In diesem Jahr wird der polnische Dirigent und Pädagoge Prof. Eugenisus Kus mit dem deutsch-polnischen Pomerania-Nostra-Preis geehrt. Seit vielen Jahren gelte er als einer der herausragenden Persönlichkeiten des Stettiner und pommerschen Kulturlebens, der auch einen großen Beitrag zum Prozess von Versöhnung und Verständigung beigetragen habe, hieß es am Dienstag auf einer deutsch-polnischen Pressekonferenz.
Der heute 73 Jahre alte Kus war von 1974 bis 2008 Direktor des Schlosses der Pommerschen Herzöge in Stettin und initiierte in dieser Funktion zahlreiche Projekte und Veranstaltungen wie Chor- und Musikfestivals. Er gründete das Jugendorchestar Pomerania mit und arbeitete als Pädagoge an der Universität Stettin. Für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Orden und Ehrentiteln ausgezeichnet. So ist er beispielsweise Ehrenbotschafter Stettins.
„Vorbildliches Beispiel für deutsch-polnische Zusammenarbeit“
„Wir sehen es mit großer Freude, dass der Preis an eine Persönlichkeit geht, die sich seit Jahrzehnten für die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten einsetzt“, äußerte Uni-Rektorin Prof. Hannelore Weber und fügte hinzu: „Der Preisträger passt in unser Bestreben, unsere Zusammenarbeit mit der Universität Stettin zu festigen.“ Dessen Rektor Prof. Edward Woldarczyk lobte Kus als Pommern durch und durch: „Seine pommersche Eigenschaft manifestiert sich darin, dass er sich bemüht, der Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns klar zu machen, dass auch das polnische Westpommern eine Kultur hat.“ Kus, den Woldarczyk zu seinen Freunden zählt, sei ein vorbildliches Beispiel für die Zusammenarbeit und Verständigung von Westpommern und Vorpommern.
Greifswald Oberbürgermeister Dr. Arthur König lobte Kus als anerkannten Wissenschaftler, der auch im Pommerschen Landesmuseum engagiere. Dort organisierte er zahlreiche Ausstellungen sowie Workshops pommerscher Künstler in Stettin und Greifswald. Darüber hinaus pflegt er enge Kontakte zum Institut für Kirchenmusik an der Greifswalder Universität.
Preisverleihung am 22. November
Die Preisverleihung findet am 22. November im Pommerschen Landesmuseum statt. Der deutsch-polnische Preis wird seit 2003 alle zwei Jahre vergeben und wurde unter anderem von den Universitäten Greifswald und Stettin und zwei Zeitungen (Nordkurier und dem Kurier Szczeciński) ins Leben gerufen. Die Städte Greifswald und Stettin traten später dem Preis bei. Mit ihm werden Persönlichkeiten geehrt, die sich auf den Gebieten der Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft oder Politik in hervorragender Weise um West- und Vorpommern verdient gemacht haben und damit den deutsch-polnischen Dialog fördern. Die bisherigen Preisträger waren unter anderem,
- der dieses Jahr verstorbene Prof. Berthold Beitz, der sich zugunsten von Völkerverständigung und deutsch-polnischen Versöhnung einsetzte.
- der ehemalige polnische Außenminister Krzystof Skubiszewski, der am deutsch-polnische Grenzvertrag mitverhandelte.
- der Greifswalder Verein polenmARkT e.V., der jährlich den polenmARkT – das größte polnische Kulturfestival außerhalb Polens – durchführt.
Fotos: Privat (Kus), Archiv (David Vössing: Weber)