Zum 19. Mal werden sie von den Greifswalder Studentenclubs C9, Kiste, Geographen- und Geologenkeller und Mensaclub organisiert, doch vom normalen Partybetrieb konnten sie bisher kaum abheben: Die Rede ist von den Studententagen. Mithilfe des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und einigen neuen Veranstaltungen soll das nun anders werden. Vom 27. April bis zum 6. Mai 2012 können die Greifswalder Studenten feiern, sich bei sportlichen Veranstaltungen messen oder ganz neue kulturelle Genüsse erleben.
In ganz Deutschland gibt es um den ersten Mai herum Feiern und Feste. Traditionell wird dann ein Maibaum aufgestellt, um den getanzt wird, was dem Midsommar beziehungsweise dem St.Hans-Aften in den skandinavischen Ländern ähnlich ist. Auch Greifswald feiert: Seit fast 20 Jahren gibt es unter dem Namen „Studententage“ rund um den ersten Mai diverse Sportveranstaltungen und Feiern. Organisiert werden sie traditionell von den fünf Studentenclubs; dieses Jahr schlossen sich der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA), das Studententheater (StuThe) und radio 98eins mit an.
Die diesjährigen Greifswalder Studententage beginnen schon am 27. April im Geographen- und Geologenkeller . „Mit Bierwagen und openair werden wir die Studententage in unserem Innenhof eröffnen“, so Nora Schultz, die Vorsitzende des Geographenkellers. Jeder Studentenclub hat mindestens eine große Veranstaltung, die er hauptsächlich betreut. Neben der Eröffnung organisiert der Geographenkeller noch das Fußballturnier am 01. Mai. Wer eher dem Volleyball zugetan ist, der kann am 28. April beim C9–Volleyballturnier sein Können unter Beweis stellen. Und für Kickerliebhaber geht es am 04. und 06. Mai in den Mensa Club, denn dort finden ein Open- und ein Mixed- Kickerturnier statt. Ganz neu mit dabei ist das Studententheater: Gleich an zwei Tagen kann man sein Improvisationstalent ausprobieren: Am Freitag und Sonntag, 27. und 29. April findet ein Workshop im StuThe-Hauptquartier in der Franz-Mehring-Straße statt. Wer die Kiste bis jetzt vermisste, der sei beruhigt. Dort traut man sich an etwas ganz neues heran und organisiert einen Science Slam am 02. Mai. Dabei sollen die Teilnehmer innerhalb von zehn Minuten ein selbsterarbeitetes wissenschaftliches Thema vorstellen. Für alle Veranstaltungen sollte man sich – und sein Team – beim jeweiligen Club beziehungsweise Verein anmelden.
So könnte der Science Slam aussehen: Giulia Enders von der Goethe-Universität Frankfurt mit ihrem Vortrag „Das Darmrohr – Darm mit Charme“, mit welchem sie im Berliner Lido auftrat.
Um die Clubs bei der Organisation zu unterstützen, nimmt auch der AStA dieses Jahr teil. „Wir wollen mit dem großen Angebot an studentischer Kultur zeigen, dass es uns noch gibt“, sagt Ginka Kisova, die Veranstaltungsreferentin des AStA. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, Sponsoren zu suchen: „Wir teilen uns zwar mit den Clubs die Finanzierung, aber Sponsoren von außerhalb suchen wir trotzdem.“ Der AStA agiert aber nicht nur im Hintergrund, sondern lädt, gemeinsam mit radio 98eins, alle am 30. April zum Tag der offenen Tür in das neue Büro in der Friedrich-Loeffler- Straße 28 ein.
Der Begriff der Studententage wird vielseitig genutzt: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden so oftmals überregionale Studentenversammlungen bezeichnet, wie in wikipedia zu lesen ist. Die erste Versammlung unter dem Namen „Allgemeiner Studententag“ fand 1848 in Eisenach statt. Damals gab es einen politischen Hintergrund für das Treffen: Man wollte Forderungen wie eine studentische Beteiligung bei der Auswahl von neuen Lehrstuhlinhabern für die Frankfurter Nationalversammlung verfassen. Auch später noch wurde auf den Zusammenkünften wichtiges beschlossen: 1921 beispielsweise wurde in Erlangen der Vorgänger der heutigen Studentenwerke gegründet. In der DDR gab es FDJ-Studententage, in Greifswald laut der Archivakten der Universität seit mindestens 1967. Doch die Studententage müssen nicht unbedingt einen politischen Hintergrund haben, wie man am Beispiel der Greifswalder Studententage sehen kann.
Das vorläufige Programm kann man sich hier anschauen. Dort findet ihr auch die Kontaktdaten, um euch bei einem Turnier anzumelden.
Flyer: Veranstalter
Video: YouTube-user WissenXXL
Foto: Club 9
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