Am Montag, dem 21. September kam es um 19 Uhr zu einer unangemeldeten Demonstration von Neonazis, ausgerufen unter dem Motto „Wir sind das Volk“. Die Polizei will von der Aktion gewusst haben, war jedoch personell stark unterbesetzt.
Bereits seit dem frühen Montagnachmittag war bekannt, dass unbekannte Neonazis zu einer Montagsdemonstration auf dem Greifswalder Marktplatz aufgerufen hatten. Laut unbestätigten Angaben war eine Mahnwache angemeldet worden, jedoch kein Demonstrationszug durch die Innenstadt. Gegen 19 Uhr hatten sich ca. 100 Nazis und 150 Gegendemonstranten aus verschiedenen linken Gruppen auf dem Marktplatz versammelt. Von der Polizei fehlte zu diesem Zeitpunkt jede Spur. Die Nazis bewegten sich im Folgenden in Richtung Europakreuzung und wurde von den Gegendemonstranten an mehreren Stellen, unter anderem der Loeffler-Straße Ecke Schießwall erfolgreich am weitergehen gehindert. Deswegen blockierten diese bis zu einer halben Stunde die Europakreuzung in Richtung Hansering. Dort kam es bereits zu ersten Handgreiflichkeiten. Die Polizei erreichte zu diesem Zeitpunkt eine Stärke von ca. 15 Einsatzkräften, von denen einige sagten, sie hätten ihren Dienst gerade erst angetreten und wüssten nicht was passiert sei.
Die beiden Demonstrationsgruppen stehen sich im Schuhagen gegenüber.
Auf Höhe der Targobank im Schuhhagen standen sich die beiden Demonstrationszüge bis auf einen Meter gegenüber, die Stimmung war aufgeheizt und es wurden Flaschen und Blumenkübel geworfen. Da die Polizei bis dato weiterhin stark unterbesetzt war, hätte die Situation leicht eskalieren können. Mindestens eine Gegendemonstrantin wurde von einem Fluggeschoss der Neonazis am Kopf getroffen, blieb jedoch unverletzt. Gegen 20:30 konnte die Veranstaltung von Seiten der Polizei aufgelöst werden. Der Einsatzleiter gab zu, dass die Situation bekannt war, jedoch unterschätzt wurde und die angeforderte Verstärkung gegen 20:45 viel zu spät vor Ort war. Über die Höhe des Sachschadens ist zur Zeit nichts bekannt.
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