Der Saal ist voll, die Stimmung kocht: Trust Fate spielt im Theater Vorpommern für den Spielplatz der Kinderklinik. Doch dann wird das Lied völlig aus heiterem Himmel abgebrochen und das Publikum aus seinem Bann gerissen. Der Gitarrist war zu langsam beim Gitarrenwechsel. Und so musste noch einmal neu eingesetzt werden – meinte zumindest der Frontsänger Robert Kempin. Fraglich bleibt, warum die Band sich nicht entschied, das Lied einfach weiter zu spielen und der Gitarrist einfach ein paar Takte später einsetzte. Der Fehler dürfte den meisten Zuschauern viel weniger aufgefallen sein, als das unverhoffte Ende des Liedes.
Von einem Konzert einer Band wie Trust Fate hätte man da an der Stelle jedenfalls mehr Stil erwartet. Die Inszenierung der Veranstaltung war dem Ort, einem Theater, auch eher wenig angemessen. Es schien, als sei der Band die Bühne viel zu groß geraten. Der Bassist spazierte völlig unvermittelt zum Gitarristen, spielte mit ihm kurz zusammen, spazierte dann weiter zur Schlagzeugerin, spielte sie an, dann ging es weiter zum Keyboarder spielte diesen an und anschließend ging er wieder schön brav an seinen angestammten Platz. Wo ist der Rock ’n‘ Roll? Wo ist die Spontanität? Wo sind die Emotionen, das Feeling für die Musik? Auch die Gitarrensoli wirkten zu strukturiert, zu geplant. Einzig und allein beim Keyboard konnte man das erleben, was man sich eigentlich von Rock ’n‘ Roll erwartet. Spontane, unverhoffte und spannende und an passender Stelle einsetzende Soli, in denen der Musiker sich ganz in sein Spiel verliebt und aus dem er nur mit Mühe heraus gerissen werden kann.
Immerhin wurde wenigstens der Versuch unternommen, sich dem Ort, einem Theatersaal, anzupassen. Man ließ einen Background-Chor singen. Allerdings ging dieser leider viel zu oft unter, sodass er auch nicht in dem Maße wahrgenommen werden konnte, wie es eigentlich mindestens hätte sein sollen. Anstelle eines Keyboardes/ Synthesizers hätte man durchaus auch einmal auf dem Flügel spielen können. Insgesamt passte die von Trust Fate erzeugte Atmosphäre nicht zum Umfeld und so wirkte die Inszenierung wenig überzeugend, sondern vielfach aufgesetzt.
„Weniger ist Mehr“ heißt es so schön. Bei der Nutzung der Bühne hätte man auch gut auf die Hälfte des Raumes verzichten können. Stattdessen die halbe Bühne mit einen schönen ansehnlichen Vorhang versehen und auf die alberne Beamer-Show verzichtet. Dann hätte man sich davor auf Barhocker gesetzt und dadurch eine Baratmosphäre erzeugt. Das wäre der Band in jedem Fall gelungen und hätte authentischer gewirkt.
Schade eigentlich. Denn die Musik von Trust Fate ist gut. Das bescheinigte jedenfalls der Applaus des im Alter bunt gemischten Publikums. Die Pannen wurden von den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern weniger negativ bewertet. Ganz im Gegenteil. Ungeachtet dessen gab es tosenden Applaus für das Gebotene. Die Show, die Trust Fate geboten hat, schien dem Publikum demnach jedenfalls zweitrangig gewesen zu sein. Der Auftritt der Band war nicht schlecht. Wer sie jedoch bei anderen Konzerten, wie beispielsweise im Geokeller oder unplugged in der Brasserie Hermann erlebte, weiß, dass sie es besser gekonnt hätten.
Was für ein Verriss…
Sicher mögen die Kritikpunkte ihre Berechtigung haben, nur sollten sie auch dementsprechend fachlich unterlegt sein. Das ist definitiv keine journalistische Glanzleistung!
Der Gitarrist, der Keyboarder, der Bassist!? Haben die auch Namen? Aus welchem Grund fand das Konzert statt? Welcher Spielplatz? Record Release? Wurde da nicht ein Album veröffentlicht?
Barhocker im Theater… Die wären also dem Ort angemessener und würden mehr nach Rock'nRoll aussehen?
Der Artikel ist leider nicht gut recherchiert und gibt lediglich ein subjektives Meinungsbild eines Einzelnen wieder… schade…
So wie ich das sehe, wurden die Informationen zu dem Konzert und der Band in der Ankündigung erwähnt: http://www.webmoritz.de/2010/07/06/rockmusik-fur-…
Das hier ist nur eine Rezension/Kommentar zu dem Konzert. Kann mich den Kritikpunkten von Marco nur anschließen. Und ich würde sogar weitergehen, und es zutiefst zu bedauern, dass hier in Greifswald in Sachen Rock (nicht Punk, Alternative, Indie oder whatever, sondern Rock) überhaupt nichts abgeht und dass Trust Fate eine der besten Rockbands von hier sind.
Also dass für den Spielplatz kein Geld übrig geblieben ist, war doch vorher klar, oder nicht? So war die Miete des Theaters vielleicht etwas billiger. Jedenfalls kann der Benefiz-Anstrich frohen Mutes übermalt werden…
Wer sagt denn, dass kein Geld für den Spielplatz übrig geblieben ist. Neben einer Spendenkasse, die im übrigen sehr gut gefüllt war, und der Tatsache das ein Teil der Mercheinnahmen gespendet wurden, konnten mehrere Hunderteuros gesammelt werden (den genauen Betrag kann ich hier nicht bestetigen). Und das lässt sich durchaus sehen.
Und ganz gewiss wurde der Benefiz-Abend nicht aufgeführt, um die Miete des Theaters zu drücken.
Ich war selbst vor Ort und was mich persönlich am meisten gestört war, dass mindestens 10 (bei einer echten Durchzählung wäre man wahrscheinlich eher auf 20 gekommen) Vertreter der Moritz-Medien anwesend waren.
An sich nicht weiter schlimm, aber gerade angesichts des Benefizcharakters der Veranstaltung frage ich mich, ob nicht auch zwei oder drei Berichterstatter gereicht hätten. Denn bei den Restlichen drängt sich mir der Verdacht auf, dass es nicht so sehr um die Berichterstattung, als vielmehr um den kostenfreien Besuch der Veranstaltung ging. Vielleicht irre ich mich ja auch und alle Anwesenden hatten zwingend notwendige Aufgaben zu erfüllen – aber ich denke selbst wenn die ARD (von mir auch aus mit Radio-, Internet- und Fernsehredaktion) berichtet hätte, wäre weniger Personal notwendig gewesen.
Wenn 10 Leute mehr an der Abendkasse ein Ticket gelöst hätten, hätte es 70€ mehr für den Spielplatz gegeben !
Das ist ja fast schon wie beim AStA. Da werden aus 5 Leuten 10 und am Ende sogar 20 gemacht XD
Da moritzTV das ganze Konzert für den Privatgebrauch der Band mitgeschnitten hat und der webMoritz mit Fotos, Vorbericht und Rückblick gedient hat, ist das auch nicht sonderlich übertrieben.
Im Übrigen wären wir froh wenn wir so viele Mitarbeiter hätten, dass sich darunter 20 finden ließen, die wirklich an einem solchen Konzert interessiert wären und nicht lieber was anderes gemacht hätten.
dann müssen sich wohl ein paar "schein-moritze" an der dame vom einlass vorbeigeschmuggelt haben…