Sibylle Günther ist neue Leiterin des IPP.

Seit dem 1. Feburar hat das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik mit Sitz in Garching und Greifswald eine neue wissenschaftliche Direktorin. Die bisher von Prof. Günther Hasinger geleiteten Standorte sind gestern offiziell in die leitenden Hände Prof. Sibylle Günters übergeben worden. Die Professorin für Theoretische Physik, welche ihr Studium in ihrer Heimatstadt Rostock abschloss, gehört dem Institut bereits seit vierzehn Jahren an und war zuletzt Leiterin des Forschungsbereiches der Tokamaktheorie.

Wie aus einer Pressemitteilung der Forschungseinrichtung hervorgeht, ist ihr Arbeitsgebiet die theoretische Plasmaphysik mit den Schwerpunkten der Magnetohydrodynamik und kinetischer Theorie supra-thermischer Teilchen. Dabei handele es sich, so Günther, um die rechnerische Beschreibung der Stabilität von Fusionsplasmen sowie um die Wirkung der schnellen bei der Fusion entstehenden Heliumkerne auf das Plasma. Das Fusionsplasma wird das Herzstück künftiger Kernfusionskraftwerke bilden.

Ziel ihrer Arbeit ist die engere Zusammenführung der beiden Forschungsstandorte in Garching und Greifswald,  „um gemeinsam beide Großexperimente, die Garchinger Tokamak-Anlage ASDEX Upgrade und den 2014 in Greifswald in Betrieb gehenden Stellarator Wendelstein 7-X, bestmöglich zu nutzen. Das IPP ist das einzige Institut, das beide Anlagentypen im Vergleich erforschen kann, um daraus das optimale Konzept für ein Kraftwerk zu entwickeln – eine sehr spannende Aufgabe.“

Der 1954 in Oberammergau geborene Professor Günther Hasinger wechselt derweil wieder in sein ursprüngliches Forschungsgebiet der Astrophysik zurück, nachdem er zwischen 2008 und 2011 die Leitung der beiden Forschungseinrichtungen in Garching und Greifswald übernommen hatte. Er wird nun nach Informationen des Max-Planck-Instituts das astronomische Institut auf der Insel Hawaii leiten, welches auf dem Mauna Kea das weltweit größte astronomische Observatorium betreibt. „Ich habe mich der großen und anspruchsvollen, für mich aber auch völlig neuartigen Aufgabe in der Plasmaphysik und Fusionsforschung im IPP in den vergangenen drei Jahren mit großer Freude gewidmet“, sagt Professor Hasinger und weiter. „Meine jetzige Entscheidung ist von der einzigartigen Chance bestimmt, eine verantwortungsvolle Tätigkeit auf internationalem Parkett wieder stärker auf meine Leidenschaft als Astrophysiker auszurichten.“

Foto: Privat/ http://ipp.mpg.de
Text: Marco Wagner.