Heute Nachmittag begann mit der traditionellen Begrüßung durch den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) die Erstsemesterwoche im Sommersemester 2012. Etwa 350 Studierende wurden zur inoffiziellen Eröffnung des Studiums in Greifswald zur Mensa am Schießwall gelockt.

Zum diesjährigen Sommersemester wird mit etwa 900 neuen Studierenden an der Universität Greifswald gerechnet, etwa 350 versammelten sich heute Nachmittag an der Mensa am Schießwall zur Begrüßung durch den AStA. Traditionell starten in Greifswald im Sommer weit weniger Menschen in ihr Studium, als es im Wintersemester der Fall ist. Vor einem halben Jahr kamen etwa 2000 Erstsemester zur Begrüßung und auf dem Vorplatz war es sichtlich enger. Heute musste niemand länger anstehen, was auch daran lag, dass die Fachschaften genügend Tutoren gewinnen konnten und so jeder Studierende schnell einen Ansprechpartner fand.

Ginka Kisova und Anne Lorentzen

Für die musikalische Begleitung sorgte dieses Mal die Band „Sang und Klanglos“ mit ihren Versionen zahlreicher Hits aus den Neunziger Jahren. Das gefiel, „Geht das nicht lauter?“ tönte es öfter aus dem Publikum. Am 12. April haben die Jungs in der „Falle“ übrigens ihren nächsten Auftritt.

Gegen 16 Uhr betraten Ginka Kisova, AStA Referentin für Veranstaltungen (damit Hauptorganisatorin der Erstiwoche) und Anne Lorentzen, Referentin für Studium und Lehre sowie kommissarische AStA-Vorsitzende die Bühne. Beide hießen die Anwesenden im Namen der Studierendenschaft in der Stadt willkommen, konnten aber leider nur wenig Beifall dafür ernten, legte die Masse doch die ganze Zeit Wert auf einen möglichst großen Abstand zur Bühne. Die Türen zur Mensa wurden im Anschluss geöffnet und die Menge strömte hinein. Alle wurden mit Namensschild, Erstishirt und -beutel ausgestattet, suchten sich die passenden Tutoren zu ihren Studienrichtungen und begaben sich zusammen auf die erste Stadterkundung. Ein bekannter Getränkehersteller steuerte zur Begrüßung 720 Flaschen Softdrinks bei, nach Angaben des AStAs mussten im Gegenzug nur einige Werbetafeln gut platziert in der Mensa und auf der Homepage auftauchen.

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Problem wie so oft: Die Beuteljagd

Die Beutel, verziert mit einem „Willkommen in Greifswald“-Schriftzug, sind vorallem gut mit Werbegeschenken gefüllt, in diesem Jahr sind es Schlüsselbänder, Kugelschreiber, Anhänger, Mousepads, Duschgel, Kondome oder USB-Sticks. Auch die Studentenclubs der Stadt, der Hochschulsport, der AStA oder das Studentenwerk nutzen die Gelegenheit, um sich vorzustellen. Politische Werbung gibt es auch, wie in den letzten Jahren schon öfter in Form einer gelben Zahnbürste, mit welcher der Vertreter einer Partei, welche aktuell bundesweit durch immer mehr Verluste von Landtagsmandaten auffällt, Beachtung gewinnen möchte. Zahnpasta gab’s diesmal gleich dazu.

Das Objekt der Begierde

Genau wegen dieser Geschenke sind die Erstibeutel auch bei betagteren Semestern äußerst beliebt. Daher sollte es in diesem Jahr eigentlich eine Kontrolle der Immatrikulationsbestätigungen geben. Diese wurde aber nur äußerst nachlässig umgesetzt. Auf direkte Nachfrage entpuppten sich viele der Anwesenden als höhere Semester. „Wir sind, wie immer,  nur zum Beutel abgreifen hier,“ sagte eine Pharmaziestudentin. Viele ihr bekannte Gesichter seien auf der Begrüßungsveranstaltung unterwegs, den Anteil der illegalen Beutelabgreifer schätzte sie auf ein Drittel.

Nach einigem Suchen fand sich dann aber doch eine Studentin im ersten Semester. „Die Begrüßung hat mir sehr gut gefallen, es ist ein schönes Gefühl, wenn man so herzlich an einem neuen Ort aufgenommen wird.“ sagte die angehende Juristin Sabrina, während ihrer Führung durch die Innenstadt.

Auch Ginka, Hauptorganisatorin der Erstiwoche, zog ein positives Fazit. „Wir sind mit der Begrüßung sehr zufrieden, es sind viele Studenten gekommen und das hat uns sehr gefreut“ urteilte sie. Einige Beutel seien noch übrig, sie wies darauf hin, dass diese auch noch später im AStA-Büro (Friedrich-Löffler-Straße 28) abgeholt werden können.

 

 

Fotos: Andrea Dittmar, Simon Voigt