Die Redaktion des moritz-Magazins hat in der aktuellen Ausgabe bereits zum zweiten Mal eine Anzeige der Bundeswehr auf der vorletzten Umschlagseite abgedruckt. Der Abdruck der ersten Anzeige dieser Art im Februar hatte bereits heftige Kritik hervorgerufen, die sich exemplarisch auf dem privaten Blog von webMoritz-Mitarbeiter Oliver Wunder nachvollziehen lässt. Offenbar als Zeichen des Protests wurde damals ein größerer Posten ausgerissener Heft-Rückseiten im Redaktionsbriefkasten deponiert.
Dieses Beispiel für vollendete Diskussionskultur wiederholte sich, nachdem das aktuelle Heft erschienen ist: Nachdem in den vergangenen Tagen bereits massenweise Hefte ohne Rückseite aufgetaucht waren, wurden die fehlenden Rückseiten in der Nacht zum Donnerstag in der moritz-Redaktion „abgeliefert“.
Darf es sich ein Studentenmagazin erlauben, eine Nachwuchs-Anzeige der Bundeswehr abzudrucken? Diese Frage wurde auch in der webMoritz-Redaktion kontrovers diskutiert, weshalb wir sie mit zwei verschiedenen Positionen beantworten.
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Ein Kommentar von Gabriel Kords |
Ein Kommentar von Oliver Wunder |
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Möbelhaus, privates Wohnheim, Reisebüro, Bücherflohmarkt – das sind die typischen Anzeigenkunden des moritz-Magazins. Und jetzt plötzlich: Die Bundeswehr. Vollformatig auf der vorletzten Heftseite, natürlich hochglänzend und in Farbe. Und das schon zum zweiten Mal. Dürfen die das? Darf die Bundeswehr in einem Studentenmagazin für ihre Homepage werben? Respektive: Darf so ein Magazin eine solche Anzeige abdrucken?
Ohne die empörten Aufschreie der letzten Monate wäre der Autor dieser Zeilen nicht einmal auf die Idee gekommen, sich die Frage zu stellen. Denn natürlich darf das moritz-Magazin die Anzeige abdrucken. Die Bundeswehr ist ein legitimes staatliches Organ, ebenso legitim ist sein Interesse an Nachwuchs. Das heißt keineswegs, dass Zweck und Handeln der Bundeswehr nicht fundamental hinterfragt werden dürfen, ändert aber nichts daran, dass es weder um Kriminelle noch um Staatsfeinde geht. Und mehr noch: Gerade die deutsche Bundeswehr ist gesellschaftsfähig, sie darf (und muss) am politischen Diskurs teilnehmen. Diesen Weg sollte man ihr nicht noch versperren wollen. Wer vom moritz-Magazin fordert, auf den Abdruck der Anzeige zu verzichten, legt ihm die moralische Verpflichtung auf, seine Leser von Werbung für die Bundeswehr abzuschirmen. Doch das ist keineswegs die Aufgabe des Magazins: Dessen Leser werden ohnehin selbst entscheiden wollen, wie ihre wehrpolitische Position aussieht und ihre Argumente dafür nicht gerade in einer lokalen Studentenzeitschrift suchen. Zudem wird gerade beim moritz-Magazin niemand ernsthaft behaupten, dass es ausschließlich von militärbesessenen Ex-Soldaten gemacht wird. Allein, dass auf der Seite neben der Anzeige der politisch alles andere als korrekte „Tapir“-Comic abgedruckt wird, sollte ein Beweis dafür sein, dass das Blatt nicht gerade politisch verklemmt ist. Schämen muss man sich beim moritz-Magazin also nicht für die Anzeige, auch wenn man gut daran täte, den Leser den Abdruck zumindest auf Nachfrage etwas ausführlicher zu begründen als mit anderthalb Sätzen. Bei der Bundeswehr sollte man sich indes ernsthaft fragen, ob die dortige PR-Abteilung sich wirklich sicher ist, mit der Anzeige im moritz-Magazin die richtige Zielgruppe zu erriechen. |
Es ist keine Frage des rechtlichen Dürfens. Es ist eine Frage des Gewissens und der Ethik. Darf die Bundeswehr im Moritz Magazin ihre Jugendseite treff.bundeswehr.de bewerben?
Zwar bewirbt die Bundeswehr “nur” ihre Jugendseite, die über die Bundeswehr informiert und auch eine Community – eine Art BundiVZ – bereitstellt. Doch geht es klar darum, hier Menschen für den Dienst an der Waffe anzuwerben. Krieg als Lösung von Konflikten wird seit den 1990ern in Deutschland salonfähig. Die Hemmschwelle, Waffen zur Konfliktlösung einzusetzen, sinkt, militärische Interventionen werden ein immer öfter benutztes und akzeptiertes Mittel. Das zeigt auch daran, dass in einem Studierendenmagazin für die Bundeswehr geworben werden kann. Gewalt ist niemals das Mittel zur Lösung eines Konfliktes. Die Gewalt, die eine Armee einsetzen muss, hat zwangsläufig das Töten von Menschen zur Folge. Das ist vehement abzulehnen, denn das Leben eines Menschen ist das höchste Gut. Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan hat uns in den letzten Monaten deutlich gezeigt, dass die Bundeswehr Gewalt einsetzt und dabei auch unschuldige Zivilisten tötet. Die umstrittene Bombardierung von zwei entführten Tanklastern in der Nähe von Kunduz demonstriert, wie unsere “Verteidigungsarmee” inzwischen handelt. Bei den Einsätzen kommt es in der Folge auch zu Opfern unter der Bundeswehr. Deutschland ist im Krieg, die Politiker wollen das aber nur recht zögerlich zugeben. Die Anwendung von Gewalt führt immer nur zu noch größerer Gegengewalt. Es entsteht ein Teufelskreis, der zur Folge hat, dass ein Konflikt selten gelöst wird und er ständig neue Opfer fordert. Ein dauerhafter Friede kann nur dann erreicht werden, wenn Konflikte rücksichtsvoll im gegenseitigen Dialog gelöst werden. Also auf den Punkt gebracht: Die Bundeswehr setzt Gewalt zwangsläufig ein. Es geht um die Rekrutierung junger Menschen, die auch in einen Kampfeinsatz geschickt werden können. Als Studierendenmagazin eine Institution zu bewerben, die zwangsläufig Menschenleben bewusst gefährdet und vernichtet, ist ethisch nicht zu rechtfertigen. |
Update 8.4., 20 Uhr: moritz-Magazin lädt zum Gespräch ein
Die Redaktion des moritz-Magazins will sich mit den Kritikern des Anzeigen-Abdrucks auseinandersetzen. Wie uns die Chefredaktion des Magazins mitteilte, ist jeder eingeladen, am kommenden Dienstag, dem 13. April, um 20 Uhr in der Redaktion mit Redakteuren des Magazins zu diskutieren.
Bild Startseite: Gabriel Kords
Zu den Kommentaren von Gabriel und Oliver:
Recht haben mMn beide mit ihrer Argumentation.
Nur: Muss der Printmoritz wirklich Teil der Kriegspropaganda sein?
(Ich habe es mal bewusst überspitzt formuliert, denn im weitesten Sinne ist das Schalten von BW-Werbung Teil von Kriegspropaganda, wenn auch ein völlig unbedeutender)
PS: Da ist mein Kommentar schon gar nicht zu lang und Intense-Debate meint, dass er zu lang ist… Macht das System das nach Gutdünken und Langerweile?… *kopfschüttel*
Dieses Video sagt sehr viel zum Thema "sauberer Krieg"…
[youtube 5rXPrfnU3G0http://www.youtube.com/watch?v=5rXPrfnU3G0 youtube]
Auch sehr lesenswert dazu, der Artikel der Süddeutschen:
<quote>"Es fällt schwer, sich dieses Video aus Bagdad anzusehen, das die Bordkamera eines amerikanischen Apache-Helikopters aufgenommen hat. Kein Wunder, dass es nie den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hätte, wäre es nach dem Willen des Pentagon gegangen.
Doch das Internetportal Wikileaks veröffentlichte Anfang der Woche die bislang unter Verschluss gehaltene Aufzeichnung, die ein katastrophales Bild der amerikanischen Streitkräfte zeichnet. Die Sache erklärt, wieso Wikileaks Militär und US-Geheimdiensten ein Dorn im Auge ist.
Langsam umkreist der Hubschrauber, der sich im Funkkontakt Crazy Horse nennt, eine Ansammlung von Menschen, die redend und telefonierend eine Straße hinabschlendern. Darunter sind zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters, der Fotograf Namir Noor-Eldeen und sein Fahrer Saeed Chmagh. Noor-Elden hat eine Fotokamera um die Schulter gehängt. Falls Aufständische unter den Leuten sind, dann bewegen sie sich angesichts der zwei über ihnen fliegenden US-Kampfhelikopter erstaunlich lässig. Auch ob sie bewaffnet sind, wird nicht ersichtlich.
Doch wer den Funkkontakt verfolgt, der erkennt schnell, dass sich hier ein Blutbad anbahnt. Für die Hubschrauber-Insassen ist schnell klar, dass "fünf bis sechs" Personen AK-47-Sturmgewehre bei sich trügen. Plötzlich wähnen sich die Soldaten sogar unter Feuer, obwohl auf dem Video weder ein Schütze noch jedweder Beschuss zu sehen ist.
Während der Hubschrauber die nichtsahnende Gruppe umkreist, fordert die Besatzung mit Nachdruck die Erlaubnis zum Feuern ein. Ohne Vorwarnung schießt Crazy Horse in die Menschenmenge, in einer großen Staubwolke stürzen die Menschen tödlich getroffen zu Boden.
"Haha, ich hab ihn erwischt", sagt der Schütze über Funk. "Schau dir diese toten Bastarde an." – "Nice" und "gut geschossen" lauten die Antworten. Als sich der schwer verwundete Chmagh am Boden mühsam robbend in Sicherheit zu bringen versucht, hat ihn der Schütze schon längst wieder im Visier. "Komm schon, Buddy. Alles, was du tun musst, ist, eine Waffe aufzuheben."</quote>
Den ganzen Artikel könnt ihr auf der Süddeutschen lesen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/660/507812/tex…
Dieses Video sagt sehr viel zum Thema "sauberer Krieg"…
[youtube 5rXPrfnU3G0http://www.youtube.com/watch?v=5rXPrfnU3G0 youtube]
Auch sehr lesenswert dazu, der Artikel der Süddeutschen:
[quote]"Es fällt schwer, sich dieses Video aus Bagdad anzusehen, das die Bordkamera eines amerikanischen Apache-Helikopters aufgenommen hat. Kein Wunder, dass es nie den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hätte, wäre es nach dem Willen des Pentagon gegangen.
Doch das Internetportal Wikileaks veröffentlichte Anfang der Woche die bislang unter Verschluss gehaltene Aufzeichnung, die ein katastrophales Bild der amerikanischen Streitkräfte zeichnet. Die Sache erklärt, wieso Wikileaks Militär und US-Geheimdiensten ein Dorn im Auge ist.
Langsam umkreist der Hubschrauber, der sich im Funkkontakt Crazy Horse nennt, eine Ansammlung von Menschen, die redend und telefonierend eine Straße hinabschlendern. Darunter sind zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters, der Fotograf Namir Noor-Eldeen und sein Fahrer Saeed Chmagh. Noor-Elden hat eine Fotokamera um die Schulter gehängt. Falls Aufständische unter den Leuten sind, dann bewegen sie sich angesichts der zwei über ihnen fliegenden US-Kampfhelikopter erstaunlich lässig. Auch ob sie bewaffnet sind, wird nicht ersichtlich.
Doch wer den Funkkontakt verfolgt, der erkennt schnell, dass sich hier ein Blutbad anbahnt. Für die Hubschrauber-Insassen ist schnell klar, dass "fünf bis sechs" Personen AK-47-Sturmgewehre bei sich trügen. Plötzlich wähnen sich die Soldaten sogar unter Feuer, obwohl auf dem Video weder ein Schütze noch jedweder Beschuss zu sehen ist.
Während der Hubschrauber die nichtsahnende Gruppe umkreist, fordert die Besatzung mit Nachdruck die Erlaubnis zum Feuern ein. Ohne Vorwarnung schießt Crazy Horse in die Menschenmenge, in einer großen Staubwolke stürzen die Menschen tödlich getroffen zu Boden.
"Haha, ich hab ihn erwischt", sagt der Schütze über Funk. "Schau dir diese toten Bastarde an." – "Nice" und "gut geschossen" lauten die Antworten. Als sich der schwer verwundete Chmagh am Boden mühsam robbend in Sicherheit zu bringen versucht, hat ihn der Schütze schon längst wieder im Visier. "Komm schon, Buddy. Alles, was du tun musst, ist, eine Waffe aufzuheben."[/quote]
Den ganzen Artikel könnt ihr auf der Süddeutschen lesen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/660/507812/tex…
Dieses Video – vor vier Tagen von Wikileaks veröffentlicht – sagt sehr viel zum Thema "sauberer Krieg"…
[youtube BYyHzkmFpXUhttp://www.youtube.com/watch?v=BYyHzkmFpXU youtube]
Auch sehr lesenswert dazu, der Artikel der Süddeutschen:
Den ganzen Artikel könnt ihr auf der Süddeutschen lesen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/660/507812/tex…
Dieses Video – vor vier Tagen von Wikileaks veröffentlicht – sagt sehr viel zum Thema "sauberer Krieg"…
[youtube 20LkYvEZOZshttp://www.youtube.com/watch?v=20LkYvEZOZs youtube]
Auch sehr lesenswert dazu, der Artikel der Süddeutschen:
Den ganzen Artikel könnt ihr auf der Süddeutschen lesen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/660/507812/tex…
Das hat aber mal überhaupt NICHTS mit dem Thema Bundeswehrwerbung im Moritz zu tun…
Der Krieg der einen hat nix mit dem Krieg der anderen zu tun??
Schon Kundus vergessen? Schon vergessen, dass mit den Amerikanern in Afganistan Seite an Seite kämpfen? Schon vergessen, dass es zu Aufklärung dieses EINEN Falls im Iraq über zwei Jahre brauchte und nur eine geheime Quelle diese Aufdeckung möglich machte? Schon vergessen, dass es auch in Afganistan Geheimgefängnisse gab (deren Insassen heute in guantanamo bay sitzen)?
Ist das alles zusammenhangslos?
Sind wir die "guten Befreier" in Afganistan, während die "bösen Amerikaner" ganz andere sind? Ist das glaubwürdig?
Du hast so recht… Wenn das MoritzMagazin keine Bundeswehrwerbung mehr druckt: Dann, ja dann ist das alles Geschichte. Dann leben wir alle in Frieden…
Genug OFF TOPIC…
Was ist das denn für ein kindisch- trotziges Rumgemotze?
Ich finde, man sollte den Einwand von Herrn Jabbusch nicht so vom Tisch wischen. Schließlich ist die Bundeswehr auch nicht unfehlbar. Ich erinner da nur mal an das "friendly fire" vor wenigen Tagen – und ja: wenn die BW keinen Nachwuchs rekrutieren kann, kann auch irgendwann kein Einsatz mehr durchgeführt werden.
Wenn die BW keinen Nachwuchs mehr hat, dann wird halt die Zeit des Grundwehrdienstes wieder verlängert, die Hürden für den Zivi hochgeschraubt und die Reservisten werden nach 3 Monaten nach Afghanistan geschickt.
Das würde dann wohl eher passieren, als dass sich die Bundesregierung entschlißen würde, die Truppen aus Afghanistan zurückzuziehen. Das würde erst dann geschehen, wenn es kein humanes Kampfmaterial mehr gäbe. Aber so lange das nicht der Fall ist, würde man noch aus dem Vollen schöpfen…
"Wenn die BW keinen Nachwuchs mehr hat, dann wird halt die Zeit des Grundwehrdienstes wieder verlängert, die Hürden für den Zivi hochgeschraubt und die Reservisten werden nach 3 Monaten nach Afghanistan geschickt. "
Reservisten? Rekruten? Sie haben wohl nicht gedient. Das merkt man daran, dass Sie überhaupt keine Ahnung von der Materie haben. Bleiben Sie bitte bei Ihrem Ernst Moritz Arndt.
Gemeint waren zunächst Grundwehrdienstleistende. Diese dürfen zwar (sofern sie keine Zeitsoldaten oder Offiziersanwärter sind) momentan nicht im Ausland eingesetzt werden. Allerdings bezog sich mein Kommentar darauf, was wäre, wenn der Bundeswehr der Nachwuchs ausgehen würde. Wenn dem so wäre, müssten die rechtlichen Bedingungen verändert werden. Nichts weiter habe ich geschrieben.
Übrigens sind zur Zeit 310 Reservisten in Afghanistan. Wobei diese sich freiwillig gemeldet haben dürften, da mWn Reservisten zur Zeit noch nicht verpflichtend nach Afghanistan eingezogen werden.
Doch was, wenn der Bundeswehr die Soldaten für Afghanistan ausgehen würden?
Dann werden so viele Reservisten eingezogen, bis der Bedarf an Soldaten in Afghanistan gedeckt ist, oder liege ich da auch falsch?
Ich habe mich ja hier auf einen Zustand bezogen, der so noch nicht existiert. Die BW hat ja noch genügend Soldaten für Afghanistan und den Rest der Welt.
Sagen darf ich doch aber schon, dass ich ein Problem damit habe, dass die Bundeswehr in Afghanistan mehr oder weniger festsitzt und das auch noch die nächsten Jahr(zehnt?)e so bleiben wird. Klar bin ich nicht in Afghanistan gewesen, d.h. ich bin ausschließlich auf Medienberichte angewiesen. Bei denen kommt jedenfalls nicht rüber, dass das Leben der Soldaten in Afghanistan wie in den Märchen aus 1001 Nacht ist.
Dass die BW aus Bündnisverprflichtungen in Afghanistan ist, weiß ich auch. Allerdings ging dieser Bündnisverpflichtungsklausel ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes aus.
Nur sollte man ja trotzdem schon noch entscheiden dürfen, ab wann einem die ganze Sache zu weit geht. Jetzt werden wieder mehr Soldaten nach Afghanistan geschickt. Genau so wie die Jahre zuvor immer mehr dorthin geschickt wurden. Wurde es friedlicher in Afghanistan? So weit ich weiß nicht. Sind also mehr Soldaten wirklich der richtige Lösungsansatz? Ich meine nein. Weder die BRD, noch die anderen Staaten, die in Afghanistan sind, haben sich mit dieser Frage einmal intensiv auseinander gesetzt. Bzw. mit den Ursachen dieser steigenden Gewalt. Es spielt sich dort eine immer weiter steigende Gewaltspirale ab. Mehr Soldaten, mehr Widerstand durch die Taliban und deren (zumeist männlichen) Verbündeten (Landbevölkerung). Und das geht dann immer so weiter.__Wie lange noch?
Kommentarregeln gelten hier scheinbar nicht für alle gleich…
Im Artikel gehts um BW Werbung im MMagazin…
Und nicht um die Bundeswehr …
Gute Kommentare! Aber leider mal wieder viel heiße Luft um nichts. Mal abgesehen davon, das ich mir nicht vorstellen kann, dass sich MORITZmagazin den Luxus erlauben kann seine Werbekunden auszusuchen. Man sollte froh sein über jeden Werbekunden.
Die Entrüstung über die Anzeige und diese Moraldiskussion sind übertreiben. Sicherlich sind Bundeswehreinsätze im Ausland mit vielen Problemen verbunden – die hier geäußerte Kritik an der Bundeswehr von Oliver Wunder schießt jedoch über das Ziel hinaus.
Immer dieses Runtergerede. Hat mich bei der Arndt- Debatte schon angekotzt. NEIN verdammt, wenn es Probleme gibt, dann kommen die auch auf die Tagesordnung und werden diskutiert!
Immer alles mit "es gibt wichtigeres/schlimmeres/bla" beiseite zu drücken ist genau der falsche Weg, vor allem an einer Bildungsanstalt, die zum kritischen Denken erziehen soll.
Und nochmals NEIN, man sollte nicht über jeden Werbekunden froh sein. Wenn morgen Thor Steinar im moritz werben möchte, geht das auch klar?!?! Dann muss man eben vielleicht mal auf 4 farbige Seiten verzichten, anderweitig Kosten einsparen, alternative Sponsoren werben!
"Mal abgesehen davon, das ich mir nicht vorstellen kann, dass sich MORITZmagazin den Luxus erlauben kann seine Werbekunden auszusuchen. Man sollte froh sein über jeden Werbekunden." – Vielleicht mal die NPD fragen oder die Nazischläger aus den Freien Kameradschaften … wenn die "Werbekunden" des Moritz lediglich danach ausgesucht werden, ob sie eine gute Zahlungsmoral haben, kann mensch sich ja schon auf ein paar spannende Werbeanzeigen in den kommenen Ausgaben "freuen".
"Sicherlich sind Bundeswehreinsätze im Ausland mit vielen Problemen verbunden" – Ich würde eher sagen: mit vielen Toten. Aber das sind für Dich offenbar nur "übertriebene Moraldiskussionen" …
Hier noch mal der Link zum Orginalvideo bei Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=d0K1XBmaF6k&fe…
Außerdem hier die Sonderseite:
http://www.collateralmurder.com/
Natürlich hat die Bundeswehr "in diesem Krieg" nichts mit "diesem" Kriegsverbrechen zu tun. Aber diese "schmutzige" Seite des Krieges gehört einfach dazu. Und das lässt die bunte Anzeige im Moritz Magazin einfach mal geschickt unter den Tisch fallen.
Das Moritz Magazin steht unter keinen wirtschaftlichen Nöten. Man muss gerade dann sich sehr genau überlegen, wofür man wirbt. Zumal, wenn man von einem Studierendenparlament herausgegeben wird, welches sich in seiner letzten Sitzung noch einmal zu militärischer Forschung positioniert hat…
Eine Bundeswehrwerbeanzeige darf der Printmoritz schon abdrucken dürfen. Nur sollten sich die Beteiligten des Magazins bewusst sein, dass sie sich mit dem Schalten der Werbung zum Teil der Rekrutierungskampagne der Bundeswehr macht.
Das Moritz-Magazin unterstützt durch diese Werbung die Annahme, dass die Bundeswehr ein krisensicherer Job mit ausgezeichneten Karrierechancen ist (damit hat die BW ja sogar Recht, dass die Karriere am Hindukusch beim "kennen lernen fremder Kulturen" ein jähes Ende finden kann, ist die andere Seite). Es unterstützt außerdem Bestrebungen der Bundesregierung eine neue Kriegsbegeisterung hervorzurufen (in Neusprech heißt das: Die Akzeptanz für die Friedensmission der Bundeswehr mit zum Teil kriegsähnlichen Ereignissen muss innerhalb der Bevölkerung mehr Akzeptanz finden), indem in dem Magazin auf die Jugendseite der Bundeswehr verwiesen wird. Die Simulationsspiele der Bundeswehr laufen idR immer auf Konflikte hinaus, die ohne Krieg, der selbstverständlich demokratisch legitimiert ist, hinaus.
wenn gewalt nie gerechtfertigt ist: wie hättet ihr dann auschwitz befreit?
ich sehe auschwitz da eher als direkte folge des abdruckens von "we need you"-kriegspropaganda in der greifswalder studierendenzeitung von 1939
keine ahnung ob es damals welche gab aber du verstehst bestimmt worauf ich hinaus will….
ja, ich verstehe worauf du hinauswillst, du willst von der frage ablenken.
beantworte meine frage zufriedenstellend und wir können uns gerne der frage widmen, wie und aus welchen gesellschaftsschichten eine armee ihr personal rekrutieren sollte und welche auswirkungen das auf die truppe an sich hat.
Vielleicht war das auch nur ein Versuch die Unterhaltung nicht allzu OT werden zu lassen…
Denn es geht hier ausschliesslich um die Frage wie man BWWerbung im MMagazin findet 🙂
Aber glücklicherweise gelten die Regeln hier nich für ale gleich 🙂
Wie tiefsinnig!
Wie du vielleicht weißt ist Auschwitz von der Roten Armee befreit worden, im Zuge eines Verteidigungskrieges gegen das faschistische Deutschland.
In Afghanistan (oder auch im Irak) wird kein Verteidigungskrieg geführt, auch wenn das dem blöden Pöbel gern so verkauft werden soll.
Was das bringt, hat man vor 2 Wochen in Moskau wieder sehen dürfen – und die Russen verteidigen "ihre Freiheit" auf dem Kaukasus schon verdammt lang und verdammt hartnäckig. Was es gebracht hat, wissen wir ja.
auch du weichst nur der frage aus oder darf ich deine antwort so verstehen, dass auch die notwendigkeit von armeen anerkennst? nämlich um eben solche verteidigungskriege durchzuführen.
wenn du die notwendigkeit von armeen anerkennst: welche armee handelt wohl zivilisierter? diejenige, die aus aus freiwilligen aller bevölkerungs- und bildungschichten besteht oder diejenige, die sich aus leuten zusammensetzt, die die auswahl haben zur armee zur gehen oder zu verarmen?
die notwendigkeit des afghanistaneinsatzes ist eine völlig andere fragestellung, da der einsatz an sich von der politik beschlossen wird.
Nein, ich erkenne die Notwendigkeit von Armeen nicht zwangsläufig an, von Wehrpflichtarmeen noch weniger. Die Frage nach der Notwendigkeit von Armeen, die aus riesigen Heeren, Panzerbataillonen, Bomberstaffeln etc. besteht, beantwortet sich im Zeitalter asymmetrischer Kriegsführung eigentlich auch von allein. Aber das ist sicher noch nicht bis zu jedem durchgedrungen…
Ein Verteidigungskrieg wird – logischerweise – als Reaktion auf einen Angriffskrieg geführt. Den gab es nicht, oder hab ich irgendwas verpasst in den letzten Jahren? Also ist die Floskel von der "Verteidigung der Freiheit am Hindukusch" nicht mehr als blanker Hohn. Aber wenn dann die Särge kommen, wird bitterlich geweint.
man darf also eine armee haben, aber erst dann wenn man angegriffen wird?
könnte ein bisschen knapp werden dann eine aufzustellen.
Achso – und weil die Staaten, die als Feinde ausgemacht wurden über derart schlagkräftig Einsatzverbände verfügen, dass der Taliban schon morgen früh Berlin genommen haben könnte, muss beispielsweise Deutschland eine riesige Streitmacht besitzen?
Naja, vielleicht versuchen es aber auch die Schweden nochmal, wer weiß… gut, dass so viele kampfeswillige junge Menschen in den Kasernen bereit sitzen/liegen.
http://taz.de/1/politik/europa/artikel/1/faschisten-auf-dem-vormarsch/
aktuelles beispiel einer erstarkenden faschistischen bewegung, die durchaus in wenigen jahren an der regierung sein könnte, in unserer unmittelbaren nachbarschaft.
Da mach ich mir aber schon länger Gedanken über die Faschisten im eigenen Lande! Auch wenn die vielleicht nicht politisch derart erstarken können (oder wollen…), wie in anderen (europäischen) Ländern, stellen sie für mich eine viel größere Bedrohung für die Freheit dar, als ein – ziemlich ziemlich unwahrscheinlicher – Angriff faschistischer Regime auf Deutschland.
"…die als Feinde ausgemacht wurden über derart schlagkräftig Einsatzverbände verfügen, dass der Taliban schon morgen früh Berlin genommen haben könnte, muss beispielsweise Deutschland eine riesige Streitmacht besitzen?"
Die Truppenstärke der Bundeswehr beträgt zur Zeit 250.000 Mann. Im zwei Plus Vier Vertrag wurde eine Obergrenze für die Truppenstärke von 370.000 Mann festgelegt. 1990 betrug die Truppenstärke der Bundeswehr nach der Angliederung der DDR und Auflösung der NVA über 400.000 Soldaten. Die Heeresgröße der Bundeswehr hat sich seit 1990 kontinuierlich verkleinert. Man kann im Fall der Bundeswehr jedenfalls nicht von einem "riesigen Heer" sprechen. Das Französische Heer umfasst z.B.: 350.000 Soldaten. Und das obwohl in Frankreich weniger Menschen leben, als in Deutschland. Folglich rekrutiert Frankreich deutlich mehr Soldaten als Deutschland.
Dann sollen die Franzosen doch unsere Verteidigung übernehmen…
Machen sie doch schon, dafür übernehmen wir ihre. Das ist das schöne an unserer innereuropäischen Sicherheitsarchitektur 😉
"es sind ja leider nicht alle Menschen barmherzig und friedlich", "wird wohl auch weitere 2000 Jahre eine Utopie bleiben."
Was für eine bescheuerte Einstellung. Warum wählen dann so viele Menschen CDU, wenn christliche Werte, Moral etc. nur Utopien sind.
Ja, okay, wir brauchen eine riesige Armee unter Waffen und Kinder- Webseiten, die schonmal auf den Kriegsdienst vorbereiten. Weil irgendwo auf dieses Welt gibt es diese Menschen, die schon mit Hass im Herzen geboren werden….Aua!
"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen"* wird wohl auch weitere 2000 Jahre eine Utopie bleiben. *(Bergpredigt)
Die Annahme einer bestimmenden Bedeutung der Bergpredigt als kulturell-rationalem Imperativ ist absolut irrational.
Ich bezweifle sehr, daß es deutsches Militär und der deutsche Imperialismus waren, die Auschwitz befreit haben. Meines Wissens hat das immer noch die Rote Armee getan, werter Florian. Und letztere war, das dürfte auch Dir hinlänglich bekannt sein, die Armee eines proletarischen Staates, in dem das Militär eben nicht für kapitalistische Profitinteressen in Kriege geführt wurde.
Es ist ferner absurd (und gelinge gesagt auch widerlich), gerade die Bundeswehr, die 1956 ff. von alten Nazi-Generälen und SS-Offizieren aufgebaut wurde, als Lehre aus der Befreiung von Auschwitz darzustellen.
Lächerlich. Die Sowjetunion unter Stalin war statt des vorgeblich paradisischen und proletarisch-idealen Staates, welchen du dir her zu wünschen versuchst, vielmehr eine quasi-religiöse und fundamentalistische Gewaltherrschaft mit kommunistischem Dogma, die ihre Armee mit Gewalt und Brutalität rekrutierte. Mithin ein Paradebeispiel für den Wahnsinn der politischen Ideologie wie du sie hier als ein basisdemokratisches und menschliches System immer noch zu verkaufen versuchst.
Wie gesagt: Die Rote Armee wurde weder von alten Nazi-Generälen und SS-Offizieren aufgebaut noch war sie Armee eines kapitalistischen Staates und wurde daher auch nicht für imperialistische Raubkriege gegen Nachbarstaaten eingesetzt. – Es war übrigens die Rote Armee unter besagtem Stalin, die den deutschen Faschismus in Stalingrad in die Knie gezwungen und 1945 Deutschland im Bündnis mit den anderen Allierten befreit hat.
btw: Auch mit antikommunistischen Phrasen oder kruden Einschätzungen darüber, was ich wohl denke, wirst Du bei der Frage, was die Bundeswehr eigentlich in Afghanistan und was eine Bundeswehranzeige im Moritz zu suchen hat, nicht wirklich weiterkommen.
Lächerlich. Wenn die Rote Armee so hehr war, weshalb sind zahlreiche osteuropäische und an Asien grenzende Staaten froh, dass die Rote Armee nach endlos während scheinenden Jahrzehnten fort ist? Die Rote Armee unter besagtem Stalin wütete stellenweise nicht anders als der Wahnsinn der Nazis.
ret marut, du bist als Kind leider in den den Kessel stalinistisch-kommunistischer Propaganda gefallen und machst in dieser Hinsicht heutzutage niemandem mehr eine Ehre.
Um eine Armee aufzubauen braucht man nunma Fachpersonal aus dem luftleeren Raum eine schlagkräftige Truppe aufzubauen geht nicht, zumal wenn nicht ewig Zeit ist.
Das die Bundeswehr durch Leute mitaufgebaut wurde die vorher in der Waffen-SS und der Wehrmacht dienten sehe ich prinzipiell nicht als das Problem an. Da kommt es auf die einzelnen Personen an, nicht jeder Angehöriger der Waffen-SS oder Wehrmacht hatte Dreck am Stecken.
Die NVA wurde auch von ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht oder Waffen-SS aufgebaut.
Ähnlich verhält es sich mit der Roten Armee. Auch diese griff auf Fachkräfte der zaristischen Armee zurück. Mußte sie auch um im Bürgerkrieg schlagkräftig zu werden.
Etwas anders verhält es sich bei der Roten Armee Chinas, diese hatte deutlich mehr Zeit sich aufzubauen, daher kam es dort zu einen Bruch die der alten chinesischen Militärtradition.
Naja, um korrekt zu bleiben: Die Kasernierte Volkspolizei ist aus dem Kader der vorhanden Spanienveteranen und weiteren erfahrenen Personal unter tatkräftiger Unterstützung von Wehrmachts und Waffen-SS Personal aufgestellt wurden. Letztere ist man dann logeworden und konnte aus den vorhandenen Kräften eine NVA mit weißer Weste aufstellen. Nicht das hier jemand rummosert 😉
Kannst du eigentlich auch in anderen Formen reagieren, außer die anderen Kommentare hier "lächerlich" zu nennen?
Deine an den Haaren herbeigezogenen Möchte-gern-Argumente für die Notwendigkeit einer BundesWehrmacht wie z.B. "studier doch mit deiner Freundin im Iran" oder "versuch den Afghanen mal was zu erklären, die schlagen dir den Schädel ein" werden auch nicht offensiv als "lächerlich" betitelt, selbst wenn es ein jeder denken mag.
Deinen Frust als ehemaliger Chefredakteur darüber, dass nun an "dein" Magazin gerührt wird, kann man ja nachvollziehen. Aber bitte untermauer doch deine Position nicht mit Fakten, die du nachmittags bei "brisant" oder RTL Explosiv aufgeschnappt hast. Dann kriegen wir hier vielleicht wieder Niveau rein.
Bezieht sich das auf meinen Kommentar?
Nein, auf den Prinzen!
Welche Interpretation meiner Gefühlswelt. Was für ein Spaß ist das wieder mit euch ^^ Moment, dafür gibts ein Wort: Lächerlich.
Man kann es sich auch geschickt einfach machen und alles schön einseitig betrachten.
Die Bundeswehr ist sicher keine Vorzeigearmee, aber ein Haufen von Kriegsverbrechern, die sich täglich an den armen Afghanen vergehen sich auch nicht.
Warum immer diese mittelalterliche Gut-Böse-Moralschiene ("sich täglich an den armen Afghanen vergehen")?
Die Bundeswehr ist eine Besatzungsarmee und führt im Rahmen dieser Besatzung Aktionen gegen diejenigen durch, die sich militärisch gegen diese Okkupation und Fremdherrschaft wehren. Da die Bundeswehr (und die anderen Besatzungstruppen) in diesem asynchronen Krieg die verschiedenen bewaffneten Widerstandsgruppen kaum noch vor die Flinte bekommt, wird eben die Bevölkerung, wo sich die Widerstandskräfte "wie ein Fisch im Wasser" (Mao) bewegen ins Visier genommen. (Sprich: ohne Unterstützung durch größere Teile der Bevölkerung wäre ein solcher militärischer Widerstand gegen waffentechnisch überlegene Besatzer_innen auch gar nicht möglich.) Das geht eben nur über abschreckende Terrormaßnahmen (z.B. Beschuß von Hochzeitsgesellschaften oder Tanklastzügen, Bombardieren ganzer Ortschaften). Üblicherweise hat diese Methode für Besatzungsmächte den Nachteil, daß sie nicht nur zur beabsichtigen Verängstigung von Teilen der Bevölkerung führen, sondern in anderen Teilen auch zu weiteren Solidarisierungseffekten mit der als Guerrilla operierenden Widerstandskräfte. Sprich: Je mehr die Guerrilla im Volk untertauchen kann, desto intensiver werden die Terrormaßnahmen der Okkupant_innen, desto mehr Blutzoll in der Bevölkerung, desto größer die Solidarisierungseffekte, desto besseres Untertauchen der Guerrilla im Volk … Die französische Armee hat das z.B. in Algerien erfahren, die britische Armee in Kenia, die US-Armee in Vietnam. – Das ist ja auch ein wesentlicher Grund, warum ein Teil der Okkupant_innen (z.B. die Niederlande) die Notbremse gezogen und ihre Truppen aus Afghanistan abgezogen haben. Daß Deutschland weiter an einer Intensivierung der Terrormaßnahmen herumwerkelt, zeugt letztlich nur davon, daß im deutschen Militärstab ein Rückzug aus Afghanistan als massives Hindernis für künftige (!) Auslandskriege der Bundeswehr gewertet wird, was den weiteren Umbau der Bundeswehr in eine weltweite Interventionstruppe politisch und finanziell in Frage stellen könnte.
Zwischen 70 und 80% (je nach Umfrage) der bundesdeutschen Bevölkerung sind mittlerweile gegen den Afghanistaneinsatz. Die kriegführenden Parteien (CDU/CSU/FDP/SPD/Grüne) führen diesen Krieg ergo gegen den mehrfach öffentlich bekundeten Willen der eigenen Bevölkerung. – Kein Wunder, daß die Bundeswehr da in ostdeutschen Studierendenmagazinen Propagandaanzeigen schalten will, um in der gesellschaftlichen Debatte wieder "Land zu gewinnen".
Immer dieses verlogene Herumgewackel um diesen Krieg statt mit der eigenen Bevölkerung endlich mal Tacheles zu reden. (Selbst die Bezeichnung Krieg wird ja tunlichst von denjenigen vermieden, die einen solchen aktiv führen.)
Derselbe Stalin der vorher mit Hitler paktierte um sich Gebiete zu sichern war als ein ganz Guter in der Weltgeschichte..?
@rat marit -| Den Faschismus kann wirklich niemand wirklich wollen… Den Stalinismus kann man allerdings noch weniger wollen…
Doch Stalinismus jetzt und für alle verbindlich und wer nicht möchte kommt ins Gulag.
Schön, dass eine Diskussion mal nicht bei Ernst Moritz Arndt oder 'Webmoritzkommentatoren finden die rechteste Burschenschaft' landet aber so ein klein wenig nur wirklich ein bischen entfernt sie sich hier doch vom eigentlichen Thema.
Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass die BW im webmoritz wirbt. Der webmoritz wendet sich explizit an die Studentenschaft der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald. Zu dieser Studentenschaft gehören nun eben nicht nur Stalinisten, Marxisten Pazis etc, sondern auch ganz normale Wehr- und Zivildienstleistende. Die Mehrheit der Studenten dürfte ergo kein Problem mit dieser Anzeige der BW haben. Der Aufschrei über diese Werbeanzeige kam auch eher aus der vollkostverächtenden geistig veganen Fraktion der Studentenschaft.
Du fühlst Dich wohl nur in off-topic-Diskussionen heimisch?! Deine eigenwillige Interpretation des deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrages von 1939 zeugt aus meiner Sicht von wenig Faktenwissen; dank dieses Vertrages erst erhielt die SU Zeit, sich gegen den deutschen Faschismus militärisch zu rüsten – was ja November 1942 in Stalingrad (sic!) das Totenglöckchen für den deutschen Raubkrieg eingeläutet und zu unserer Befreiung geführt hat.
Bleibt aber – neben der Verblüffung über so viel geifernden Geschichtsrevisionismus so kurz vorm 65. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus – die Frage: Was hat das alles noch mit der Werbeanzeige der Bundeswehr im Moritz zu tun? Oder anders ausgedrückt: Warum versuchst Du die Diskussion in absurde Nebengleise zu lenken?
Ich verbinde das gleich mal mit dem (vermutlich ungehörten) Appell, wieder zur eigentlichen Debatte zurückzukehren. Danke!
Interessant, da Du derjenige bist, der diese Diskussion vom eigentlichen Thema weg zur Roten Armee führtest.
Auch so kann man mit dem Thema Wehrdienst umgehen.
http://www.ohne-uns.de/archiv/93_6/steyer.shtml
Da solltest Du vielleicht den Thread noch einmal in Gänze lesen. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß ich es geschichtsklitternd und ehrlich gesagt auch widerlich finde, die Kriegspolitik der Bundeswehr mit der "Lehre aus Auschwitz" zu versehen. Es war eben die Rote Armee, die Auschwitz befreit hat und die den deutschen Faschismus militärisch niedergerungen hat. Nicht die Überlebenden von Auschwitz (oder anderer Konzentrationslager) haben die Bundeswehr aufgebaut, sondern die alten Nazi-Wehrmachts- und SS-Offiziere.
Es mag ja mittlerweile trendy sein, jeden anstehenden/laufenden militärischen Raubzug mit dem "Kampf für Menschen- oder Frauenrechte", dem "Einsatz für den Weltfrieden und gegen biologische/chemische/atomare Waffen" oder "als Lehre aus Auschwitz" zu begründen; die eigentlichen Kriegsgründe lassen sich aber auch dahinter nicht dauerhaft vor der Öffentlichkeit verbergen.
1993 hat die Bundeswehr übrigens noch keine Angriffskriege geführt (das fing ja erst unter Rot-Grün an), aber schon damals war eine totale Kriegsdienstverweigerung politisch berechtigt und sinnvoll. In Zeiten deutscher Angriffskriege gilt dies umso mehr.
Auch ich sehe keine Legitimation für den BW Einsatz in Afghanistan. Für die Rechte von Frauen und Kinder zu kämpfen oder das Land befrieden und demokratisieren zu wollen halte ich für vorgeschobene Gründe, die den Einsatz der BW in der deutschen Öffentlichkeit legitimieren sollen. Wenn dies wirklich die Gründe wären, in wieviele Länder weltweit müsste dann die US Armee und ihre Vasallen einmaschieren, es wären wahrscheinlich sehr viele.
Den Rückhalt der Taliban in der Bevölkerung zu schätzen halte ich für sehr schwierig, da allein die Trennlinie zwischen Taliban und normaler Landbevölkerung sehr schwer zu ziehen ist. Es ist jedoch unstrittig, dass die Taliban mit ihrer Ideologie gegen all die Werte kämpfen, die der Humanismus und die Aufklärung uns gegeben haben. Diese Werte sollten dem Menschen unabhängig von Kultur und Religion zustehen.
"Es war eben die Rote Armee, die Auschwitz befreit hat und die den deutschen Faschismus militärisch niedergerungen hat."
Es war auch die Sowjetunion, die Konzentrationslager übernahmen und wieder in Betrieb nahmen.
Niemand hat nach 1945 wieder Konzentrationslager "in Betrieb genommen". Du erzählst mal wieder einen Schmarrn!
Fakt ist: Die Alliierten hatten sich im Januar 1945 darauf verständigt, im eroberten Deutschland auf dem Gelände von Konzentrationslagern, Gefängnissen etc. Internierungslager für Nazi-Verbrecher_innen einzurichten. Das haben auch alle Alliierten so umgesetzt. (Die "Infrastruktur" an solchen Lagern war ja seitens der Nazis auch flächendeckend, es gabe eigentlich an jedem größeren Ort ein entsprechendes ehemaliges NS-Lager, seien es die KZ, seien es Zwangsarbeiter_innenlager, seien es Gefängniskomplexe, seien es Lager für sowjetische oder polnische Kriegsgefangene …) Das waren unter den Alliierten normale Straflager für Untersuchungshäftlinge, die der aktiven Teilnahme an NS-Verbrechen verdächtigt wurden. – Du suggerierst jedoch mit Deiner Formulierung (und das wird ja auch von Nazis gerne in ihren einschlägigen Foren und Publikationen getan), dort habe es Prinzipien wie Vernichtung durch Arbeit oder Ermordung mittels Gaskammern gegeben.
– Du lenkst schon wieder vom eigentlichen Thema der Bundeswehrwerbung ab, indem Du die Allierten der Anti-Hitler-Koalition mit dem verbrecherischen Nazi-Regime auf eine Stufe zu stellen suchst.
"(…)"oder Ermordung mittels Gaskammern gegeben. "
Das habe ich noch nirgend gefunden, wo kann man denn etwas üpber diese Verschwörungstheorie gelesen?
Versuch doch mal wieder auf das Thema BW Werbung zurückzukommen und nicht immer off topic Themen zu eröffnen.
Diese Internierungslager gab es in allen alliierten Militärzonen. In der US-Zone wurden z.B. insgesamt 46 Internierungsstätten errichtet, davon 37 Internierungslager, zwei Internierungsgefängnisse und sieben Internierungskrankenhäuser.
Es gab in den Internierungslagern der Alliierten weder "Vernichtung durch Arbeit" noch wurde medizinische Versorgung absichtlich verweigert. Daß die Versorgungslage mit Lebensmitteln und Medikamenten unter der Zivilbevölkerung wie auch in den Internierungslagern in Nachkriegsdeutschland außerordentlich schlecht war und v.a. in den ersten Wochen und Monaten in diesem Zusammenhang auch vermehrt Gefangene starben, ist doch unstrittig. Du, Henning, unterstellst jedoch Vorsatz und System dahinter (O-Ton: "es lief also auf sterben lassen heraus"), das ist unredlich und widerspricht auch der Forschungslage.
Es ist schon erheiternd, wie auf Kritik an der Bundeswehr, ihrer Kriegskampagnen und ihrer Werbepropaganda gleich wieder alle totalitaristischen Schubladen geöffnet werden, um sich in off-topic-Szenarien zu suhlen. Kann denn hier nicht ein einziges Mal ein Thema behandelt werden, ohne daß die (deutsche) Geschichte geklittert wird?
an Ret Marut
Nur mal so am Rande…der "Deutsche Raubkrieg" wie du ihn nennst wurde nicht in Stalingrad besiegt, das ist ein Gerücht das sich leider geschickt hält. Noch ein paar Siege für die Rote Armee wie der in Stalingrad und es hätte bald keine Rote Armee mehr gegeben.
Auch der Einfluß Stalins, den du viel zu hoch ansetzt, ist leider im Vergleich zu anderen Vertretern des Sowjetregimes deutlich nachrangig.
Das Argument, das die Sowjetunion die zwei Jahre vobn 39- 41 zum Aufrüsten für den künftigen Krieg gegen Deutschland brauchte, macht auf den ersten Blick Sinn, ist aber totaler Unsinn.
Dieser Vertrag wurde von der Sowjetunion geschlossen um sich ganz einfach Land zu sichern. Das wurde auch umfangreich getan, Lettland, Litauen, Estland wurden sich einverleibt. Das sowie der Krieg gegen Finnland sind nicht minder imperialistisch wie das was das Deutsche Reich getan hat.
Aufgerüstet hatte die Sowjetunion eh die ganze Zeit.
"Noch ein paar Siege für die Rote Armee wie der in Stalingrad und es hätte bald keine Rote Armee mehr gegeben." – lol. Tja, trotz oder besser gerade wegen solcher Siege (Charkow, Kursk, Berlin) wurde der deutsche Faschismus 1943-1945 militärisch geschlagen.
"Dieser Vertrag wurde von der Sowjetunion geschlossen um sich ganz einfach Land zu sichern." – Also da werden von Dir ja einige Sachen verdreht. Am 18. April 1939 schlug die SU England ein militärisches Bündnis vor, zu den dann folgenden Verhandlungen wurde auch Frankreich mit einbezogen. Nachdem eine die Achsenmächt eindämmende Dreier-Allianz mit England und Frankreich an deren Hinhaltetaktik im August 1939 faktisch gescheitert war, mußte sich die SU anderweitig gegen einen Raubkrieg des faschistischen Deutschlands absichern – und schloß einen Handels- sowie einen Nichtangriffspakt mit dem Hitler-Staat. Es war offensichtlich (und ja auch Teil der antisowjetischen und antislawischen Ideologie der Nazis), daß Nazi-Deutschland irgendwann den Vertrag brechen würde, aber bis dahin gewann die SU ein paar Jahre Zeit, sich militärisch auf einen solchen Angriff vorzubereiten.
"imperialistisch": Da es sich bei Imperialismus um Kapitalismus in der Phase der Monopole (im Kontrast zum voherigen noch nicht voll entfalteten der freien Konkurrenz) handelt, oder anders ausgedrückt um das höchste Stadium des Kapitalismus (Lenin), ist ein sozialistischer Staat, der längst das Privateigentum an Produktionsmitteln abgeschafft hat, auch nicht imperialistisch. Das wäre ja die Quadratur des Kreises.
"Noch ein paar Siege für die Rote Armee wie der in Stalingrad und es hätte bald keine Rote Armee mehr gegeben." – lol. Tja, trotz oder besser gerade wegen solcher Siege (Charkow, Kursk, Berlin) wurde der deutsche Faschismus 1943-1945 militärisch geschlagen.
Nein, das stimmt so nicht. Der Sieg bei Stalingrad hatte eher eine symbolische Bedeutung, militärisch war die mit ihm verbundene Operation nicht das was man sich in der Stavka erhofft hatte und der Sieg über die 6. Armee wurde auch mit ungeheuren Verlusten erkauft. Wären die nächsten "Siege" auch so abgelaufen…tja dann hätte Stalin einpacken können.
Erst als man danach anfing die Gesamtstrategie zu ändern kamen die großen Erfolge wie bei Kursk, Operation Bagration und Berlin. Die Rote Armee hat nicht dank sondern eher trotz des Sieges bei Stalingrad letztlich die Oberhand gewonnen.
Was wird denn von mir verdreht? Die Sowjetunion hat Finnland nunmal angegriffen, und sich die baltischen Staaten einverleibt. Das sich die SU auf den Krieg vorbereitet hat werfe ich ihr nicht vor, es spricht eher von Vernunft angesichts eines aggressiven Staates wie dem Dritte Reich als Nachbar.
Schön das mal wenigstens einer Lenin gelesen hat aber wenn ich unter Imperialismus die Einflussnahme eines Staates auf andere bis hin zur Annektierung verstehe dann bleibt das was die SU gemacht hat imperialistisch. Damit wird keine Quadratur des Kreises angestrebt.
An Mendelssohn. Ja, die USA hat die SU mit Lieferungen unterstützt. Aber diese sollte man auch nicht zu hoch bewerten. Mehr als kleine Unterstützungen waren das nicht, die Hauplasten des Krieges wurden zu jeder Zeit von der SU allein getragen. Zudem war das meiste Material (Panzer, Flugzeuge) der Amerikaner und Engländer, das die SU erhalten hat deutlich schlechter als das sowjetische Kriegsgerät.
An Mendels
Zu diesem Thema enpfehle ich:http://osopc4.ub.uni-osnabrueck.de:8080/DB=1/LNG=…
Ich hoffe der Link funktioniert. Mich wundert das auch ret marut wie schnell Du von Thema abgekommen bist. Mich hat es von Anfang an gewundert wie Du vom Thema Werbung im Webmoritz auf die Rote Armee kamst.
"Nach dem Abschluss der Kampfhandlungen wurden die vom sowjetischen Geheimdienst NKWD errichteten Frontlager durch sogenannte Speziallager ersetzt, die für eine längerfristige Internierung und Inhaftierung vorgesehen waren. Ab Mai 1945 errichtete der NKWD in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) zehn dieser Speziallager. Sie unterstanden nicht der sowjetischen Militäradministration in Deutschland, sondern wurden direkt von der Zentrale des NKWD in Moskau verwaltet.
Blick auf die LagerbarackenDas Speziallager Nr. 7 befand sich zunächst in Weesow bei Werneuchen, zog jedoch im August 1945 auf das Gelände des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Sachsenhausen um" http://speziallager.thomas-ney.com/lager.html
Worauf willst du eigentlich hinaus? Deinen Off-Topic-Beitrag hat hier ja niemand angezweifelt, vllt solltest du jedoch einfach mal ein paar grundlegende Unterschiede zwischen KZ und Internierungslager herausstellen und idr dazu ein paar simple Fragen stellen. Wer kam warum ins KZ und verstarb dort aufgrund welcher Gründe und bei den gleichen Fragen zu Internierungslagern wirst du auf sehr unterschiedliche Antworten kommen.
Deine deutsch Opfermentalität geht mir ganz schön auf den Kranz, Deine Geschichts(un)kennt erkennt man durch deine Hervorhebungen und Auslassungen.
Ja,Ja, der Adolf ists gewesen und die armen Deutschen mussten ja so bitterlich leiden – HEUL DOCH, DEUTSCHLAND DU OPFER, DENN DU BIST DEUTSCHLANDS TESTBILD
Es ist mir ganz schön schnuppe, wo du mich einordnest. Aber dein Schubladendenken harmoniert ganz wunderbar mit deiner beschränkten Wahrnehmung. Gibts das auch in rosa?
In diesem Sinne: Keinen Menschen, keinen Cent, keine Moritz-Seite für imperialistische Kriege!
Dafür aber bitte rat marit für alle 😉
Sind Deine ********************************** oder warum bist Du so krass halbblind was unsere Welt betrifft..? 😉
Das ist natürlich ein dummer Spruch aber mich interessiert wirklich warum Du einerseits richtig gut gegen eine menschenverachtende Ideologie argumentieren kannst aber gleichzeitig eine andere menschenverachtende Ideologie in den Himmel lobst obwohl sie meilenweit gegen den Wind stinkt.
Werte TestBILD, was sind denn "**********************************"???
Welche Ideologie lobe ich denn "in den Himmel"? – Ich habe konkret die Bundeswehr und ihre Kriegspropaganda kritisiert sowie die Instrumentalisierung der Shoa für deutsche Angriffskriege (Bundeswehreinsätze "wegen der Lehre aus Auschwitz"). Wenn etwas "meilenweit gegen den Wind stinkt", dann die Kriegsführung der Bundeswehr in Afghanistan, die bewußte Bombardierung von Zivilbevölkerung als Maßnahme der Aufstandsbekämpfung gegen das Besatzungsregime.
???
Dein Vergleich hinkt:
Im ersten Fall hat Walther Ulbricht gelogen.
Im zweiten Fall ist es eine Interpretationsfrage, ob man die Benutzung der KZ-Infrastruktur als "Wiederinbetriebnahme der Konzentrationslager" oder als "Nutzung der KZ-Infrastruktur als Strafarbeitslager im Rahmen der Entnazifizierung" bezeichnet. Ich tendiere hinsichtlich der Interpretation zu zweitens…
Aber das ist alles schon wieder Bilderbuch-OT.
Es wäre so wünschenswert zu sagen, dass unterschiedliche Interpretationen schuld sind…
Aber nach UoA und anderen Eskapaden von Jan hier und anderswo kann ich daran nicht glauben…
Für mich ist das bewusste Wortverdrehung und Ideologiekacke die Jan allzu gern in Nebensätzen preisgibt…
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Unterm Strich kann jeder schreiben was er will aber wenn ich ein KZ-Gelände mit all seinen infrastrukturellen Bedingungen zum Inhaftieren von Menschen benutze muss ich mir wohl sagen lassen, dass ein KZ wieder in Betrieb genommen wurde…alles andere ist Euphemismus 🙂
Wie so oft geht es nicht um die Opfer des deutschen Faschismus… Ich wollte nur klarmachen, dass Hitler und Stalin auf einer Stufe stehen was Verbrechen gegen Menschlichkeit betrifft…
Und da finde ich bedenklich, dass Du diese Opfer anscheinend ausblendest…
[Edit Moderator: Off-Topic]
Am 30./31. Januar 2007 jährte sich zum 60. Mal die Abfahrt des größten Transports, der Häftlinge aus den Speziallagern in der sowjetischen Besatzungszone zum Arbeitseinsatz in die Sowjetunion brachte. Mit diesem Transport wurden Ende Januar 1947 mehr als 1.500 Häftlinge der Speziallager Sachsenhausen, Ketschendorf und Jamlitz in sibirische Arbeitslager verschleppt. Die Pelzmützentransporte, erhielten ihren Namen daher, dass nach sowjetischen Angaben mehr als 5.000 aus allen Speziallagern deportierte Häftlinge, vor ihrer Abreise mit Pelzmützen ausgestattet wurden.
Den Auftakt zu den Pelzmützentransporten bildete im Dezember 1946 ein Beschluss des Ministerrates der KpdSU "Zum Abtransport von in Gefängnissen und Lagern inhaftierten Deutschen aus Deutschland". In allen Speziallagern der sowjetischen Besatzungszone erfolgten daraufhin entsprechende Vorbereitungen. Im Speziallager Sachsenhausen wurden über 15.000 Häftlinge auf ihre Arbeitsfähigkeit untersucht.
Quellenangabe fehlt.
Mal was anderes: dass du nicht der hellste bist, scheint ja mittlerweile jedem klar geworden zu sein. Trotzdem entschuldigt die nicht die Respektlosigkeit, die du an den Tag legst. ret_marut heißt ret_marut, nicht rat, marit oder sonstwie blöd. Nur, weil du mit Meinungen anderer nicht umgehen kannst, ist es dir nicht gestattet, Menschen persönlich zu diffamieren und lächerlich zu machen. Macht ja auch keiner bei dir (die Aufgabe übernimmst du ja auch prima selbst)
Außerdem würd ich mir wünsche, dass solche Dreistigkeiten von den webmoritz- Verantwortlichen nicht länger geduldet werden. Zumal es sich ständig wiederholt.
Also, du hast in deiner Prämisse einen grundlegenden Fehler: Pazifisten sind Kriegsgegner, d.h. sie vertreten "eine ethische Grundhaltung, die militärische Gewaltanwendung zwischen Staaten ablehnt"(wikipedia). Dies sagt jedoch nicht aus, dass sie Gewalt an sich ablehnen, demzufolge gibt es auch militante pazifistische Aktionen (z.B. das Abfackeln von Bundeswehrautos).
Es ist übrigens echt der blanke Hohn, wenn man versucht mit Auschwitz Kriege zu legitimieren
Die Scheissenasidreck-Deutschen unserer Großelterngeneration, hätten durch Widerstand den 2.WK inkl. Auschwitz und einen ordentlich Arschtritt durch die Alliierten verhindern können. Stattdessen bereicherte man sich lieber am Hab und Gut der jüdischen Nachbarn. Gut, heute sind die Arbeitslager (Sweatshops) in Fernost (und nicht in Polen) und die Ausbeutung erfolgt vor allem aus ökonomischen und nicht aus rassistischen Beweggründen. So wird heute ja auch Krieg v.a. wegen Ressourcengewinn und -verteilung geführt und nicht um Land für das eigen Volk zu gewinnen.
Nur weil das Spiel ein wenig subtiler geworden ist, verliert der Forderung : "NIE WIEDER KRIEG! NIE WIEDER FASCHISMUS!" nichts von ihrer Berechtigung. Daher ist das Herausreissen von BW-Werbung noch nicht mal Gewalt, sondern ziviler Ungehorsam und erste Bürger_innenpflicht.
die parole "NIE WIEDER KRIEG! NIE WIEDER FASCHISMUS!" ist leider in dem moment obsolet, in dem ein faschistischer staat interesse an seinen nachbarländern entwickelt, dann heißt es nämlich "krieg oder faschismus". und da faschismus kein auf deutschland beschränktes phänomen ist (siehe ungarn, da stehen im moment die rechtspopulisten vor den faschisten in den wahlumfragen), ist ein herunterbrechen auf die bundeswehr schlicht und ergreifed kurzsichtig bis dämlich.
die grundsätzliche frage ist "brauchen freuheitlich, demokratische nationen armee oder nicht?" udnzur beantwortung dieser frage ist es durchaus legitim auschwitz geranzuziehen. und zur beant
Das mag die oder eine Grundsätzliche Frage sein, aber ist die hier zu diskutierende Frage nicht vielmehr "Braucht unsere freiheitlich demokratische Nation eine Armee, die für ihre Angriffskriege (denn 'Deutschland wird in Afghanistan verteidigt' ist absurd, oder?) Nachwuchs mit 1001-Märchen und freundlich-bunten Spaß-Webseiten anzulocken versucht?" Und wenn es sie nun schon gibt, "will die Studierendenschaft diese Armee in dem Bestreben unterstützen im Austausch gegen Geldmittel für die Produktion des moritz-Magazins?"
Ich denke das sind doch die Fragen (ich würde beide mit "nein" beantworten), die zu diskutieren sind und finde nicht, dass man daraus 'ne grundsätzliche Diskussion "Armee ja oder nein" machen sollte.
Genau um diese beiden Fragen geht es. Vielleicht mag Florian darauf mal (s)eine Antwort geben, statt sich in absurden "Nebenkriegsschauplätzen" (pardon!) zu verstricken.
In diversen Kommentaren inklusive dem von Oliver wurde die Bundeswehrwerbung mit der Begründung abgelehnt, dass Gewalt und Armeen grundsätzlich abzulehnen seien und ihr Einsatz niemals gerechtfertigt. Und wer diese Position einnimmt, muss auch die Auschwitz-Frage beantworten.
Meine hingegen ist: Freiheitlich-demokratische-Nationen (auch unsere) brauchen eine Armee, je seltener sie eingesetzt wird umso besser. Armeen brauchen Soldaten, ich denke gebildete Freiwillige sind die besseren und humaneren Soldaten als solche, die nur aus Alternativlosigkeit zur Bundeswehr gehen. Werben unter Studenten ist für mich also legitim.
Zum Afghanistan-Einsatz: Dieser ist keine Entscheidung der Bundeswehr, sondern der deutschen Regierung, ich denke die meisten Soldaten wären froh, wenn die Bundeswehr aus Afghanistan abziehen würde.
Trotz dieses Einsatzes, den ich persönlich ablehne, bin ich der grundsätzlichen Überzeugung, dass Deutschland eine Armee benötigt.
Stimme zu, dass Werben unter Studenten legitim ist.
Finde aber nicht, dass das studentische Magazin eine solche extrem verzerrende Werbung abdrucken und diese wirklichkeitsverzerrende ("1001 Nacht)" Werbemethode somit unterstützen sollte. Dann lieber auf das Geld und damit auch auf vierfarbige Seiten o.ä. verzichten. (Man könnte sich z.B. ein Beispiel an Dr. Rose, Seite 26 im aktuellen Magazin, nehmen…)
"Die lesenden Studenten sind doch klug genug, das zu merken“ ist für mich dann auch kein ausreichender Rechtfertigungsgrund.
Jede_r Soldat_in ist nach geltendem Gesetz verpflichtet, Befehle, die gegen geltendes Gesetz oder die Menschenwürde verstoßen, zu verweigern (vgl. u.a. Wehrstrafgesetzbuch).
Daß das Beschießen eines Tanklastzuges, um den sich Dutzende von Zivilist_innen tummeln, um Treibstoff abzuzapfen, gegen die Menschenwürde und geltende Strafgesetze der BRD (und vermutlich auch Afghanistans) verstößt, dürfte auch dem begriffsstutzigstem Soldaten klar sein.
Das perverse ist ja vor allem was überhaupt Inhalt der Werbung war. Es ging nicht um das bewerben eines Jobs, einer bestimmten Karriere, den Möglichkeiten or whatever. Sie zeigten so ne Art Bundeswehr-Myspace. Wo man e-cards verschicken kann und wo es chatrooms gibt. Na wow! Hier wurde eine Webseite beworben die sich ganz klar an Minderjährige richtet. Ganz hinterfotzige Webe-/Rekrutierungsstrategie. Das ist so wie dieser dumme Karrieretruck der neulich am Hafen stand. Wir haben gesehen wie Kinder einer achten Klasse dort fleißig beim Quiz rätselten und sich mit Bundeswehr-Merchandise einkleideten. Was soll der Scheiss? Wieso sind jetzt schon Minderjährige so interessant für das Militär? Haben wa wieder Krieg? Steht der Russe vor der Tür? Alle ran an die Waffen oder was?
Das ist es was mich doppelt wütend macht. Nicht nur das das Moritz Werbung für die Bundeswehr macht, sondern auch noch so eine dumme speziell an Jugendliche gerichtete Werbung, die überhaupt nichts mit dem Alltags eines Soldaten zu tun hat.
Ach und neulich gabs ja ne tolle Studie die zeigte, dass jeder achte Bundeswehrstudent (also noch die "schlauen" von der Truppe) rechts denkt. "13 Prozent der Bundeswehr-Studenten befürworten einer Studie zufolge verfassungsfeindliche Ideen." http://www.sueddeutsche.de/politik/175/490550/tex…
"Die Bundeswehr ist ein legitimes staatliches Organ." Joa, danke Herr Kords, ein legitimes verfassungsfeindliches staatliches Organ.
und wie viele minderjährige werden die anzeige im moritz lesen? eher wenige würde ich sagen.
und an alle die sagen, dass gewalt niemals gerechtfertigt ist: wie hätte auschwitz eurer meinung nach befreit werden sollen?
Ich finde die Kritik an der Anzeige vollkommen gerechtfertigt!
Aber was zum Teufel soll dieses Herausreißen der Seiten bringen? Dialog? Das war eine überaus kindische Aktion zum Einen und zum Anderen war sie auch eine Form von Gewalt/Gewaltandrohung. Vielleicht war sie von den Initiatoren nicht so gemeint, aber die agressive Form in der sich die Kritik hier geäußert hat, ist in meinen Augen in jedem Fall der falsche Weg, erst recht aber bei einer dämlichen Anzeige. Es ist ja nicht so, dass der moritz zum Bundeswehrmagazin geworden ist.
Was es bringt? Na immerhin ein paar Tweets, einen Artikel auf dem webMoritz und darunter eine Diskussion, die sicher in 4 Tagen kaputt moderiert wurde. Nach der letzten Anzeige wurde das Thema schnell begraben, jetzt ist es auf dem Tableau. Insofern Gratulation an das Herausreiß-Kommando zur Belebung der Debatte!
Dazu gibt es wesentlich weniger drastische Mittel. Zugegeben, man hätte sich engagieren müssen, um z.B. Unterschriften dagegen zu sammeln, oder selbst einen Artikel für den webMoritz zu schreiben. Grausam! Dann doch lieber was kaputt machen, da kann man wenigstens seine Wut rauslassen…
Interviews mit Persönlichkeiten des 20.Jahrhunderts (Teil I):
"Rio, was sagst du denn dazu?" – "Macht kaputt, was euch kaputt macht."
Wie war das nochmal?
"Gewalt erzeugt Gegengewalt – hat man Dir das nicht erklärt?"
Wir können uns noch weiter mit Zitaten von Musikern bewerfen, aber das bringts doch nicht. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es ein grundlegendes Problem der Linken ist, dass sie sich perfider Methoden bedient um ihre Positionen zum Ausdruck zu bringen. Wir leben in einer Demokratie. Und wir sind doch die, die sie erhalten wollen. Wieso fangen wir da nicht bei uns an? Im Übrigen ist es doch, entschuldigung, ziemlich stumpfsinnig für Pazifisten, sich solch agressiver Methoden zu bedienen oder sie zu unterstützen.
Der dumpfe politische Relativismus, die Faktenverdrehung, die Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit und eine schwachsinnige Rhetorik bei der ideologischen Linken scheint sich wieder breiter zu etablieren. Die Bundeswehr ist laut Grundgesetz eine Verteidigungsarmee und ich möchte verteidigt werden. Gabriel Kords hat die Sachlage im Übrigen klar und objektiv beschrieben.
Wenn Oliver Wunder mit der flachen These "Gewalt erzeugt immer Gegengewalt" argumentiert, könnte man das einem populistischen Politiker noch mit mitleidigem Lächeln durchgehen lassen, einer Erörterung auf gehobenem Niveau entspricht diese Rede nicht. Wunders Worte erinnern stattdessen an das naive Dahersagen eines zum Fundamentalpazifismus erzogenen Zehnjährigen. Den Schluss auf nur einen blassen Schein der Kenntnis über das Selbstverständnis der Bundeswehr lassen weder seine Worte noch viele andere Erklärungen zu diesem Sachverhalt zu.
Die Bundeswehr als notwendige Institution zur Verteidigung staatlicher Ordnungen und der von ihr vertretenen Werte hat ebenso ihre Berechtigung wie die Existenz der sonstigen Sicherheits- und Ordnungsbehörden, sei es die Polizei, das Bundeskriminalamt oder der Grenzschutz.
"Konflikte rücksichtsvoll im gegenseitigen Dialog" zu lösen klingt salbungsvoll, passt aber nicht zu der Realität, die wegen wegen mangelnder Bildung der Menschheitsmehrheit und dem vollkommenen Desinteresses an gegenseitigen Dialogen eines großen Teils davon sich in einem Zustand rasender Gewalt befindet.
Es bleibt nur wieder zu betonen, dass Lesen immer noch bilden kann. Dann erschließt sich auch dem ergebensten Pazifisten die Notwendigkeit, warum wir heutzutage noch lange nicht die Ausrufung des Weltfriedens feiern und deshalb auf eine Bundeswehr verzichten können.
"Die Bundeswehr als notwendige Institution zur Verteidigung staatlicher Ordnungen und der von ihr vertretenen Werte hat ebenso ihre Berechtigung wie die Existenz der sonstigen Sicherheits- und Ordnungsbehörden, sei es die Polizei, das Bundeskriminalamt oder der Grenzschutz."
Vollkommen richtig.
Was macht also die Bundeswehr in Afghanistan?
Ich wüsste nicht, dass Afghanistan Deutschland angegriffen hätte, was einen Verteidigungsschlag legitimiert hätte.
Betrachten wir doch mal andere echte Verteidigungsarmeen:
Schweden und die Schweiz. Beide haben seit etwa 200 Jahren keinen Krieg mehr geführt und sich auch an keinem Krieg mehr beteiligt. Sie unterhalten lediglich ein Heer zur Verteidigung der eigenen Grenzen und des eigenen Staates. So sieht eine Verteidigungsarmee aus.
Per Verfassung ist die BW eine Verteidigungsarmee. Aber ist sie es überhaupt noch im Handeln?
Wenn die Bundeswehr nicht gemäß ihrer verfassungsrechtlichen Grundlagen eingesetzt wird, muss man den grundgesetzkonformen Einsatz bzw. sofern nicht möglich, ihren Nicht-Einsatz, einfordern.
Die Bundeswehr als Institution und Teil eines gewalttätigen und militaristischen Systems zu diffamieren und ihre Notwendigkeit zu bezweifeln ist erlaubt, aber in diesem Fall der völlig falsche Ansatzpunkt für eine Auseinandersetzung mit der Frage ob das Moritz Magazin bezahlte Anzeigen für sie schalten darf.
Der von den linken Ideologen eingeforderte und erträumte Weltfrieden wird weder durch die Abschaffung der Bundeswehr noch durch die Nicht-Schaltung von Anzeigen im Moritz-Magazin auch nur im Ansatz realisiert. Tatsächlich könnte die Bundeswehr wohl mehr pazifistisch eingestellte Mitglieder aus den Reihen der Akademiker gebrauchen, um zukünftig ihrer Rolle so gerecht zu werden, wie es einer Armee im Auftrag der Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten gerecht wird.
Es wird ja nicht wirklich um Arbeit bei der Bundeswehr geworben. Die BW präsentiert sich auf der Seite wie ein schicker Jugendtreff. So als wenn die Bundeswehr das IKUWO oder KLEX wären. Und genau das kritisiere ich vor allem an der Werbung. Es wird durch die Werbung suggeriert, als sei die BW ein Ponyhof. Das ist sie aber nicht. Aber diese Werbung hat das Ziel dieses Bild der BW als Ponyhof und Auslandseinsätze als "fremde Kulturen kennen lernen" (so als wenn wir als Zivilperson im Ausland arbeiten würden) deklariert, zu manifestieren. Es geht nicht bloß um Nachwuchswerbung. (Nachwuchs braucht auch die Bundeswehr keine Frage), sondern auch um das Polieren des Images. Das kann die BW ja auch ruhig machen. Nur darf sie dabei nicht, wie es hier der Fall ist, ein Falschbild erstellen.
Und Studierende sind nicht schlau genug um Werbung kritisch zu betrachten?
Eine Entfernung von Bundeswehrwerbung aus dem Moritz Magazin ist eine die Leserinnen und Leser entmündigende Bankrotterklärung des Vertrauens auf den gesunden Menschenverstand.
Es kommt immer darauf an, unter welchen Blickwinkel man die Entfernung betrachten würde. Man könnte es auch als Boykotterklärung gegen die unseriösen Werbemethoden der Bundeswehr Jugendlichen gegenüber auffassen.
Wie gesagt: Die Bundeswehr hatte mal anders geworben. Mag sein, dass sie mit dieser anderen Werbung nicht so erfolgreich war, wie mit der jetzigen Werbung (das kann ich nicht beurteilen). Nur war die Werbung damals ehrlicher. Man hat sofort erkannt, dass hier eine Armee für Nachwuchs wirbt und aufgrund der Dominanzfarbe grün sofort erkannt, dass die Bundeswehr eine militärische und keine zivilie Institution ist.
Die jetzige Werbung suggeriert jedoch, dass die BW ein junges, innovatives und ziviles Unternehmen ist, dass der Bundeswehrsoldat faktisch ein Polizist ist. Dem ist aber nicht so. Und ich glaube auch kaum, dass ein Soldat mit einem Polizisten gleichgesetzt werden will und umgekehrt ist ein Polizist sicherlich auch froh darüber, kein Soldat zu sein.
Glaubst du. Ich nicht.
Allein die Tatsache, dass in einem Studentenmagazin Werbung für die BW gemacht wird, zeigt geradezu offensichtlich wie wichtig Zweifel am selbsttrügerischen "Vertrauen auf den gesunden Menschenverstand" sind.
Allgemein sollte sich die Moritzredaktion mal grundlegend Gedanken zum Thema Werbung machen. Denken hilft!
Und die Aktion der linksradikalen Idioten mit den Moritz-Heften ist ein klarer Beweis für den vollkommenen Schwachsinn und die Militanz , welche in der linksradikalen Ecke ebenso verbreitet ist wie bei den Nazis.
Gewalt gegen Sachen ist kein Zeichen dafür, dass Gewalt gegen Personen abgelehnt wird. Die verrückten Spinner, welche die Auseinandersetzung auf der Ebene "Wir-gegen-das-Papier" suchten und die Ergebnisse vor der Redaktion verteilten, haben sich meiner Meinung nach bis auf die Knochen blamiert.
Ein Brandanschlag deswegen wäre ja nun wohl das Absurdeste.
Nüchtern betrachtet ist auch das Herausreißen der Werbung und zurücksenden an die Moritzredaktion nicht besonders produktiv. Die Werbung verschwindet ja deshalb nicht gleich. Mal ganz davon abgesehen, dass die BW- Werbung (auch wenn ich sie nicht so besonders toll finde) im Moritz-Magazin höchstwahrscheinlich die falsche Clientel anspricht.
Viel problematischer halte ich eben solche Aktionen, wo die BW Spiele spielt, die zwangsläufig auf demokratisch legitimierte Kriege hinaus laufen, oder eben die Art und Weise der Werbung der BW.
Deshalb kann ich ja sowohl Gabriels, als auch Olivers Kommentar folgen, wobei Gabriels eindeutig sachlicher und konstruktiver gestaltet ist. Oliver greift in seinem Kommentar vor allem das Problem der Rolle der Bundeswehr in Europa und der Welt auf und lehnt darauf aufbauend Werbung für die "Kriegsarmee" ab.
<<Alani_Prinz 50p: Was kommt als Nächstes – ein Brandanschlag?!
Marco_Wagner 84p : Ein Brandanschlag deswegen wäre ja nun wohl das Absurdeste.>>
http://www.focus.de/panorama/vermischtes/bundeswe…
In dem Sinne frei nach Heinrich Heine – "Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen"
<<Alani_Prinz 50p: Was kommt als Nächstes – ein Brandanschlag?!
Marco_Wagner 84p : Ein Brandanschlag deswegen wäre ja nun wohl das Absurdeste.>>
http://www.focus.de/panorama/vermischtes/bundeswe…
In dem Sinne frei nach Heinrich Heine – "Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen"
In diesem Sinne: solltest du nicht äpfel mit eichhörnchen vergleichen.
Die einzige Gemeinsamkeit, die mir bei deinen beiden Fällen auffällt, ist mein spontaner Kommentar: SOWAS KOMMT VON SOWAS !
Eins hat Oliver nur nicht beachtet: Die Bundeswehr kämpft. Sie kämpft aber nicht in Afghanistan, weil die Bundeswehr es unbedingt will (der Einsatz ist auch in der BW nicht überall besonders beliebt), sondern weil es Politiker der SPD, CDU, FDP und Grünen wollen und jenseits des Atlantiks die USA mehr Deutsche Soldaten in Afghanistan sehen wollen.
Ansonsten würd ich sagen: Das Ganze einfach nicht so verbissen sehen.
Die BW-Werbung find ich persönlich blöd (eben aufgrund der Art der Werbung und aufgrund der Rolle der Bundeswehr), wäre jedoch nicht auf die Idee gekommen, da eine große Protestaktion zu starten und gleich groß Lärm deswegen zu schlagen.
Dafür ist diese eine A4 Seite mMn nun doch zu unbedeutend.
Genau so sollte man sich auch nicht zu sehr über das Herausreißen der Seiten ärgern. Egal ob es kontraproduktiv und unsinnig war oder nicht. Diese Aktion ist eigentlich auch völlig belanglos.
Na, wenn die Seite Deiner Ansicht nach sowieso "zu unbedeutend" war, wieso dann die ganze Empörung um die Entfernung dieser Seite?
Bei Dir wird die Auseinandersetzung mit deutscher Kriegspolitik auf eine Ebene heruntergezogen, wo mensch Kriegspropaganda ggf. "persönlich blöd" finden kann (oder auch nicht), wo mensch eben nicht "gleich groß Lärm deswegen [-] schlagen" soll. – Holla, also in Afghanistan besetzt das deutsche Militär eine ganze Region, protegiert dort die örtlichen Warlords und setzt Waffengewalt gegen die Bevölkerung ein, aber an der "Heimatfront" soll mensch bloß Ruhe geben und sich ja nicht aufregen über bezahlte Militärpropaganda in einem studentischen Magazin???
Marco, wir sprechen hier weder über Schokolade oder Duftwässerchen, für die geworben wird, sondern über Werbung für eine Armee, welche für die Tötung von mehreren hundert afghanischen Staatsbürger_innen verantwortlich ist. Das Tanklast-Massaker von Kunduz ist da nur die medial bekannte Spitze des Eisbergs.
Ich frage mich, was wäre, wenn ret marut in diesem Augenblick mitten in Afghanistan abgesetzt werden und den Menschen dort seine friedfertige und aufgeklärte Weltanschauung ("Religion ist völliger Blödsinn") zu vermitteln versuchen würde. Wer schläge ihm vermutlich den Schädel ein? Ein Mitglied der deutschen Bundeswehr oder ein Mitglied der einheimischen Bevölkerung?
1. Die meisten der seit dem US-Einmarsch Getöteten in Afganistan werden vermutlich muslimischen Glaubens sein.
2. Dein Szenario entspricht den früheren KDV-Ausschüssen: "Was würden Sie tun, wenn Sie eine Waffe in der Hand hätten und ein Sowjetrusse versucht gerade ihre Mutter zu vergewaltigen? Sie würden doch auch schießen, oder?" – Das war schon damals niveaulos, das ist es heut nicht minder.
3. Warum unterstellst Du mir Pazifismus???
4. Werd doch mal wieder on-topic! Warum schaltet der Moritz Werbeanzeigen für eine Besatzungsarmee? Warum ist der zivilgesellschaftliche Widerstand dagegen für Dich ein Problem?
1. Weil die Bundeswehrsoldaten gezielt auf die Abschlachtung muslimischer Gläubiger gedrillt worden sind?
2. Lächerlich. Meine Fragestellung ist nicht niveaulos, dein Vergleich ist es stattdessen.
3. Oh, sorry. Der Widerspruch zwischen deiner Fürsprache für die rote Armee des kommunistischen Gewaltregimes hätte mich früher auf diese Unterstellung hinweisen könenn.
4. Das Moritz-Magazin schaltet Anzeigen für eine Verteidigungsarmee, weil es der Finanzierung dient und nicht gegen zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Ausdruck der gegenwärtigen Gesetzgebung im Widerspruch steht.
Für mich ist der zivilgesellschaftliche Widerstand dann ein Problem, wenn er sich auf irrationale Weise in der Form realisiert, dass er fundamentlisch und radikal Wirklichlichkeit wird. Die Aktion mit den Moritz-Magazinen war irrational und radikal.
"Verteidigungsarmee" – Was und wen verteidigt denn die Bundeswehr im fernen Afghanistan? Irgendeine Art von Landesverteidigung (also Verteidigung der Grenzen der BRD vor Angriffen Dritter) kann ich beim Besetzen anderer Länder beim besten Willen nicht erkennen.
Jetzt komm mal wieder ein bisschen runter, ja?!
Nur weil dein kleines Ego als ehemaliger Chefredakteur durch die Aktion etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde, musst du hier nicht wie wild rumpöbeln. Du erzählst doch die ganze Zeit, du hättest Angst vor jenen, die sich mit absoluten Wahrheiten bewaffnet sehen. Und selbst biste keinen Deut besser. Und doch: deine Fragestellung ist enorm niveaulos! "Studier doch mit deiner Freundin ma im Iran" "Fahr doch ma nach Afghanistan" Was sollen diese Aufforderungen bringen? Ein beruhigendes Gefühl, dass wir eine Verteidigungsarmee (lol) haben?
Ich bin die ganze Sache von zwei "Blickwinkeln" angegangen:
Die eine Seite: Die Bundeswehr ist eine Armee und wirbt um Rekruten. Das macht jede Armee. Auch dass die Armee Tage der offenen Türen o.ä. veranstaltet, um für sich zu werben, gehört zu jeder Armee dazu. Das macht die BW. Die NVA, Rote Armee, US-Army usw. machten bzw. machen das auch.
Dass eine Armee also um Nachwuchs wirbt, finde ich zunächst nicht besonders aufsehen erregend.
Was nun speziell diese Werbung im Printmagazin angeht, so finde ich diese Art der Werbung doch schon ein wenig perfide. Bzw. was die BW da für einen Unsinn auf ihrer Jugendtreff-Seite schreibt. (@ Alani Prinz: Klar, ich glaube das nicht, was die BW da schreibt. Nur sind SchülerInnen der 6.-8. Klasse noch leichter zu manipulieren als wir – und an die richtet sich ja die Seite mehr als an uns).
Wahnsinns-Logik: "Weil es alle machen, ist es richtig und bleibt so" . boah wird mir schlecht.
Wir sind uns doch wohl sicherlich einig darin, dass gegenwärtig auf die Bundeswehr als militärische Institution nicht verzichtet werden kann, selbst wenn sie keine Kriege führen würde.
Angenommen die Wehrpflicht wäre abgeschafft (und die Abschaffung der Wehrpflicht wird ja seit Jahren schrittweise voran getrieben – Grundwehrdienst oder Zivi nur noch ein halbes Jahr…). Wie könnte die Bundeswehr dann Rekruten gewinnen, wenn nicht durch Werbung?
Und über Reservisten kann die BW auch nicht den nötigen Bedarf an Offizieren und Zeitsoldaten decken, schon alleine deshalb, weil die meisten danach erfreulicherweise ein ziviles Leben führen.
Wo ist also das Problem, dass eine Armee um Nachwuchs wirbt?
Deshalb beziehe ich mich ja viel eher auf die Rolle der Bundeswehr in Europa und der Welt. Und die einer "Friedensarmee" hat sie ja nicht. Und aus diesem Grund wird die BW-Werbung ja erst fragwürdig.
Wenn die Armee so toll wäre, würde sich das schon rumgesprochen haben und dann hätten sie die beste Werbung, die es gibt. Komischerweise liest man aber über fast so viele Skandale in der BW, wie in der katholischen Kirche. interessanterweise handelt es sich bei diesen Skandalen fast ausschliesslich um die Verletzung grundlegender gesellschaftlicher Konventionen, die den humanen zwischenmenschlichen Umgang betreffen.
Wo soll denn das hinführen?
KILLERZOMBIES RETTEN DIE WELT (durch Auslöschung der Menschheit)
btw: Ich brauch die Armee nicht, hatte immer nur Ärger mit denen und jetzt komm mir nicht mit: "die Soldaten verteidigen die Heimat", Sie verteidigen diejenigen und deren Interessen, die sie mit militärischen Ressourcen ausstatten.
"…und jetzt komm mir nicht mit: "die Soldaten verteidigen die Heimat""
Nee, so komme ich dir tatsächlich nicht. Mein Name ist nicht Struck und so weit ich weiß, wir Deutschland nicht am Hindukusch verteidigt.
Du hast Recht. Von der Bundeswehr hört man nur Skandale. Nicht nur im Ausland, wie die Bomben auf Tanklaster (Afghanistan) oder Hochzeiten (Jugoslawien), sondern auch im Inland: Misshandlung, Nötigung usw.usf.. Die Bundeswehr und Bundesregierung glaubt, dass die Bundeswehr ein Image-Problem hätte.
Tatsächlich hat sie ein ganz anderes Problem: Die Leute, die freiwillig zur Armee gehen, tun das, um möglichst schnell möglichst viel Kohle zu machen, nicht weil sie besonders patriotisch sind.
Und dafür machen sie alles mit: Bomben auf Tanklaster und Hochzeiten, Nötigung von Rekruten usw.usf..
An der Bundeswehr muss sich mMn grundlegend etwas ändern. Nur diese Veränderungen erzielt man nicht, indem man Werbung heraus reißt und der Moritz-Redaktion zurücksendet. Dieses Verhalten ist mE eher mit Maschinenstürmerei zu vergleichen.
Hallo Marco, den Kern Deiner obigen Aussage halte ich mit Verlaub für Unfug. Zur Bundeswehr geht wohl niemand um schnelles Geld zu machen…
Ansonsten sollte man bedenken, dass die BW aufgrund des freundlichen Desinteresses der eigenen Bevölkerung nur als Sensationsmeldung in den Medien dient, wenn etwas schief gelaufen ist oder wenn man politisches Kapital daraus schlagen kann. Das wird weder der wirklichen Lage, noch den Soldaten gerecht.
Ist richtig, der Kommentar von mir war völlig übertrieben. Sicherlich geht nicht jeder zur Bundeswehr nur um schnelles Geld zu machen. Niemand würde ich aber auch nicht sagen. Ich kenne da schon den einen oder anderen, der da sagt: "Ich gehe in den Kosovo/ gehe nach Afghanistan, weil ich da noch x-hundert Euro mehr Sold bekomme." – dessen einzige Motivation also das Geld ist, nach Afghanistan zu gehen.
Der eine oder andere geht auch so zur Armee, weil er da gut Geld bekommt. Ich glaube nicht, dass man grundsätzlich ausschließen kann, dass es in der BW nicht auch Soldaten gibt, deren Hemmschwelle relativ weit unten angesiedelt ist, die vor Misshandlung ihrer Kameraden o.ä. keine Skrupel haben. Aus welchen Gründen ist diese Sorte von Soldat bei der Bundeswehr?
Aber hast schon recht: Grundsätzlich zu behaupten, dass das so wäre, ist Unfug.
Btw. mir ist diese Werbeform immer noch lieber, als die Rekrutierungsmethoden der frühen Neuzeit: In die Kneipe gehen, junge Männer besoffen machen und sie dann unterschreiben lassen, bei der Armee mit zu machen.
So löblich ja auch bestimmte Prinzipien, wie eben das Anhängen von Pazifismus oder Antimilitarismus ist, nützt uns Prinzipienreiterei überhaupt nichts.
Eine Armee braucht Soldaten und Offiziere. Egal ob sie nun Krieg führt oder ob sie eine Verteidigungsarmee ist. Und um Offiziere, Soldaten rekrutieren zu können, muss sie Werbung betreiben.
"n die Kneipe gehen, junge Männer besoffen machen und sie dann unterschreiben lassen"
das kennt man in Greifswald auch von anderen Gruppen, aber ich will hier nicht die hundertste verbindungsdiskussion starten…
Wirklich nicht?
Nichtmal so ein klitzekleiner Seitenhieb?
Sehr nobel von dir!
Entscheidend ist also weniger, dass die Bundeswehr wirbt, sondern wie sie wirbt und das die Bundeswehr mMn nicht mehr das ist, was sie vorgibt zu sein: eine Verteidigungsarmee.
Hättest du ein Problem mit BW-Werbung, wenn die Bundeswehr tatsächlich eine Verteidigungsarmee wäre und in Friedenszeiten, wie wir sie ja gegenwärtig in Europa erleben, ihre Sanitäter als Unterstützer in Katastrophengebiete schicken würde, oder in III. Welt-Länder, um dort den Aufbau der medizinischen Versorgung zu unterstützen, oder wenn sie tatsächlich in Friedenszeiten ihre Baupioniere als Entwicklungshelfer einsetzen würde, d.h. wenn die BW-Soldaten in Friedenszeiten dem Zivilen Bereich zugeführt werden würden, allerdings regelmäßig, ihre Truppenübungen zu machen, um im Ernstfall dennoch verteidigungsfähig zu sein?
Genau das macht die BW doch schon? Und wie soll das in der Realität laufen? im Spannungsfall werden dann aus den Facility Managern der Liegenschaften leichte Sicherungskräfte, in denen man ihnen ein Gewehr in die Hand drückt, mit dem sie nicht umkönnen. Aus den Faschingsumzugswagen wird wieder ein Leo? Aus Gerd dem Langzeitstudenten von neben an ein Hauptmann?
Irgendwie neige ich immer dazu viel drum herum zu schreiben, als den inhaltlichen Kern meiner Aussage zu treffen… 🙂
Worauf ich hinaus will: Es ist nicht notwendig, dass die Bundeswehr in Afghanistan kämpft, um weiterhin im Verteidigungsfall kampffähig zu bleiben.
Da wo die BW zivil einetzbar ist, wird sie bereits eingesetzt. Darauf wollte ich hinaus. Wenn also die BW also in keine kriegerischen Handlungen verwickelt wäre bzw. die Regierung sie nicht in solche Handlungen verwickeln würde (oder die Nato-Bündnisverpflichtungen), dann gäbe es gewiss weniger Erregung um die Wehrbung auf der letzten Seite im Moritz (wobei die Werbung der BW in diesem Fall dann wohl bestimmt auch anders aussehen würde)
Alani Prinz schrieb übrigens, dass diese Werbung für den Printmoritz finanzielle Vorteile bringt.
Da diese Werbung sowieso an die falsche Zielgruppe gerichtet ist, weil Studenten durch diese unsinnige Werbung nicht so leicht hinters Licht zu führen sind, entsteht für niemanden ein besonders großer Schaden. Und wenn dann schadet es bestenfalls der Bundeswehr, weil sie Geld für Werbung an Stellen ausgibt, wo sie wohl kaum fruchtet (…sondern herausgerissen wird…)
"Wobei es sicherlich auch andere Arbeitgeber gibt, deren Werbung für den Printmoritz finanzielle Vorteile bringt: Deutsche Bank, SAP, PWC, Bayer usw. und hätte vor allem mehr mit einer Universität zu tun"
Marco – Hast Du überhaupt keine moralischen Grundsätze??
Werbung für die bösen Bank-Manager und die böse Pharmaindustrie – niemals – eher schneid ich mir ein Bein ab… oder reiß Werbung raus und verteil sie vorm Moritz-Hauptquartier. 😉
"Dann erschließt sich auch dem ergebensten Pazifisten die Notwendigkeit, warum wir heutzutage noch lange nicht die Ausrufung des Weltfriedens feiern und deshalb auf eine Bundeswehr verzichten können."
Gegen die Bundeswehr habe ich nichts einzuwenden. Ich kritisiere lediglich das Verhalten der Bundesregierung, die meint auf Geheiß des Großen Bruders auf der anderen Seite des großen Teiches Soldaten hinschicken zu müssen.
Vielleicht sollte die Bundesregierung auch mal Selbstbewusstsein an den Tag legen und sagen: Nein! Denn mehr Soldaten in Afghanistan bringen nichts, als noch mehr Tote und eine Erhöhung der Aggression innerhalb der dortigen Bevölkerung. Reaktionäre Kräfte bekommen dadurch noch mehr Zulauf (schließlich ist momentan die Taliban die Einzige, die gegen den Feind: Nato, kämpft; die Afghanische Armee kämpft unter der Flagge der Nato). Und Schulen können durch mehr Soldaten wohl kaum aufgebaut werden. Denn die Soldaten die nach Afghanistan geschickt werden, sind weniger Baupioniere.
Grundsätzlich sind wir aufgrund des Bündnisfalls in Afghanistan, zu einem Bündnis gehört eben dazu, dass man auch für einander einsteht. Die Völkerrechtliche und bündnispolitische Seite ist mit der entsprechenden UN-Resolution und dem ausrufen des Bündnisfalles nichts desto trotz eine sehr diskussionswürdige Sache. Weiterhin bin ich froh, dass uns das nein von Schröder vor einer Beteiligung im Irak bewahrt hat.
Dennoch ist Deine Darstellung der Lage in Afghanistan genauso verklärrt wie die der PR-Müll der darüber von den Werbeberatern der Bundesregierung und Bundeswehr verzapft wird.
Die Taliban sind selber fremde Invasoren, die nicht wirklich von der breiten Bevölkerung Afghanistans unterstützt werden. Rückhalt gibt es vor allem aus ethnischn Gründen bei Teilen der paschtunischen Bevölkerung. Ansonsten stehen die Taliban mit ihren politischen Zielen (religiöser Zentralstaat mit Pascntunischer Prägung), Religion (extremer Radikalismus der sog. Wahabismus) und ihren Methoden (einer auf durch angebliche religiösen Riten selbstlegtimierte Abschreckungs- und Herrschaftspolitik durch Gewalt) konträr zu den Einheimischen. Dass das Groß der bis jetzt in diesen Konflikt getöten Einheimische muslimischen Glaubens sind, liegt nicht zuletzt an diesen Vorgehen. Die Taliban sind somit auch für den Großteil der Toten und weitere Verletzungen von Menschenrechten verantwortlich. Der normale Afghane hat sicher keine Sympathie für eine fremde marodierende Bande, die sein Dorf zur Selbstverpflegung plündert, die Tochter blendet, weil diese zur Schule kommt, den schönen neuen Brunnen kaput macht, der vom Westen bezahlt wurde, einen Dorfjungen erschießt, weil er angeblich als Übersetzer arbeitet und zwei weitere als Nachwuchs presst. Dann ist der Spuk schnell wieder vorbei und zurück bleibt die Wahrnung, dass es schlimmer iwrd, wenn man mit dem Westen kooperiert.
Zwei Tage später kommt dann die Bundeswehr mit ziviler Hilfe im Gepäck, vertreibt den Wache schiebenden Taliban, schaut sich das Ganze an, glänzt weniger durch gute landeskundliche Ausbildung und damit verstehenden Respekt und Empathie gegenüber der afghanischen Bevölkerung damit wie jede 'gute' Besatzungsmacht mit freundlichem Lächeln und Süßigkeiten. Dann wird der Brunnen aufgebaut, etwas geplauscht, man verspricht das nächste Mal schnellere Hilfe und dann ist man wieder weg. Der Afghane mag dann zwar den Westler mehr, aber da er durch den durch mangelnde Präsenz nicht geschützt wird, bleibt er eher zurückhaletend. Dafür braucht man eben mehr Truppenpräsenz.
Ansosnsten sind wir dann wieder bei der Idee, dass alles besser wird, wenn wir nur das THW hinschicken. Die Taliban lehnen alle auch insbesonderen zivilen Werte und Unterstützungshandlungen ab, da sie ihre Macht untergraben. Alles was über simple Infrastruktur (Straßen/Brücken) hinausgeht wird deswegen geziehlt zerstört. Die letzten Infkampagnen wurden relativ erfolgreich als Sterilisierungskampagne des Westens difamiert. Und auch wenn die ganzen NGOs immer behaupten, dass sie es besser könnten, trauen sie sich in weiten Teilen des Landes zu recht nicht ohne Eskorte raus und zahlen horrende Schutzgelder an korrupte Taliban.
Weiterhin sollte man mal ein paar Jahre zurück gehen und sich an Somalia Anfang der 90er erinnern. Auch da wurde groß getönt um den eigenen Klientel zu gefallen, dass man das alleine besser könne und das Militär nur alles schlimmer machen würde. Als dann aber die Amis abzogen und weniger später der Rest, waren die NGOs die ersten die in den Schiffen saßen und bitte schnell evakuiert werden wollten
Ansonsten muss ich dir allerdings durchaus dahingehend Recht geben, dass Oliver Wunders Kommentar einer tiefer gehenden Erörterung kaum stand halten würde, da sie an vielen Stellen zu oberflächlich ist (Gewalt erzeugt Gegengewalt – das ist richtig. Nur ist das generelle Ablehnen von Gewalt auf jeden Fall ein hochlöbliches Ziel und die meisten von uns werden dieses Ziel wohl teilen [also niemals Gewalt anwenden zu wollen] nur lässt es sich leider nicht immer vermeiden. Die Gewalt, für die die BW zur Zeit Verantwortung trägt, lässt sich jedoch vermeiden. Und da wäre ich wieder bei meinem ursprünglichen Kritikpunkt, der sich aber mehr auf die Bundesregierung(en) als auf die BW als Institution bezieht)
@FloBonn: Menschen die perse gegen Gewalt als Mittel politischer Auseinandersetzungen sind, sind tatsächlich reichlich realitätsfern, da ihre politischen Gegner_innen gewaltsam agieren (wobei es eine legitime Entscheidung ist, selbst möglichst gewaltfrei zu agieren). Wo die Bundeswehr auch nur ansatzweise Auschwitz befreit oder mit den alliierten Armeen des 2. Weltkriegs vergleichbar ist, sehe ich aber nicht.
Und übrigens: Auschwitz wurde offensichtlich nicht von einer deutschen Armee befreit. Das mag zusätzlicher Grund für die Kritik für die Werbung für eine deutsche Armee, die sich in einem Krieg (zumindest „umgangssprachlich“, so Herr Guttenberg) befindet, sein.
Hier mal ein Link zu einem Artikel über den Krieg in Afghanistan, der auf BW-Treff nur "Einsatz" heißt.
https://treff.bundeswehr.de/portal/a/treff/kcxml/…
…nicht die geringste Spur ist in diesem Artikel zu erkennen, dass in Afghanistan KRIEG herrscht und das die SoldatInnen dort eigentlich täglich in Lebensgefahr schweben, dass es immer mehr verletzte und Tote Soldaten gibt usw.. Es liest sich in diesem Beitrag so, als wäre es eine angenehme Reise nach Afghanistan.
Jugendliche werden auf dieser Seite eindeutig mit Lügen konfrontiert. Der Afghanistan-Einsatz ist nicht, wie es sich auf der BW-Seite liest ein Einsatz wie der der Greifswalder Polizeistreife. Es ist ein Kriegseinsatz.
Die Bundeswehr geriert sich ganz zivil. Ist es aber nicht. Die Seite BW-Treff, für die der Printmoritz Werbung macht, kann durchaus mit einem Wolf im Schafspelz verglichen werden.
Im Vergleich dazu, die offizielle Webseite der Bundeswehr:
http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde
Dort liest man unter: "ZDF-Viedeo: Die Afghanistan-Lüge":
Berlin , 08.04.2010.
"Jeden Tag, wenn die Bundeswehr in Kunduz ihr Lager verlässt, um auf Patrouille zu fahren, droht ihnen der Tod. Was nicht „Krieg“ heißen darf, fühlt sich für die Soldaten genau so an."
Oder: "Bei Gefechten in der nordafghanischen Provinz Kunduz sind drei deutsche Soldaten gefallen. Acht Soldaten werden verletzt, vier von ihnen schwer."
Auf der Jugendseite der Bundeswehr liest man dagegen zum selben Thema:
"Wie 1001 Nacht."
Ich wusste noch nicht, dass Krieg etwas märchenhaftes ist…
und wieso ist der angriff unwahrscheinlich? weil wir (und die anderen demokratischen nationen um uns rum) eine armee haben.
Hm, ich hab noch keine Antwort auf die Frage, warum unsere Freiheit im Ausland verteidigt werden muss…
hat ja auch nichts mit der grundsätzlichen notwendigkeit einer armee zu tun.
Ganz einfach deshalb: Ich habe kein Interesse, dass militante, gewaltbereite, von absoluten Wahrheiten überzeugte und nicht am Dialog interessierte fundamentalistische Irre an meiner Wohungstür klopfen.
Ich würde mich freuen, wenn sie nicht einmal innerhalb der kommunalen Gemeindegrenze einen Platz fänden. Eigentlich wärs mir sogar sehr lieb, wenn sie außerhalb der deutschen Landesgrenzen blieben.
Aua!
Aber geschürte Ängste waren ja schon immer ein beliebtes Mittel, um Gewaltherrschaften und legitimieren und die Menschen blind zu machen.
boah trollt woanders weiter, aber nicht in meiner grundsatzdiskussion.
Ach Mäuschen.
Was ich hier wieder mal lesen muss, hat sich ja so schon hundertfach abgespielt. Meinen Dank und Respekt deshalb an Gabriel Koords und Carsten Schönebeck, dass sie trotz dieser erschütternden Abgründe voll Irrsinn und Wahnwitz ihr Engagement im Auftrag der Studierendenschaft noch aufrecht erhalten können. Das erfordert wirklich einiges an Gottvertrauen oder wenigstens eine zutiefst optimistische Zuversicht, dass sich Dinge höher und zum Besseren entwickeln können. Nun, vielleicht ist es auch einer stoischen Weltanschauung zu verdanken, dass hier noch nicht die Schotten dicht gemacht wurden.
Was also die ganzen Relativisten, Fundamentalisten und anderen Überzeugungstäter betrifft, habe ich von den meisten von euch die meiste Zeit folgenden Eindruck:
Ihr seid nichts weiter als (teilweise intellektuelle) Heckenschützen mit einem Vorgehen, dass sich irgendwo zwischen Guerilla-Taktik und ideologischen Selbstmordanschlägen bewegt. So ein Selbstmordanschlag war der Umgang mit den Bundeswehr-Anzeigen im Moritz-Magazin.
Jeden Donnerstag ab 18 Uhr steht euch die Redaktion des Magazins offen, um eure Ideen wirklich und sich persönlich einzubringen und kritisch und im Widerstreit mit anderen im Rahmen dessen tätig zu werden, was etwas aufgeklärtere Menschen als kulturelle Evolution bezeichnen. Dort könnt ihr eure Gedanken einem ganz kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit praktisch aussetzen. Und wo sonst wäre der beste Platz dafür, in der von euch erwünschten friedfertigen, dialogbereiten, demokratischen Gesellschaft in der nur noch Ideen und Worte streiten?
Statt also abseits von militantem Fundamentalismus, abseits des intellektuellen Heckenschützentums und politischer Guerilla effektiv wirksam zu werden, könnte man mit einiger Disziplin und ehrenamtlicher Arbeit Missstände wirkungsvoll statt kontraproduktiv thematisieren und Streits entfalten, welche für die gesellschaftliche Mehrheit nachvollziehbar bleiben. Eure E-Mails und Blogeinträge sind nett, aber nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die irrationalle, politisch-ideologisch verblendete Kampagne, die hier mit Unterstützung von Oliver Wunder, dem Autoren des Fleischervorstadtblogs und anderen Schreiberlingen stattgefunden hat, war ein echter Beleg dafür, dass Greifswald noch lange kein Leuchtturm ist.
Wie jetzt?
Nach der letzten Ausgabe mit der BW- Werbung haben sich – meines Wissens nach – schon einige Redakteure der Kritik auf daburna und anderswo angeschlossen. Nun ist die Werbung wieder drin und es muss davon ausgegangen werden, dass sich selbst über die Meinung der Redaktion (oder Teilen davon) hinweggesetzt wurde. Ehrenamtliche Arbeit ja, aber ohne Mitspracherecht?
Die Rechtsstruktur der Moritz-Medien sieht nicht vor, dass ein "einige Redakteure" die Entscheidungskompetenz der Geschäftsführung und Chefredaktion übergehen können. Ich wüsste kein sinnvolles politisches System, in dem "einige MItglieder" die Entscheidungskompetenz der satzungsmäßig entscheidungsbefugten und demokratisch legitimierten Menschen übergehen dürften.
Wenn Du dagegen wirksam vorgehen möchtest, musst du einen Antrag an das Studierendenparlament stellen, der eine entsprechende Änderung der Satzung beinhaltet. Es ist nicht unmöglich, du musst es nur versuchen.
Das wird auch der Fall sein. Bisher konnte ja niemand ahnen, dass die Chefredaktion/die Geschäftsführung/andere Verantwortliche keine müde Mark auf die Meinung ihrer Mitarbeiter und Großteilen der Studierendenschaft gibt. Nun ist der "moritz" da, nun muss man weitersehen.
Wenn das Geld eine deutlichere Sprache spricht – einfach mal mit "möbel albers" reden, deren Werbung musste ja nun auch unter der Aktion erheblich leiden.
Die Behauptung, dass "kein müde Mark" (übrigens eine recht konservativ-nationalistische Wendung) auf die Meinung der Mitarbeiter und Stimmen aus der Studierendenschaft gegeben wurde, ist unbelegt. Aus der Tatsache, dass Meinungsäußerungen "einiger Redakteure" und einige Blogeinträge oder Leserbriefe nicht zu einer veränderten Vermarktung des Magazins geführt haben, darf man nicht schließen, dass diese völlig unbeachtet geblieben sind.
Wahr ist bisher lediglich, dass die Auffassung von Geschäftsführung und Leitung nicht der Auffassung "einiger Redakteure" entspricht. Wie ich bereits dargelegt habe, gibt es Mittel und Wege, diese Auffassung einem produktiven Streit auszusetzen.
Als sehr witzig empfinde ich weiterhin alle Heulsusen, die mich mit einem "Thumbs down" bewerten um ihre geistige Verblendung und rhetorische Intoleranz auf dem webMoritz offiziell machen.
Was mich noch viel mehr aufregt, ist, dass sich hier eine breite Diskussion entspinnt, während über die langfristige Schließung der Philosophischen Fakultät und die kurzfristige Schließung des Lehramtes in der EMAU überhaupt nicht diskutiert wird.
Wie es mit der Uni in Zukunft weiter geht interessiert keinen.
Hauptsache die EMAU heißt nur noch U und die Werbung der Bundeswehr verschwindet aus dem Printmoritz!
Jetzt mal ehrlich: Wenn wir sonst an der Uni keine Probleme hätten könnten wir uns solche Kasperletheater erlauben.
Wenn allerdings die Bildung in MV den Bach runter geht und die EMAU Greifswald unmittelbar davon betroffen ist, dann sollte man das Engagement wohl doch viel eher auf die Bildungspolitik konzentrieren. DAS ist das wirklich wichtige. Ohne Bildung keine mündigen Bürger.
Na, Ernst Moritz Wagner. Dem Populismus bist du also auch nach Ende der Arndt-Debatte nicht abhold geworden, und du versuchst dich auch mal ohne Unterstützung der luther-besorgten Fakultät Greifswald? So leicht, Marco Wagner, gehst du mir jedenfalls nicht auf den Leim.
Über Populismus brauchen wir uns ja nun wirklich nicht zu unterhalten, oder? Da nimmst du dir ja nun auch nicht gerade viel.
Scheinbar hinterfragst du ja nicht mal, was ich denn überhaupt schreibe. Denn das Entscheidende ist nicht, dass das, was ich schreibe, polemisch formuliert ist, sondern was damit gemeint ist.
Und es ist nun mal auffallend, dass unter einem Artikel wie diesem oder unter einem Arndt-Artikel mehr Kommentare stehen, als unter einem Artikel zur Bildungspolitik.
Folglich scheint das Interesse an einen Namen der Universität oder das Interesse um das Für und Wider einer Bundeswehrwerbung weitaus größer zu sein, als das Interesse an der Zukunft der Uni an sich.
Klar hab ich mich auch in der Arndt-Debatte beteiligt. Doch schlussendlich ist mMn die Zukunft des Lehramtes an der EMAU oder die Zukunft der Philosophischen Fakultät überhaupt, doch wichtiger, als der Name der Uni oder das Schalten von Bundeswehr-Werbung.
"Die irrationalle, politisch-ideologisch verblendete Kampagne, die hier mit Unterstützung von Oliver Wunder, dem Autoren des Fleischervorstadtblogs und anderen Schreiberlingen stattgefunden hat, war ein echter Beleg dafür, dass Greifswald noch lange kein Leuchtturm ist."
Wo habe ich denn eine irrationale, politisch-ideologisch verblendete Kampagne unterstützt? Du machst mir Spaß! Ich finde die Aktion als Kriegsdienstverweigerer und Pazifist gut, als Kampagnero fühle ich mich hingegen falsch dargestellt!
Dann heul doch.
Spaß beiseite: Weinen als Ausdruck emotioneller Niedergeschlagenheit und als Ausdruck einer sichtbaren Anklagen gegen gegenwärtige Zustände ist psychologisch als wirksam anerkannt. Muslime verwehren sich diesem Ausdruck emotioneller Niedergeschlagenheit weniger als kulturell westlicher orientierte Mensche und heulen einfach, wenn ihnen was aufs Herz schlägt.
Die allgemeine Erfahrung zeigt, dass Heulen emotionell entlastend wirkt. Also bitte: heul doch erstmal und überleg dann nochmals deine Haltung zu dieser Angelegenheit.
Kurz mal was persönliches: Dein Tag gestern war wohl nicht so doll, oder?
Dein undurchdachtes Gepöbel bringt hier doch niemand weiter.
Ach ja, und dann mal noch eine religiöse Gewissensfrage:
Wie bekommst du eigentlich die Verteidigung von Krieg und Militär, also der größtmöglichen Menschenmetzelei aufgrund ökonomischer Interessen des "militärisch-industriellen Komplexes" mit deiner humanistischen Weltanschauung unter einen Hut?
Die Bundeswehr ist nicht dazu da, Menschen niederzumetzeln. Sondern um Menschen vorm niedergemetzelt werden zu beschützen. Die Bundeswehr, so wie sie im Grundgesetz angelegt ist, steht ausschließlich ür den Frieden und nicht für den Krieg. Sie schützt mich vor intoleranten Menschen, die im Besitz vermeintlich absoluter Wahrheiten und im göttlichen Auftrag, mich und sich in die Luft sprengen wollen – weil ihnen vor allem eins fehlt: Bildung und eine kritische Distanz zu absoluten Wahrheiten. Keine Toleranz gegenüber der Intoleranz, das haben die ganzen Kulturrelativisten leider noch nicht verstanden.
Wenns nach mir ginge, würd ich den Bundeswehretat um die Hälfte zusammenstutzen und den Rest in den Schuldenabbau oder Bildung und Wissenschaft stecken.
Im übrigen kann ich dir keine religiösen Antworten geben, denn ich bin vielleicht vieles aber ganz sicher nicht religiös ^^
"Die Bundeswehr, so wie sie im Grundgesetz angelegt ist, steht ausschließlich ür den Frieden und nicht für den Krieg."
Dann ist wohl entweder das Niederschießen und -bomben der Zivilbevölkerung ein klandestiner Friedensschachzug, den die Weltöffentlichkeit bisher nur noch nicht dechiffriert hat.
Oder aber die Bundeswehr führt wirklich einen neokolonialen Krieg in Afghanistan, entgegen den Normen des Grundgesetzes.
btw: Dein Zerrbild der afghanischen Bevölkerung ist schon erschreckend. Aber im Krieg müssen die Feinde wohl vorab entmenschlicht werden, um dann volle Salve draufhalten zu können … 🙁
Was für ein billiger Populismus, der nur auf linksideologisch verblendete Menschen gerichtet sein kann. Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass die gesamte afghanische Bevölkerung aus sprengsatzbestückten Gotteskriegern steht.
Jedes weiteres Wort zu solch schwachsinnigem Unsinn ist pure Zeitverschwendung. Dreh dir die Worte im Mund selber um, vielleicht kommt ja dann mal Gescheites raus.
Es ist wohl in Afghanistan ein biszchen wie hier:
Die meisten wissen, das Vieles im Argen liegt. Berichtet wird nur über die, die den meisten Krach machen und der Großteil lebt vor sich hin ohne Teilnahme.
Und wenn das Sterben losgeht, findet sich später immer exakt ein Schuldiger.
Bitteschön, dieses "Aua" war kostenlos und es gibt weitere gratis.
Aber hey, Hajo: Warum studieren DU und deine Freundin eigentlich nicht im Iran?
Das hab ich schonmal so ähnlich gehört… "Wem der Uni- Name nicht passt, der muss ja nicht hier studieren"
Was die Zustände im Iran mit der Notwendigkeit von Rekrutenwerbung in einem studentischen Medium zu tun hat, erschließt sich mir nun nicht mehr.
"Bitteschön, dieses "Aua" war kostenlos und es gibt weitere gratis."
– Och nö, aber wie hast du schon richtig geschrieben:
"diese Wahnsinnigen sind bereits hier."
Verehrte Ignoranten,
werter Hajo,
ich war und bin gegen EMA als Namenspatron, das ist belegbar. Was du als ähnlich vernommen hast, war ein Argument von Menschen, die Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus als politisch tragbar hinweggewogen haben.
Weshalb sich dir gewisse Zustände nicht erschließen, ist für mich auch nicht nachvollziehbar. Kompetente Hilfe liefert aber die Psychologische Beratung des Studentenwerks Greifswald.
Werbung für ein mörderisches Besatzungsregime, das in Afghanistan einen schmutzigen Krieg gegen die Zivilbevölkerung führt und selbst vor dem Beschuß der regulären afghanischen Streitkräfte nicht mehr halt macht? – Ich glaub, bei der Moritz-Redaktion hakt es!
Gut, daß es an der Uni noch Leute gibt, die ZIVILcourage zeigen gegen Propaganda des deutschen Militärs!
Wer in seinem Magazin für die Bundeswehr wirbt, wirbt für das deutsche Besatzungsregime in Afghanistan, wirbt für Massaker an der dortigen Zivilbevölkerung und die Rückkehr von deutschen Zinksärgen.
Schon Tucholsky schrieb 1928 über das deutsche Militär folgendes Gedicht:
WAS KOSTEN DIE SOLDATEN?
Wir haben Lungenkranke,
die brauchten Berg und Schnee;
sie heilen – ? Kein Gedanke!
Wir brauchen die Armee.
Da kostet jeder Junge mit
Stiefel und Gewehr
pro Mann eine Lunge – !
Das ist unser Heer.
Von dem, was die verschwenden,
von dem, was da veraast:
könnten wir Gutes spenden,
wo die Schwindsucht rast.
Der Proletarierjunge
Krepiert so nebenher…
Pro Mann eine Lunge –
das ist unser Heer.
Es fällt durch graue Scheiben
ein trübes Tageslicht;
die Kranken, die da bleiben,
überleben den Sommer nicht.
„Zeigen Sie mal die Zunge!
Na ja – das wird nichts mehr!“
Pro Mann eine Lunge –
das ist unser Heer!
Sie haben Feldgeschütze,
Schiffskreuzer und Musik;
in schwarz-rot-goldner Mütze
bezahlts die Republik.
Sie setzen an zum Sprunge.
Sie sind das Militär.
Sie stehlen uns Herz und Lunge.
Wann Junge! Junge! –
wirfst du sie in hohem Schwunge
ihrem Kaiser hinterher – ?
Tolles Gedicht. Wir haben nun das Jahr 2010 und es gab eine Menge an Veränderungen, falls du das wahrgenommen hast.
Wer sich der linksradikalen Ideologie von ret marut anschließt, folgt linksideologischem Werterelativismus und weit verbreiteter Verantwortungslosigkeit sowie erschreckender Ignoranz gegenüber der religiös und politisch fundamentierten, täglichen Gewalt weltweit und unterwirft sich billiger, politischer Polemik ohne jeglichem Wunsch nach Wahrnehmung der Wahrheit.
"Wer sich der linksradikalen Ideologie von ret marut anschließt, folgt linksideologischem Werterelativismus und weit verbreiteter Verantwortungslosigkeit sowie erschreckender Ignoranz gegenüber der religiös und politisch fundamentierten, täglichen Gewalt weltweit und unterwirft sich billiger, politischer Polemik ohne jeglichem Wunsch nach Wahrnehmung der Wahrheit." – Soll die arbiträre Aneinanderreihung von Phrasen auch einen inhaltlichen Sinn ergeben?
"Die Bundeswehr steht nicht für Massaker an der afghanischen Zivilbevölkerung, die Bundeswehr steht nicht für ein Besatzungsregime" – Wofür steht die Bundeswehr denn dann? War die Bombardierung der beiden Tanklastzügen vor einiger Zeit vielleicht nur Teil eines Ringelpietz mit Anfassen?!!
Die Bundeswehr steht in erster Linie für ihren vom Grundgesetz abgedeckten Einsatz. Fehler der Politik und menschliches Versagen der schließlich weisungsunterworfenen Institution Bundeswehr und ihren Mitgliedern anzukreiden ist populistische Propaganda.
Die Bombardierung der beiden Tanklastzüge mag dem Auftrag der Bundeswehr nach ein Fehler gewesen sein, fundamentale Zweifel an ihrer Existenzberechtigung und ihrer Wertschätzung sind trotzdem unter den bisher vorgebrachten Argumenten vollkommen genauso fehl am Platz wie die realitätsfremde Ideologie, welche sich als Gegenentwurf zu manifestieren versucht.
"Die Bundeswehr steht in erster Linie für ihren vom Grundgesetz abgedeckten Einsatz." – Vom Besetzen fremder Länder steht aber nichts im Grundgesetz. Auch der Terror gegen Zivilbevölkerung dürfte sich schwerlich mit dem Wortlaut und Inhalt des Grundgesetzes vereinbaren lassen.
Es handelt sich bei den Einsätzen der Bundeswehr gegen die afghanische Bevölkerung wohl kaum um "menschliches Versagen" oder einzelne Schwarze Schafe, sondern um die sattsam bekannte Strategie, Widerstand gegen die Besatzung durch abschreckende Terrorakte seitens der Besatzer_innen zu brechen oder zumindest einzudämmen. Wie die Geschichte derartiger (neo-)kolonialer Regime zeigt (z.B. in Algerien oder Vietnam), kann selbst intensivierter Terror (in Vietnam beispielsweise der großflächige Einsatz von Phosphorbomben und Agent Orange) die letztliche Niederlage und den Abzug der Besatzungstruppen nicht verhindern. Lediglich der Blutzoll der unterdrückten Bevölkerung wird dabei erhöht.
– Und für so etwas muß das Moritz-Magazin ernstlich werben???
Tatsache ist, das die Bundeswehr nunmal in Afghanistan eingesetzt wird und das dieser Einsatz vom Grundgesetzt abgedeckt ist.
All jene, die sich immer aufregen wie "brutal" und "unmenschlich" die Bundeswehr dort vorgeht sei gesagt, dass wenn die Bundeswehr abgezogen wird, andere Leute das Ruder übernehmen und die sind weitaus brutaler und unmenschlicher als alle Truppen aus dem Westen zusammen.
Man kann nicht einseitig gegen die Bundeswehr (und meinetwegen auch die amerikanischen Truppen) argumentieren wenn diese eigentlich noch schlimmere Übel
verhindern.
Mit dem Krieg in Vietnam würde ich den Einsatz in Afghanistan nicht vergleichen, zu verschieden sind die Umstände und Zusammenhänge. Und ganz ehrlich, viele Afghanen sind froh, dass dort die Amerikaner und ihre Bündnisspartner sind und nicht mehr Talibanfanatiker.
Das Problem bei dem ganzen Konflikt ist folgendes:
Die Bundeswehr und andere Natoarmeen rückten nach Afghanistan ein, befreiten das Land vom Taliban-Regime. Sie begannen eine demokratische Regierung zu bilden, den Frauen mehr Rechten einzuräumen, so zum Beispiel das Recht der Frau auf Bildung.
Dem mittelalterlich-denkenden afghanischen Mann ist eine gebildete Frau selbstverständlich ein Dorn im Auge. Außerdem will sich der Afghane nicht von irgend einem Fremden (USA, Frankreich, Dtl., Kanada, Australien usw.) diktieren lassen, wie er seinen Staat zu organisieeren hat und wie nicht. (Btw. und von einer Frau will sich der Afghane erst recht nichts sagen lassen [Stichwort Condolezza Rice, Angela Merkel]).
Die Afghanische Gesellschaft leidet unter chronischer Frauenfeindlichkeit. Die Unterdrückung der Frau ist quasi Bestandteil des Afghanischen Nationalbewusstseins, der Afghanischen Kultur.
Mit Verlaub ist genau dies die verklärte, chauvinistische und verniedlichende Einstellung die kaum etwas mit der Realität zu tun hat. Wir verlieren also nur, weil wir so einigermaßen emanzipiert sind?
Das ist genauso Schwachfug wie die Aussage, dass der Weswten Afghanistan ausbeuten würde. Außer die Bundesregierung verdient heimlich an de Opiumexporten mit.
"Wir verlieren also nur, weil wir so einigermaßen emanzipiert sind?"
Das habe ich nicht gesagt und es wäre wirklich Unsinn so etwas zu behaupten.
Wir sind einigermaßen aufgeklärt. Die Taliban hat durch ihr Machtystem die Afghanen in Fragen der Aufklärung um Jahrhunderte zurück katapultiert. Kräfte, die sich in diesem Land für Ideen der Aufklärung (wie zum Beispiel Bildung/ Emanzipation der Frau) einsetzen, hatten es dort schon nicht leicht, erhört zu werden, bevor die USA usw. einrückten.
Nun rücken diese Staaten, die den ohnehin sehr spärlichen emanzipatorischen Kräften als Vorbild dienen, in Afghanistan ein und sind unter anderem für zivilie Opfer, gerne als Kollateralschaden bezeichnet, verantwortlich. D.h. das Vorbild verhält sich nicht gerade vorbildlich.
Dadurch, dass die Besatzer in dem Besetzten Land eher negative als positive Eindrücke hinterlassen (das betrifft hauptsächlich die US-Armee), schwächt man jenen Kräften, die "westliche Ideale" in Afghanistan festigen wollen mehr, als das man sie stärkt.
Das Problem bei der ganzen Angelegenheit besteht nun darin, dass, wenn sich alle zurück ziehen würden, die Probleme nicht behoben, sondern der Schaden eher erhöht werden würde. Würde man sich zurückziehen, käme dies einer Kapitulationserklärung gegenüber einer Terrororganisation gleich. Also müssen die Armeen so lange in Afghanistan kämpfen, bis der letzte Taliban-Kämpfer getötet wurde. Das Problem besteht nun darin, dass die Taliban immer wieder neue Kämpfer rekrutieren kann. Teils durch Freiwillige, Teils unter Zwang.
"Also müssen die Armeen so lange in Afghanistan kämpfen, bis der letzte Taliban-Kämpfer getötet wurde."
– Soll das, Marco, wirklich eine ernstgemeinte Strategie sein? Den vermeintlichen Gegner physisch ausmerzen???
Mal abgesehen davon, daß a) der afghanische Widerstand nicht nur als Taliban besteht und b) die Widerstandskräfte natürlich aufgrund der Terroraktionen und Kriegsverbrechen der Besatzungsmächte Zulauf erhalten (und sei es nur aus moralischer Empörung).
Einige Staaten haben ja schon in weiser Voraussicht die Notbremse gezogen und ihre Beteiligung an Krieg und Besatzung abgebrochen, so u.a. die Niederlande, die allein 19 tote Soldat_innen in Afghanistan zu verzeichnen hatten.
"- Soll das, Marco, wirklich eine ernstgemeinte Strategie sein? Den vermeintlichen Gegner physisch ausmerzen???"
Für die US-Armee und das britische Militär ist es eine ernstgemeinte Strategie. Oder als welche Form der Strategie würdest du die letzte Großoffensive der beiden Besatzungsmächte bezeichnen?
Ich bin zwar auch für einen Truppenabzug der Bundeswehr (und das so schnell wie möglich), nur bedeutet das nun mal die Kapitulation vor der Taliban und anderen Widerstandsgruppen. Ein Truppenabzug würde zur Folge haben, dass die dort konstruierte westliche Demokratie wieder gestürzt würde.
Will die BRD, wollen die USA, Großbritannien dass die dort errichtete westliche Demokratie, die sie mit aufgebaut haben, zerstört wird?
Wohl kaum.
"Will die BRD, wollen die USA, Großbritannien dass die dort errichtete westliche Demokratie, die sie mit aufgebaut haben, zerstört wird?
Wohl kaum."
Ich glaube nicht, dass diese von Dir erwähnte westliche Demokratie dort existiert. Es sind wohl immer noch die Stammesführer, die häufig die Kontrolle über die Schlafmohnfelder haben und damit Geld verdienen (die Grenze zwischen diesen Führern und der Taliban soll fließend sein). Ein legitimes Mittel in der Wirtschaft und in der Politik ist die Bestechung.
Vielleicht ist es auch blauäugig zu erwarten, dass in diesem Land eine Demokratie nach westlichem Vorblid überhaupt möglich ist.
Ich glaube auch nicht, dass es möglich ist, eine Demokratie nach westlichem Vorbild in Afghanistan zu errichten.
Das liegt vor allem an einer anderen Lebenseinstellung. Die Stammesstruktur hat im Nahen Osten und Kleinasien einen besonders hohen Stellenwert. Aufgrund dieser Tatsache herrscht dort auch ein anderes Demokratieverständnis vor. Wenn also eine Demokratie in einem Land in dieser Region errichtet werden soll, dann muss diese sich auf die dortigen Stämme stützen.
Dennoch wurde in Afghanistan von den Besatzungsmächten ein demokratisches System nach westlichem Vorbild errichtet (mit Parteienstruktur, Parlamentswesen usw.).
Dass dies durch die dortige Stammesstruktur unterhölt wird (und sie mMn auch dort nicht funktionieren kann) ist die andere Seite.
Ein Rückzug würde also eine Kapitulation vor Terroristen (die Talibankämpfer sind nun mal Terroristen und sind in den Widerstand involviert) bedeuten. Ein Rückzug würde auch bedeuten, dass man den "Kampf gegen den internationalen Terrorismus" verloren hätte. Und es würde auch auf ein Versagen der westlichen Demokratie in Afghanistan hinaus laufen.
All das wollen die Besatzungsmächte nicht. Folglich haben sie, weil sie all das, was ich eben beschrieben habe, nicht wollen, keine andere Wahl als so lange dort zu bleiben, bis das Problem gelöst ist.
"Die Unterdrückung der Frau ist quasi Bestandteil des Afghanischen Nationalbewusstseins, der Afghanischen Kultur."
Das unterschreibe ich. Viele muslimische Länder könnten Quantensprünge hinlegen, wenn sie nicht ca. 50 % ihrer Bevölkerung systematisch unterdrücken und von Bildung abschneiden würden.
Was in einem alteingesessenen Afghani vorgeht, wenn er an einem Kontrollpunkt von einer blonden Soldatin angehalten wird, würde mich schon interessieren.
Verkraftet er es, das Frauen aus fremden Ländern in seiner Heimat u.A. für die Rechte seiner Töchter kämpfen, vielleicht auch weil er es nicht tat?
Ganz so einfach ist es dann aber nicht. vor einer Weile las ich mal, dass der Anteil weiblicher Lehrkräfte im iranischen Hochschulsystem 70% beträgt. Von einer Soldatin an einem Checkpoint kontrolliert zu werden wird für viele (der sicher strukturell frauenfeindlichen) männlichen Afghanen leichter zu ertragen sein, als von Frauen in irakischen Gefängnissen an der Leine herumgeführt und gedemütigt zu werden.
Mens_sana mal wieder mit seinen antimuslimischen Vorurteilen… Dir tut das Lesen von PI-News echt nicht gut.
Wäre schön, wenn das einfache BILD-Vorurteile wären. Ich habe mich tiefgehend und von vielen Standpunkten aus mit dem Islam beschäftigt.
Der Großteil der Vorurteile wurde allerdings dadurch nicht behoben, sondern teilweise zu Urteilen gefestigt.
Es hat auch nichts mit politischer Inkorrektheit zu tun, wenn ich sage, das diese pervertierten Ausformungen der Religion Islam wie sie z.B. in Afghanistan herrschen auch von der überwältigenden Mehrheit der Umma abgelehnt werden. "Die" sind eben nicht alle "so"..
Gerade durch einige Artikel bei Politically Incorrect habe ich einige positive Seiten am Islam entdeckt, die mir vorher nicht geläufig waren.
Ich bin auch nicht contra Islam, sondern gegen jede Art von Fundamentalismus, christlicher eingeschlossen. Da dürftest du durch meine wenigen Kommentare zum Thema einen falschen Eindruck bekommen haben.
Und die bei PI dürftest du wohl nicht gelesen haben 🙂
Wenn ich nur eine Religion bashen wollte, würde sich die katholische geradezu anbieten, oder?
Wenn ich so das Vorgehen der Sowjetischen Streitkräfte mit dem der Bündnistruppen vergleiche, sehe ich die paralellen zum Vorgehen zu den von Dir genannten Konflikten deutlich bei den Ersteren. Der Vergleich mit dem heutigen Vorgehen hinkt dagegen gewaltig…
@rat: Bezahlst Du die Druckkosten..? Wenn da nächste Woche ne Viagra Werbung drin ist beschwerst Du dich über Sexismus… Und wehe da macht ein Fleischer Werbung… 😉 Wütende eingefleischte Veganer reissen die Seite raus und nageln sie der Redaktion an die Hauswand 😉
Gottseidank hat Ernst Moritz Arndt erfolgreich für die Pressefreiheit gekämpft 😉
Und Redaktionen können selber entscheiden welche Werbung sie Ihrer Leserschaft zutrauen wollen…
Es ist immer wieder schön für den webMoritz zu schreiben und dann persönlich diffamiert zu werden. Wenn Diskussionen gleich immer in persönliche Beleidungen abgleiten, dann wird's doch erst richtig gut.
Whatever. Ich beziehe mich in meiner Kritik nicht auf irgendwelche Ideologien. Krieg ist völkerrechtlich nicht anerkannt. Da muss man nur mal die UN-Charta Artikel 2 lesen. Wenn die UN von Weltfrieden träumt und das idelogische und unrealistisch ist, dann bin ich gerne Anhänger dieser Ideologie und unrealistisch.
"Gerade die deutsche Bundeswehr ist gesellschaftsfähig, sie darf (und muss) am politischen Diskurs teilnehmen."
Diesen Satz lehne ich zwar nicht ab, weigere mich aber diese Werbung als Beitrag zum "politischen Diskurs" zu sehen.
Volle Zustimmung! Zumal die Werbung einfach so schlecht und panne ist…
Ich hätte noch einen ganz pragmatischen Vorschlag für die Moritz-Redaktion: Wenn ihr – aus welchen Gründen auch immer – Bundeswehrwerbung schaltet, dann perforiert doch wenigstens die entsprechende Seite. Das erleichtert allen Beteiligten die Arbeit. 🙂
Die Thematik könnte zur Erweiterung der Produktpalette führen..
– Der PazifisMoritz, mit Ghandi-Starschnitt und FREE MURMIA – Aufkleber
– Der antikapitalistische Moritz, ohne Werbung, Preis: 3 EUR
– Monica, die feministische Ausgabe ohne Geschlechterdiskriminierung
– WebPrint: Die besten webmoritz-Kommentare des Quartals als Loseblattsammlung wg. Moderationen
– Moritz Biographien – Teil Eins Prof. Erk Volkmar Heyen
Ich versteh gar nicht, wieso du dir die stundenlange Mühe machst, so kreativ zu sein. Aus dein ach-so-ironischen Bemerkungen lässt sich doch schließen, dass du sowieso nur FHM liest, wie es sich für chauvinistische Niveau-Limbo-Tänzer eben gehört.
Und ja, ich zahle auch ma 3 Euro für den moritz, ich verzichte aber auch gern auf 4 Seiten farbigen Hochglanzdruck und anderen Schnickschnack, wofür das Geld so dringend benötigt wird.
Der AStA hat, wie auf der letzten VV im Dezember festgestellt, Rücklagen von mind. 80.000 EUR! Selbst die Hochglanzseiten (über deren Sinn und Zweck mensch in der Tat mal reden könnte) würden bei einem Verzicht auf Militärpropaganda gar nicht untern Tisch fallen.
Sprich: Der Moritz würde auch weiterhin kostenlos und in gleicher Aufmachung herausgebracht werden können, wenn auf solche Bundeswehranzeigen (besser heute als morgen!) verzichtet würde.
Das meinten schon Karl Marx und Karl Popper: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.
Bis 2009 bestand moritz noch stark überwiegend aus schwarz-weißen Bögen. Farbige Bögen waren selten. Durch kluges Wirtschaften und Wettbewerb im Rahmen der geltenden Gesetze gelang es Redaktion, Geschäftsführung und beteiligten Unternehmen nach vielen Anstrengungen mehr farbige Bögen für moritz zu erkämpfen. Und ich bin froh über diese Errungenschaft.
Ein großer Erfolg, bieten farbige Bögen einerseits wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten und erhöhen so massiv die Rezeption seitens der Konsumenten. Sie bieten zudem den beteiligten Studierenden auch mehr Möglichkweiten, sich im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu entwickeln. Reine s/w-Inhalte bieten viele Möglichkeiten nicht.
Deine Ideen sind links, ignorant und sonst nichts.
"Das meinten wohl schon Karl Marx und Karl Popper: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten." – Die beiden Zitate hätte ich dann doch gerne mal belegt. Danke!
"Und deshalb darf moritz alles als Werbefläche verkaufen, was nicht verboten ist." – Wann kommen denn dann Werbung für die NPD, die SNBP, den Greifswalder Boten und anderen Nazi-Dreck?
Oder wie wäre es mit Werbung von Kreationist_innen der Partei Bibeltreuer Christen oder von Scientology oder vielleicht eine bezahlte Werbeanzeige zwecks Spendensammlung für die HiAG (Hilfsgemeinschaft der ehemaligen SS-Mitglieder) – alles legale, nicht verbotene Organisationen in Deutschland.
– Ich denke (und hoffe), niemand will ernstlich solche "Werbeanzeigen" im Moritz-Magazin haben.
Sprich: Das Argument, der Moritz könne und solle jede Werbung abdrucken, die nicht verboten ist, entpuppt sich doch als formales Pseudoargument, um der inhaltlichen Diskussion über den Werbekunden Bundeswehr auszuweichen.
Zivilcourage (auch in Redaktionen) gegen Kriegspropaganda halte ich für sinnvoll und legitim.
Ret Marut,
ich verstehe, dass Du den Weg, den der deutsche Staat über den Arm Bundeswehr in Afghanistan eingeschlagen hat nicht in Ordnung findest, ich sehe es ähnlich. Doch wäre es falsch die BW per se zu verdammen, denn die BW handelt auf Wunsch fast aller großen deutschen Parteien demokratisch legitimiert. Den Versuch die Bundeswehr mit der NPD und anderen Organisationen in einen Topf zu werfen finde ich von Dir recht spannend, aber dann doch ein wenig zu weit hergeholt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die NPD auch wie Du gegen den Afghanistan Einsatz ist, doch wäre es unfair und falsch, wenn ich Dich deshalb jetzt als NPD Sympathisanten bezeichnen würde.
"doch wäre es unfair und falsch, wenn ich Dich deshalb jetzt als NPD Sympathisanten bezeichnen würde" – Das wäre in der Tat falsch. Bei der NPD handelt es sich um billigen Antiamerikanismus und Populismus, nicht um eine antimilitaristische Positionierung.
*ehem* Hattest Du den Rat des Haftarztes damals befolgt..? Wie war das Ergebnis der Untersuchung..?
Wenn im Moritz Kriegspropaganda gewesen ist frage ich mich wie man D A S bezeichnen soll was Du hier vom Stapel lässt…
@ Alani Prinz:
"Denn farbige Bögen bieten einerseits wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten und erhöhen so massiv die Rezeption seitens der Konsumenten. Sie bieten zudem den beteiligten Studierenden auch mehr Möglichkweiten, sich im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu entwickeln. Reine s/w-Inhalte bieten diese Möglichkeiten nicht."
Ähm, die Titelseiten sind meist grausam gestaltet und auf den anderen 3 farbigen Seiten ist Werbung… Was also meinst du genau?
Aha, die alte Tugend, die Rücklagen Anderer für aktuelle persönliche Projekte heranzuziehen.
Ist es schon wieder so weit? B)
Ist der Verzicht auf BW-Werbung ein "aktuelles persönliches Projekt", oder missverstehe ich dich? hat doch auch in den vergangenen Jahren und Ausgaben ohne funktioniert.
Es sind nicht "Rücklagen anderer", sondern es sind die Rücklagen der Verfaßten Studierendenschaft, die auch den Moritz herausgibt.
Hajo, das schüttel ich so nebenbei aus dem Ärmel, ist echt keine Mühe. Danke für die Blumen!
Och, wenn wa hier schon so allgemein über Krieg und Bundeswehr reden, dann würde ich sehr gerne nochmal einen wichtigen Punkt ansprechen, der vor allem uns hier im Osten betrifft. Hier ein Auszug von einer Rede von Tobias Pflüger:
"Von den zum Zeitpunkt der Erhebung im Auslandseinsatz befindlichen 6.391 Soldaten, heute sind es ca. 8.500 Soldaten im Auslandseinsatz, waren 3.143 Soldaten aus Ostdeutschland, das sind 49,2 % obwohl die Ostdeutschen nur 20 % der Bevölkerung ausmachen in Deutschland. Bei den 4 Generälen im Auslandseinsatz war kein Ostedeutscher dabei, bei den Stabsoffizieren nur 16,6 % und haltet Euch fest, bei den Mannschaften waren es sage und schreibe 62,5 % aus Ostdeutschland." http://www.friedensnetz.de/Anfang/
Wie bei jedem Krieg kämpft, egal welche Seite man betrachtet, also überwiegend nur die Unterschicht. Das Moritz Magazin befindet sich ja im tiefsten Osten, gibt also genug die auf die Werbung der Bundeswehr reinfallen. Allerdings sind das ja weniger Studenten (ausgenommen die Pappnasen vom RCDS), sondern eher die TV-Club-Besucher. Ist also die Bundeswehrwerbung nur ein Zeichen dafür, dass das Moritz Magazin nach neuen Lesern sucht? Als nächstes gibts dann nicht mehr Berichte über die Kneipen, sondern die Solarien in der Stadt.
(Ach, und btw, der "Erlebnisbericht" über den Besuch im Treffer vor ein paar Monaten war ja wohl an Elitarismus und menschenverachtender Einstellung nicht zu überbieten. Jetzt diese arrogante Einstellungen zu der Bundeswehrsache, also irgendwas läuft da nicht ganz richtig bei euch.)
??? – Da scheint Kollege Mendlssohn aber ziemlich auf dem Holzweg zu sein …
Die Bundeswehr führt einen schmutzigen neokolonialen Krieg in Afghanistan. Ich wüßte nicht, was mensch am Massakrieren von Zivilbevölkerung so toll finden sollte.
Das sind imfame bolschewistische Hetzparolen, die du verbreitest!
Die Bundeswehr schafft in Afghanistan Frieden, baut Schulen, Bibliotheken. Die Bundeswehr ist in Afghanistan so etwas wie der Arbeiter-Samariter-Bund!
Die Deutschen Soldaten riskieren beim Bau von Schulen und Bibliotheken ihr Leben! Und diese Aufbauleistung ist es, nach der du mit Füßen trittst und die du verunglimpfst!
Und genau deshalb muss den treuen Deutschen Soldaten, die vernab der Heimat ihr Vaterland verteidigten und das Wahre System in Afghanistan aufbauen, die Schulen errichteten und beim Bau von Schulen ums Leben gekommen sind, ein Denkmal gebaut werden!
Und den Tanklaster haben ja die Amerikaner bombardiert (*das ein Deutscher den Befehl gab ausblend*).
Jetzt mal ehrlich Jan: Ein bisschen mehr BILDung könnte dir auch nicht schaden. 😀
lol
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die Ironie auch von allen verstanden wird. Bei einigen Kommentierenden hier hab ich da so meine berechtigten Zweifel …
Ich finde den webmoritz-Beitrag sehr gut – schönes Pro-Contra-Ding.
Außerdem wollte ich nur mal anmerken, dass abgesehen von dem "Darf man oder nicht" die Werbung ganz schön schlecht ist und vielleicht eher Studenten abschreckt… also vielleicht doch nicht so schlimm?
Als Diskussionsbeitrag wollte ich noch auf folgenden Beschluss aufmerksam machen:
Beschl.-Nr. 2010-01-19/10
http://stupa.uni-greifswald.de/beschlussbuch/2009…
Hat zwar nichts direkt damit zu tun, aber nur mal so um es gesagt zu haben…
hat einer der beauftragten da schon ergebnisse vorgelegt?
Wegen der Forschung? Martin hat da gute Arbeit gemacht und uns was vorgelegt – ich werde das mal noch publik machen 😉
Ich möchte hier nicht der Querulant sein, aber dann seid bitte auch so Konsequent und nutzt nicht mehr das Internet, denn das ist auch aus der militärischen Forschung hervorgegangen…
Ich finde es ja ganz nett u. vorbildlich, wenn man sich für den Frieden einsetzt, aber nicht wenns ins paranoide abgleitet.
Jetzt kurbelst Du das Niveau aber extrem nach unten.
Es ist wohl eher so, daß Forschungsgelder für zivile Projekte abgezogen werden, um die Militärforschung zu füttern. Als ob mensch Militäreinrichtungen bräuchte, um Arzneien gegen Krankheiten zu entwickeln oder Navigationssysteme zu entwickeln.
Ich sehe nicht, warum ein studentisches Medium Werbung für eine Armee abdrucken sollte, die im Ausland als Besatzungsmacht und Kriegspartei fungiert.
konsequentes Denken ist wohl nicht Deine Stärke…
GPS wurde militärisch entwickelt, die Streitkräfte der USA kontrollieren das System…
konsquente Verweigerung bedeutet hier also nach dem rausreissen von Werbeseiten
"Ich sehe nicht ein, warum Protestler gegen BW Werbung im Moritz mit Navi fahren dürfen" 😉
Papierkarten für Pseudomoralistiker 😉
neee, lass ihn mal… wenn er das wirklich täte (und nichts mehr militärischen Ursprungs verwenden würde), dann müsste er auch verhungern, weil er sich nicht mal ein Spiegelei in einer Teflonpfanne machen könnte…ach ja, mit ner Mikrowelle wäre es dann nämlich auch Essig…
<<Es ist wohl eher so, daß Forschungsgelder für zivile Projekte abgezogen werden, um die Militärforschung zu füttern>>
Na dann immer her mit den Beweisen, denn meines Wissens nach kommen die Gelder dafür aus dem Verteidigungshaushalt.
<<Als ob mensch Militäreinrichtungen bräuchte, um Arzneien gegen Krankheiten zu entwickeln oder Navigationssysteme zu entwickeln.>>
Die Realität zeigte doch, dass es scheinbar so ist.
<<Ich sehe nicht, warum ein studentisches Medium Werbung für eine Armee abdrucken sollte, die im Ausland als Besatzungsmacht und Kriegspartei fungiert.>>
Das sind nicht wirklich Argumente, wenn du dich auf ein krudes Weltbild berufst, dass durch mehrere demokratische Entscheidungsprozesse u. juristische Entscheidungen widerlegt wurden.
<Ironie on>Meiner Meinung nach sind ja die Politiker, die die Soldaten irgendwo hinschicken, verantwortlich für das was du "Besetzung" nennst und nun schau dir an woher die meisten, der Politiker kommen… ! Also hinfort mit den ganzen studierten Kriegsaggressoren, den verdammten Lehrern, Physikern, Mathematikern, Juristen, Pädagogen, Ärzten, Informatikern und was es sonst noch an Kriegsverbrechern gibt <Ironie off>
Ich denke genau dieser Beschluß des StuPas, wird bei der Beurteilung durch den Herausgeber entscheidend sein. Wir können nicht etwas von der Universität fordern(Verzicht auf Geld) und dann bei den studentischen Medien anders handeln. Die Geschäftsführung und die Chefredaktionen trifft keine Schuld, der Herausgeber (StuPa) ist jetzt gefragt, eine Entscheidung zu treffen.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Nationalsozialisten behaupten, dass die Rote Armee die Gaskammern weiter benutzten, da viele von ihen ja die Existenz von Kaskammern leugnen.
@ Tuchatschewsky
Wurde die SU nicht auch mit Waffenlieferungen von den USa direkt unterstützt? Dass die USa der Prototyp des imperialistischen Staates ist braucht glaube ich nicht diskutiert werden.
Ich sehe kein Problem mit der Werbung der Bundeswehr im Moritz. Die Bundeswehr ist ein ganz normales Staatsorgan, wie die Polizei auch (und auch Polizisten sind in Afghanistan). Sollte im Moritz etwa auch keine Werbung der Polizei erscheinen, weil es dort auch Verfehlungen gab?
Ich finde es auch sehr verwunderlich, wenn hier von Angriffskriegen, Besatzungen usw geschrieben wird oder die Bundeswehr gar als "BundesWEHRmacht" bezeichnet wird, welche die afghanische Bevölkerung terrorisieren würde…
Es ist auch eine Frage der Achtung des Andersdenkenden, wie man mit ihm umgeht. Erstaunlicherweise zeigen immer wieder die, die scheinbar die Fahne der Demokratie und Meinungsfreiheit (dazu gehört auch die Werbung der Bundeswehr) hochhalten als erstes ihr, in Wirklichkeit, faschistoides Denkkonstrukt (durch derartige Aktionen o. wie bei der Ernst-Moritz-Arndt-Diskussion zu erlebende Diskreditierungsversuche).
Beinahe belustigend ist ja, dass unsere Soldaten ausgerechnet durch so argumentierende Politiker in den Einsatz geschickt wurden… DAS nennen ich wirkliche Ironie
"Ich finde es auch sehr verwunderlich, wenn hier von Angriffskriegen, Besatzungen usw geschrieben wird" – Als was, wenn nicht Durchführung von Angriffskriegen, bezeichnest Du denn dann die Kriegspolitik der Bundesrepublik seit März 1999 (Jugoslawienkrieg)? Afghanistan hat weder Deutschland noch einen deutschen Verbündeten angegriffen. Deutschland hingegen hat als Bündnispartner der USA Afghanistan mit überfallen und sich dort als Besatzungsmacht festgesetzt.
Ich bin ja immer offen für alternative Sichtweisen, wenn sie denn einigermaßen vernünftig begründet sind und sich dies an der Realität messen läßt.
Mich wundert, daß bei irgendwelchen Teenager-Amokläufen in Deutschland umgehend der Ruf nach Verboten von "PC-Ballerspielen", Gotcha-Pistolen und "Gewaltfilmen" laut wird, aber sich kaum jemand dran stößt, daß die Bundeswehr seit Jahren in Schulen und an Universitäten für ihr mörderisches Handwerk wirbt.
Ich finde, Kriegspropaganda für eine Armee, die andernorts durch den Beschuß zweier Tanklaster ca. 150 Zivilist_innen massakriert, hat weder etwas an einer Uni zu suchen noch in einem studentischen Magazin.
Du kannst es gerne verbal so hindrehen wie du möchtest u. auch darüber denken wie du möchtest, aber Tatsache ist, dass die UN den Einmarsch der Amerikaner legitimiert haben, dass in unserem Land sowohl die Politik , als auch Gerichte entschieden haben, dass es rechtens ist, dass die Bundeswehr dort eingesetzt wird. Du kannst, wie ich bereits sagte, deine ganz eigene Meinung zu dem Sachverhalt haben, aber bitte versuche nicht andere in ihren Rechten (dazu gehört auch die Veröffentlichung dieser Werbung) einzuschränken.
Nun im Einzelnen zu den von dir genannten Punkten:
<<Als was, wenn nicht Durchführung von Angriffskriegen, bezeichnest Du denn dann die Kriegspolitik der Bundesrepublik seit März 1999 (Jugoslawienkrieg)?>>
Als eine notwendige, weil friedensschaffende, Maßnahme, die schon viel früher hätte stattfinden sollen und die, leider, in anderen Ländern unterblieben ist z.B. Ruanda (was dazu führte, dass über 1Mio. Menschen getötet wurden). Offiziell wird hierfür die Bezeichnung "Humanitäte Intervention" benutzt.
Fakt ist auch, dass diese Intervention zum Kriegsende im Kosovo führte, der von dir bezeichnete Jugoslawienkrieg begann bereits 1991 (und beinhaltet den Kosovokrieg). Die dortigen UN-Truppen waren also 8 Jahre lang quasi nur Augenzeugen und schauten lediglich dem töten und vergewaltigen zu.
<<Afghanistan hat weder Deutschland noch einen deutschen Verbündeten angegriffen. Deutschland hingegen hat als Bündnispartner der USA Afghanistan mit überfallen und sich dort als Besatzungsmacht festgesetzt. >>
Genau das sieht die Weltgemeinschaft und die UN anders:
"Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete die Anschläge in den USA in seiner am 12. September 2001 gefassten Resolution 1368 als „Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“. Zudem wurde das „naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, das in der Charta der Vereinten Nationen anerkannt wird“ betont. In diesem Zusammenhang wurden die Anschläge des 11. September als bewaffneten Angriff im Sinne von Art. 39,51 UN-Charta eingestuft. Damit wurde den USA das Recht auf Selbstverteidigung implizit zugesprochen." siehe Wikipedia
Die USA als Bündnispartner wurden somit angegriffen und nutzten ihr Recht auf Selbstverteidigung (sogar international anerkannt).
Was das mit der Besatzungsmacht betrifft, so stimmt dies ebenfalls nicht. Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat. Im Norden des Landes leben hauptsächlich Usbeken, Tatschiken usw. Die Taliban rekrutieren sich hauptsächlich aus Paschtunen, die südlich u. östlich leben. Die Taliban sind im Norden überhaupt nicht beliebt (bis zuletzt kämpfte die Nordallianz gegen die Taliban, noch vor dem 11.September 01)….ach was halt ich hier diesen Vortrag… ich machs kurz: wäre die Bundeswehr wirklich so unbeliebt, wie von dir beschrieben, dann hätte Deutschland weit mehr als 35 Gefallene (wobei in dieser Zahl auch noch die Unfalltoten enthalten sind).
<<Mich wundert, daß bei irgendwelchen Teenager-Amokläufen in Deutschland umgehend der Ruf nach Verboten von "PC-Ballerspielen", Gotcha-Pistolen und "Gewaltfilmen" laut wird, aber sich kaum jemand dran stößt, daß die Bundeswehr seit Jahren in Schulen und an Universitäten für ihr mörderisches Handwerk wirbt.>>
Die Bundeswehr und mörderisches Handwerk? Man kann ihr wirklich einiges vorwerfen, aber nicht, dass sie besonders kriegerisch ist. Ich erinner mal daran, dass es die 4 Toten 2003 beim Busanschlag nur gab, weil die Führung meinte es wäre weniger martialisch die Soldaten in ungepanzerten Bussen durch Kabul fahren zu lassen, als in gepanzerten Fahrzeugen.
Die Bundeswehr ist eine Friedensarmee. Sie schafft Frieden (oder versucht es zumindest). Behauptest du etwa auch, dass Polizisten Mörder sind, weil sie bewaffnet sind und, leider, diese auch manchmal benutzen müssen?
In einem Krieg sind die Fronten leider nicht so klar, der Gegner nicht so deutlich zu erkennen, wie wir es gerne hätten. Da passieren Fehler. Das ist grausam, aber das ist nicht die Schuld der Soldaten, die dort hingeschickt wurden.
Soldaten machen das wofür sich die Politiker verantwortlich zeichnet. Beschimpfe also nicht die Soldaten, sondern die Politiker! Nicht ein einziger Bundeswehrsoldat hat darüber zu entscheiden gehabt, ob deutsche Soldaten dort hingeschickt werden.
<<Ich finde, Kriegspropaganda für eine Armee, die andernorts durch den Beschuß zweier Tanklaster ca. 150 Zivilist_innen massakriert, hat weder etwas an einer Uni zu suchen noch in einem studentischen Magazin. >>
Zum dem Tankerangriff brauch werde ich mich nicht weiter äussern, schon alleine deshalb nicht, weil ich nicht glaube, dass sich jemand eine objektive Meinung bilden kann, der mit seinem Popo in der sicheren Bude aufm Sofa sitzt und den Stammtischstrategen spielt.
Ich finde auch, dass die Bundeswehr Werbung im Moritz machen sollte, weil sie ein normaler Arbeitgeber ist. Warum sollte sie sich nicht auch gegen die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt präsentieren? Gut, die Bundeswehr ist nix für dich, also geh nicht hin, aber vielleicht gibt es andere Studenten, die sich dort eine Perspektive vorstellen können z.B. als Arzt (was ja nun gar nichts mit "mörderischen Handwerk" zu tun hat).
"Ich finde Deine Ausführungen größtenteils vernünftig, muss Dir aber in einem Punkt widersprechen.
""Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete die Anschläge in den USA in seiner am 12. September 2001 gefassten Resolution 1368 als „Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“. Zudem wurde das „naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, das in der Charta der Vereinten Nationen anerkannt wird“ betont. In diesem Zusammenhang wurden die Anschläge des 11. September als bewaffneten Angriff im Sinne von Art. 39,51 UN-Charta eingestuft. Damit wurde den USA das Recht auf Selbstverteidigung implizit zugesprochen." siehe Wikipedia"
Natürlich hat jeder Staat das Recht auf Selbstverteidigung, doch frage ich mich wie die Selbstverteidigung der USa im konkreten Fall des Einmarsches nach Afghanistan aussieht? Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, doch habe ich häufiger gehört, dass keiner der Attentäter vom 11. September aus Afghanistan stammt, die Beziehungen zwischen dem Staat Afghanistan und den Anschlägen sind sehr vage. Wenn es sich dann wirklich um einen Fall der Selbstverteidigung handelt, warum muss dann dieser Einsatz nach außen als humanitärer Hilfseinsatz getarnt werden? Um ihn so der Öffentlichkeit schmackhaft zu machen?
Der alte möchtegern Resistance Kämpfer PSL hat schon einiges Interessantes zu diesem Thema veröffentlicht, häufig zwar sehr subjektiv und besserwisserisch aber einem guten Ansatz folgend.
So, das Ganze hatte mal wieder null mit dem Ausgangsthema zu tun…^^
Ich glaube, dass das jetzt schon ein wenig off topic ist, aber soviel noch kurz dazu:
Die Amerikaner forderten die Taliban dazu auf Osama bin Laden auszuliefern, um ihn vor Gericht stellen zu können. Die Taliban weigerten sich und ließen die ihnen gesetzte Frist verstreichen. Kurz um, es ging nicht darum die Taliban zu bekämpfen, sondern die ausländischen (meist arabischen) zu Gast befindlichen Terroristen.
Wikipedia schreibt dazu…. ach, lies dir mal den ganzen Artikel selber durch! http://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_in_Afghanistan…
Der Einsatz wird auch nicht als humanitärer Einsatz getarnt. Es sind zwei Einsätze:
Operation Enduring Freedom (Terrorismusbekämpfung) und
ISAF (Aufbau- und Stabilisierung)
Ein Staat hätte nach dieser Anschauung das Recht, einen anderen Staat zu bombardieren und zu besetzen, wenn dieser sich weigert (echte oder vemeintliche) Terroristen auszuliefern. – Mit dieser Art von Begründung dürften also Cuba und Venezuela die USA bombardieren und besetzen, weil dort der in Venezuela (noch weit vor der Regerung Chavez!) verurteilte, dann aus dem Knast ausgebrochene und in den USA lebende Terrorist Luis Posada Carriles seit Jahren nicht an Venezuela ausgeliefert wird. Carriles hatte 1976 ein cubanisches Zivilflugzeug in Venezuela in die Luft gesprengt und dabei 73 Menschen ermordet.
Siehe auchhttp://www.redglobe.de/nordamerika/usa/3612-der-d…
Es gibt kein völkerrechtliches Gebot, das die Bombardierung eines Landes zuläßt, weil dort Terrorist_innen (oder wen die jeweilige Regierung dafür hält) nicht ausgeliefert werden. Afghanistan ist bombardiert und überfallen worden, a) weil derartige Planungen schon länger in der Schublade der US-Regierung lagen und im gesellschaftlichen Klima des September 2001 auch umgesetzt werden konnten und b) weil die USA (und andere imperialistische Staaten) nun einmal die militärische und wirtschaftliche Macht haben, kleinere Länder zu überfallen, wenn es ihnen nützlich erscheint.
Daß ISAF und Enduring Freedom (an beiden ist übrigens die BRD beteiligt) nur formal von einander getrennt sind, aber in realiter eine enge Kooperation stattfindet, hat nicht zuletzt das Bombardement auf die beiden Tanklastzüge letztes Jahr bestätigt. Für die Bevölkerung in Afghanistan jedenfalls wird solch eine akademische Trennung der beiden Einsätze wohl kaum erkennbar noch vermittelbar sein: Es sind im Kern dieselben Besatzungstruppen, die bei Enduring Freedom und bei ISAF aktiv sind, diejenigen, die Hochzeitsgesellschaften massakrieren, Ortschaften bombardieren und auf Passant_innen in den Straßen schießen.
Selbst der Marionettenpräsident Karsai spricht sich mittlerweile immer öfter gegen die Präsenz der Besatzer_innen aus.
Prometheusgvm hat es auf den Punkt gebracht:
Es ist in dieser Frage nicht relevant, ob du, ich oder irgend ein Politiker der Auffassung sind, dass der Krieg in Afghanistan eigentlich ein (imperialer) Angriffskrieg ist. Es zählt einzig und allein das juristische Urteil. Und das besagt, dass die USA von Afghanistan (durch die Taliban, die die Regierung in Afghanistan stellte) am 11. September 2001 angegriffen wurden und sich die USA somit gegen diesen Angriff verteidigen. Die USA bat ihre Verbündeten um Hilfe. Im Sinne der Bündnisverpflichtungen, die die BRD den USA im Rahmen der Nato gegenüber hat, ist Deutschland angehalten diesen Verteidigungsschlag zumindest zeitweise zu unterstützen.
Nach einer Klage vor dem BVG gegen den Bundeswehreinsatz der Tornados in Afghanistan hat das BVG diesen Einsatz für rechtmäßig befunden. Ob wir das so sehen ist dabei unrelevant. Das BVG befindet auch den Afghanistaneinsatz als einen Verteidigungsschlag. Ob wir das so sehen ist dabei auch unrelevant.
Wann und wo wurden die USA durch Afghanistan 2001 angegriffen?
– Es geht nicht um meine "Auffassung", sondern um die tatsächliche Sachlage. Ein Angriffskrieg definiert sich übrigens darüber, daß Staat A Staat B mit Waffengewalt überfällt. Letzterer Tatbestand kann doch im Falle Afghanistan nicht strittig sein, oder?
Solange das BVG die "tatsächliche Sachlage" nicht als Angriffskrieg ansieht, ist es objektiv betrachtet kein Angriffskrieg, weil das BVG der Auffassung ist, dass aus ihrer objektiver Sicht der Staat Afghanistan in Form der Taliban mit ihren Terroranschlag einen Angriff auf die USA verübten, d.h. die USA überfielen.
Wenn das Ganze juristisch so einfach wäre und wenn die Aussicht auf Erfolg, den Afghanistan-Krieg über ein juristisches Urteil (Verfassungsklage, bei der das BVG feststellt, dass der Afghanistan-Krieg verfassungswidrig ist, was er aus meiner Sicht auch ist) kippen zu können, warum hat die Linkspartei bis zum heutigen Tag keine einzige Klage gegen den Krieg, sondern lediglich gegen den Tornadoeinsatz eingereicht (und nicht einmal da Recht bekommen)?
Weil sie oder wir vor Gericht nicht Recht bekommen würden.
Da können wir zwei oder wer auch immer noch so sehr wie Rumpelstilzchen ums Feuer springen und sagen, "ach wie gut das niemand weiß, dass dieser Krieg Angriffskrieg heißt"… wenn das Gericht und die Regierung eine andere Auffassung von der "tatsächlichen Sachlage" haben als wir.
Die Leitfrage dieses Artikels lautet ja:
"Bundeswehr-Anzeige im moritz-Magazin: Darf man das?"
Rechtlich gesehen ja. Und wenn der Printmoritz bzw. die Mehrheit des Redaktionsteams das Ganze auch ethisch-moralisch vertreten kann, dann sollen sie es mMn auch machen.
Ich würd an diese Stelle auch eher eine andere Werbung setzen, weil ich der Meinung bin, dass diese Werbung Teil der Kriegspropaganda ist (wobei für mich ja auch die Bundeswehr in Afghanistan einen Angriffskrieg führt).
Nun empfindet man in der Printmoritzredaktion die Werbung für diese (merkwürdige) Jugendseite der Bundeswehr nicht als Kriegspropaganda (auch wenn auf dieser Seite der Krieg in Afghanistan mehr als ein spannendes Abenteuer, das jeder mal miterlebt haben sollte, beschrieben wird – aber auch das wird man in der Redaktion anders sehen).
Vielleicht empfindet die Moritzredaktion ja gar nicht anders, ist aber davon überzeugt, dass zu einer demokratische Ordnung gehört, dass auch diejenigen ihre Meinung vertreten sollten, die gerade nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmt.
Sollte es so, würde ich es als überaus löblich und vorbildlich (u. in anbetracht der vergangenen Vorfälle sogar als mutig) empfinden.
Ich sehe es kritisch andere aus "ethisch-moralisch" Gründen, die man selber so oder so empfindet, einzuschränken. Aus diesem Grund gibt es ja Gesetze (wobei diese sich natürlich auch immer an Ethik und Moral zu richten versuchen). Vernachlässigt man diese Gesetze, um sie der eigenen Moral zu opfern, so öffnet man der Willkür alle Türen. Mir persönlich gefällt das auch nicht immer.
Kein Gesetz gibt Dir vor, wen oder was Du in Deinen Medien abdrucken mußt. Wäre ja noch schöner, wenn mensch jetzt schon verpflichtet würde, Kriegspropaganda abdrucken zu müssen. Es gilt immer noch die Pressefreiheit, die auch im Grundgesetz verankert ist.
<<Kein Gesetz gibt Dir vor, wen oder was Du in Deinen Medien abdrucken mußt>>
Da fällt mir ein Gegenbeispiel ein, denn immerhin werden die öffentlichen Medien (z.B. Fernsehen, Radio) gezwungen während der Wahl alle Parteien mit ihrer Werbung azu repräsentieren. Ich kann mich gut erinnern sogar schon TV-Werbung der NPD im ZDF gesehen zu haben.
<<Wäre ja noch schöner, wenn mensch jetzt schon verpflichtet würde, Kriegspropaganda abdrucken zu müssen. Es gilt immer noch die Pressefreiheit, die auch im Grundgesetz verankert ist.>>
Wenn ich das so lese, dann frage ich mich was du unter Pressefreiheit verstehst? Ich verstehe unter Pressefreiheit, die Freiheit der Presse über alles schreiben u. berichten zu dürfen. Du scheinst darin nur die Freiheit der Zensur zu sehen.
Das sehe ich ein klein wenig anders. Die Bundeswehr bekommt auf der Seite eine Plattform, für ihre Jugendseite zu werben und nicht eine Plattform dafür, ihre Meinung zum Afghanistan-Krieg oder zu Fragen der Wehrpflicht o.ä. zu präsentieren (wäre übrigens mal ein interessantes Thema für eine Studentenzeitschrift: Verkürzung der Wehrdienstzeit, bzw. für und wider bei der Abschaffung der Wehrpflicht).
Mal ganz davon abgesehen, dass in Bezug auf den Afghanistan-Einsatz auf der Jugendseite eine ganz andere, verniedlichende Darstellung des Krieges zu finden ist (oder es wird als spannendes Abenteuer beschrieben). D.h. es wird auf der Jugendseite schon unternommen, den Krieg in Afghanistan salonfähig, beliebt zu machen. Muss das sein?
Auf der "Erwachsenen-Seite" der Bundeswehr (www.bundeswehr.de) liest sich das Ganze dann nicht mehr als spannendes Abenteuer oder Märchen aus 1001 Nacht.
Also ist diese Seite, die da beworben wird, eine Seite, die sich gezielt an Jugendliche richtet, um ihnen nicht nur die Offizierslaufbahn und den Bundeswehrberuf, sondern auch noch den Krieg schmackhaft zu machen.
<<Das sehe ich ein klein wenig anders. Die Bundeswehr bekommt auf der Seite eine Plattform, für ihre Jugendseite zu werben und nicht eine Plattform dafür, ihre Meinung zum Afghanistan-Krieg oder zu Fragen der Wehrpflicht o.ä. zu präsentieren>>
Weil es auch gar nicht in der Werbung um den Afghanistankrieg o. die Wehrpflicht ging. In der Anzeige ging es der Bundeswehr lediglich darum, grob gesagt, ihren Personalbedarf zu decken.
<<Mal ganz davon abgesehen, dass in Bezug auf den Afghanistan-Einsatz auf der Jugendseite eine ganz andere, verniedlichende Darstellung des Krieges zu finden ist (oder es wird als spannendes Abenteuer beschrieben). D.h. es wird auf der Jugendseite schon unternommen, den Krieg in Afghanistan salonfähig, beliebt zu machen. Muss das sein? >>
Ich habe mir die Seite nicht angeschaut, möchte ich aber auch nicht, weil ich kein grosser Freund der Bundeswehr bin (das hat aber keine ideologischen Gründe).
Wenn ich so darüber nachdenke und es wirklich so sein sollte, wie du sagst, dann finde ich, ist es eigentlich nur ein Grunde mehr, wenn die Bundeswehr an Unis wirbt, denn gerade unsere Armee ist auch besonderen Werten (das meine ich nicht einmal negativ, sondern eher als Stichwort "Bürger in Uniform") verpflichtet -> daher, die Bundeswehr braucht denkende Menschen; aber auch eine Struktur, die nicht mobbt, die eine andere Meinung haben (siehe Bericht des Wehrbeauftragten –> Vorgesetzte melden nach oben, was sie meinen, deren Vorgesetzte hören wollen). In dem Sinne ist es ja gerade auch wichtig, dass die Bundeswehr ein integrierter Teil der Gesellschaft ist. Eine Ausgrenzung erhöht nur die Wahrscheinlichkeit eines Staates im Staat, ausserdem erhöht es das Risiko für die Soldaten selber, den wem die Armee egal ist(im Sinne auch, wer sich nicht um sie kümmern will, weil er gegen sie ist),
Das:
"<<Das sehe ich ein klein wenig anders. Die Bundeswehr bekommt auf der Seite eine Plattform, für ihre Jugendseite zu werben und nicht eine Plattform dafür, ihre Meinung zum Afghanistan-Krieg oder zu Fragen der Wehrpflicht o.ä. zu präsentieren>>"
bezog sich auf diese Aussage von dir:
"Vielleicht empfindet die Moritzredaktion ja gar nicht anders, ist aber davon überzeugt, dass zu einer demokratische Ordnung gehört, dass auch diejenigen ihre Meinung vertreten sollten, die gerade nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmt."
In dieser Werbung vertritt die Bundeswehr zunächst gar keine Meinung zu irgend etwas, sondern sich selbst und präsentiert sich. Werbung hat nichts mit der Teilnahme an einem gesellschaftlichen Diskurs zu tun, wo man sich positionieren muss.
Dies wäre der Fall, wenn man zum Beispiel einen Wehrbeauftragten dazu befragen würde, wie er es findet, dass die Zeit des Grundwehrdienstes verkürzt wird. o.ä.
Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn die Bundeswehr (meinetwegen auch im Printmoritz) für die Offizierslaufbahn oder Berufe bei der Bundeswehr im Allgemeinen wirbt. Was ich nicht in Ordnung finde ist, dass die Bundeswehr auf ihrer Jugendseite den Krieg schön färbt. Das ist verantwortungslos.
Muss diese Werbung also sein? Ich meine nein.
Muss das Magazin deshalb auf die Werbung verzichten? Wohl kaum. Das wäre ja noch schöner, wenn sich die Redaktion eines Magazins von der Meinung einer Hand voll Studenten diktieren lassen würde, wofür sie Werbung machen dürfen und wofür nicht.
"Und das besagt, dass die USA von Afghanistan (durch die Taliban, die die Regierung in Afghanistan stellte) am 11. September 2001 angegriffen wurden und sich die USA somit gegen diesen Angriff verteidigen."
Ich dachte es ging am Anfang um Al Kaida und die Jagd nach Obama Bin Laden.
Stimmt… ist ja der "Krieg gegen den internationalen Terrorismus"…
Nach Bin Laden sucht heute niemand mehr… nur die Soldaten bleiben
Laut Medienberichten kamen Attentäter des 11.09.2001 aus Hamburg, nicht aus Kabul. Warum wurde dann nicht Deutschland als Rekrutierungs- und Trainingsbasis von Al Kaida anstatt Afghanistan bombardiert?
Es kamen auch Attentäter aus Hamburg, nicht aus Kabul. Außerdem handelten sie auf Anweisung von Al Quaida und auf Anweisung Osama Bin Ladens, also der Taliban.
Dass die ganze Geschichte um den 11. September nur in alle Richtungen stinkt und fault, ist ja unstrittig. Nur hat bisher noch niemand hieb- und stichfest innerhalb einer Schrift beweisen können, dass der 11. September eine Inszenierung war und das die USA diesen Terroranschlag bewusst zugelassen haben (wenn nicht sogar selbst durchgeführt), um einen Kriegsgrund gegen Afghanistan zu finden.
Erst wenn das stichfest bewiesen wurde (und zwar nicht von einer Partei, denn die gerät immer in den Verdacht der Propaganda, das Dokument müsste dann schon von irgend einer juristischen Fakultät erstellt werden), ist auch juristisch ganz eindeutig der Afghanistaneinsatz ein Angriffskrieg und das BVG kann den Krieg für nicht rechtmäßig erklären.
Einer der Attentäter war auch ein Semster in Greifswald. Vielleicht hätten die hier mit der Notwehr beginnen sollen, die ich mit jedem Zug an meiner Zigarette unterstütze.
Zum Stichwort Grundgesetz fällt mir noch der Einsatz der Bundeswehr im Inneren in und um Rostock 2008 ein.
Keiner.
Achso und warum nicht Deutschland bombardiert wurde:
Nicht Gerhard Schröder oder Johannes Rau haben sich als Hauptvertreter der Bundesrepublik Deutschland zu den Terroranschlägen bekannt, sondern die zu diesem Zeitpunkt Afghanistan führende Taliban vertreten durch Osama Bin Laden.
Noch etwas zu Osama Bin Laden:
"Osama bin Laden errichtete in Afghanistan etwa fünfzig Militärlager. Am 23. Februar 1998 unterzeichnete er mit Aiman az-Zawahiri und anderen gemeinsam ein Manifest zur Gründung einer Internationalen Front für einen Dschihad gegen die Juden und Kreuzfahrer, in der der Kampf gegen die USA zur Pflicht eines jeden Muslim erklärt wurde." http://de.wikipedia.org/wiki/Osama_bin_Laden
"Warum wurde dann nicht Deutschland als Rekrutierungs- und Trainingsbasis von Al Kaida anstatt Afghanistan bombardiert?"
Weil wir hier (noch) genug Staatsgewalt aufbringen, diese Menschen zu überwachen, zu verurteilen und zu inhaftieren. So oller Repressionskram, weißt? Unsere Behörden können das selber beheben.
Weil es zwar terroristische Verstrickungen in Deutschland gibt, aber diese nicht von Deutschland toleriert oder gar gefördert werden.
Hier steht kein Taliban auf dem Markt und fordert Kämpfer und Geld. Hier wird nur in Cafes und Hinterzimmern für Hizbullah, Hamas und Graue Wölfe gesammelt.
Wenn das schlimmer wäre, würden wir großen internationalen Druck zu spüren bekommen.
Nach Clausewitz ist Krieg ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung des eigenen Willens zu zwingen. Da Deutschland und die Übrigen sich in den letzten 60 Jahren ziemlich einig waren, werden wir hier wohl lange und in Frieden leben.
Es gibt hier nur eine Fraktion, die jährlich die Bombardierung Deutschlands fordert. Das sind witzigerweise Deutsche, die hängen einfach noch ein paar Jahre hinterher..
Ich hab hier mal eine Umfrage zum Thema erstellt:
Die Schulen im Visier und warum nicht auch die Hochschulen. Ein interessanter Hintergrundbeitrag zu den Werbestrategien und den Geldgebern für die Bundeswehr: http://www.neues-deutschland.de/artikel/166863.we…
Da die Diskussion hier doch sehr unstrukturiert immer wieder und weiter von Thema wegführt nur soviel, die ganze Geschichte mit Afghanistan und den Taliban begann schon mit dem Einmarsch der SU. Wer kennt noch Zbigniew Brzeziński?
„… Als Sicherheitsberater von Jimmy Carter (1977–1981) erwarb Brzeziński sich den Ruf eines „Hardliners“ bezüglich seiner Politik gegenüber der Sowjetunion. Er befürwortete die Unterstützung der fundamentalistischen Mudschahidin in Pakistan und Afghanistan, …"
Fazit: Die Soldaten ob nun von Operation Enduring Freedom oder ISAF werden auch von Waffen getötet, die einmal von den Amerikanern und ihren Helfershelfer den Kämpfern gegen die „Ungläubigen“ im Übermaß zur Verfügung gestellt wurden. Heute sind es nur andere „Ungläubige“ als in den 80iger Jahren.
Das ist weder der erste, noch der letzte Konflikt, indem die Amerikaner mit ihren eigenen Waffen beharkt werden. Das kommt davon, wenn man es nicht selber macht, sondern Andere dafür bezahlt.
"Töte deine Feinde" ist kein völkerverbindender Wunsch. Vor Allem nicht, wenn die Vasallen sich partout nicht erklären lassen wollen, wer der Feind genau ist und wer nicht.
Das machen wir schon besser, Ausbildung von Polizisten statt Ausrüstung Karsai-treuer Truppen etc. pp.
Mit gar keiner.
Aber jetzt kommt die Preisfrage:
Warum sehen das weder die UNO, noch irgend welche Verfassungsgerichte der beteiligten Staaten anders?
1. Warum sollte denn ein bürgerliches Verfassungsgericht gegen den Kriegseinsatz einer bürgerlichen Regierung intervenieren? Das würde doch den Bewegungsraum der eigenen Armee knebeln. – Es wäre ja naiv so etwas anzunehmen.
2. Der UN-Sicherheitsrat hat in dieser Sache zwei wesentliche Resolutionen verabschiedet: Res. 1368 v. 12.09.2001 sowie Res. 1373 v. 28.09.2001. In beiden Resolutionen wird nicht explizit zu Kriegseinsätzen gegen Drittstaaten aufgerufen, sondern internationale Zusammenarbeit im Kampf "gegen internationalen Terrorismus" eingefordert und v.a. wirtschaftlicher und politischer Druck gegen Staaten angekündigt, die sich dieser Mitwirkung verweigern.
Vgl. die Resolutionen in der offiziellen deutschen Version: http://www.un.org/Depts/german/sr/sr_01-02/sr1368… http://www.un.org/Depts/german/sr/sr_01-02/sr1373…
Die USA (und ihre Verbündeten) haben daraus einen Verteidigungsfall konstruiert, indem behauptet wurde, die Anschläge auf New York seien von Afghanistan aus vorbereitet worden (sie wurden allerdings von Hamburg aus vorbereitet, wie wir mittlerweile wissen), außerdem habe die afghanische Regierung (das waren damals die sog. Taliban) Leitungsköpfen eines terroristischen Netzwerkes Unterschlupf gewährt und deren Auslieferung an die USA verweigert.
In Folge dieses konstruierten "Verteidigungsfalles" (merke: keine Armee oder staatliche Struktur hatte 2001 die USA in New York angegriffen!) wurde der NATO-Bündnisfall ausgerufen. Dieser war die "Begründung" für den deutschen Kriegseintritt und die Durchführung eines solchen Angriffskrieges und Besatzungsregimes in Afghanistan. – Daß ein solcher Angriffskrieg eklatant gegen den Wortlaut des Grundgesetzes verstößt, hatte ich ja schon oben angeführt. Entsprechende Anzeigen gegen die Bundesregierung und Offiziere der Bundeswehr wegen Verdachts der Durchführung eines Angriffskrieges wurden vom Bundesanwalt meines Wissens ohne größere inhaltliche Begründung eingestellt. Vgl. z.B.http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/bewegung/anz…
Sehr interessanter Link.
Auch interessant, dass es schon 2001 kritische Stimmen aus der Bundeswehr gegen den Einsatz gab:
"Im übrigen wird der Verteidigungsfall sowohl vom stellv. Fraktionsvorsitzenden der SPD im Bundestag, Gernot Erler, als auch vom Vorsitzenden des Bundeswehrverbandes, Oberst Bernhard Gerte, bestritten."
Als Ergänzung verlinke ich noch mal das Gutachten von Norman Paech: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Voelk…
btw. bei einer solchen Sachlage dürfte es dem BVG auch schwer fallen, dieses Verfahren mit Begründung einzustellen.
Ich habe hier jetzt ein wenig den Überblick verloren bei den vielen Diskussionspfaden.
An Marco Wagner, Ret Marut,
habt ihr einen Link zu einer Entscheidung des BVerfG zum Afghanistan Einsatz der BW, wenn es eine Enttscheidung gibt?
Zum Afghanistaneinsatz selbst existiert kein Urteil des BVerfG, lediglich zum Tornadoeinsatz der Bundeswehr:
https://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemit…
http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitt…
http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidu…
Zu der Anzeige, die in der Frankfurter Rundschau erschienen ist (siehe letzten Link von ret marut), habe ich bislang nichts weiter gefunden.
Höchstwahrscheinlich hat sich kein Deutsches oder europäisches Gericht mit diesem Verfahren befasst (wobei ich jetzt nicht genau weiß, ob diese Anzeige formal richtig gestellt wurde bzw.ob es eine echte oder eine symbolische in der Zeitung abgedruckte Anzeige war…vllt. kann ret marut mehr dazu sagen)
Weitere Anzeige gegen die Bundesregierung wg. Vorbereitung eines Angriffskrieges am 10.11.2001 durch das Bochumer Friedensplenum:
http://www.bo-alternativ.de/alte-Neuigkeiten-11-0…
Auch hierzu existiert kein Urteil
jo…ist klar 🙂 wer so blöd ist wie ich denkt sich sowas einfach aus…
eine einfache google suche bringt folgendes zutage:
"Pelzmützentransport ist die Bezeichnung für Deportationen von Häftlingen aus Speziallagern der sowjetischen Besatzungsmacht. Aus dem nach 1945 besetzten Deutschland kamen mit diesen Transporten ab Januar 1947 etwa 25.000 bis 30.000 Menschen in Lager des Gulag[1]" http://de.wikipedia.org/wiki/Pelzm%C3%BCtzentrans…
tja, wieso verwurstest du den namen ret zu "rat", wodurch man zwangsläufig "Ratte" assoziiert, womit du dies bewussterweise in eine Linie mit den Ungeziefervergleichen der NS-Zeit stellst.
Heisst dein Lieblingsfilm zufällig "Der ewige Jude"?
Da die Debatte mitlerweile nicht nur ins völlige Off-Topic zielt, sondern auch wieder vermehrt zu Beleidigungen, Provokationen und Unterstellungen gegriffen wird werden die Kommentare nun geschlossen.
Wir werden innerhalb der Redaktion in den kommenden Tagen noch einmal diskutieren, wie wir künftig mit der Kommentarfunktion verfahren sollten. Derzeit tendieren wir dazu kleinere Regelverstöße nicht direkt zu ahnden, in der Hoffnung, dass die Diskussionspartner von allein zu einer vernünftigen Debattenkultur finden. Diese Annahme scheint jedoch falsch zu sein.
Wer uns Input und Ideen zu unseren Überlegungen liefern will, schreibt bitte an: web@moritz-medien.de.