20 Jahre ist es inzwischen her, doch die Tat soll unvergessen bleiben: In der Nacht zum 25. November 2000 wurde der 42-jährige Eckard Rütz vor der alten Mensa in Greifswald von drei Neonazis ermordet. Die Täter im Alter von 16 bis 21 Jahren traten und schlugen den Obdachlosen mit Baumstützpfählen zusammen, bis er sich nicht mehr bewegte. Der Grund, den die Angeklagten vor Gericht angaben: Eine Lektion erteilen, weil „so einer wie Rütz dem deutschen Steuerzahler auf der Tasche liegt„. Die beiden 16-jährigen Täter wurden zu sieben und siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt, der 21-jährige Täter musste für 10 Jahre ins Gefängnis.

Bereits fünf Monate zuvor wurde der Obdachlose Klaus-Dieter Gerecke in Greifswald von drei Jugendlichen getötet, die ihn eine Stunde lang mit Schlägen und Tritten quälten. Die Täter*innen verlangten von ihm Geld und Bier. Auch sie wurden in der rechten Szene verortet, das Gericht wertete den Mord allerdings nicht als rechtsextreme Tat, sondern als eine Tat aus Geldforderung. Einer der Täter*innen wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, die anderen beiden erhielten Bewährungsstrafen.

Heute erinnert eine Gedenktafel vor der Mensa am Schießwall an die schreckliche Tat vor 20 Jahren

2006 gründete sich das Bündnis „Schon vergessen?“, mit dem Ziel, die aktive Gedenkkultur in Greifswald zu fördern. Jährlich veranstaltet die Initiative eine Gedenkveranstaltung für Eckard Rütz. Auch heute um 18 Uhr auf dem Vorplatz der Mensa am Schießwall soll sich an Taten wie diese erinnert werden.

Beitragsbilder: Lilli Lipka