Seit gestern findet die interkulturelle Woche in Greifswald statt. Unter dem diesjährigen Motto „Gemeinsamkeiten finden – Unterschiede feiern“ finden noch bis zum 03. Oktober Veranstaltungen statt, die den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen fördern sollen.
Bereits gestern wurden die Interkulturellen Wochen 2014 in der St. Jakobikirche eröffnet. Die Initiatoren, das Netzwerk Migration Greifswald wollen in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen in dessen Rahmen dazu beitragen, dass gegenseitige Vorurteile abgebaut werden. Hierfür wurde auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches und interessantes Programm erstellt.
Am Mittwoch wird im Koeppenhaus der Film „Land in Sicht“ gezeigt. Der Dokumentarfilm zeigt die Geschichte der Asylbewerber Abdul, Brian und Farid, die hoffen, den Weg in die deutsche Gesellschaft zu finden. Abdul lebt bereits 7 Jahre in Deutschland mit dem Status der Duldung, Farid musste seine Heimat, den Iran aus Angst um sein Leben verlassen, Brian ist der Neuankömmling in dem Heim. Nach dem Film folgt ein Filmgespräch mit der Regisseurin. Start ist 20 Uhr.
Der Freitag lockt gleich mit zwei Angeboten. Von 10 bis 14 Uhr lockt der Treffpunkt Kirche (Lomonossowallee 55) mit armenischer Küche. Von frischen Kräutern, Getreide und gefülltem Gemüse, bis hin zu Suppen aus Joghurt, Gurke und Kräutern ist alles da, um die neugierigen Mägen zu füllen. Neben dem Essen kann man auch das Land näher kennenlernen.
Am gleichen Tag soll der bundesweite Tag des Flüchtlings auf die Schicksale der Flüchtlinge aufklären. So auch die Geschichte Alis. Als Soldat der afghanischen Regierung war er den Taliban ein Dorn im Auge. Nachdem er floh, um sein Leben zu retten, wurde sein Vater getötet. Auf dem Fischmarkt erhält man Einblick in die teils schockierenden Geschichten von Flüchtlingen in Deutschland und Greifswald.
Fußball verbindet, alle vier Jahre treffen sich die besten Mannschaften der Welt und sorgen so für kulturellen Austausch. An die Qualität von Messi, Neymar und Götze kommen die Teilnehmer des Fußballturniers in der Mehrzweckhalle in Schönwalde II (Ernst-Thälmann-Ring 11-13) vermutlich nicht heran und doch soll das Turnier Abwechslung in den Alltag in den Gemeinschaftsunterkünften zu bringen und so die Isolation der in Ostvorpommern lebenden Flüchtlinge aufzubrechen. Beginn des Turniers ist 10 Uhr, um 16 Uhr soll der sportliche Sieger feststehen.
Sowohl sonntags wie auch montags wird zudem der Film „Die Schönheit ist nichts wert“ im Cinestar Greifswald gezeigt. In ihm geht es um die Geschichte des kurdisch-türkischen Jungen Veysal. In seiner neuen Heimat Österreich sucht er Anschluss. Ob seine Bemühungen erfolgreich enden, erfahrt ihr für 5 Euro Eintritt jeweils um 17.15 Uhr und 20.15 Uhr.
Ebenfalls um Montag wird ein weiterer Film gezeigt. Aber nicht im Cinestar, sondern im Büro der Grünen (Steinbeckerstr. 33/34). Der zehnminütige Film heißt „6qm“ – so groß muss eine Wohnung für Flüchtlinge sein. Der Film beschäftigt sich mit den ausgrenzenden Lebensbedingungen und dürfte Zündstoff für die anschließende Gesprächsrunde liefern. Beginn ist hier 19 Uhr.
Der Dienstag widmet sich ganz unserem östlichen Nachbarn. Die Organisatoren locken mit dem provokanten Motto „Unsere nahen und doch ‚fremden‘ Nachbarn“. Ein Quiz, polnische Köstlichkeiten und Wissenswertes soll den Gästen einen abwechslungsreichen Nachmittag bescheren. Beginn ist 16 Uhr in der Stadt-Caritas (Makarenkostr. 12).
Abgeschlossen werden die interkulturellen Wochen am 3. Oktober schließlich mit dem Tag der offenen Moschee. Jedes Jahr laden die Moscheen am Tag der deutschen Einheit ein, einen Blick hinter die Mauern der Gebäude zu werfen. Den Neugierigen werden die Elemente der Moscheeräumlichkeiten und ein rituelles Gebet vorgeführt. Ab um 10 Uhr werden im islamischen Kulturzentrum in der Makarenkostraße 49b, gleich neben der Kiste Einblicke in die Religion gewährt.
Das gesamte Programm findet ihr hier.
Fotos: Veranstalter (kein CC)
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