Jenen Studenten, die noch vor der Jahrtausendwende geboren wurden, sind vielleicht noch Wörter wie Kassettenrekorder, Diskette, VHS oder Chupa Chups geläufig.
In Zeiten immer unüberschaubarer und gefährlicher werdender Konflikte auf diesem Planeten, wollen wir uns mal ein wenig mit der nahen Vergangenheit beschäftigen.
Dies soll für alle sein, die sich gerne mal zurück erinnern und den Blick auf das wagen wollen, was von den Dingen noch übrig ist, die uns in den 90ern so beschäftigt haben.
Natürlich sind auch Menschen eingeladen, sich diesem retroperspektiven Blick anzuschließen, die einfach mal lesen wollen, was alte Hasen aus ihrer Kindheit erzählen. Denn auch jene sind unter uns, die sie noch miterlebt haben… die 90er.
Ich möchte hier einem Phänomen meiner Kindheit alle Ehre machen.
„Die drei Fragezeichen“ waren mir in so manch schlafloser Nacht ein stetiger Begleiter, denn wie viele andere habe auch ich dieses Hörspiel nachts genossen. Wenn draußen alles still war und der nächste Morgen eine schwierige Matheklausur versprach, konnte ich so zusammen mit Bob Andrews, Justus Jonas und Peter Shaw die neusten Verbrechen des Victor Hugenay verhindern. Zumindest solange die Batterien meines Kassettenrecorders hielten oder ich im Halbschlaf noch dazu kam, die Kassettenseite zu wechseln. Aber spätestens dann ging es wieder weiter. Denn ich war natürlich wieder hellwach und voll dabei. Und so haben sie meine Kindheit bis heute sehr geprägt. Die berühmtesten Jungdetektive, zumindest in Deutschland.
Die Hörspielserie selbst begann schon 1979. Doch muss man noch sehr viel weiter zurückgehen, um die wirklichen Anfänge ergründen zu wollen.
Denn ursprünglich sind die drei Fragezeichen eine Jugendromanserie aus den USA. Da beginnt diese fast beispiellose Geschichte eben jenes Trios, welches später noch die Kinderzimmer in Deutschland erobern sollte. Am 24. September 1964 erschien das erste Buch „The Secret of Terror Castle “ des Autoren Robert Arthur. Erst vier Jahre später erschien das erste Buch „Die drei Fragezeichen und das Gespensterschloss“ in Deutschland.
Die Romanreihe wurde in Deutschland so beliebt, dass man sich kurzerhand entschloss, 15 Jahre später ein Hörspiel daraus zu machen.
Mit den begnadeten Sprechern Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich hauchte man den „Drei Fragezeichen“ Leben ein. So konnte dann auch ich, als lesefauler Mensch, in den Genuss kommen, den drei Detektiven auf ihre Abenteuer zu folgen. Zwar knapp 15 Jahre später, aber immerhin.
Die Faszination ist bis heute kaum gebrochen. Die HSP-Serie läuft bis heute weiter und es gibt einen stetigen Nachschub an neuen Folgen und das knapp 27 Jahre nachdem die Romanserie in den USA eingestellt worden ist. In Deutschland jedoch füllen die Sprecher noch heute Stadien und laden zum Live-Hörspiel ein. Ab September sind sie wieder in Deutschland auf Tour.
Hier kann man sich über die Tourdaten informieren.
So, aber genug von mir. Ich habe jetzt wieder Lust, den „Superpapagei“ anzuhören und freue mich darauf, ein weiteres Mal zu erleben, wie Justus Jonas Tante Matilda mit seiner Mutter verwechselt.
Wenn ich euch neugierig gemacht habe, lade ich euch ein, es mir gleich zu tun. Die Hörspiele bekommt man noch fast überall und gebraucht kann man sie sogar sehr günstig ersteigern. Für die unter uns, die „Die drei Fragezeichen“ nicht kennen, empfehle ich, sich die Live-Auftritte mal anzuschauen bzw. anzuhören.
Also los: ihr habt einiges aufzuholen!
Beitragsbild: Photo by Namroud Gorguis on Unsplash
Der Genitiv von Autor lautet: des Autors.