Ein Restauranttest von Tom Peterson und Vincent Roth.
Ob für ein romantisches Essen zu zweit, zur Verköstigung des Besuchs oder einfach nur als Belohnung zwischendurch – in Greifswald gibt es einige Restaurants, in denen man gut essen kann. Damit die Qual der Wahl des Restaurants nicht zu groß wird, testen wir in der „Speisereise“ für euch einmal im Monat die besten und ungewöhnlichsten Lokale, die Greifswald und Umgebung zu bieten haben. Der vierte Teil unserer Reihe führt uns in die DOMBURG, deren Außenbereich sich direkt vor St. Nicolai befindet und in lauen Sommerabenden ein beliebter Treffpunkt junger Greifswalder ist. Neben guten Cocktails wird hier einem auch etwas ganz besonders Exotisches geboten.
Sommerzeit – Cocktailzeit
Ist der Eingang zur Gaststätte DOMBURG leicht zu übersehen, so fällt einem der Außenbereich sofort ins Auge. Gemütliche Liegen und Stühle laden zum Entspannen und einem Aufenthalt im Freien ein. Da der Sommer sich diesen Abend von seiner sonnigen Seite zeigte, fiel die Entscheidung leicht, ob man es sich drinnen oder draußen bequem machen sollte. Allerdings war es verwunderlich, dass an einem Samstagabend nur wenige Leute dort anzutreffen waren.
Kaum hatten wir Platz genommen, wurde uns auch schon die Speisekarte überreicht, die vor allem durch ihre große Auswahl an Cocktails punkten konnte. Auch an den Studentenbeutel wird hier gedacht, da kaum ein Cocktail mehr als fünf Euro kostet (zur Happy Hour gibt es die Cocktails sogar bereits ab 3,10 Euro). An Speisen hat man eine gute Auswahl an Salaten, Pasta, Fleisch- und vegetarischen Gerichten, sowie Fingerfood und Knabberzeug. Ist einem jedoch mal nicht nach Chips und Erdnüssen, so können die ganz Mutigen sich an verschiedenen Insekten probieren, welche ausgiebig in der Karte beschrieben werden. Ameisen, Heuschrecken oder Seidenwürmer seien da genannt, um nur einige Tierchen aus dem extravaganten Angebot aufzuzählen. Wir wagten den Schritt und bestellten uns ein Paar Heuschrecken zum Probieren. Als Vorspeise wählten wir einen bunten Salatteller und Mozzarella-Sticks mit Käse-Dip. Als Hauptgang folgten mit Käse gefüllte Tomaten und der DOMBURG-Spezial Burger. Hier ist zu sagen, dass dies nicht unsere erste Wahl war, da das hausgemachte Nudel-Nuss-Pesto und die Ofenchampignons leider bereits alle waren. Das ganze wurde durch die beiden Cocktails „Hemingway“ und „Polar Bear“ abgerundet.
An der Bedienung war kaum etwas auszusetzen, sie erfolgte zügig und freundlich. Allerdings wäre es wünschenswert gewesen, wenn bereits bei der Bestellung Klarheit bestanden hätte, welche Gerichte noch vorhanden waren. Dies ist aber eher als ein Fehler im Küchenmanagment zu werten, als ein wirklicher Minuspunkt im Service. Die Cocktails kamen nur knappe fünf Minuten nach Bestellung (es herrschte zu dieser Zeit jedoch kein sonderlich großer Betrieb). Der „Hemingway“ schmeckte angenehm säuerlich-süß und passte daher hervorragend zur aktuellen Jahreszeit. Der „Polar Bear“ setzte dem ganzen noch eine frisch-fruchtige Geschmacksnote auf und konnte am meisten überzeugen.
Frischer Salat, leckere Tomaten und ein guter Burger
Wurden die Cocktails relativ zügig serviert, dauerte es mit den Speisen auf Grund des zunehmenden Betriebes etwas länger. Mit etwa 25 Minuten blieb dies aber noch im akzeptablen Rahmen. Jedoch wurden uns dann alle Gerichte, sowohl Vor- als auch Hauptspeise gleichzeitig gebracht, sodass der Tisch doch etwas voll wurde. Dies hätte man in der Küche noch besser takten können, da man sich so Sorgen machen musste, dass die Hauptspeise eventuell kalt werden könnte, während man noch mit der Vorspeise beschäftigt war. Der Salat war frisch und das dazugehörige Gemüse knackig. Wo bei anderen Restaurants das Ganze in einem fettigen Majo-Dressing ertränkt wird, hält man sich hier mit einem leicht säuerlichen Öldressing dezent im Hintergrund, was den Salat angenehm leicht machte. Genauso wie ein Salat im Sommer auch sein sollte. Einen Abzug gab es jedoch beim Brot, welches zu trocken und hart war. Die panierten Mozzarella-Sticks waren angenehm knusprig und passten überraschenderweise hervorragend zum cremigen Käse-Dip.
Trotz Bedenken waren die Hauptspeisen zum größten Teil noch warm und schmeckten im Ganzen sehr gut. Die mit Gorgonzola und Spinat gefüllten Tomaten wurden in einer kleinen Schale angerichtet und mit Brot serviert, welches hervorragend zur cremigen Sahne-Käse-Sauce in der Schale passte.
Der DOMBURG-Spezial Burger war seine sieben Euro auf jeden Fall wert und war auch ausreichend groß genug für eine Person. Hier wurde nicht nur einfach eine flache Boulette auf ein Sesambrötchen getan, sondern man bekam ein gutes Stück Fleisch (genaugenommen sogar zwei) geboten. Zusammen mit dem leckeren Salat, den Tomaten und der dazugehörigen Sauce wird hier einem für sein Geld was geboten.
Ein außergewöhnlicher Snack
Zum Schluss ging es dann an die Heuschrecken, welche auf frischen Salatblättern mit Gurkenscheiben gereicht wurden. Wer Heuschrecken noch nie gegessen hat, kann sich einen leicht salzig-gräsernen Geschmack vorstellen. Zusammen mit dem Salat ist dies eine leckere Snack-Alternative für zwischendurch und bei weitem auch nährstoffreicher als Chips und Co.
Insgesamt wurde uns in der DOMBURG ein angenehmer Abend in gemütlichem Sommer-Ambiente geboten, mit einem Essen, dass seinen Preis wert war und Cocktails, die es einem schwer machten, nicht noch einen zweiten zu bestellen. Lediglich im Service gibt es einige Punkte zu bemängeln, was jedoch nicht allein nur auf unsere Bedienung zurückzuführen ist. Preislich bewegt sich die DOMBURG im moderaten Feld; eine Vor-und Hauptspeise für zwei Personen zu insgesamt 25 Euro ist mehr als in Ordnung. Mit einem Cocktail zur Happy Hour dürfte hier jeder nur um die 20 Euro zahlen, was man sich auch als Student im Monat mal leisten kann. Für die nächsten warmen Sommerabende lohnt sich ein Besuch in der DOMBURG auf jeden Fall.
Lage/Erreichbarkeit: 5/5
Ambiente: 4/5
Personal: 3/5
Angebot: 4.5/5
Essen: 4/5
Preis-Leistung: 4/5
Eignung für Studentenbudget: 4/5
Gesamt: 28.5/35
Fotos: Tom Peterson
Dies ist der vierte Teil der Reihe „Speisereise“. Alle weiteren Beiträge findet ihr über den Link.
Jungs, beim Kosten und Schreiben habt ihr euch ja gut Mühe gegeben. Aber das mit den Fotos müsst ihr noch mal üben! Mit dem Automatik-Modus bekommt das sogar meine Oma besser hin.
Dann haste ja ne Superoma! Ich finde die Fotos ok, vermisse eher noch einen Link auf die Domburg-Seite…
Die ist derzeitig eine Baustelle …