Am Donnerstag, 17. November, soll im gesamten Bundesgebiet ein Bildungsstreik für Solidarität und freie Bildung stattfinden und zu diesem Anlass sind auch in Greifswald Aktionen geplant. Das ansässige Bündnis hat zum Donnerstag eine Demonstration ab 12 Uhr angekündigt, zu der Schüler wie Studenten gleichermaßen aufgerufen sind. Treffpunkt ist das Rubenowdenkmal, von dort aus soll der Demonstrationszug durch die ganze Stadt gehen.

Im Rahmen des Umzuges durch die Greifswalder Innenstadt ist geplant, möglichst viele von der Universität vernachlässigte Institute zu passieren. Ein Beispiel wäre hier das Institut für Anglistik in der Steinbeckerstraße, bei welchem schon seit Jahren akuter Sanierungsbedarf besteht. Dort gab es bereits im vergangenen Sommer die Aktion „Grillen an den Ruinen“, bei welcher der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) gemeinsam mit den jeweiligen Fachschaftsräten Grillfeste veranstaltete, um die Universität auf den desolaten Zustand ihrer Institute aufmerksam zu machen. Weitere Aktionen in diesem Zusammenhang gab es beim Caspar-David-Friedrich-Institut in der Bahnhofstraße und dem Institut für Rechtswissenschaften in der Domstraße. Der Abschluss fand vor dem schon seit einem guten Jahr geschlossenen Historischen Institut am Alten Campus statt, wo die Fachschaftsräte Politik und Kommunikationswissenschaft, Slavistik/Baltistik und Geschichte gemeinsam grillten, um auf die schlechte Bausubstanz ihrer Gebäude hinzuweisen.

Vor der Mensa wird es am 17. November eine Kundgebung geben. Auf der Rednerliste stehen Gewerkschaftsvertreter, Schülervertreter, Mitglieder der studentischen Selbstverwaltung und auch Mitarbeiter der Universität, so zum Beispiel Barbara Muraca, Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Botanik und Landschaftsökologie. Die Veranstalter rechnen mit ungefähr 400 Demonstrationsteilnehmern.

Die Forderungen

Die Forderungen zielen auf eine grundsätzliche Reform des Bildungssystems in Mecklenburg-Vorpommern ab. Konkret steht das Aktionsbündnis Bildungsstreik Greifswald für folgendes:

  • Keine Kürzung des Lehrerreisegeldes!
  • Leistungsdruck senken! Kein Burnout nach Abitur und Studium!
  • Mehr Lehrpersonal statt überfüllte Klassen und Seminare!
  • Langfristiger Erhalt der studentischen Kultur!
  • Bildung für alle auch ohne reiche Eltern!

Die Kollegen von MoritzTV haben anlässlich des Bildungsstreikes 2011 ein Mobilisierungsvideo angefertigt, welches ihr hier sehen könnt.

Der Bildungsstreik vor zwei Jahren

Bereits vor zwei Jahren fand in Greifswald ein Bildungsstreik statt. Die Forderungen von 2009 waren den jetzigen schon ähnlich, jedoch wurden radikalere Protestformen angewand. Mit dem Ruf „Uni brennt!“ wurden Hörsäle im Audimax für fünf Tage besetzt und, ebenfalls am 17. November, gab es auf der Europakreuzung einen „Bildungsstau“ genannten Flashmob, bei dem die Teilnehmer den Verkehr für zehn Minuten lahm legen konnten. Was das Aktionsbündnis in diesem Jahr noch in Greifswald geplant hat, bleibt abzuwarten.

Zu dem Bildungsstreik 2009 gibt es auch einen zusammenfassenden Beitrag von MoritzTV.

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Weitere Informationen gibt es hier:

Fotos: Artikelbild – Veranstalter