Es weihnachtet sehr, auch in Greifswald – und besonders bei den moritz.medien. Mit dem advents.kalendergeben wir Euch weihnachtliche Tipps, Tricks, Erfahrungsberichte, Rezepte uvm. für die Adventszeit. Öffnet jeden Tag ein Beitrags-„Türchen“!

Weihnachtsweltreise
 
September mit leuchtenden Farben
Freunde von Weihnachten sollte wissen, es ist nicht notwendig sich nur auf Advent und Weihnachten zu beschränken, wenn man sich in ferne Länder wagt. Um die Feierlichkeiten so lange wie möglich am Leben zu erhalten, fangen wir in den Philippinen an. Hier kann man die Vorfreude auf Weihnachten schon im September spüren. Erster richtiger Höhepunkt ist aber auch erst am Samstag vor Weihnachten, wenn bis zu 6 Meter hohe Laternen die Straßen erleuchten. Aber zunächst gehen wir in die Niederlande, wo im November Sinterklaas offiziell mit seinem Boot aus Spanien ankommt um zusammen mit seinem Helfer Zwarte Piet die Kinder zu beglücken. Freunde des Katastrophentourismus werden auch große Fans von Zwarte Piet sein, dessen rassistische Aufmachung provoziert eine Tradition der wütenden Proteste und Polizeieinsätzen. Der Nikolaussche Begleiter in Österreich, Krampus ist nicht weniger furchteinflößend. Zwei Tage später werden die spanischen Feierlichkeiten mit dem Fest zur Unbefleckten Empfängnis Marias eingeleitet. Auf die Geschenke müssen die Kinder aber auf die Heiligen drei Könige im Januar warten. Weiter geht es in den Norden nach Island. Hier treiben ab dem 12. Dezember die 13 Weihnachtstrolle ihr Unwesen. In Schweden zieht am 13. Dezember St. Luzia singend durch die Straßen trägt mit einem brennenden Kerzenkranz im Haar. Feuer spielt auch in der Stadt Gävle Tradition: die große Ziege aus Stroh konnte seit 1966 erst zwölf Mal den Brandstiftern entkommen. 
 
Warum es in Schottland Heiligabend erst seit den 1960ern gibt
Zum 24. hin feiern dann die meisten Menschen mit ihren eigenen Spezialitäten und Traditionen. Wer religiös ist, geht vielleicht in die Kirche. In Simbabwe ist das schon am Morgen. Im Anschluss besucht man Freunde und Familie und beschallt die Straße mit der eigenen Lieblingsmusik Viele Kirchen haben kunstvolle Weihnachtskrippen. In Katalonien beherbergt die eine Figur, die wortwörtlich auch die Szene schei… in Brasilien hingegen findet man oft eine potentielle Kinderdiebin, die um das Neugeborene herum schleicht. Nach der Weihnachtsmesse, oder „Messe des Hahnes“ wie sie in lateinamerikanischen Ländern heißt, wird südlich der USA oft mit Feuerwerk gefeiert. Das war in Schottland hunderte von Jahren verboten. Das Feiern am Heiligabend. Da es sich um keinen biblischen Feiertag handelt hat es das schottische Parlament erst 1958 wieder genehmigt, den Tag zu feiern. Besonders christlich sind die meisten Bräuche ohnehin nicht. In China kann man Weihnachten die wildesten Partys feiern, wenn der Sinn nicht nach Besinnlichem steht. In Japan verbringt man Weihnachten mit dem Partner bei einem romantischen Abendessen bei KFC. In anderen Ländern hängt man Socken an den Kamin, oder lässt sie in Fensternähe finden, die werden dann gegen Geschenke eingetauscht. Der Weihnachtsmann, der in vielen Ländern die Geschenke bringt, wechselt seine Rentiere in Australien zu Kängurus und steigt in Brasilien, ganz zeitgemäß in einen Helikopter. Nach Syrien braucht er nicht zu kommen. Hier sorgt ein Kamel aus der Karawane der drei Heiligen Könige für leuchtende Augen. Kinder im Libanon können ihre Geschenkezahl erhöhen, indem sie Menschen auf der Straße nach Geschenken fragen „Editi ‘Eleik“ In Norwegen darf man nicht vergessen, die Besen zu verstecken, damit Hexen die nicht entwenden können. Für italienische Kinder ist das gemein. Deren Geschenke kommen nämlich mit La Befana, einer Hexe, am 5. Januar. 
 
Neues Jahr, neue Feiern
Bis zum 6. Januar packen die alten Andeanischen Götter die Gelegenheit beim Schopfe und feiern zum Beispiel in der mehrtägigen Diablada de Pillaro, einer Prozession in der maskierte durch die Straßen tanzen und Alkohol mit den Umstehenden teilen. Die Ortodoxen Kirchen feiern nach dem julianischen Kalender und Weihnachten ist demnach am 7. Januar. In Russland schneit Väterchen Frost und das Schneemädchen deswegen schon Neujahrs mit Geschenken in den Kreis der Familie.  In Äthiopien geht es überhaupt nicht um Geschenke. Weihnachten wird bereits im November 43 tägigen Fastenzeit, in der sich ausschließlich vegan ernährt wird, eingeleitet. In der Nacht auf den 7. Januar feiern die Menschen in einer neunstündigen Messe, ganz in weiß gekleidet die Ganna. Aber das ist noch nicht das Ende der Feierlichkeiten: am 19. Januar beginnt das dreitägige Timkat-Fest, bei dem Christi-Taufe gefeiert wird. 
 
Beitragsbild: Till Junker, bearbeitet: Anne Müller