Zum 7. Januar 2013 verdoppeln sich die Parkgebühren am Nexöplatz auf ein Euro für sechs Stunden beziehungsweise auf zwei Euro für einen ganzen Tag. Nachdem die Bürgerschaft am Montag einem Bebauungsplan zugestimmt hat, kann am Nexöplatz gegenüber vom Theater 2015 ein Parkhaus mit bis zu 400 Stellplätzen für etwa vier Millionen Euro entstehen. Dies teilten die beiden Geschäftsführer der Greifswalder Parkraumbewirtschaftsgesellschaft GPG, Detlef Borchert und Fred Wixforth in einem Pressegespräch mit.

Höhere Parkgebühren am Nexöplatz

Mit der Tariferhöhung sollen die Dauerparker (die den ganzen Tag bleiben) auf einen anderen Parkplatz ausweichen, beispielsweise den Hansering, den Museumshafen Nord und Süd oder den Bahnhof westlich der Gleise (auch Fettenvorstadt). Auf diesen Parkplätzen bleiben die ursprünglichen Tarife mit 50 Cent für die ersten sechs Stunden bestehen, beziehungsweise einem Euro für den Tag. Vor zwei Jahren füllte sich der Nexöplatz von sieben bis zehn Uhr mit Autos, mittlerweise sei er schon um acht Uhr voll. Dadurch haben Kurzzeitparker kaum noch Chance, dort einen Parkplatz zu bekommen. Dies soll sich durch die Tariferhöhung ändern. Die Nutzung zwischen Mitternacht und acht Uhr morgens bleibt kostenfrei.

Parkhaus für Nexöplatz kann 2015 gebaut werden und Platz für bis zu 400 Stellplätze bieten

GPG-Geschäftsführer Detlef Borchert vor der neuen Homepage.

Völlig offen zeigten sich Borchert und Wixforth, was die konkreten Planungen für ein Parkhaus am Nexöplatz angeht. Die Baufläche beträgt ungefähr 50 mal 100 Meter. 2014 kann es einen Satzungsbeschluss seitens der GPG geben, wenn die Untersuchungen zu Verkehr, Denkmalschutz und Untergrund abgeschlossen sind, hält Wixforth, der gleichzeitig das städtische Tiefbauamt leitet, für „realistisch“. 2015 könnte dann mit dem Bau des Parkhauses begonnen werden, in dem bis zu 400 Parkplätze entstehen können. Bei Kosten von vier Millionen Euro macht das 10.000 Euro pro Stellplatz. Wie viele Stockwerke es geben, wie hoch das Parkhaus werden soll oder wie die Fassade gestaltet wird, ist noch völlig offen. Die Fassade soll auf jeden Fall luftdurchlässig sein, um eine teure Zwangsbelüftung wie in den Tiefgaragen zu vermeiden. Momentan gibt es 170 Autostellplätze am Nexöplatz und sechs Busstellplätze. Die Busplätze sollen dann auf die jetzige Rechsabbiegerspur vom Hansering in die Gothestraße verlegt werden. Dann würde eine Linksabbiegerspur vom Hansering in die Wolgaster Straße wegfallen. Die jetzige Rechtsabbiegerspur und die Spur geradeaus in die Anklamer Straße würden eine Spur nach links verlegt. Mit einem Verkehrsversuch hat die Stadt im Juli und August erfolgreich getestet, dass auch eine Linksabbiegerspur ausreicht und es zu keinem großen Rückstau im Hansering kommt. Dies war eigentlich für die Diagonalquerung untersucht worden. Ursprünglich sollte das Parkhaus vor der Mensa am Schießwall entstehen. Dort werden jetzt aber die Wallanlagen ausgebaut, womit auch einige Stellplätze wegfallen.

Dynamische Stadtkarte zeigt, wo sich aktuell freie Parkplätze befinden

Aufgrund des Winterwetters sind die Tiefgaragen zum Parken gerade sehr beliebt.

Auf der neuen Internetseite der GPG ist es möglich, sich nicht nur über die Tarife der verschiedenen Parkplätze informieren, sondern der Internetnutzer sieht auch auf einer dynamischen Karte, wo noch wie viele Parkplätze frei sind. Auch gibt es Informationen, wann welche Parkstraße von der Straßenreinigung angefahren wird und wo es Behindertenstellplätze gibt. Angesichts des Schnees werden die beiden Tiefgaragen „Am Markt“ und „Dompassage“ gut genutzt. Seit Freitag letzter Woche gibt es längere Öffnungszeiten der Dompassage ab 6 Uhr morgens (vorher 7 Uhr) und bis mindestens 0 Uhr, teilweise auch länger, je nachdem, wann die letzte Kinovorstellung endet. Borchert wies auf ein Angebot hin, wonach man in der Dompassage für 20 Euro im Monat parken kann. Weiterhin berichtete Borchert, dass es ab dem neuen Jahr Bewohnerparkplätze in der südlichen Mühlenvorstadt geben wird.

Die Greifswalder Parkraumbewirtschaftsgesellschaft, die zu 100 Prozent der Stadt gehört, erzielte 2011 Gebühreneinnahmen von etwa einer Million Euro aus den Tiefgaragen und beschrankten Parkplätzen und 250.000 Euro durch Parkscheinautomaten an unbeschrankten Parkplätzen. Mit einem Gewinn von 28.000 Euro blieb aber nicht viel übrig. Tagsüber sind die Parkplätze zu 85 Prozent ausgelastet. Hinter Schranken verfügt die GPG über 1.200 Stellplätze, davon 500 in Tiefgaragen.

Fotos: GPG (Artikelbild, keine CC-Lizenz), David Vössing