In zehn Tagen beginnt das Greifswalder Festival Nordischer Klang, bei dem eine große Vielfalt an kulturellen Veranstaltungen rund um den Norden Europas geboten werden. Bereits zum 24. Mal findet das Festival statt, dieses Jahr unter der Schirmherrschaft von Norwegen. Die Veranstalter geben sich selbstbewusst, dass sie 8.000 Besucher mit ihrem Programm anlocken werden.

„Wir wollen einen Kulturclash provozieren und mit Klischees aufräumen“, erklärt der Festivalleiter Professor Joachim Schiedermair. Das Festival soll Erstaunen hervorrufen – was durch das Plakat, auf dem der Buchstabe ö als häufig auftretender Buchstabe im Norden, aber auch als Emoticon für Überraschung zum Ausdruck gebracht werden soll. Ein Schwerpunkt des Festivals wird auf der folkemusikk liegen. Dies ist nicht zu vergleichen mit dem, was man unter deutscher Volksmusik versteht, sondern beinhaltet traditionelle Instrumente wie das Akkordeon oder die für Norwegen typische Hardangerfidel. Greifswalds Partnerstädte Hamar, Kotka und Lund sind jeweils mit einem Beitrag dabei.

Größtes Festival nordischer Kultur außerhalb des Nordens

Neben altbekannten Veranstaltungsorten wie dem sozio-kulturellen Zentrum St. Spiritus und der Stadtbibliothek konnten neue Initiativen ins Boot geholt werden. So sind dieses Jahr das Caspar-David-Friedrich-Zentrum und Kino auf Segeln vertreten. Auch im Theater Vorpommern kann man viele Abende während des Nordischen Klangs verbringen. „Nach drei Jahren konnte nun endlich der Stummfilm „Das Eskimobaby“ mit Livemusikbegleitung durch das Orchester realisiert werden“, freut sich Schiedermair. Auch der Komponist wird anwesend sein.

Das Festival wird vom Verein Nordischer Klang e.V. organisiert und wird unterstützt durch die Stadt, das Land und die Universität – hier ganz besonders durch das Institut für Skandinavistik und Fennistik. Es ist das größte Festival für nordische Kultur außerhalb Skandinaviens und wird so auch in den nordischen Ländern wahrgenommen. Unterstützung erhalten die Veranstalter zudem durch Studenten – zehn Praktikumsplätze sind dieses Jahr durch sie gefüllt, zudem stellen Studenten noch weitere Hilfen wie etwa an der Kasse oder bei der Künstlerbetreuung. Die Eröffnung ist am 1. Mai im Theater Vorpommern, zu der auch die norwegische Botschafterin kommen wird. Das Festival endet am 10. Mai.

Foto: Katrin Haubold