Die AStA-Vorsitzende Esther Erwin ist auf der heutigen StuPa-Sitzung zurückgetreten.
Dies ist der bisherige Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen StuPa und AStA bezüglich der Terminfindung zur 24-Stunden-Vorlesung. Der AStA plante die 24-Stunden-Vorlesung für den 8. Mai 2020.
Da dies der Tag der Befreiung und des Massensuizids von Demmin ist, war die Mehrheit des StuPas gegen diesen Termin und stimmte für eine Verschiebung. Da der AStA befürchtete, dass es durch eine Verschiebung zum Verlust von Referent*innen und bereits geleisteter Arbeit kommen könnte, ließ die AStA-Vorsitzende den Beschluss juristisch prüfen. Sie war der Auffassung, dass das StuPa hier seine legislativen Kompetenzen überschritten habe. Dieser Auffassung folgte das Justitiariat und erklärte den Beschluss für unrechtmäßig.
Nach dieser Feststellung arbeitete der AStA weiter an der Planung der 24-Stunden-Vorlesung.
In der heutigen StuPa-Sitzung sollte deshalb nun eine Personaldebatte gegen die AStA-Vorsitzende eröffnet werden. Dieser kam die AStA-Vorsitzende jedoch zuvor und trat zurück.
Doch wieso wurde die 24-Stunden-Vorlesung überhaupt auf den 8. Mai gelegt?
In der vergangenen Legislatur wurde beschlossen, dass man dieses Jahr einmal die 24-Stunden-Vorlesung gleichzeitig zu den Hochschulinformationstagen stattfinden lassen möchte. Zum Zeitpunkt der Anfrage der Universität war jedoch das Datum für diese noch nicht bekannt.
So kam es dazu, dass niemandem unter den beteiligten AStA-Referent*innen auffiel, dass es hier einen Konflikt mit den Demonstrationen in Demmin geben könnte. Nachdem dies im späten Planungszustand doch auffiel, vertrat der AStA die Auffassung, dass beide Veranstaltungen durchaus koexistieren könnten, da nicht jede*r an der 24-Stunden-Vorlesung teilnehmen würde und auch nicht jede*r an der Demo in Demmin. Außerdem würde die Demo auch nicht die vollen 24 Stunden einnehmen.
Diese Auffassung teilte die Mehrheit des StuPas jedoch nicht. Man war der Meinung, dass es allen möglich sein sollte, an beidem teilzunehmen. Auch würde so eine doppelte Belegung die Wichtigkeit des antifaschistischen Engagements in Demmin untergraben.
Wie genau es jetzt mit der 24-Stunden-Vorlesung weitergeht, ist momentan noch völlig unklar. Die AStA-Geschäfte werden kommissarisch von Felix Zocher weitergeführt.
Weitere Information erhaltet ihr bald wie immer auf dem webmoritz.
Der Autor dieses Textes ist Mitglied der gleichen Hochschulgruppe wie
die ehemalige AStA-Vorsitzende
Beitragsbild: Magnus Schult
Liebe Kommentierende,
den aufmerksamen Kommentarverfolger*innen wird aufgefallen sein, dass wir in dieser Kommentarspalte einige Kürzungen vornehmen mussten. Wir wollen hierzu eine knappe Stellungnahme abgeben:
Freie Meinungsäußerung ist ein großes Privileg und wichtiges Recht unserer Gesellschaft, und wir freuen uns, dass wir – so wie auch viele andere Websites – eine Plattform bieten können, auf der sich Leser*innen über die jeweiligen Themen austauschen können. Leider wird dieses Recht oftmals dazu missbraucht, sich nicht sachlich, sondern persönlich angreifend gegen bestimmte Personen oder Personengruppen zu äußern. In diesem Fall waren es harte, beleidigende und teils sexistische Ausdrücke, die gezielt gegen die beiden Betroffenen Esther Erwin und Lukas Thiel gerichtet waren. Da wir diese Art der Kommunikation nicht unterstützen können, wurde die Entscheidung getroffen, den Kommentar sowie die in ihm genannten Beleidigungen, die von anderen Kommentierenden zitiert wurden, zu entfernen.
Wir möchten uns außerdem entschuldigen, dass es überhaupt zu dieser Situation kommen musste. Bisher gab es keine einheitliche Netiquette auf unserer Website, die den Kommentierenden einen Anhaltspunkt hätte geben können, was wir dulden wollen und was nicht. Derzeit arbeiten wir daran, eine solche Übersicht zu erstellen und einen Weg zu finden, sie in den webmoritz. zu integrieren, sodass es allen möglich ist, sie einzusehen und sich bei dem Verfassen eines Kommentars daran zu orientieren.
Wir glauben, dass dieser Schritt notwendig ist, um einen besseren Meinungsaustausch zu schaffen, bei dem mit Fakten anstatt mit persönlichen Angriffen argumentiert werden kann – damit alle frei ihre Meinung äußern können, ohne dass Beleidigungen ins Spiel gebracht werden, und eine Diskussion auch eine Diskussion bleibt, die alle einen Schritt voran bringt, anstatt sich auf einer diskriminierenden Ebene nur auf der Stelle zu bewegen.
Euer Redaktionsteam
[dieser Kommentar wurde wegen Beleidigung von der Redaktion entfernt]
Nur damit hier keine Falschinformationen im Netz kursieren:
,,Laut Esther hat das Justiziariat ihr mitgeteilt, dass das StuPa dazu keine Berechtigung hat und die VV [Anmerkung: mit VV ist hier wohl die 24-h-Vl gemeint] deswegen wie geplant am 08.05.2020 stattfindet. Yannick fragt, ob der Beschluss wirklich von Herrn Wehlte angenommen wurde. Esther wird ihn morgen um eine genaue Stellungnahmen bitten.“ (StuPa-Liveticker vom 14.01.2020)
Damit hat Esther ganz sicher nicht ohne Wissen des StuPas gehandelt.
Weiterführend: ,,Lukas möchte nicht, dass AStA-Mitglieder sich wegen dieser Entscheidung den Vorwurf des Antisemitismus bieten lassen müssen.“ (ebd.)
Das würde ich jetzt eher so verstehen, als würden die beiden als Antisemit*innen bezeichnet werden, nicht andersherum.
Viele Grüße.
Lieber „Besorgter Stupist“,
die Idee, die Sachlage in einem Artikel darzustellen, stammt in der Tat von mir, die Umsetzung wurde aber bewusst nicht von mir vorgenommen, da sich hier ein Spannungsfeld zwischen politischem Engagement und redaktioneller Arbeit ergeben hätte, dessen ich mir wohl bewusst bin und stets darauf achte, dieses nicht zu mischen. In diesem Punkt hoffe ich Deine sicherlich gut gemeinte Besorgnis lindern zu können.
Was ich nicht verstehen kann, sind die von Dir vorgebrachten persönlichen, ziemlich niveaulosen dazu noch falschen Anschuldigungen. Solltest Du ein Problem mit mir und meiner Arbeit innerhalb und für die Studierendenschaft haben, stehe ich stets per Mail und auch persönlich zur Verfügung. Über etwaige Ansprechpartner (Beschwerdemanagement Uni, AStA-Referent*in für Hochschulpolitik etc.) auch anonym.
Ich bitte aber, davon abzusehen, auf einem öffentlichen Medium eine so scharfe und falsch Anschuldigung zu machen.
Nur der Vollständigkeit halber: das muss natürlich „24h-Vorlesung“ nicht „VV“ heißen. Unser Fehler. Vielen Dank für den Hinweis, wurde an der entsprechenden Stelle jetzt auch korrigiert.
Unglaublich, wie eigene (parteipolitische) Interessen über die Interessen der Universität (funktionierende, öffentlichkeitswirksame 24h-Vorlesung) gestellt werden. Umso schlimmer, dass das Justiariat den Beschluss für rechtswidrig erklärt hat – spätestens da sollten doch alle Ohren klingeln!
Wer nach Demmin fahren will, der lässt sich von der 24h Vorlesung nicht abhalten. Oder dürfen an dem Tag dann gar keine anderen Veranstaltungen stattfinden, damit nichts kollidiert?
Danke Esther für dein Engagement!
Inwiefern stellt es ein Problem dar, dass Lukas die Anregung gegeben hat dieses in meinen Augen absolut mehr als problematische Spektakel, das sich hier in Stupakreisen abspielt für die allgemeine Studierendenschaft verständlich und nachvollziehbar niederzuschreiben? Hat ein ‚besorgter Stupist‘ da mal wieder die Rolle von journalistischen Medien nicht verstanden? Wäre die Anregung nicht von Lukas gekommen hätte ich sie gegeben. (Hiermit auch ein ganz klarer Aufruf an euch Moritzler die Geschichte im nächsten Magazin als größeren Artikel aufzuarbeiten und zu kommentieren!)
Weiterhin ist es jawohl absolut peinlich Esther vorzuhalten ’sie wäre hinter dem Rücken des Stupas sofort zu Wehlte [von der Redaktion entfernt]‘. Das ist jawohl ihr gutes Recht! Und rein euer Problem, wenn ihr Verdacht, der o.g. Beschluss überschreite die Kompetenzen des Stupas vom Justiziariat für korrekt befunden wird. Da hat nicht sie Mist gebaut sondern das Stupa. Und ebendieses hat sich damit jetzt zu arrangieren und muss darauf reagieren.
Der Einzige, der sich hier ‚auf ein Niveau‘ herablässt bist du, indem du Esther als ‚[von der Redaktion entfernt]‘ bezeichnest und Lukas als den ultimativen Stupafeind darstellst.
Weiterhin ist es zwar dein gutes Recht anonym zu bleiben, da ich aber zu meinem Wort stehe tue ich das nicht. Man sieht sich.