Die Initiative „Uni ohne Arndt“ hat schwere Vorwürfe gegen den Informationstext über Ernst Moritz Arndt auf der Homepage der Greifswalder Universität erhoben. Die Aktivisten, die sich seit der Vollversammlung im Juni gegen den Namenspatron der Universität stark machen, werfen der Universität vor, mit dem Text die Darstellung der Person Arndts zu verfälschen.
Die Mitteilung der Gruppe enthält unter anderem den Satz: „Die Universität versucht mit dem Text, Arndts Rassenwahn zu verstecken.“ So spreche der Text statt von „rassischer Reinheit“ lediglich vom „Erhalt kultureller und sprachlicher Besonderheiten.“ Es handle sich im Gegensatz zu dem bei der Vollversammlung geforderten „kritischen Text“ um eine „Schönfärbung für die PR.“
Zum Vorwurf macht die Initiative der Universität insbesondere, dass der Informationstext keine Angabe über seine Verfasser enthält. Der Text war bereits im Vorfeld seiner Veröffentlichung diskutiert worden. Seine Veröffentlichung hatte sich immer wieder verzögert und war erst einige Wochen nach der Vollversammlung, auf der knapp 1000 Studenten gegen Arndt als Namenspatron votierten, veröffentlicht worden.
Vorangegangen waren anderthalb Jahre Arbeit einer Arbeitsgruppe, die mit verschiedenen Wissenschaftlern besetzt war. Dem webMoritz ist mindestens ein Mitglied der Arbeitsgruppe bekannt, das sich mit dem Ergebnis nicht identifizieren konnte und seiner Namensnennung im Zuge der Veröffentlichung des Textes widersprochen hatte. Auf dieses Mitglied beruft sich vermutlich auch die Initiative „Uni ohne Arndt“ in der Pressemeldung.
Initiative: „Manipulative Darstellung sofort löschen!“
Die Initiative folgert in ihrer Pressemeldung: „Niemand möchte für den Text verantwortlich sein.“ Da er Arndts Rassismus und Antisemitismus verschleiere, fordert die Initiative in ihrer Meldung, dass die Verfasser offengelegt werden: „Wir fordern die Universität auf, unverzüglich die Namen der Autoren zu nennen oder die manipulative Arndt-Darstellung sofort zu löschen.“
Die vollständige, sehr ausführliche Argumentation der Aktivisten kann man auf ihrer Homepage nachlesen. Die Seiten enthalten neben der Pressemeldung auch eine ausführliche „Widerlegung der Uni-Arndt-Darstellung„, die von Professor Werner Buchholz erarbeitet und von Mitgliedern der Initiative ergänzt wurde (Punkt 1 des verlinkten Dokuments). Buchholz ist Lehrstuhlinhaber für „Pommersche Geschichte und Landeskunde“ am Historischen Institut.
In dem 11-seitigen Dokument wird der Informationstext auf der Homepage fast Satz für Satz kommentiert. Unter anderem halten die Verfasser dem Halbsatz „ …zu deren Konsolidierung und Erhaltung Arndt die Betonung kultureller und sprachlicher Besonderheiten forderte“, folgendes entgegen:
„In dieser Pauschalität und Undifferenziertheit ist dies falsch und irreführend.
Es ist uns völlig unverständlich warum der/die Autoren Arndts in klaren Worten (dafür war er beliebt!) formulierten Volkshass, seinen Rassenwahn und seinen Antisemitismus in Wortshülsen wie „Erhaltung von Besonderheiten“ verstecken. Dies erinnert an die Umschreibung „besondere Situation“ für Krieg, wie sie der ehemalige Verteidigungsminster Franz‐Josef Jung bis vor kurzem nutze […].
Die „Besonderheit“, die Arndt forderte, war die rassische Reinheit (Der Gesetzgeber sollte „mehr auf gleiches Blut achten“). […]
Insgesamt erinnert die Uni‐Darstellung an die neurechten Ideologie des „Ethnopluralismus“, die für die kulturelle Homogenisierung von (Staats‐)Gemeinschaften eintritt. Auch davon distanziert sich die Universität nicht.“
(vollständig nachzulesen auf Seite 4 des verlinkten Dokuments)
War das Nazi-Regime die „preußische Staatsregierung“?
Ein weiteres Beispiel der Initiative ist die Darstellung der Namensverleihung: „Der Text suggeriert das der Uniname von der „preußischen Staatsregierung“ verliehen worden [sei]. Tatsächlich hatte die NSDAP 1933 schon ihre totalitätre Strukturen durchgesetzt. Der Text verheimlicht auch, dass es Hermann Göring war, der in Greifswald den Namen verlieh und bis heute auf der Namensurkunde der Universität prangert.“
Pressestelle: „Universität verwahrt sich gegen polemische Vorwürfe“
Jan Meßerschmidt, Pressesprecher der Universität, gab gegenüber dem webMoritz und anderen Medien eine Stellungnahme der Universität ab:
„Die Universität Greifswald setzt sich in demokratischer und sachlicher Weise mit dem Namen Ernst Moritz Arndt auseinander. Die Diskussion wird im Senat geführt. Es wurde eine entsprechende Kommission gegründet, die sicher in absehbarer Zeit einen Vorschlag zur Entscheidung unterbreiten wird. Eine Namensänderung kann nur durch eine Änderung der Grundordnung erfolgen.
Die Kommission plant derzeit zwei öffentliche Anhörungen. Das Thema der ersten Veranstaltung wird sich der Frage zuwenden, welche wissenschaftlichen Entscheidungsgesichtspunkte (historische, literaturgeschichtliche, politikgeschichtlich) sprechen dafür, den Namen Ernst Moritz Arndt beizubehalten und welche sprechen dagegen? Die zweite Anhörung soll sich der Fragestellung zuwenden: Welche außerwissenschaftlichen Gesichtspunkte (zum Beispiel städtische, regionale, nationale, internationale) sprechen für oder gegen die Beibehaltung des Namens Ernst Moritz Arndt? Die erste Anhörung wird am 11.12.2009 in der Aula der Universität stattfinden.
Das Rektorat ist sich bewusst, dass Ernst Moritz Arndt in der Öffentlichkeit nach wie vor heftig umstritten ist. Es verwahrt sich in diesem Zusammenhang jedoch gegen jegliche polemische Vorwürfe, unkritisch mit dem Namensgeber der Universität umzugehen.“
Zu weiteren Stellungnahmen war Meßerschmidt indes nicht bereit. Offensichtlich besteht seitens des Rektorats Interesse daran, die Debatte ausschließlich im Senat zu führen, der auch eventuelle Entscheidungen zu treffen hat.
Bilder: Archiv, Uni-Homepage: Screenshot, Prof Buchholz: ohne Urheber via uni-ohne-arndt.de, Startseite: Ulrich Kötter
"Zu weiteren Stellungnahmen war Meßerschmidt indes nicht bereit." – Ist ja eine tolle Pressestelle der Universität, wenn die Presse mit kurzen schriftlichen Stellungnahmen abgespeist und kritische Fragen schlicht geblockt werden.
Übrigens schon bezeichnend, daß der unieigene Informationstext zu Arndt von der Pressestelle gegen den Willen der Autoren auf die Uni-Homepage gesetzt wurde.
Ich hab mir gerade mal die Kommentierung der Initiative zum Arndt Text zum Teil durchgelesen (http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/wp-content/u… ) und muss schon sagen: Auch für mich als Laie klingt ganz schön "gefärbt" was die Uni da veröffentlicht hat.
Besonders stark finde ich folgendes:
Uni Greifswald: „Aus ihnen erwächst auch die Idee der nationalen Einheit in einer allgemein respektierten Mannigfaltigkeit,… “
Uni ohne Arndt: Welche „Mannigfaltigkeit“ (~ Vielfältigkeit) sollte das gewesen sein? Arndt propagiert den Glauben, „die Deutschen“ seien im Gegensatz zu allen anderen Völkern rassisch und sprachlich rein geblieben. Die Überlegenheit der Deutschen beruhe neben der Rein‐heit ihres Blutes auf einer Ursprache, über die sie allein verfügten. Die Überhöhung der deutschen Nation sei Gottes Wille, der „allweltliche Judensinn“ des Kosmopolitismus (Anm: ~ Weltbürger‐tum) werde dagegen von Gott abgelehnt. Arndt lehnte jede „Verbarstardisierung“ z.B. durch französisches oder jüdisches Blut ab."
Und auch die komplette restliche Liste sieht nicht so aus als ob die jemand "polemisieren" würden. Eher im Gegenteil – schon die 11 Seiten deuten an, dass die verfasser sich den Text der Homepage ziemlich genau analysiert haben.
Wenn irgendwas polemisch ist, dann die Reaktion der Uni… Wie konnte die eigentlich den Text so schnell lesen, um so schnell zu antworten, dass alles was die Initative schreibt, falsch ist?
Heyy, endlich mal wieder ein Arndt- Artikel, auf ins Getümmel… ;-p
Ich finds auch echt heftig, dass der Text so verfremdet wurde, dass die Scham der (ehemaligen) Autoren so groß ist und sie nicht mit ihrem Namen dafür stehen wollen.
Mir drängt sich immer wieder die Frage auf: Was hat wer hier zu verlieren, dass so massiv versucht twird, in die Meinungsbildung einzugreifen…
Diese Darstellung auf der Uni- Homepage ist wirklich ein Witz.
Aus der Sicht der Arndt-Gegner ist wohl jedes positive Wort zum Dämon Arndt eine Verharmlosung. Der Arndt Befürworter fühlt sich durch diesen Text wohl eher bestätigt. Wo ist dann das Problem?
Öhm ne… Selbst die Pro-Arndt-Initiative zweifelt nicht Arndts Antisemitimus und Rassismus an.
Dass es gerade die Universität ist, die hier offenbar gezielt gegen die Information über Arndts krasse politische Ansichten vorgeht, ist schon irgendwie peinlich. Das die Uni dabei sogar das Votum der eigenen Geschichtsprofessoren ignoriert, ist schon skandalös.
Wenn für Dich Arndts Rassismus kein Problem ist, ist das ja eine Sache. Aber die Tatsache, dass Anrdts Rassist war, soltle doch nicht versucht werden zu verheimlichen.
Find ich gut, dass die Initiative und der Prof. Buchholz das hier so klar aufgedeckt haben! Weiter so!
Das Problem könnte sein das eine derartig "nette" Verharmlosung schon in Richtung Falschinformation geht, auf die sich OZ Redakteure stürzen können um mal wieder den Protest als unsachliche Studentenspinnerei abzutun.
Auch schön:
Zitat Uni: „Er sah diese durch einen indifferenten, „gleichmacherischen“ Kosmopolitismus gefährdet, den er mit völkischen Abgrenzungsszenarien beantwortete.“
Zitat Initiative: Hier wird mit Begriffen jongliert, die weder erklärt noch historisch eingeordnet werden. Stattdessen macht sich die Uni hier Arndts Kategorien zu Eigen. „Indifferent“ ist nicht einmal als solche gekennzeichnet. Arndts Gegenkategorie, der Hass, und zwar der Hass auf andere Völker, bleibt unerwähnt. Mit „indifferent“ warf Arndt den Kosmopoliten gerade ihren fehlenden Hass gegen andere Völker vor. Ganz konkret hatte er hier – unter anderen – Kosegarten und seine übrigen Greifswalder Professorenkollegen vor Augen, unter denen Arndt isoliert war.
Das „gleichmacherische“ des Kosmopolitismus bestand für Arndt in der Anerkennung der Angehörigen anderer Sprach- und Kulturgruppen als gleichberechtigt, während Arndt die Deutschen für besser hielt, weshalb ihnen das Recht zustehe, über andere zu herrschen, die er als „geringhaltiger“ bezeichnete.
Dem, was Arndt mit Indifferentismus bezeichnet (andere würden Toleranz oder Völkerverständigung sagen), setzt er den Hass entgegen. Über den Forschungsstand zu diesem Bereich, für den gerade in den letzten Jahren umfängliche und einschlägige Forschungsergebnisse vorgelegt wurden, setzt man sich hier in besonders eklatanter Weise hinweg.
— Zitat Ende —
Vielleicht kann man ja nochmal einen Vollversammlungsbeschluss machen? Irgendwie so: Wir fordern endlich eine ehrlich Darstellung über die KRITISCHEN Aspekte Arndts!
Soweit ich weiß, hat die Vollversammlung da ja durchaus beschlossen. Die Original-Beschlüsse kann man im Internet offenbar gar nicht nachlesen, wie ich gerade feststellen musste. Der entsprechende StuPa-Beschluss lautet aber:
"Zudem wird das Rektorat der Universität aufgefordert, auf der Internetseite der Universität endlich über die problematischen Aspekte der Person Ernst Moritz Arndt zu informieren."
Das wäre ja eigentlich deutlich genug…
“Die Universität Greifswald setzt sich in demokratischer und sachlicher Weise mit dem Namen Ernst Moritz Arndt auseinander."
die spinnen doch?? wenn man texte gegen den willen der autors veröffentlicht, ist das wohl kaum demokratisch?! und nur weil man den namen weglässt macht das doch auch den text nicht richtiger??!!
Und das der text kaum einer prüfung standhält, sieht man auf dem ersten blick. wenn das stimmen würde was dort steht, hätte hermann göring den namen wohl kaum ausgewählt.
ich finde die uni tritt hier den studenten in den arsch. das ist die hohe kunst der verarschung!! ich weiss gar nicht was schlimmer ist – der arndttext auf der homepage oder die stellungnahme des pressesprechers – unglaublich!!
Hammer!! Guckt mal auf Seite 8!! da heißt es
—
Ganz am Ende legte das Rektorat noch einmal selbst den Rotstift an und löschte die folgende Passage aus dem Ursprungsskript, welches der Initiative vorliegt:
“Sein Name im Universitätstitel hält die Frage nach einer verantwortlichen Verbindung von Wissenschaft zu Politik und Gesellschat im Interesse des Gemeinwohls offen. Die‐ser Frage muss sich jede akademische Generation neu und verantwortlich stellen.”
Dieser „richtige“ Abschlusssatz wurde ersatzlos gestrichen. Wie kann man besser dokumentieren, dass eine Diskussion über den Namen weder jetzt noch in Zukunft gewünscht wird?
—
Ich muss Manu 17 zustimmen: totale Verarschung!
„…neurechte Ideologie des „Ethnopluralismus“, die für die kulturelle Homogenisierung von (Staats-)Gemeinschaften eintritt…“
Nun, ich habe schon mehrmals darauf hingewiesen, daß aufstrebende Staaten IMMER nach kultureller Homogenisierung streben. Kulturelle Homogenisierung ist geradezu eine Vorbedingung für den Aufstieg von Staaten, da sie ganz einfach die Konfliktpotentiale reduziert. Mehr kulturelle Homogenität bedeutet weniger Konflikte.
Die Frage ist also nicht, ob ein Staat kulturelle Homogenität anstrebt, sondern nur, ober er es übertreibt, d.h. ob die KH die individuelle Freiheit und Initiativkraft erdrückt. Davon kann im zerfallenden Westeuropa wohl keine Rede sein.
Ethnopluralismus als Ordnungsmodell ist eine anthropologische Konstante und es spielt überhaupt keine Rolle, ob ein paar Idealisten in der pommerschen Idylle das gutfinden oder nicht. Die Realität vollzieht sich ganz unabhängig von den Wünschen Einzelner. Das ist ja das Tückische an der Geschichte 😀
Gruß,
EMAU-Absolvent
Ethnopluralist aus Überzeugung 😀
"Ethnopluralist aus Überzeugung"
Das habe ich mir ja schon denken können, aber es nunmehr mit Sicherheit zu wissen, finde ich durchaus erschreckend, denn:
"Hinter der beschworenen „kulturellen Identität“ der unterschiedlichen Völker verbergen sich sozialdarwinistische Sichtweisen und ein ausgeprägter, allerdings „modernisierter“ Rassismus, bei dem lediglich der Begriff Rasse bewusst vermieden wird (siehe Rassismus ohne Rassen).[3][4] Im Unterschied zum „klassischen“ Rassismus postuliert der Ethnopluralismus aber nicht unbedingt eine Höherwertigkeit eines Volkes, wobei die meisten Vertreter dennoch die Forderung nach der Vorherrschaft der europäischen Völker bzw. des „Abendlandes“ bzw. West- oder Mitteleuropas in der Welt erheben."
danke Marco für diese Recherchen / Klarstellungen!
Ich finds schade, dass solche Leute wie "emau absolvent" den webmoritz als Plattform für ihre menschenverachtenden Phrasen nutzen können 🙁
Ich finde es schade, dass solche Menschen wie "Sebastian Jabbusch" den webmoritz als Plattform für ihre selbstdarstellenden Phrasen nutzen können 🙁
Könnte nicht wenigstens EINE Seite versuchen, die Fassade einer studentischen und sachlichen Diskussion aufrecht zu erhalten? Es wird langsam einfach nur noch peinlich.
"Dies kann verstanden werden als eine intellektuelle Überhöhung der erstmals von der NPD im Bundestagswahlkampf 1980 („Ausländerstopp – Deutschland den Deutschen“) und später von Franz Schönhubers Partei Die Republikaner in den frühen 80er Jahren verwendeten Schlagworte („Deutschland den Deutschen, die Türkei den Türken“). Letztlich gilt Ethnopluralismus als ein in Weltmaßstab umgesetzter Ethnozentrismus, der ein weltweites System der Apartheid herbeiführen möchte und jede Durchmengung als Bedrohung der eigenen Gruppe versteht.[5]"
http://de.wikipedia.org/wiki/Ethnopluralismus
Na da begibt sich der selbsternannte liberale EMAU-Absolvent in eine illustre Gesellschaft 😉
Und noch etwas:
Ich lege sehr viel Wert darauf, mich zu den "paar Idealisten in der pommerschen Idylle" zählen zu dürfen. Zumal ich glaube, dass eine Ablehnung des Ethnopluralismus der Realität deutlich näher kommt und insgesamt humanistischer ist.
Ich halte, wie glücklicherweise die meisten Menschen dieser Erde auch, nichts von herbeigeschworener Feindlichkeit des Menschen gegenüber dem anderen Menschen.
Es kommt nicht darauf an, ob der Mensch etwas auf Deutsch, Englisch, Franzöisch, Polnisch, Tschechisch usw. sagt, sondern was er sagt, also was er für ein Mensch im Charakter ist. Sprache, Religion usw. tragen zwar zur Charakterbildung bei, sind allerdings keine ausschlaggebenden Gründe diesen Menschen abzulehnen.
Eine Ablehnung eines anderen Menschen auf Grundlage dessen, was er für eine Sprache spricht und welcher Religion er sich zugehörig fühlt, halte ich für extrem provinziell, rückwärtsgewandt und menschenfeindlich und gehört ins 19. und leider auch ins 20. Jahrhundert. Im 21. Jahrhundert sollten solche Gedankengerüste aber besser überholt sein.
Danke EMAU für diese Selbstoffenbarung!
Wenn sich leute wie Du FÜR Arndt aussprechen, WEIL er Ethonopluralist war, ist das für mich ein Grund mehr, Arndt abzulehnen…
"ret marut" und "Manu-17" gehen davon aus, dass der Text "gegen den Willlen der Autoren" veröffentlicht wurde. Das ist meines Erachtens allerdings nur Spekulation. Fakt ist: Mindestens einer der Autoren wollte nicht seinen Namen darunter sehen. Das ist ein Unterschied.
Was ist denn daran Spekulation? Frag doch einfach mal bei der Pressestelle der Uni an, wer den Text geschrieben hat, und warum der Text nicht (wie sonst wissenschaftlich üblich) unter den Namen der Autoren herausgegeben wurde.
Fakt ist auch, daß die Pressestelle selber Teile des Ursprungstextes (auf wessen Veranlassung genau?) gestrichen hat.
Was ich so gehört habe, war der Konflikt schon etwas krasser. Wenn ein Autor sagt, dass er unter einen Text seinen Namen nicht runter setzen will, spricht er sich _gegen_ den Text aus.
Natürlich hat der Auftraggeber immer die Möglichkeit den erarbeiteten Text unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen (unter dem Text steht ja "für diesen Text ist die Pressestelle verantwortlich"). De facto – so scheint mir – hat sich der besagte Autoren mit dem Rückzug seines Namens gegen die Veröffentlichung ausgesprochen….
Das die Uni einfach so dreist ist, den Text ohne Namen zu veröffentlichen, konnte sich der Prof. wahrscheinlich auch nicht vorstellen…
so oder so: sehr sehr seltsam!
Das ist meines Erachtens absolut spekulativ. Wenn ich sage: "Ich will nicht, dass da mein Name drunter steht", ist das etwas ganz anderes als wenn ich sage "Ich will nicht, dass der Text veröffentlicht wird."
Und nochwas: Ein Autor hat das Recht am eigenen Text. Wenn er den nicht veröffentlicht haben will, wird der auch nicht veröffentlicht, sofern er den Text allein entworfen hat. Hier gab es aber eine Reihe von Autoren. Insofern wird es wohl schlicht so sein, dass betreffender Autor sich schlicht mit dem Text nicht identifizieren konnte, weil er ihn eben nicht verfasst hat.
Aber ich gebe zu: Das ganze ist Haarspalterei. Allerdings gleichzeitig auch ein Indiz für den Verdacht, dass die Angelegenheit ein bisschen aufgebläht worden ist. Aber das ist in politischen Debatten ja durchaus erlaubt. (In wissenschaftlichen übrigens eher nicht.)
Da sie Anti-Arndt-Gruppe jeden in der Öffentlichkeit an den Pranger stelltt, der nicht genauso Arndt-kritisch ist wie sie, verstehe ich die Wünsche der AutorInnen ihren Namen nicht unter dem Text lesen zu wollen.
Nenne mir bitte EINE Stelle, wo die Initiative jemanden an den Pranger stellt NUR weil er "für" Arndt ist?!
Fakt ist doch: Die Initiative Uni ohne Arndt kritisiert auf ihrer Homepage Rassismus, Antisemitismus und völkischen Nationalismus. NIRGENDWO wird behauptet, dass jeder Arndt-Befürworter ist ein Nazi!!
Es gibt jedoch zahlreiche rechts-nationale Burschenschaftler, und "echte" Neonazis, die sich für Ernst Moritz Arndt stark machen… Unter anderem diese hier:
– Pommersche Landsmannschaft
(Bund der Vertriebenen)
– Die rechtsnationale Greifswalder Burschenschaft Rugia
– Die deutschnationale Greifswalder Burschenschaft Markomannia
– Der größte dt. Neonazi-Blog „Altermedia“
– Der antisemitische Blog „Facts & Fiction“
– „Der Greifswalder Bote“ der rechtsextremen „Initiative für Volksaufklärung e.V.“
– Die rechtsextreme Zeitschrift „Aula“ (Sprachrohr der nationalen Studentenverbindungen)
– Die DVU-Jugendorganisation "Junge Rechte"
Und ja – DIESE Leute kritisieren wir durchaus, aber nicht WEIL sie für Arndt sind, sondern weil sie Deutschtümmelei, nationalistische Ausgrenzung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit unterstützen… (manche mehr, manche weniger).
Und manche von diesen sehen genau das auch in Arndt. So schreibt das Neonazi-Blog Altermedia offen heraus:
Hmm – wenn Nazis rechtsextremen Schmutz schreiben, weil sie es so meinen (Ehnopluralist EMAU) steht das hier tagelang auf dem webMoritz.
Wenn man ein Zitat bringen will, um die krassen antisemitischen Einstellungen der Nazis zu entlarven, wird das gekürzt.
Es wäre schön, wenn wir hier uns darauf einigen könnten, dass man die Nazis beschneiden könnte, nicht diejenigen, die vor selbigen warnen…
Ohne weitere Kommentierung Deiner mir nur in den ersten drei Punkten bekannten Aufzählung: Wir Markomannen sind keine Neonazis – egal was Du diesbezüglich als "echt" oder nicht bezeichnest.
Und auch wenn wir Burschenschafter uns für das Deutschtum einsetzen, so grenzen wir deswegen niemanden aus und haben auch mit Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit nichts am Hut.
Gruß, Klaus
[youtube jLhYIqiJlEA&feature=related http://www.youtube.com/watch?v=jLhYIqiJlEA&fe… youtube]
Spitzbart und Konsorten spiel(t)en wohl in Deiner Mannschaft – da mag das dann auch passend sein.
Gruß, Klaus
einfache Gemüter, wie du und deine Kameraden, haben und brauchen einfache Antworten. Ein Fach,eine Schublade oder nicht-Schublade, deutsch oder nicht-deutsch, schwarz oder weiss, 0 oder 1 sind deinedogmatischen Kategorien, unfähig zu differenzieren und zu abstrahieren. Einfache Lösungen für einfache Menschen. Ich frag mich immer wieder, wie man mit einem so bechränkten Horizont überhaupt ein Abi schaffen kann.
Du bist nicht nur Deutschland, sondern auch im Mittelalter hängengeblieben. Mein Beileid.
Zumindest in Sachen Abstraktion bist Du mir weit voraus, das macht die fehlenden Argumente vermutlich mehr als wett – Respekt?!
Gruß, Klaus
Wenn jemand an den Pranger gestellt wird, dann sind das die Arndt-Kritiker:
Die Studenten und Professoren erhielten wüste Anschuldigungen in Leserbriefen der Lokalpresse: „Kulturbolschewisten“, “Wichtigtuer“, „platt dumm voreingenommene Personen“, „Zugezogene“, „West‐Professoren“, „vagabundierende Studenten“ uvm.
"Seine Veröffentlichung hatte sich immer wieder verzögert und war erst einige Wochen nach der Vollversammlung, auf der knapp 1000 Studenten gegen Arndt als Namenspatron votierten, veröffentlicht worden."
–> Der Text ging zwei Tage vor der Vollversammlung online! Ansonsten: Interessanter Artikel.
Ich habe in Erinnerung (aber die mag auch trügen), daß der Text der Uni erst später von der Pressestelle eingestellt wurde.
Die VV war am 17.06.2009, die "Letzte Änderung" auf der entsprechenden Uni-Seite wird mit "16.07.2009 12:54" angegeben.
Hi Thomas,
der Text ging am 15.7.2009 online. Das kann man einmal genau hier ( http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/07/uni-… ) in den Uni-ohne-Arndt-Homepage-News nachlesen. Es ist mir aber auch deshalb gut in Erinnerung, weil es genau vier Stunden vor der Senatssitzung war, indem ja ein solcher kritischer Arndt-Text gefordert werden sollte.
Die Vollversammlung war aber – wie ret marut schrieb – am 17.6.2009 – also fast einen Monat vorher. Da Du was von "zwei Tagen" Differenz schreibst, gehe ich einfach mal davon aus, dass Du Dich im Monat geirrt hast?
Ich bin etwas irritiert, wie Du darauf kommst, dass der Text bereits "vor" der Vollversammlung online gegangen sein soll. Schließlich waren ja die Forderungen die wir (gemeinsam!) in den Senat eingebracht haben, Forderungen die aus der Vollversammlung erwachsen sind. Und gerade "weil" an diesem Tag die Uni den Text über Arndt online gestellt hatte, genau deshalb haben wir ja in der Senatssitzung diesen Unterpunkt zurückgezogen. (Hätten wir an dem Tag die Zeit gehabt, den Text richtig zu lesen, hätten wir den Antrag wohl besser Aufrecht erhalten… )
Trotzdem danke für den Hinweis und das Feedback!
@Thomas und Sebastian: War die Vollversammlung nicht am gleichen Tag wie die Senatsvollversammlung?
@ Hicom:
– 17.6.2009: Vollversammlung
– 21.6.2009: StuPa bestätigt Forderungen der Vollversammlung
– 15.7.2009: Senat diskutiert über Arndt-Ablegung
Richtig ist aber auch, dass es am 17.6. "auch" eine Senatssitzung gab. Dort wurde jedoch nichts zu Arndt besprochen. Das Thema kam erst ein Monat später im Juli. Und auch erst im Juli wurde der Arndt-Text online gestellt… Das kann man aber schon mal durcheinander bringen 😉
Tatsächlich war es wohl so, dass der Text wenige Tage vor der StuPa-Sitzung online ging, in der die Beschlüsse bestätigt wurden. Übrigens durchaus auch ein interessantes Detail…
Wie kommst Du auf diesen Blödsinn? Ich habs jetzt extra noch mal im Senatsprotokoll nachgeschaut (15.7.2009):
[quote]TOP 8: Antrag von studentischen Senatoren und dem Präsidenten des Studierendenparlaments zum Namenspatron der Universität Greifswald
Herr Geiger, Präsident des Studierendenparlaments, erläutert den vorliegenden Antrag, der auf der
Grundlage eines Beschlusses der Vollversammlung der Studierendenschaft vom 17.06.09 und des StuPa vom 21.06.09 basiert.
[b]Frau Prof. Schafmeister weist darauf hin, dass die gewünschten Informationen zu Arndt im
[vier Studen zuvor, Anm. Seb Jab] Internet bereits eingestellt wurden und Nr. 4 des Antrages damit hinfällig sei. Nr. 4 wird daher aus der Beschlussvorlage gestrichen.[/b]"[/quote]
Warum hätten die Senatoren einen Text auf der uni-Homepage fordern sollen, wenn dieser schon seit vier Wochen online gewese wäre. Fau Schafmeister hat die Forderung nach einem kritischen Text im Senat ja gerade mit den Hinweis entfernt, dass "vor vier Stunden" ein Text veröffentlicht wurde. ich kann mich noch an das Raunen bzw. Lachen im Senat erinnern…
Hier also noch mal die Reihenfolge im Detail:
Dezember 2007: Vollversammlung fordert erstmals Ablegung des Namens
Januar 2008: Fachschaftsrätekonferenz fordert Text auf der Uni-Homepage / Rektor sagt Text zu
17.6.2009: 1200 Studenten der Vollversammlung fordern erneut einen "kritischen" Text)
21.6.2009: StuPa nimmt den Beschluss der Vollversammlung an und fordert ebenfalls einen kritischen Text
15.7.2009 ca. 10 Uhr morgens: Uni stellt Text über Arndt online
15.7.2009 ca. 14 Uhr: Im Senat wird verkündet, dass es jetzt einen Text auf der Uni-Homepage gibt.
15.7.2009 ca. 19 Uhr: Die Initiative "Uni ohne Arndt" kritisiert Einseitigkeit des Textes
6.8.2009: OZ berichtet über neuen Arndt-Text der Uni
Was zweifelst Du daran an Gabriel?
Lieber Sebastian, genau wie ich deine Kommentare nicht als "Blödsinn" bezeichne, würde ich dir empfehlen, derartige Unterstellungen genauso zu unterlassen wie diesen aggressiven Ton.
Ich habe mich schlicht geirrt. Ich habe auf im webMoritz-Archiv nix dazu gefunden und das ganze darum fälschlich rekonstruiert – und dabei StuPa und Senat verwechselt. Das war's auch schon.
Hallo Gabriel,
entschuldige bitte meinen Ton. Der Grund für meine Verärgerung lag schlicht darin, dass sich bereits Thomas geirrt hatte. Daraufhin hatte eine in meinen Augen ausführliche Richtigstellung inkl. Verweise auf die Uni-ohne-Arndt.de Seite veröffentlicht.
Wenn Du dann dieses Urteil anzweifelst, solltet das auf guten Argumenten beruhen. Verstehe bitte meinen Ärger, wenn ich nun wieder einmal 15 Minuten mit einer imho überflüssigen Recherche verbringen durfte…
Huups, jetzt seh' ich erst, dass ich deinen Beitrag wohl nur seeeehr oberflächlich gelesen und den Hinweis auf die Senatssitzung übersehen habe. Das macht die Sache für mich ja noch peinlicher! Sorry! 😉
Hi Gabriel,
kein Ding, ich wollte ja auch nur erklären, warum ich ein bisschen sauer war – alles wieder gut ^_^
"Dem, was Arndt mit Indifferentismus bezeichnet (andere würden Toleranz oder Völkerverständigung sagen), setzt er den Hass entgegen. Über den Forschungsstand zu diesem Bereich, für den gerade in den letzten Jahren umfängliche und einschlägige Forschungsergebnisse vorgelegt wurden, setzt man sich hier in besonders eklatanter Weise hinweg."
Wie bitte? Geht das vielleicht auch verständlich?
Am 26.11. (also Mittwoch) findet um 20:00 im Audimax eine Podiumsdiskussion des Debattierclubs zu Ernst Moritz Arndt statt. Mit dabei DiskutantInnen aus der Pro Arndt AG, der Uni-ohne-Arndt Initiative sowie natürlich vom Debattierclub.
Ach, ist natürlich Donnerstag.
Fragen aus dem Publikum werden diesmal möglich sein. Gerade für Leute, die noch unsicher sind, ob sie für oder gegen die Umbenennung sein sollen, ist diese Veranstaltung ein guter Tipp.
Wie sieht es dort mit Zulassungsbeschränkungen aus? So wie fürs IKUWO?
"Zulassungsbeschränkungen" – klar, mußt einen NC von mind. 2,0 aufweisen sowie das kleine Latinum. 😉
Was meinst du denn mit Zulassungsbeschränkung? Ich denke in Sachen IQ gibts an der Uni keine, auch emanzipatorische Werte musst du nicht vertreten oder respektieren um reinzukommen, nur Platz muss sein oder hast du sonst schon mal erlebt, das jemand nicht in die Uni gelassen wurde?
btw: Ein Projekt, welches sich auch als Schutzraum vor sexistisch und rassistisch motivierten Übergriffen versteht, setzt logischerweise sein Hausrecht durch, wenn geistige Vollpfosten mit antiemanzipatorischer Gesinnung vor der Tür stehen.
Dass die Pressestelle der Universität Greifswald manipulieren kann, hat sie uns ja schon bewiesen: "Pressestelle der Universität Greifswald narrt das ZDF" Quelle: blog.17vier.de/?p=3638
In dem Kurzbericht, der am 2.11.2009 ausgestrahlt wurde, wurden die Studienbedingungen in Greifswald durch die Pressestelle sehr schönfärberisch dargestellt.
Die Realität sieht so aus : "… schlechte Finanzausstattung der Hochschulen, übervolle Hörsäle, schlechter Bauzustand einiger universitärer Gebäude." (Quelle: Ostseezeitung 17.11.2009)
In Schönfärberei würde die Universität Greifswald bestimmt einen Preis bekommen!
Einen zentralen Identifikationspunkt für die heutige Wissenschaft und Universität kann ich in dem Informationstext schwerlich entdecken. Ist es etwa Vorbildhaft auf heutige Komplexitäten mit einem neuerlichen völkischen Abgrenzungsszenario zu antworten? So kleingeistig wie dieser alte Pommer sind die heutigen hoffentlich nicht mehr. Die "Auseinandersetzungen über Begriffe wie Geschichte, Literatur, Nation, Recht, Bildung und Glauben" hat Arndt weder erfunden, noch erdacht.
Gute Beobachtung!
Selbst wenn der Text nich verfälscht wäre: Wenn man diesen "offiziellen" Text heute irgendwem vorlegen würde, und fragen würde: Würden Sie nach dieser Person eine Univeristät benennen? Dann würde man wahrscheinlich ausgelacht werden…
Hallo Sabrina,
ich habe die Kritik des Fleischervorstadt-Blog in der letzten Senatssitzung aufgegriffen und das Rektorat gefragt wie es dazu steht. Dies gab an, der Pressestelle keine Vorgaben zu machen. Kritik hat das Rektorat aber auch nicht geäußert.
Herr Meßerschmidt (der Pressesprecher) äußerte sich ebenfalls und wies jede Schuld von sich. Es läge im Verantwortungsbereich des ZDF ordentlich zu recherchieren, war glaube ich eines seiner Argumente. Als ich ihn darauf ansprach, dass mit Siri H. eine seiner ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen in dem Film als Hauptakteur auftritt, sagte er, dass er das für normal hielte. Er habe sie halt gefragt etc.
Mit anderen Worten: Ich unterstütze Deine Kritik. Leider wird sie von der Uni total abgeblockt. Man hält es noch nicht mal für ein Problem oder peinlich. Noch immer wird ja auf der Uni-Homepage der TV-Beitrag stolz präsentiert – obwohl er – wie Du schreibst – ebenfalls manipuliert wurde.
Wenn wir Studenten dagegen nicht aktiv werden, ist dasselbe mit der Arndt-Präsentation zu befürchten…
Warum werden die Kommentare von mir gesperrt?
Ist das die stille Zensur im Webmoritz?
Werden die Unliebsamen jetzt mundtot gemacht?
Dann macht es wenigstens vernünftig … 🙂
„Es kommt nicht darauf an, ob der Mensch etwas auf Deutsch, Englisch, Franzöisch, Polnisch, Tschechisch usw. sagt, sondern was er sagt, also was er für ein Mensch im Charakter ist.“
*gähn*
Was habe ich eigentlich verbrochen, daß ich ständig mit Poesiealbumsprüchen auf Schulmädchenniveau gequält werde?!
Du unterstellst einen Dissenz, der überhaupt nicht vorhanden ist. Es geht nicht um Sprachen und Charaktere, sondern um die Frage, wieviel kulturelle Homogenität ein Staat braucht, um funktionsfähig zu sein.
Daß diese Fragestellung überhaupt ernsthaft bestritten wird, zeigt, daß wir noch nicht einmal am Anfang eines Umdenkens sind. Es wird mit Deutschland weiter bergab gehen, weil eigentlich intelligente Menschen sich hartnäckig weigern, die unromantischen Seiten der Realität zur Kenntnis zu nehmen.
Die Forderung nach kultureller Homogenität macht zB Judenverfolgung möglich, wenn man meint, dass zu viele Juden die Deutsche Kultur verfremden würden und man deshalb nicht wolle, dass "Juden ungebührlich vermehret werden" (Ernst Moritz Arndt) sollten. Und wenn man von kultureller Homogenität redet, dann ist man von Rassenreinheit gar nicht mehr weit entfernt.
Die Forderung nach kultureller Homogenität hat aber auch ständig für Konflikte zwischen Tschechen und Deutschen in Sudeten geführt.
Die Forderung nach unter anderem kultureller Homogenität hat Jugoslawien zum Zerfall gebracht und furchtbare Völkermorde ermöglicht.
Ehrlich gesagt habe ich keine ernsthafte Lust mehr, mich mit dir weiter darüber zu unterhalten.
Denn es gibt keine unmoralischen Seiten der Realität. Demzufolge kann ich sie auch nicht zur Kenntnis nehmen. Einen Exkurs über Realität/ Wahrheit und Moral mit dir zu führen, erspare ich mir an dieser Stelle, weil dieser in den Bereich der Philosophie führt und deshalb Offtopic ist.
Hast aber Recht. Ein Umdenken muss stattfinden. Es gibt noch viel zu viele, die Mitglied/ Wähler der NPD, REPs, DVU sind. Es gibt viel zu viele, die hartnäckig eine Partei "rechts von CDU und FDP" sehen wollen, die sich eine "Deutsche FPÖ" wünschen und die Junge Freiheit für eine "ausgezeichnete Zeitung" halten. Es gibt noch viel zu viele, die der Meinung sind, dass eine Abtretung der Deutschen Ostgebiete nicht stattgefunden habe und auf diversen Traditionstreffen von einer Wiederangliederung Österreichs an Deutschland oder von einer Wiedereingliederung der Deutschen Ostgebiete fabulieren.
Ja – da muss wirklich ein Umdenken stattfinden. Ansonsten wird es mit Deutschland weiter bergab gehen, weil eigentlich intelligente Menschen sich hartnäckig weigern, die Realität als Ganzes zur Kenntnis zu nehmen und sich nur auf ihre geistigen Grenzen zwischen Oder und Rhein (bei dem anderen ist es noch Maas und Memel) beschränken.
allgemein: vielen dank marco! ich bin ebenso wie du sehr ergebnisoffen an die diskussion herangetreten, habe sicherlich eher als du Position bezogen, bin aber sehr erfreut, dass nach gründlicherer (also deiner) Prüfung letztendlich dasselbe Resultat (und du warst wirklich noch ergebnisoffener) zu Tage tritt.
ERNST MORITZ ARNDT IST ALS NAMENSPATRON UNHALTBAR!
Wer dies bestreitet, hat wirklich ein Problem mit Juden oder Menschen mit französischer Staatsangehörigkeit.
Au mann – lieber "Ethnopluralist aus Überzeugung",
wer hier Schulmädchenniveau hat, ist noch zu klären! Danke an Marco für die scharfe Analyse des Problems!
@ Jabbusch, „Wissender“, „Noch ein Wissender“ et.al.
Könntest Du vielleicht so freundlich sein und Dich auf einen Nick beschränken?
Deine künstliche Erzeugung von Vielstimmigkeit glaubt sowieso keine Sau.
Danke
Och Mensch, fällt dir kein besseres Argument mehr ein? Hm, vielleicht bin ja auh ich Sebastian Jabbusch, Marco Wagner uuund Hurtz in einem….
nein, ich bin sebastian jabbusch, marco und hurtz und natürlich auch zorro, ich bin eine minderheit.
@ Marco_Wagner
Jugoslawien ist zerfallen, weil das Selbstbestimmungsrecht der Völker über 70 Jahre massiv unterdrückt wurde. Der Restaurationsprozess war für jeden absehbar, der auch nur einen Funken historischen Verstand hat.
Überlege in aller Ruhe, warum der deutsche Staat jährlich 500 Mio. EUR in Integrationsprogramme und Sprachprüfungen steckt. Überlege, warum die EU ständig die Außensicherung der Grenzen verstärkt, um illegale Einwanderung zu verhindern.
Die Antwort beginnt mit einem k… und endet auf …g.
Au mann – lieber "Ethnopluralist aus Überzeugung",
IHR HABT DEN KRIEG VERLOREN!!
Welchen Krieg haben EMAU-Absolvent und Konsorten verloren?
Gruß, Klaus
Ich wäre Zeuge falls Unterlassungsklage erwägt wird 🙂
Na, wieder kraeftig beim Loeschen? Tja, das schlechte Gewissen klopft unueberhoerbar…
Naechstes Mal wieder rumheulen, wenn linksextreme Banden den Burschis die Scheiben einschmeissen. Webmoritz hat die Prinzipien der Freiheit ja stets mannhaft verteidigt, nicht wahr?