Bundespräsident Joachim Gauck gibt sich die Ehre und besucht die Hansestadt Greifswald. Eine Möglichkeit für die Öffentlichkeit, den Bundespräsidenten zu sehen, ist um 16:30 Uhr auf dem Marktplatz, wo Gauck einen kleinen Spaziergang unternehmen will.
Es ist Gaucks letzter von 16. Antrittsbesuchen in allen Bundesländern. Laut Besuchsprogramm beginnt er am Dienstagvormittag in Schwerin, dort nimmt der gebürtige Rostocker an einer Kabinettssitzung teil und hält eine Rede vor dem Landtag im Schweriner Schloss. Anschließend geht es dann nach Greifswald. Am frühen Nachmittag wird Gauck das Universitätsklinikum und anschließend das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie besuchen. In der Stadtbibliothek begutachtet er die Computerspielschule, das komplette Gebäude wird aus diesem Grund bereits um 13 Uhr geschlossen sein. Danach steht ab 16:30 Uhr ein kurzer Spaziergang über den Marktplatz an. Am Abend trägt sich Gauck ins Goldene Buch der Stadt ein und im Anschluss findet ein Empfang des Ministerpräsidenten Erwin Sellering (SPD) im Pommerschen Landesmuseum statt.
Foto: Bundespräsidialamt, ohne CC-Lizenz
Vielleicht sollte sich Herr Gauck nicht nur die Filet Stücke Greifswalds anschauen, sondern sich auch die massivst vernachlässigten Gebäude der Universität anschauen..
Das Gebäude des Historischen Instituts, Domstraße 9a sieht doch von außen Top aus. Und wenn man innen die Räume zeigt, in denen noch keine Decke eingestürzt ist, wird er sicherlich auch über den guten Gebäudezustand erfreut sein. Wäre doch mal ne Maßnahme. 😉
…wobei, gab's so ne Methode der Schönfärberei nicht schon irgendwann einmal? *grübel*
Unabhängig vom Bauzustand finde ich es jedoch Schade, dass sich unser Bundespräsident scheinbar auch "nur" für Naturwissenschaften und Medizin zu interessieren scheint, obwohl auch die übrigen Fakultäten durchaus sehenswerte Projekte am Laufen haben (achja: Warum besichtigt er als einer der bekanntesten norddeutschen Theologen eigentlich nicht dass Gustav-Dalman-Traditionsinstitut unserer Theologischen Fakultät?)
"… finde ich es jedoch Schade, dass sich unser Bundespräsident scheinbar auch "nur" für Naturwissenschaften und Medizin zu interessieren scheint, …"
Scheint ist richtig, Gauck kommt repräsentieren er hat ja keine Interessengewalt; jedenfalls keine öffentliche!
Da wäre „Die nette Frau Merkel“ , die sicher demnächst den neuen Teil ihres Wahlkreises besuchen wird, schon wichtiger.
Wobei die "nette Frau Merkel" ja bereits in Bezug auf eine andere Einladung im Rahmen des Wahlkampfes in der Form reagiert hat, dass dieser neue Teil ihres Wahlkreises ja erst ab September zu ihrem Wahlkreis gehören würde, weshalb sie von einem Besuch dieser Institution abgesehen hat.
Insofern weiß ich nicht, ob sie jenseits eines obligatorischen Besuches des Greifswalder Marktplatzes wahlkampftechnisch noch mehr Engagement aufbringen wird.
Wenn nicht, freuts die SPD und die kleineren (Oppositions-) Parteien. Mich würde es nicht stören, wenn der erweiterte Wahlkreis zur SPD-Domäne würde, weil Mutti Merkel es nicht für nötig erachtet, nach den Landeskindern zwischen Greifswald und Anklam zu sehen.
„SPD-Domäne“?
Na ja , wenn die Ergebnisse der BTW 2009 in
Stralsund-Vorpommern-Rügen
und
Greifswald – Demmin – Ostvorpommern
noch etwas über die politischen Präferenzen in dieser Gegend aussagen, dürfte allenfalls die Kandidatin der LINKEN eine Chance haben, der „netten Frau“ gefährlich zu werden.
Dagegen sprechen die internen Querelen bei den LINKEN, die den Eindruck erwecken, dass ihnen gar nicht ernsthaft an einem Wahlsieg gelegen ist.
Das hat etwas mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun, denn mit Universitätsklinikum und Leibniz-Institut präsentiert man kostenintensive Projekte in den Medien, um dessen Existenzberechtigung zu untermauern. Herr Gauck ist auch nicht als Theologe, sondern als Bundespräsident anwesend, das Theologische Institut ist daher auch irrelevant für solche Besuche.
Das Theologische Institut habe ich da nur als Beispiel erwähnt. Ich fänd es jedenfalls nicht schlecht, wenn sich die Arbeit eines Bundespräsidenten nicht daran orientieren würde, was das Fernsehen gerne zeigen will, sondern auch Dinge ansieht, die ihn vielleicht selbst interessieren?
Bürgernähe zeichnet sich nicht dadurch aus, dahin zu gehen, wohin alle gehen, sondern auch mal links und rechts der Prestigeprojekte zu schauen. Doch da verlange ich anscheinend zu viel von einem Amt, dessen Aufgabe es ist, das Deutsche Volk zu repräsentieren?!
Unabhängig davon, dass er gerade das Amt des Bundespräsidenten ausübt, ist und bleibt er Theologe von Beruf, ganz abgesehen davon, dass, wer seine Reden ganz aufmerksam beobachtet, sein Redestil auch dem einer Predigt verblüffend ähnlich ist. Insofern ist der Theologe Gauck bei jedem Präsidenten Gauck auch immer mit dabei. Das kann er nicht abstellen, was ich nun auch nicht unbedingt schlecht finde. 😉
Dass das Ganze mit ÖA zu tun hat, ist mir ja selbst auch klar, nur kann man ÖA auch mal anders anpacken (Klinkum und Leibnitz-Institut müssen in jedem Fall dabei sein).
Wir sprechen aber immer noch vom unnötigsten Amt, oder? 😉
Nicht nur unnötig, sondern auch den Steuerzahler unnötig belastend.
nö, wieso. Ist doch der "Shake-Hands-Minister" der Republik. So was braucht man, weil die Kanzlerin bzw. der Kanzler allein nicht so vielen Leuten die Hände schütteln kann. 😉
Gauck sollte auch erstmal seine Stasi-Vergangenheit öffentlich aufarbeiten.
Hallo Lyrik,
natürlich findet sich die einzige Person, die einen bundesweiten Skandal vor 80Mio. anderen Bundesbürgern kennt, auf dem webmoritz. Ich hätte zwar auf welt online getippt, aber so ist das manchmal. Weihe uns doch bitte ein in die Stasi-Gauck-Verschwörung.
Gruß
Franz
Och, wenn du "Gauck-Stasi-Vorwürfe"-googelst, dann findest du schnell einiges über die Stasi-Gauck-Verschwörung. So richtig schlüssig erscheint sie mir jedoch nicht…
Da ist er aber nicht der erste, da gibt es schon mehrere Bücher drüber, zum Beispiel "Der Inquisitor zieht ins Schloss". zusammengefasst kann man sagen, daß Gauck sich so lange von der Stasi hat ruhig kaufen lassen, bis er feststellte, daß die DDR zusammenbricht. Da stand er dann auf einmal ganz schnell in der ersten Reihe der Demos.
Das ist aber ein Vorwurf, der gerne mal fast allen DDR-Bürgerrechtlern angehangen wird.
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Ich bräuchte noch mehr. Informier mich! Zahlen, Namen, Fakten. Lass dich gehen, hier ist Platz
Nein, hier ist kein Platz dafür. Bitte vermeidet doch Off-Topic-Debatten und sucht euch dafür einen anderen Ort. Ich bin mir sicher, dass es im Internet auch woanders noch genug Raum dafür gibt.
Gauck ist ein politisches Chamäleon, das sich jeden System in Windeseile andienen kann.