Am gestrigen Sonntag waren 46.607 Greifswalder dazu aufgerufen den neuen Oberbürgermeister zu wählen. Dafür hätte einer der drei Kandidaten 50 Prozent erreichen müssen – eine Hürde, an der alle scheiterten. Am 10. Mai kommt es nun zu einer Stichwahl zwischen Stefan Fassbinder und Jörg Hochheim.
Nur knapp scheiterte der Kandidat der CDU, Jörg Hochheim, an der benötigten absoluten Mehrheit. Er erhielt am Ende 49,7 Prozent. Stefan Fassbinder von den Grünen erhielt dagegen 44,2 Prozent. Abgeschlagen am Ende der kurzen Liste liegt Björn Wieland. Obwohl er schon am Tag vor der Abstimmung seinen Wahlsieg feierte, musste er sich mit seinen 6,1 Prozent, mit dem dritten Platz zufrieden geben. Da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erhielt, muss nun eine Stichwahl stattfinden. Diese findet am 10. Mai 2015 statt. Antreten werden nur noch Jörg Hochheim und Stefan Fassbinder. Der Gewinner der Wahl wird ab Juli der neue Oberbürgermeister.
Jörg Hochheim punktete insbesondere in den Wahllokalen Kita „Friedrich Wolf“ (68,9 Prozent) und der Regionalen Schule „Caspar David Friedrich“. Fassbinder erhielt seine besten Ergebnisse im Wahllokal Kita „Inselkrabben“ auf Riems (58,2 Prozent) und im Wahlbezirk 12 im „Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymansium“ (57,5 Prozent). Björn Wieland motivierte die Wähler insbesondere in den Wahllokalen des Jahn-Gymnasium (11,6 Prozent) und dem Humboldt-Gymnasium (11,3 Prozent) ihn zu unterstützen.
Von den rund 46.600 Wahlberechtigten machten gerade einmal 17.372 Personen von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 37,3 Prozent. Bei der vergangenen OB-Wahl Greifswalds 2008 wählten 38 Prozent der Wahlberechtigten. Im Vergleich zu der Wahl nutzten jedoch deutlich mehr Personen die Briefwahl. Mehr als 4.100 Personen wählten über diesen Weg. 2008 lag der Wert noch bei 2.615.
Grafiken: Tobias Bessert via infogr.am Foto: Tobias Bessert
Wenn die Wahl eine Sache gezeigt hat dann doch nur, das es zwei Drittel der Greifswalder WählerInnen absolut gaga ist, wer OB wird. Kein Wunder bei der derzeitigen Politik der etablierten Parteien. Wer Wähler nur als Stimmvieh missbraucht, um lukrative Pöstchen zu erhaschen und anschließend auf Ignoranz umschaltet, wird keine Vertrauen erwarten können.