologischen und Sozial-Beratungsstellen der Studentenwerke suchen. Der Bedarf sei 2005 um 20.000 Gespräche gestiegen. Nach Angaben des DSW zählte man in den Beratungsstellen für Psychologische und Sozialberatung der Studentenwerke im Jahr 2005 130.000 Beratungsgespräche, 2004 waren es noch 110.000.
Während in Greifswald im Jahr 2001 noch 38 Studenten die psychologische Beratung aufsuchten, waren es im Jahr 2006 schon 111 Hilfesuchende, davon 82 Frauen und 29 Männer.
Das Deutsche Studentenwerk vermutet, dass die Studierenden angesichts der Vielzahl von Hochschulreformen und den damit verbundenen Änderungen in den Studiengängen häufig unter Druck stehen und begründet damit den wachsenden Anstieg der Beratungen. Studenten sehen sich angesichts von Studiengebühren und den zeitlich verdichteten Bachelor- und Master-Studiengängen einem höheren Finanzierungs-, aber auch Leistungsdruck gegenüber.
Die Mitarbeiter der Beratungsstellen verfügen als Experten für die studentische Lebenswelt und Altersphase über spezielle beraterische und therapeutische Kompetenzen. Manchmal genügt es aber auch, dass einfach zugehört wird.
Zuständig für die Beratung der Studierenden in sozialen, persönlichen und studienbezogenen Fragestellungen ist die Sozialberatung des Studentenwerkes Greifswald. Das Studentenwerk ermöglicht den Studierenden seit vielen Jahren, psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen und vermittelt bei Bedarf den Kontakt zum Psychologen.
Konkrete Ratschläge
In Greifswald hilft der Psychologische Psychotherapeut Dieter Arlt Studierenden bei Problemen indem er „einen Raum gewährt, ohne dass der moralische Zeigefinger gehoben wird und indem es – soweit möglich und sinnvoll – auch konkrete Ratschläge und Tipps gibt“. Dieter Arlt äußert sich zu der stetig wachsenden Anzahl an Beratungen mit den folgenden Worten: „Wir leben in einer hochdynamischen und hochkomplexen Gesellschaft mit komplexen Anforderungen und komplexen Belohnungen. Die Krisen- und Katastrophenanfälligkeit des menschlichen Lebens nimmt unter diesen Bedingungen vermutlich ständig zu, da auch Themen wie Arbeitslosigkeit, Umweltzerstörung, Kriegsgefahr, Terrorismus, Krankheiten und Tod unser Leben aufgrund der transparenten Mediengesellschaft mehr bestimmen als in der Vergangenheit. Es gibt kaum noch Geheimnisse, dafür aber eine Reihe vorgefertigter unterschiedlicher Lebensentwürfe. Der Mensch ist verunsichert, teilweise überlastet aufgrund vieler Optionen und Wahlmöglichkeiten, die permanent verfügbar sind und auf ihn einwirken. Selbst eine Anleitung zum Superstar ist erhältlich. Unter diesen Umständen sind Desorientierungen jeglicher Art gerade bei jungen Menschen relativ gut nachvollziehbar.“
Seit sechs Jahren steht er den Studenten mit seinem therapeutischen Angebot zur Verfügung. Zu ihm kommen Studierende aller Altersgruppen, aller Studiengänge, die die unterschiedlichsten Symptomatiken aufzeigen: Essstörungen, Depressionen, Stresssymptome und Prüfungsängste, Suchtverhalten, aber auch Partnerschaftsprobleme, Zukunftsängste oder Identitätsprobleme. Das Beratungsangebot richtet sich an Studierende mit den verschiedensten Schwierigkeiten – egal, ob akuter oder chronischer, persönlicher oder studienbezogener Art.
Der Psychotherapeut hilft Studenten bei der Suche nach Orientierung, Zielsuche und hilft dabei, das alltägliche Leben wider ins Gleichgewicht zu bringen. „Studenten kommen zu mir, da sie auf der Suche nach einem neutralen, kompetenten Fachmann sind, der wertfrei und ohne moralische Attitüde beraten kann.“ In mehreren aufeinander folgenden Einzel- oder auch Gruppengesprächen werden gemeinsam individuelle Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Jeder Klient kommt im Durchschnitt in einer Frequenz von drei bis sechs Wochen. Mal sind häufigere Treffen notwendig, mal ist schon nach einer, zwei oder drei Konsultationen der Beratungsbedarf gedeckt. Durch schnelle und zielgerichtete Vermittlung kann in vielen Fällen verhindert werden, dass sich studentische Lebenskrisen zuspitzen und zu beständigen Störungen mit Krankheitswert entwickeln.
Oft reagieren Studenten während der Sitzungen mit den folgenden Worten: „Sie haben mir geholfen, reden zu lernen.“, „So habe ich das bisher nicht gesehen.“ oder „Hier kann ich so sein wie ich wirklich bin.“ „Hier fühle ich mich aufgehoben und muss mich nicht verstellen.“ Manchmal genügt es einfach nur, dass jemand frei von Vorurteilen zuhört und als Außenstehender berät.
Probleme in Worte fassen
Besuche beim Psychologen scheinen teilweise jedoch immer noch ein Tabuthema zu sein. Groß ist oft die Angst, sich einer fremden Person gegenüber zu öffnen und über intime Themen zu sprechen. Wichtig kann aber sein, Probleme zu äußern, ihnen ein Gesicht durch Worte zu geben. Denn oftmals gestaltet es sich als sehr schwierig, eigenständig Lösungen zu finden. „Psychische Probleme sind nicht so eindeutig zu diagnostizieren wie ein gebrochenes Bein“, meint Arlt. „Manchmal möchten Studenten auch einfach nur die Versicherung bekommen, dass sie nicht „verrückt“ sind, sondern dass mitunter die Welt, das Leben als ziemlich verrückt erlebt werden kann.“
Auf die Frage, ab wann man therapeutische Hilfe aufsuchen sollte, gibt es keine eindeutige Antwort. „Wenn jemand das persönliche Bedürfnis nach therapeutischer Unterstützung hat, dann sollte er sich diese auch suchen. Jeder Mensch verfügt über unterschiedliche Sozialisationsvoraussetzungen und Bewältigungskompetenzen, die schon im Mutterleib sozusagen vorgeprägt werden. Im Laufe des Lebens werden uns von unserer Umwelt, vor allem der Familie, bestimmte Normen, Werte und Kompetenzen vermittelt, die uns formen, stabilisieren, aber auch deformieren. Dieses äußert sich dann in Stärken und Schwächen des Einzelnen. Die eine Person benötigt in bestimmten Lebenslagen einen Psychologen, die andere eben nicht. Das kann nur von der Person selbst entschieden werden.“
Anonyme Beratung
Die Beratung geht anonym und strengstens vertraulich vonstatten. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die Leistungen niedrigschwellig angeboten werden, womit die einfache Zugänglichkeit gewährleistet ist. Bis zu zehn Sitzungen werden jedem Studenten durch das Studentenwerk Greifswald finanziert, so dass für den Einzelnen vorerst keine Kosten entstehen. Falls erforderlich und erwünscht, leistet Dieter Arlt oder auch das Studentenwerk Unterstützung bei der Vermittlung an Therapeuten oder andere Einrichtungen. Leider ist auch Greifswald unterversorgt mit Therapieplätzen, so dass man derzeit bis zu einem Jahr auf einen Termin beim Therapeuten wartet. Aber nicht abschrecken lassen: Wer Hilfe sucht, wird auch Hilfe finden. Ein vorläufiger e-mail- Kontakt ist auch möglich. Nach Angaben des Generalsekretärs des Deutschen Studentenwerks, Achim Meyer auf der Heyde, wollen die Studentenwerke zukünftig insbesondere ihre Beratungsstellen für Psychologische Beratung, Sozialberatung sowie Beratung für Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit weiter ausbauen. Derzeit bieten beispielsweise nur 42 der 59 Studentenwerke den Studierenden psychologische Beratungen an. „Unser Ziel ist es, den Studierenden ein professionelles, breit angelegtes und gut vernetztes Beratungsangebot im Hochschulbereich zu bieten, das sie in den unterschiedlichsten Lebens- und Studienphasen unterstützt“, betonte auf der Heyde. Es muss sich also niemand mit seinen psychischen Problemen allein herumschlagen – die Hilfsangebote existieren und sind verfügbar. Ein erstes Beratungsgespräch bringt Information und Orientierung und kann die Grundlage für oder gegen eine Fortsetzung für den Ratsuchenden bieten.
Telefonseelsorge
0800 / 111 0 111 (kostenlos)
0800 / 111 0 222 (kostenlos)
Psychosoziales Zentrum des Diakonischen Werkes
Pappelallee 1 – Haus 4
Tel.: 87 26 86
Frauen in Not
Tel.: 50 06 56
Männer in Not
Tel.: 82 99 65
Geschrieben von Ina Kubbe
von Archiv | 13.04.2007
„Neues vom Wixxer“ von Cyrill Boss und Philipp Stennert
London hält den Atem an: Ein neuer Wixxer ist aufgetaucht. Und mit ihm eine Liste der nächsten Opfer. Die ungetrübte Stille der vergangenen drei Jahre bei Scotland Yard sind dahin. Die Ermittler Inspector Very Long und Chief Inspector Even Longer haben im zweiten Streifen der Edgar-Wallace-Parodie wieder alle Hände voll zu tun. Denn es bleibt nicht viel Zeit, dem grässlichen Schurken mit dem Hut, der Peitsche und dem knöchernen Schädel ins Handwerk zu pfuschen.
Die ursprüngliche Krimiserie der Radio-Comedysendung „Das Früstyxradio“ findet in der Leinwandfortführung bald seinen Abschluss. Die als Triologie angelegte Enthüllung soll der Allgemeinheit erst im Kino die wahre Identität des Wixxers offenbaren. Im Radio funktionierte dies leider nicht. Die Fortsetzung der Hommage auf „Der Hexer“ oder „Der Mönch mit der Peitsche“ wurde in rund 40 Tagen in und um Prag herum abgedreht. Kostengründe sprachen wieder wie beim Erstlingswerk für die Wahl des Standortes. Die Filmorte London und München fielen allerdings weg.
Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka und Oliver Welke schrieben hierfür wieder das Drehbuch und standen vor der Kamera. Neben den bisherigen Darstellern kommen jene hinzu, die in Edgar-Wallace-Filmen mitgewirkt haben. Produzent Christian Becker präsentiert mit Joachim Fuchsberger eine Überraschung und Ronald McDonald sichert beim Kindergeburtstag in der Gerichtsmedizin für das nötige Product-Placement.
Nicht allein in der Liebe zum Detail und guten Pointen erstreckt sich die Komödie „Neues vom Wixxer“. Christoph Maria Herbst steht, die cineastischen Produkte des vergangenen Jahres einmal mitbetrachtet, nicht allein in seiner Rolle als Dr. Alfons Hatler dar. Dennoch steht er als emsiger Klinikleiter und singender Franky Boy als gewiefter Kommentar großformatig auf der Kinoleinwand. Es ist jedoch nur eine Spitze einer Reihe von Eisbergen, die der elegant britische Bilderfluss bereithält. Störend wirkt am Ende nur die prompte Werbung für Triple X, dem letzten Teil. Aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Dann ist erst Schluss mit lustig.
Geschrieben von Uwe Roßner