Am Freitag den 13. findet eine Ersti & Semester Opening Party im Kulturbahnhof Greifswald statt. Diese sieht sich als inoffizielle Weiterführung der Begrüßungspartys, die es unter dem Namen Erstis rocken bereits schon einmal gab. Für eine einfache Semester Opening Party schlug diese erstaunlich hohe hochschulpolitische Wellen. Sogar das letzte StuPa sah sich gezwungen seine letzte Sitzung und Kraft dafür aufzubringen, dem AStA ein generelles Werbeverbot für kommerzielle Unternehmen aufzubrummen.

Aber was ist passiert: Alles begann mit dem Betreiber der Domburg, der gerne die große Ersti & Semester Opening Party wiederbeleben wollte. Da hierbei nun mal die Nähe zu Studierenden wichtig ist, sprach er sowohl den AStA, einige FSR, sowie die moritz.medien an, ob man sich eine Kooperation vorstellen könnte. Auf der einen Seite bot er an, das finanzielle Risiko zu übernehmen und auf der anderen Seite sollte der AStA sich an der Bewerbung seiner Party beteiligen.
Als Ergebnis sollte es wieder eine große gemeinsame Party geben. Doch schon der AStA war sich intern nicht sicher, ob man nicht seine Kraft und Reichweite zu dem privaten Gewinn eines Unternehmens machte. Außerdem sah man unter anderem die Studentenclubs und Veranstaltungen in der Ersti-Woche gefährdet. Schlussendlich entschied man sich jedoch in einer Abstimmung knapp dafür, dass eine große und für die Studierendenschaft risikolose Party doch im Sinne der Studierenden sei. Und das, obwohl durch ein weiteres Präsidiumsmitglied dem AStA angedroht wurde, dass die Studentenclubs eventuell gar nicht mehr mit dem AStA kooperieren würden, falls sie diese Veranstaltung unterstützten.
So war es auch wenig überraschend, dass der gerade gefasste Beschluss durch den anwesenden StuPa-Präsidenten (und Mensaclub Vorstand) aufgehoben wurde, da der AStA seine Kompetenzen als exekutive überschritten habe und dies eine Entscheidung des StuPa sei.
So geschah es dann auch, dass das StuPa dem AStA ein generelles Werbeverbot für alle privaten Unternehmen erteilte.

„…um nicht das Risiko einzugehen als Teilkörperschaft des öffentlichen Rechts einzelne Unternehmen zu bevorteilen oder deren Gewinnerzielungsabsichten aus öffentlichen Geldern zu fördern.“

(aus dem vorläufigen  Protokoll der 3. außerordentlichen Sitzung des Studierendenparlamentes der Universität Greifswald vom 27.03.2018 Zeile 144ff)

 
Die Tatsache, dass auch der AStA, Studierende und eventuell sogar die Clubs durchaus von einer Kooperation profitieren könnten, wurde in der StuPa-Diskussion gar nicht erst besprochen. Wie weitreichend der Beschluss ist, wurde ebenfalls nicht festgelegt. Denn was sollen die Erstitüten anderes sein als Werbung für private, kommerzielle Unternehmen? Selbst wie genau es mit der Bewerbung von gemeinsamen Veranstaltungen mit der Mensaclub GmbH aussieht, wurde zumindest in der StuPa-Sitzung nicht  diskutiert. Streitpunkt wird die Frage sein, was ein kommerzielles und was ein wohltätiges Unternehmen ist. Der Mensaclub Vorstand und damalige StuPa-Präsident sieht seinen Club nicht von diesem Beschluss betroffen. Alles in allem wird es auf jeden Fall noch einmal Diskussionen zu diesem Thema geben.
Die Party findet so oder so trotzdem statt. Zwar ohne den AStA, aber dafür gibt es eine moritz.medien Videobox und auch die FSR Wirtschaftswissenschaften und Jura sind mit dabei.
Vielleicht kommt Ihr ja auch vorbei und bildet Euch selbst eine Meinung darüber, ob es diese Party erneut geben soll oder nicht. Oder ob man auch trotz des schwierigen Datums Spaß haben kann.
Vielleicht ist Ihr Titel bei einer Wiederholung ja sogar Studenten studierendengerecht gegendert 😉

 

edit 10.04.2018. 16:45 Das zitierte Protokoll ist noch nicht bestätigt.