Neben mir werden blau-weiß-rote Schals durch die Luft gewirbelt, die Menschen um mich herum haben die pure Freude im Gesicht. Und ich stehe da – die Hände in den Manteltaschen und in mir ist Freude. Aber was war passiert?
Mein bisheriges Verhältnis zur Kogge
Aber springen wir an den Anfang. Mein Verhältnis zu Hansa Rostock war bisher kein leichtes. So hatte ich mich aus zwei Gründen nie wirklich mit dem Fußballverein beschäftigt. Als jemand, der in Niedersachsen aufgewachsen ist, war Hansa Rostock nicht der attraktivste Verein und ich wurde mit jungen Jahren Fan des FC St. Pauli. Ich beschäftigte mich also nur mit der Kogge, wenn diese wegen Fan-Ausschreitungen in der Presse war oder diese gegen St. Pauli spielte. Natürlich hatte ich hier immer die Rivalität der beiden Vereine im Hinterkopf und spätestens seit dem Derby im Februar 2023 eine klare Position zu den Fans von Hansa Rostock. Die bedeutende Mehrheit sind Chaoten, mit denen ich lieber nichts zu tun haben wollen würde.
Mein Stadionerlebnis
Ich hatte also eine gewisse Meinung über die Fans und der Verein interessierte mich eher wenig bis gar nicht. Nach einiger Überzeugungsarbeit und persönlicher Sympathien habe ich mich doch bereit erklärt, bei einem Hansa-Spiel ins Stadion zu gehen. Am Samstag bei der Partie gegen Wehen Wiesbaden war es dann so weit. Über das Spiel an sich braucht man nicht viel zu sagen, nur so viel: Fan wäre man wegen des Spiels nicht geworden. Am Ende steht eine 1:4 Heimniederlage auf der Anzeigetafel. Während des Spiels passierte aber etwas mit mir. Mich packte die Magie, die das Ostseestadion und die Hansa-Fans haben. Ging es mir am Anfang noch darum, möglichst nicht als „Event-Fan“ aufzufallen (hierfür lernte ich die Trikotnummern der Hansa-Spieler, damit ich zumindest mitreden konnte), war ich am Ende doch frustriert, weil Hansa nicht gut spielte, verdient verlor. Spätestens als die Kogge das zwischenzeitliche 1:3 erzielte, stand ich da – Hände in den Manteltaschen, neben mir wurden die Hansa-Schals durch die Luft gewirbelt. Die Menschen um mich herum hatten die pure Freude im Gesicht, und ich freute mich einfach mit. Die Hansa-Magie hatte mich gepackt. Nach dem Spiel stand eigentlich sofort fest, dass ich wiederkommen würde.

Meine Erkenntnisse
Zugegeben hat mich das Spiel eher weniger begeistert, das Erlebnis im Stadion mit der Stimmung hat insgesamt aber schon sehr Bock gemacht. Die Stimmung im Ostseestadion ist einzigartig. Mich hat zwar die Hansa-Magie während des Spiels gepackt, wirklich Fan bin ich aber nicht geworden. Besonders das Spiel hat da auch einen gewissen Anteil dran. Meine Sicht auf Hansa Rostock hat sich aber geändert. War meine Schwarz-Weiß-Sicht auf die Fans der Kogge doch deutlich zu einfach. Hier braucht es, wie in einigen Lebensbereichen auch, Grautöne. Als „Event-Fan“ komme ich aber immer gerne ins Ostseestadion. Hoffentlich mit einem besseren Spiel beim nächsten Mal.
Beitragsbild: Jan-Niklas Heil
Liebe Leser*innen,
aufgrund von Nachfragen in den Kommentaren und auch in einer Sitzung des Medienausschuss, warum wir hier einige Kommentare nicht gelöscht haben, folgt eine kurze Erklärung.
Nach §86a StGB sind Abwandlung von verbotenen Kennzeichen dann strafbar, wenn diese den verbotenen Kennzeichen zum Verwechseln ähnlich sind. Diese Regelung bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass alle Umgehungen unter Strafe stehen.
Unter diesem Artikel finden sich vermehrt Kommentare, die bewusst mit NS-Parolen kokettieren und diese auf den FC Hansa Rostock ummünzen. Dadurch ähneln diese nicht mehr zum Verwechseln mit den verbotenen NS-Parolen, da der Kontext ein anderer ist.
Allerdings möchten wir auch klarstellen, dass der Verein FC Hansa Rostock als solcher streng unpolitisch auftreten möchte und selber Fanparolen, wie die in unserer Kommentarspalte verurteilt. Näheres hierzu: https://www.fc-hansa.de/news/quo-vadis-f-c-hansa-rostock.html
Wir stellen an dieser Stelle einmal in aller Deutlichkeit klar, dass wir jegliches nationalsozialistisches Gedankengut ablehnen. Dieses Gedankengut verurteilen wir aufs Schärfste.
Wieso dürfen hier eigentlich so lange nationalsozialistische Losungen stehen?
AFD FCH!
Ich denke du meintest FCK
Wer Hansa nicht liebt, soll Rostock verlassen!
Was zur Hölle ist hier los??? Hier werden offensichtlich bewusst NS-Losungen genutzt, in anderen Artikeln kommentiert Carl Schmitt WTF (???) und die Chefredaktion macht nichts – außer sich zu distanzieren??? Sicher, dass ihr richtig seid in eurem Job? Ihr tragt nicht nur eine Verantwortung für die Inhalte, sondern auch für die Kommentarleisten. Ist euch das klar, dass hier RECHTSEXTREME Narrative reproduziert werden bzw. man sich für diese ausgibt? Ihr repräsentiert die Studierendenschaft, macht euch das mal bitte klar! Wenn Euch die Kommentare über den Kopf wachsen. holt euch Unterstützung! NIE WIEDER IST JETZT!
Vielleicht kann mir ja jemand normales in den Kommentaren helfen: Wo kann ich mich darüber beschweren? Muss ich dafür ins Studierendenparlament? Ich will nicht mehr, dass das auch nur eine Sekunde länger so bleibt
Der besagte FC scheint ja heftige Emotionen zu wecken 😁
Nie wieder ist jetzt?
Dann Pass Mal auf:
Wir leben in einem Land, in dem die Regierenden behaupten für die Demokratie zu sein, aber planen die Opposition zu verbieten.
Wir leben in einem Land in dem die Regierenden vor Propaganda warnen, während sie selbst an der Spitze der Medien stehen (Wer sitzt eigentlich in den Rundfunkräten? 🤔 Es sind Minister, Abgeordnete, Staatssekretäre etc. Einfach Mal selber recherchieren.)
Wir leben in einem Land, in dem die Regierenden Frieden versprechen, während sie den Krieg in der ganzen Welt finanzieren. (Aber natürlich nur für die Guten 😉.)
Wir leben in einem Land, in dem man für Steuerhinterziehung Jahre ins Gefängnis geht, während viele für Totschlag und Vergewaltigung Bewährungsstrafen bekommen.
Wir leben in einem Land in dem kein Personal da ist, um gegen Kinderpornografie vorzugehen, während wir genug Polizisten haben um bei Regierungskritikern, zur Einschüchterung, Hausdurchsuchungen durchführen.
Wir leben in einem Land, in dem uns die Regierenden den Schutz unserer Daten vorheucheln, während die Amerikaner jedes Wort mitlesen können. (Einfach Mal das Buch von Edward Snowden lesen)
Wir leben in einem Land, in dem die Regierenden unsere Souveränität beteuern, während wir immer noch etwa 30 amerikanische Militärbasen in Deutschland haben. (Natürlich geben die Amis die dafür nötigen hunderten Milliarden seit Jahrzehnten aus um uns selbstlos zu beschützen. Welchen Grund sollte eine imperiale Großmacht auch sonst haben?)
Wir leben in einem Land, in dem seit Jahrzehnten die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden. Aber der Mietendeckel wird’s richten. Ganz bestimmt. 🐑
Wir leben in einem Land, in dem uns die Regierenden mit einem Grinsen ins Gesicht lügen. Aber wir wählen sie immer wieder, schließlich haben sie uns erzählt, dass die anderen noch schlimmer sind.
Wir leben in einem Land, in dem jeden Tag Deutsche ermordet und vergewaltigt werden. In dem sich die Menschen (sogar die Polizei!) in mache Viertel nicht mehr hintrauen. Fragt eure Eltern und Großeltern mal, ob es das früher auch gegeben hat. Fragt sie!
Ihr wollt euch engagieren? Dann wacht endlich auf und informiert euch!
In den vergangenen Wochen sind in unseren Kommentarspalten Äußerungen aufgetaucht, die nationalsozialistisches Gedankengut enthalten oder verherrlichen. Wir möchten klarstellen: Wir, die moritz.medien, distanzieren uns ausdrücklich von solchen Inhalten. Derartige Kommentare widersprechen unseren journalistischen Grundsätzen und unseren Werten als Medium.
Wir sind uns bewusst, dass unser Umgang mit diesen Kommentaren nicht angemessen war. Wir hätten schneller und entschiedener reagieren müssen.
Daraus haben wir personelle Konsequenzen gezogen. Außerdem überarbeiten wir unsere Netiquette, um den zukünftigen Umgang klarer zu regeln.
Wir stehen für eine offene und demokratische Debattenkultur – Hass und extremistischer Ideologie wollen wir keinen Raum geben.
Josephine Vietze & Jette Boeck
Geschäftsführung
moritz.medien