Kaufen! Verkaufen! Traden mit Kryptowährungen. Darum wird gerade geworben wie noch nie. Aber ist es digitales Gold oder auch nicht? Und was steckt hinter Bitcoin oder Ethereum und Co? Und was ist eigentlich diese große mysteriöse Blockchain? Hast du das alles vielleicht schon mal gehört, aber nie wirklich verstanden, worum es eigentlich geht? Dann kommt hier Teil 1 des großen Guides zur Einführung in Blockchain, Kryptowährungen und NFT.
Worum geht es eigentlich?
Erst einmal das Wichtigste zu Beginn. Neben dem bekannten Bitcoin, an dem gleich das Grundprinzip erklärt werden soll, existieren noch viele andere Kryptowährungen. Diese unterscheiden sich oft in ihrem Prozess der Generierung, ihrem Aufgabenbereich oder ihrer technischen Realisierung. Eine Grundaufgabe teilen sie im Prinzip jedoch alle. Diese Aufgabe besteht in der Dezentralisierung von Transaktionen.
Was bedeutet das? Im Alltag wird Geld, wenn nicht durch Bargeld, mithilfe von sogenannten ‚Trusted Third Parties‘ von einem Transaktionspartner zum anderen transferiert. Das passiert beispielsweise, wenn ich zum Bankautomaten gehe und die angefallenen GEZ-Gebüren der letzten 9 Monate überweisen möchte. Die Bank nimmt hierbei die Position der ‚Trusted Third Party‘ ein. Sie ist Intermediär oder Vermittler zwischen den Transaktionspartnern. Diese wären in diesem Beispiel zum einen ich, da ich das Geld überweise, und die öffentlich-rechtlichen Medien, die das Geld dann bekommen. Es handelt sich hierbei um ein zentralisiertes System, da diese Banken als zentrale Intermediäre operieren.
Kryptowährungen sind nun darauf ausgelegt, eine dezentrale Alternative zu bilden. Es gibt also keinen Mittelmann, und Geld wird von einer Partei zur anderen übertragen, ähnlich, als würde eine Person einer anderen einfaches Geld bar auf die Tatze geben. Diese Idee der Transaktionsabwicklung geht zurück auf die Person, die im Jahre 2009 unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ein Dokument mit dem Algorithmus für den Bitcoin veröffentlichte. Dieses öffentlich zugängliche Dokument gilt als Reaktion auf die Finanzkrise aus dem Jahr 2008. Dank dieses dezentralen Systems ist es aber nicht nur möglich, Kryptowährungen, sondern auch Einheiten wie digitale Kunst, auf diesem Weg auszutauschen.
Wie Kryptowährungen funktionieren: am Beispiel des Bitcoins erklärt
Zuerst muss gesagt werden, dass jede Person Kryptowährungen wie den Bitcoin erwerben kann. Möchte jemand das tun, legt er*sie sich eine Wallet an. Diese funktioniert im Prinzip wie eine Geldbörse. In den persönlichen Informationen der Wallet wird damit auch der Betrag der enthaltenen Bitcoins gespeichert.
Aber wie erhalte ich nun Bitcoins? Ich kann sie von anderen Inhaber*innen erwerben: Dazu müssen sie von einer anderen Wallet in meine Wallet transferiert werden. Und hierbei kommt der große Begriff der Blockchain ins Spiel. Diese kann immer als Kette aus Blöcken angesehen werden. Man kann es sich vorstellen, wie kleine Holzbausteine, die mit einer Schnur verbunden sind. Dabei gibt es für jede Kryptowährung eine eigene Kette. Die Blockchain ist – im Falle des Bitcoins – eben eine Kette, wobei jeder Block aus einer Menge an Transaktionen besteht. (Wie genau das nun zusammengesetzt ist, soll zum Erhalt der Einfachheit keine Rolle spielen.) Wenn ich nun Bitcoins erwerbe, dann handelt es sich dabei um eine Transaktion. Diese wird also auch in der Blockchain gespeichert. Um zu garantieren, dass ich auch meine Bitcoins erhalte, muss der Block der Blockchain mit meiner Transaktion überprüft werden. Das ist der Fall, da die Informationen innerhalb jedes Blockes der Blockchain verschlüsselt sind.
Wie werden nun die Blöcke entschlüsselt? Dazu sind zwei Aufgaben zu lösen. Zum einen muss festgesellt werden, ob das Wallet einer Person auch den Betrag an Bitcoins enthält, um es der anderen zu übertragen. Das bedeutet, es muss sichergestellt werden, dass der*die Empfänger*in auch die Menge an Bitcoins erhalten kann. Das ist relativ leicht zu lösen. Zum anderen muss noch eine Aufgabe gelöst werden, die deutlich schwerer zu knacken ist: Jeder Block der Blockchain ist mit einem komplizierten, zufällig verschlüsselten Code versehen. Man kann es sich so vorstellen, als hätte man eine Menge von unendlich vielen Schlüsseln und wollte den richtigen Schlüssel für eine Tür finden. Diese Aufgabe kann also nur mithilfe von großer Rechenkapazität gelöst werden. Hierbei kommen nun wiederum die Miner*innen ins Spiel. Die Miner*innen setzen ihre Rechenkapazität ein, um die Aufgabe zu lösen. Denn nur wenn der Block der Blockchain geknackt wurde, werden die darin enthaltenen Transaktionen durchgeführt. An der Lösung der Aufgabe eines Blockes sitzen immer viele verschiedene Miner*innen, jedoch löst nur immer eine*r das Rätsel.
Hat ein*e Miner*in es nun geschafft, bekommt diese*r dafür eine gewisse Menge an Bitcoins als Gegenleistung für die Rechenkapazität, die er*sie aufgewandt hat. Nur die erste Person, die einen Block gelöst hat, bekommt diese Gegenleistung. Da der zu knackende Code aber bei jedem Block zufällig ist, lösen immer andere Miner*innen Blöcke, wodurch alle, die minen, nach einer bestimmten Zeit eine gewisse Menge Bitcoins sowie einen Rabatt auf Transaktionsgebühren (die aber generell nicht besonders hoch sind) bekommen.
Warum das Ganze eigentlich? Das ist wohl die naheliegendste Frage. Wie schon vorher besprochen, geht es hierbei um das Konzept der Dezentralisierung. Das möchte auch der Bitcoin leisten. Diese Dezentralisierung wird dadurch realisiert, dass die Transaktionen nicht auf einem zentralen Rechner gespeichert, sondern auf alle Nutzer*innen verteilt sind. Auf die Blockchain können alle Teinehmenden zugreifen. Dadurch ist es auch für alle möglich, Miner*in zu werden, da die zu entschlüsselnden Blöcke für jede*n vorliegen. Diese Dezentralisierung führt zu extremer Sicherheit. Denn Kryptowährungen, wie auch der Bitcoin, beruhen auf ständigem gegenseitigem Misstrauen. Jede*r glaubt, dass der*die andere eine Transaktion manipulieren möchte. Genau das sollte über den Glauben hinaus auch untersucht werden – daher müssen die Transaktionen in der Blockchain auch überprüft werden. Würde eine Transaktion manipuliert werden, würde das auch die folgenden Blöcke der Kette verändern. Daher fällt jede Änderung sofort auf.
Der Bitcoin hat die Eigenschaft, dass er auf 21 Millionen Einheiten begrenzt ist. Das wurde in seiner Programmierung festgelegt. Daher wird es unausweichlich dazu kommen, dass nur noch geringe bis gar keine Mengen an Bitcoin für die Miner*innen als Gegenwert bereitgestellt werden können. Das wird jedoch dadurch reguliert, dass sich alle 4 Jahre die Menge an Bitcoin, die ein*e Miner*in beim Lösen des Blockes der Blockchain bekommt, halbiert. In Folge dessen wird der Bitcoin vermutlich um das Jahr 2140 aufgeschürft, also nicht mehr zu generieren sein.
Da im Prinzip alles von jedem*r auf seine Richtigkeit untersucht werden kann, ist das gesamte System der Transaktionen sicher vor Betrug. Das ist auch der Fall, da Manipulationen von Transaktionen in der Blockchain direkt auffallen.
Auf den Punkt bedeutet das also, dass der Bitcoin auf der dezentralen Überprüfung von Transaktionen beruht.
Was das alles für Vorteile und Nachteile mit sich trägt, was nun eigentlich NFT sind und ob sich der Einstieg in die Welt des Kryptischen lohnt, könnt ihr bald in Teil 2 lesen.
Beitragsbild: Dmitry Demidko auf unsplash.com