Habt ihr gemerkt, wie schön es draußen geworden ist? Die Vögel zwitschern, überall grünt und blüht es. Die Sonne glitzert durch die raschelnden Bäume hindurch, die Leute, die draußen unterwegs sind, lächeln gut gelaunt – soweit man es unter ihrer Maske erahnen kann. Es riecht nach frischer Luft und am Ryck so schön nach Wasser. Man braucht oft nur noch ein leichtes Jäckchen, wenn einem die typische Greifswalder Brise entgegenweht.

Doch viele von uns verpassen gerade einen schönen Frühling. Neben dem wöchentlichen Gang zum Supermarkt gibt es leider zurzeit nur wenige triftige Gründe, das Haus zu verlassen. Für einige Leute ist spazieren gehen uncool, „das machen doch nur alte Leute“, oder sie haben vergessen, wie schön das sein kann. Man bekommt den Kopf frei, kann ungestört nachdenken und seinem Körper ein bisschen Bewegung gönnen. Falls euch auch das nicht Grund genug ist, haben wir ein paar neue Anregungen. Wir haben uns zehn Dinge überlegt, wie euer nächster Spaziergang richtig hipp und altersgerecht gestaltet werden kann und ihr endlich wieder einen Grund habt, die Bude zu verlassen.

Nicht alleine gehen – aber mit Abstand!

Spazierengehen macht natürlich gleich viel mehr Spaß, wenn man nicht alleine ist. Bei ausreichend Abstand ist es auch in der Corona-Krise kein Problem, mit Freund*innen unterwegs zu sein. Wenn ihr euch so lange nicht gesehen habt, gibt es bestimmt viel zu erzählen und die Zeit vergeht wie im Flug.

Falls der Gesprächsstoff dann doch mal ausgeht, kann man beim nächsten Spaziergang einfach Spiele spielen. Wem „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und „Tiere raten“ zu langweilig ist, empfehle ich zum Beispiel „Black Stories“. Bei dem Spiel muss man spannende Geschichten anhand von Ja- und Nein-Fragen entschlüsseln.

Gassi gehen

Eine Garantie dafür, dass euer Spaziergang nicht langweilig wird, ist eine tierische Begleitung. Vielleicht habt ihr Bekannte, die euch ihren Hund mal für ein Stündchen überlassen wollen – die meisten sind für die Entlastung sogar dankbar. Alternativ könnt ihr Zettel aufhängen oder auf Plattformen im Internet eure Hilfe anbieten. Auch das Greifswalder Tierheim freut sich über Unterstützung, zurzeit sind dort aber leider keine Gassi-Runden möglich.

Spaziergang mit Hund vom Tierheim Greifswald

Müll sammeln

Eine Idee, eurem Spaziergang einen Sinn zu geben, ist Müll sammeln! Leider gibt es auch in Greifswald und Umgebung einige Orte, die bei genauerem Hinsehen ziemlich schmutzig sind. Also packt doch einfach mal Handschuhe und Müllbeutel ein und tut mit eurem Spaziergang nicht nur euch und sondern auch eurer Umwelt einen Gefallen.

Mundraub

Vor kurzem haben wir euch die Seite mundraub.org vorgestellt. Die interaktive Karte zeigt euch, wo ihr in eurer Nähe an öffentlichen Orten ganz kostenlos Kräuter und Obst pflücken könnt. Hier findet ihr den Artikel mit weiteren Informationen.

Telefonieren

Eure Freund*innen sind nicht in Greifswald und Oma und Opa könnt ihr nicht besuchen? Dann nutzt den nächsten Ausflug an der frischen Luft doch, um mal wieder bei euren Liebsten durchzuklingeln.

Musik, Podcast oder Hörspiel hören

Wenn die eigenen Gedanken langweilig und nicht mehr unterhaltsam genug sind, dann hört doch beim Spazierengehen Musik. Bei musikalischer Untermalung scheint jeder Weg plötzlich wie ein anderer Ort. Oder ihr greift zu Podcasts oder Hörbüchern. Bei Spotify gibt es zum Beispiel unzählige kostenlose Hörbücher.

Neue Orte ausprobieren

Klar wird Spazierengehen langweilig, wenn man jedes Mal nur „einmal um den Block“ geht. Schnappt euch doch mal euer Fahrrad. Nur 20 Minuten entfernt könnt ihr ganz neue Ecken entdecken. Zum Beispiel ist der Elisenhain nicht weit weg und auf jeden Fall einen Spaziergang wert!

Nicht weit weg von Greifswald-City – Der Elisenhain

Aus dem Spaziergang ein Abenteuer machen

Ihr könnt eure Runde auch aufregender gestalten, indem ihr zum Beispiel die App Actionbound verwendet. Sie bietet Stadtralleys an – auch in Greifswald. Zum Beispiel könnt ihr euch über die App auf die Spuren der jüdischen Geschichte in Greifswald machen. Mehr dazu findet ihr hier. Eine weitere Idee wäre wieder dem Hype Pokemon Go nachzugehen und ein paar seltene Pokemons zu fangen.

Flora und Fauna identifizieren

Ja, auch das ist eine Möglichkeit, den Spaziergang aufzupeppen. Ihr könnt zum Beispiel darauf achten, welche Vogelstimmen ihr hört und versuchen, die Tiere zuzuordnen. Eine andere Möglichkeit ist, Blumen und Blätter zu identifizieren und vielleicht sogar zu sammeln. Das letzte Mal ein Herbarium erstellt habe ich in der Grundschule. Aber warum nicht auch im Erwachsenenalter die Natur ein bisschen besser kennenlernen?

Fotos machen

Ich würde behaupten, jede*r von uns besitzt ein Gerät, das Fotos machen kann. Also nutzt das doch und schaut eure Umgebung durch die Linse an. Vielleicht fallen euch ja Details auf, die ihr noch nie vorher bemerkt habt und ihr habt Bilder, über die ihr euch in ein paar Jahren bestimmt freut. Die moritz.medien bieten im Juni übrigens Online-Fotoworkshops für jedermann an. Folgt uns auf unseren Social Media Kanälen, wenn ihr weitere Infos wollt!

Fotos: Lilli Lipka
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