von Alexander Kendzia | 14.06.2010
Der „Fortschreibeprozess“ des Leitbildes der Universitäts- und Hansestadt Greifswald neigt sich seinem Ende zu. Vertreter der Prognos AG haben heute vor Vertretern der Presse ihre bisherigen Ergebnisse präsentiert.
Wie der webMoritz bereits berichtete hat die Stadt Greifswald im letzten Jahr die schweizerische Prognos AG engagiert, um das zehn Jahre alte Leitbild der Stadt zu erneuern. Auf der öffentlichen Auftaktveranstaltung im Oktober letzten Jahres hatte selbst Rektor Westermann betont, dass er das aktuelle Leitbild der Stadt nicht kenne.
In einer Pressekonferenz stellte eine Delegation der Firma Prognos am Montag den Entwurf für das neue Leitbild der lokalen Presse vor. Von Seiten des Beratungsunternehmens und der Stadt selbst wurde vor allem auf die neuen Aspekte des Leitbildes hingewiesen. So findet die Universität mit ihrem vollen Namen einen Platz im Leitbild der Stadt. Aber auch der berühmteste Sohn der Stadt Caspar David Friedrich und der Klimawandel sind nun als Begriffe im Entwurf enthalten.
Bürgerbeteiligung sehr gering
Die geringe Bürgerbeteiligung sieht man von Seiten Prognos als sinnvoll an. „In Köln haben wir auch ein Leitbild aktualisiert. Es waren etwa 2000 Bürger involviert. Dies hat den Prozess verlangsamt und extrem verteuert.“, so ein Vertreter der Prognos-Delegation. Auf eine eigens eingerichtete E-Mail Adresse (leitbildprozess-greifswald@prognos.com) gab es lediglich zwei Rückmeldungen. Für die Aktualisierung des Leitbildes hat die Stadt 60.000€ investiert. (mehr …)
von Alexander Kendzia | 08.06.2010
Am 09. Juni wird im Pommerschen Landesmuseum die neue Dauerausstellung „Von der Schwedenzeit zum Kaiserbad – Pommern von 1600 bis 1900“ eröffnet. Der webMoritz hat für euch vorab einen Blick in die Ausstellung geworfen.
Die Ausstellung erzählt auf 450 Quadratmetern mit rund 1200 Objekten 300 Jahre Geschichte. Dazu haben die Mitarbeiter des Museums in den letzten Jahren allerlei Exponate zusammengesucht. Besonders stolz ist man darauf, dass 22 nationale und sieben internationale Leihgeber für Ausstellungsstücke gefunden werden konnten. Mit dem fertiggestellten Teil kann nun fast die gesamte Landesgeschichte Pommerns nachvollzogen werden.
Geschichte erleben
Mehr als 1200 Exponate zeigt die neue Dauerausstellung
Das Ziel der Macher der Ausstellung ist es, dass der Besucher an der Geschichte teilnimmt, um sich so besser in sie hineinzuversetzen. Die Ausstellung beginnt mit dem deutschen Volkslied „Maikäfer flieg“. Mit dem Lied wird verdeutlicht in welcher Situation sich Pommern nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges befand. Der Besucher begegnet den schwedischen Königen und erfährt wie sie das Land geprägt haben. So wurde von den Schweden das Land vermessen, um die Steuern besser berechnen zu können. Dies kann der Besucher auch an einem praktischen Beispiel selbst nachvollziehen. Über einen Touchscreen Monitor können die historischen Karten betrachtet werden. Diese sind heute eine wichtige Grundlage für wirtschaftshistorische Forschungen.
Pommern aus allen Blickwinkeln
Im Laufe der Ausstellung werden verschiedene, für Pommern wichtige, Themenbereiche behandelt. Im Bereich der Kunst in Pommern kann man beispielsweise die Stralsunder Fayencen betrachten. Auch der Austausch über die Ostsee mit anderen Ländern wird in der Ausstellung gleich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Religion, Kriege, die Preußenzeit, Auswanderer und Landwirtschaft sind weitere große Themenkomplexe. Insgesamt wurde beim Ausstellungskonzept darauf geachtet eine für den Besucher abwechslungsreiche Mischung aus traditionellen Darstellungsformen und neuen Medien zu gestalten.
Mit dem IPod durchs Museum
Eine weitere Besonderheit der Ausstellung ist der Audioguide. Im Pommerschen Landesmuseum wurde nicht,wie bei anderen Ausstellungen üblich, ein spezielles Tourguide-Audiosysteme eingesetzt, sondern ein modifizierter „IPod touch“. 120 Geräte stehen zum Ausleihen bereit. Der Besucher hinterlegt dazu beim Ausleihen am Eingang seinen Personalausweis als Pfand.
Vor allem für ausländische Besucher bietet dieses System Vorteile. Die deutschen Texte der Ausstellung sind über den „Ipod“ auf Englisch, Polnisch und Schwedisch abrufbar. Auch für deutsche Besucher bietet der IPod einen Mehrwert, da auf dem Gerät Multimediainhalte angezeigt werden können. Neben dem Jüdischen Museum in Berlin ist das Pommersche Landesmuseum bisher das einzige Museum deutschlandweit, das dieses neue System nutzt.
Jetzt kommt das 20. Jahrhundert dran
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung findet am 09. Juni um 17 Uhr im Pommerschen Landesmuseum statt. Neben Oberbürgermeister Dr. Arthur König werden auch Henry Tesch (Minister für Bildung und Kultur in MV) und Ruth Jacoby (Botschafterin von Schweden) anwesend sein. Nach den Eröffnungsreden wird es eine musikalische Einlage geben und die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen. Die Ausstellung ist ein Kulturtipp für alle, die sich für ihre (neue oder alte) Heimat interessieren. In den nächsten Jahren werden sich die Mitarbeiter des Museums damit beschäftigen die Geschichte des 20. Jahrhunderts in einem weiteren Teil der Dauerausstellung darzustellen.
Preise:
Studenten zahlen 2,50 € Eintritt. Der Audioguide ist kostenlos. Als Pfand wird der Personalausweis benötigt.
Links:
Bilder:
„Exponate“ – Pommersches Landesmuseum (keine CC-Lizenz)
alle anderen – Alexander Kendzia
von Alexander Kendzia | 04.06.2010
Bis zum Ende des Jahres wird im Cinestar-Kino in Greifswald ein Kinosaal mit 3-D Technik ausgestattet. Der webMoritz blickt zurück auf über 100 Jahre Kino-Tradition in Greifswald – und wirft einen Blick in die Zukunft.
Standorte der ehemaligen Kinos in Greifswald
Das Greifswalder Kino hat eine über hundertjährige Tradition. Angefangen hat alles in einem kleinen Raum mit wenigen Sitzplätzen. Kurz nach der Jahrhundertwende gab es sogar für einige Jahre Kinofilme im Stadttheater zu sehen. Seine Blütezeit erreichte das Kino allerdings erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Gleich drei Kinos, die alle ein und derselben Familie gehörten, unterhielten das Greifswalder Publikum mit Kinofilmen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Kinoeigentümer enteignet. Mit dem Bau der Dompassage kam auch ein Multiplex-Kino der „Cinestar“-Gruppe nach Greifswald und ist seither der einzige „Filmpalast“ der Stadt. (mehr …)
von Alexander Kendzia | 02.06.2010
Die AG Uni Solar gründete am 20.05.2010 den Verein Uni Solar e.V. Über die Gründung und das weitere Vorgehen sprach webMoritz mit Juliane Hille (Vorsitzende des Vereins) und Simon Kleschin (Stadtwerke Greifswald), der für die technische Umsetzung verantwortlich ist.
Uni Solar Logo
Die AG Uni Solar hat mit 10 Gründungsmitgliedern am 20.05.2010 den Verein Uni Solar e.V. gegründet. Juliane Hille, die Vorsitzende des Vereins ist, äußerte sich zufrieden über die Gründung. „Die nächste große Aufgabe ist es nun Investoren anzuwerben. Wir rufen alle Studenten und Mitarbeiter der Universität auf, sich an dem Projekt zu beteiligen“, so Hille.
Gleichzeitig mit der Gründung des Vereins ist nun auch eine Webseite eingerichtet worden, auf der sich Interessierte über das Projekt informieren können.Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und der Sparkasse ist laut Hille vorbildlich. „Derzeit laufen Verhandlungen über den Kooperationsvertrag zwischen Verein und Stadtwerken. Klar ist, dass beide Partner Mitspracherecht haben werden.“, so Hille. In den nächsten Wochen soll der Vertrag stehen und das Konzept somit auch schriftlich fixiert werden.
Stadtwerke: Arbeit macht Spaß
Simon Kleschin, der bei den Stadtwerken Greifswald für die technische Umsetzung und den Betrieb der Solaranlage verantwortlich ist, äußerte sich in einem kurzen Telefongespräch sehr zufrieden über die Zusammenarbeit. „Die Stadtwerke nehmen an den Treffen der Gruppe regelmäßig teil. Es herrscht eine gute Zusammenarbeit. Das motiviert und lässt Spaß an der Arbeit aufkommen.“, so Kleschin. (mehr …)
von Alexander Kendzia | 29.05.2010
Die Eigentümergesellschaft der Dompassage ist insolvent. Wie es mit der seit Jahren schwächelnden Dompassage trotzdem weitergehen könnte, erfuhr webMoritz in einem Gespräch mit dem Centermanager Ralf Müller.
Das Logo der Dompassage.
Seit 1997 ist die Dompassage ein fester Bestandteil der Greifswalder Einkaufsstraße „Lange Straße“. Anfangs lief das Geschäft, doch in den letzten Jahren wurde die Passage durch Leerstände und Nischen-Geschäfte immer unattraktiver. Diese Entwicklung sei durch eine Fehlentscheidung eingeläutet worden, glaubt Ralf Müller, Center-Manager der Passage. Damals habe das Center-Management einen „Ankermieter“ ziehen lassen, einen großen Elektronikeinzelhändler. Der hatte eine Mietsenkung gefordert. Ralf Müller: „Wäre das Management damals auf den Mieter zugegangen und hätte den Mietpreis gesenkt, dann wäre der Mieter wahrscheinlich nicht gegangen. In anderen Centern war man schlauer.“
Seit 2006 steuert Müller das Center durch schwierige Gewässer. Nach dem Absprung des Elektronikmarktes wurde es immer schwerer, die Mieter im Center zu halten und neue zu finden. Weitere wichtige Mieter, eine Apotheke und ein Frische-Markt, mussten aufgrund schlechter Geschäfte ebenfalls schließen.
Neue Website ist in Planung
Das Einkaufscenter sah sich in den letzten Jahren starker Kritik ausgesetzt. So wurde in der Ostseezeitung in Kommentaren der Redaktion und in Leserbriefen darauf hingewiesen, dass neue Wege beschritten werden müssten um die Passage vor dem Aus zu bewahren. Auch in der lokalen Blogszene äußerte sich Jockel Schmidt auf seinem Fleischervorstadtblog zur Dompassage. Ein berechtigter Kritikpunkt seinerseits ist die fehlende Internetpräsenz der Dompassage. Darauf will Ralf Müller nun eingehen: „Dass die Dompassage zurzeit keine Internetseite hat ist nicht zeitgemäß. Wir sind dabei und hoffen im Laufe des Jahres einen Internetauftritt auf die Beine zu stellen. Angebote sind bereits eingeholt.“ (mehr …)