ErstibegrüßungWS2013_Eingang-svEtwa 2.100 Studierende beginnen mit diesem Wintersemester ein Studium an der Universität Greifswald. Nicht alle, aber sicher mehr als die Hälfte von ihnen kamen gestern Nachmittag an der Mensa am Schießwall zur traditionellen Begrüßung durch den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) zusammen. Dort trafen sie womöglich ein erstes Mal auf ihre neuen Kommilitonen, mit denen es anschließend auf Erkundungstour durch die Stadt ging.

„Ja ich lebe in Greifswald, es ist manchmal nicht einfach, trotzdem bin ich gerne hier und sehe es als Heimat,“ so Rapper Benjamin Brigant in seinem G-Wood Song, den er gemeinsam mit seiner Band Aufjeden Derbe vor den gut 1.500 Zuhörern vor der Mensa darbot. Die meisten von ihnen dürften wirklich neu in der Stadt sein und in diesem Wintersemester ihr Studium in Greifswald starten. Etwa 2.100 Erstsemester gibt es, so Magdalene Majeed, AStA-Referentin für Veranstaltung. Auf dem Dach der Mensa begrüßte sie die Menge und eröffnete offiziell die Erstsemesterwoche, mit welcher der AStA traditionell den Einstieg in das Studium in Greifswald erleichtert. Kurz stellte sie das Programm für die nächsten Tage vor und gab den Neuen folgendes auf den Weg: „Rockt die Scheiße!“

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Bewährtes Programm

Anschließend gingen die Türen zur Mensa auf. Dort konnten die Erstis sich mit Namensschild, einem Getränk und dem legendären Erstibeutel ausstatten, anschließend galt es nur noch einen Tutor der jeweiligen Fachrichtung zu finden, der sie anschließend auf einen Rundgang durch die Stadt entführte. Ein Programm, das sich schon seit etlichen Jahren bewährt hat und auch diesmal ging alles dank der vielen Helfer reibungslos über die Bühne. Ebenso traditionell scheint das Beutelabgreifen von Studenten höheren Semestern zu sein. Wer schon etwas länger an der Uni ist konnte viele bekannte Gesichter treffen, die es ebenfalls auf die Willkommensgeschenke abgesehen hatten. Auf etwa zehn Prozent schätze einer von ihnen den Anteil.

Um die Reizüberflutung am Beginn des neuen Lebensabschnitts perfekt zu machen, waren auch diverse Mitglieder von Studentenclubs oder Sport- und anderen Vereinen vor Ort, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Auch die Hochschulgruppe der Partei DIE PARTEI nutzte die Gelegenheit und verteilte „Germanenpässe„. Burschenschaftler von der Markomannia Aachen-Greifswald oder Corporierte des Corps Marchia versuchten neue Mitglieder zu „keilen“, wie es in ihrem ganz eigenen Sprachgebrauch so schön heißt. Vom AStA wurde dies notgedrungen toleriert, da nicht genügend Helfer vor Ort waren, welche sie des Plätzes hätten verweisen können. „Da kann man nichts machen“ äußerte sich Magda gegenüber dem webMoritz, und verwies auf einen Beschluss des StuPa, in dem sich von den lokalen Burschenschaften distanziert wird. Weniger akzeptiert durfte sich eine gewisse Person mit „Thorben Paul“-Namensschild auf der Brust fühlen, den bei genauem Hinsehen viele Organisatoren vor Ort als den stadtbekannt als Neonazi verschrienen Student Marcus G. identifizierten, der sich unter die Menge gemischt hatte. Konsequenzen gab es auch hier keine.

Anmerkung: Um 12:55 Uhr fand eine Korrektur im letzten Absatz statt.

Fotos: Simon Voigt