Das Semester beginnt und pünktlich zum Vorlesungsstart ist auch das neue moritz-Magazin erschienen. Wie immer könnt ihr bei uns das komplette Heft als PDF-Datei (13 MB) herunterladen. Vor einigen Tagen haben wir bereits den Beitrag „Kalter Entzug vom Web“ als Vorveröffentlichung vorgestellt.
Liebe moritz-Leser,
das Leben ist eine einzige Abfolge von Entscheidungen und nicht immer können wir ihre Folgen von vornherein abschätzen. Oft sind es nur kleine Nuancen, welche die größten Auswirkungen haben können. Der Entschluss, heute Abend doch auszugehen, obwohl man am nächsten morgen arbeiten muss, kann einen zur Liebe seines Lebens bringen. Oder den Job kosten. Oder einfach völlig belanglos sein. Eine der wichtigsten Entscheidungen eures Lebens habt ihr bereits getroffen, ihr habt euch für ein Studium in Greifswald entschieden. Doch wo euch dieser Entschluss hinführt, das steht in den Sternen. Vielleicht ist es der erste Schritt zu einer großen Karriere oder zu dem Menschen, mit dem ihr auch in dreißig Jahren noch gemeinsam aufwachen werdet. Diesen Menschen zu finden ist nicht leicht, auch in Greifswald nicht. In diesem Heft berichten euch drei Studentinnen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen.
Oftmals treffen wir die Entscheidungen, die unseren Lebensweg maßgeblich beeinflussen, gar nicht selbst. Als Uwe Bornscheuer sein so sehr herbeigesehntes Volontariat nicht bekam, studierte er behelfsmäßig Chemie. Heute ist er Professor für Biochemie an unserer Universität und hat bereits auf der ganzen Welt gearbeitet, nachzulesen in unserer aktuellen Ausgabe von Profs, privat. Doch wohin es führt, wenn man Erfolg um jeden Preis will, zeigen wir euch in der Titelgeschichte dieses Heftes. Viele Studenten trinken zu viel Alkohol, um sich von der Last des Leistungsdrucks zu befreien. Oder gehen noch weiter und versuchen mit Tabletten ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Ein eindringlicher Erfahrungsbericht eines Studierenden unserer Uni, sowie ein Gespräch mit dem Suchtexperten Christian Meyer geben Aufschluss über die gravierenden Gesundheitsrisiken, die mit einem solchen Verhalten einhergehen.
Eine Entscheidung, die wir Studenten bald alle zu fällen haben, ist die nach dem Namen unserer Universität. Die Frage, ob Ernst Moritz Arndt weiterhin Namenspatron der Uni Greifswald bleiben soll, ist höchst umstritten. Jeder von uns muss sie für sich allein beantworten, doch über die genauen Prozesse informieren wir euch in diesem Heft.
Es sind die feinen Schattierungen eines Entschlusses, die oft den Unterschied ausmachen. Hätte ich mich entschieden an diesem einen Abend zu Hause zu bleiben, wäre ich diesem einen Menschen wahrscheinlich nie begegnet, der mich schließlich dazu bewegt hat, zum Tag der offenen Tür der moritz-Medien zu gehen. Hätte ich mich entschieden, damals zu Hause zu bleiben, wäre ich meinem großen Traum, einmal Journalist zu werden, vielleicht niemals so nahe gekommen. Wer hätte das gedacht?
Alexander Müller
Bildnachweis:
Foto Startseite – moritz-Magazin
Alexander Müller – privat
Der neue Buntschuh (Nr. 3) ist übrigens heute auch pünktlich zum Markt der Möglichkeiten erschienen. Das Nachfolgeprojekt des alternativen Stadtmagazins "Likedeeler" wird von den Jugendmedien Greifswald herausgegeben und liegt an diversen Stellen in Uni und Stadt aus. In der aktuellen Ausgabe stellen sich verschiedene Greifwalder Gruppen und Initiativen vor, es gibt außerdem einen Text zum fragwürdigen Namenspatron Arndt sowie zum Energiestandort Lubmin.
[Demnächst gibt es die Ausgabe vermutlich auch als pdf.]
Seit wann wird der Buntschuh vom Jugendmedien e.V. herausgegeben? Bisher hatte doch die DKP die Verantwortung.
Die zweite Ausgabe war auch schon von Jugendmedien herausgegeben worden, ebenso die kleinen Zwischen-Buntschuhe. Mich verwundert ein bißchen, warum Dir das erst jetzt auffällt.
Meines Wissens wurde der allererste Buntschuh von der DKP Greifswald herausgegeben und finanziert, um das Projekt zu initiieren. Es war aber damals schon klar, daß der Buntschuh dann künftig von Jugendmedien herausgegeben werden sollte, wie ja auch der Likedeeler vorher.
Ok, ich habe die zweite Ausgabe gerade gefunden und beim schon Überfliegen erkannt, warum ich der Sache nicht weiter nachgegangen bin. Erste Ausgabe war stalinistisch angehaucht, zweite Ausgabe antispeziesistisch… Da kann mensch ja nur noch hoffen, dass die dritte Ausgabe endlich mal emanzipatorisch im Sinne des Likedeeler wird, mal schauen wenn die pdf-Datei vorliegt…
ein wirklich gelungenes helft, der ritalin report ist beängstigend und fesselnd
[Edit Moderator: Spam.]
Wie üblich.