Wer seit dem WS15/16 an der Universität Greifswald Kommunikationswissenschaft studiert, der hat wohl einiges miterlebt. Denn seit Prof. Dr. Donges zum Ende des WS15/16 nach Leipzig gewechselt hat, der hat den Wechselmarathon der Vertretungsprofessoren bis zum SS18 in seiner Gänze mitbekommen.
Das hatte für viele Studierende mehrere Nachteile, zum einen wusste man nie genau was einen erwarten würde in Vorlesungen und Seminaren, zum anderen gab es keine Möglichkeit auf Altklausuren zurückgreifen zu können, da Vorlesungen, wie z.B. Einführung in die Kommunikationswissenschaft fast jedes Semester von einem neuen Professor besetzt wurden. Für Studierende, die sich an ihre Bachelor-Arbeit machten, hatte es auch den Nachteil, bei einem ihnen nahezu fremden Professor diese schreiben zu müssen.
Der erste Vertretungsprofessor ist Prof. Dr. Raabe gewesen, der die Professur für das SS16 und WS16/17 übernahm. Dies führte dazu, dass in „öffentliche Kommunikation I“ eine Hausarbeit geschrieben wurde, die eine besonders hohe Durchfallquote aufwies. Zudem stellte sich hier auf Nachfrage heraus, dass es auch nicht möglich war, seine Hausarbeit im Nachhinein einzusehen, da ihm nicht bekannt gewesen sei, dass es in HGW üblich ist, diese zurückzugeben. Einzig über ein Telefonat wäre es möglich gewesen einmal abzuklären, wie die Noten zustande gekommen sind. Auch das Seminar „strategisch politische Kommunikation“ wurde zu einem Desaster, bei dem letztlich eine Gruppe unter großen Bemühungen eine Präsentation durchführen konnte und die anderen Gruppen die einen Vortrag zu strategisch politischer Kommunikation halten sollten, diesen nicht vorstellen konnte, da alle anderen Gruppen scheiterten. Das Problem war, dass im Seminar nicht detailliert genug erklärt wurde, wie genau der Aufbau für eine solche Präsentation sein sollte und zum anderen hatte auch Prof. Raabe bei zumindest einer Gruppe viel zu spät bemerkt, dass das ausgewählte Projekt keine strategisch politische Kommunikation gewesen ist. So musste über die Winterferien schnell eine andere Präsentation erstellt werden, die dann Anfang Januar vorgestellt wurde. In dem Grundkurs „Theorien der Kommunikationswissenschaft/ Öffentlichkeit“, welche in einer Klausur mit dem Grundkurs „Mediennutzung und Medienwirkung“ mündete, wurde zur Freude oder zum Leid der Studierenden, die nachschreiben mussten, in allen drei Terminen die gleiche Klausur von Prof. Dr. Raabe gestellt. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Als nächste Vertretungsprofessorin folgte im SS17 Dr. Horz, mit der sich auch die Struktur im Grundkurs „Theorien der Kommunikationswissenschaft/ Öffentlichkeit“ und dem Grundkurs „Mediennutzung und Medienwirkung“ änderte. So gab es ab diesem Semester zum einen keine Klausur mehr, sondern eine Hausarbeit musste zum Ende des Semesters geschrieben werden, zum anderen waren nun in Dr. Horz‘ Grundkurs Präsentationen Pflicht. Um einen besonderen Anreiz zu schaffen, wurde ein Anwesenheitszettel eingeführt, in den sich die Studierenden einzutragen hatten. Dies wurde nun auch notwendig, denn Dr. Horz und Dr. Uhlemann führten eine neue Regelung ein. Nur bei 100% Anwesenheit konnte man sich zum Ende hin ein eigenes Thema für die Hausarbeit aussuchen und durfte sogar etwas weniger Seiten schreiben. Fehlte man deutlich häufiger, so wurde einem ein Thema vorgegeben und die maximale Anzahl an Seiten mussten geschrieben werden. Zudem wurden noch alle per Mail benachrichtigt, dass eine zusätzliche Aufgabe der Hausarbeit hinzugefügt werden musste. Leider kam diese E-Mail nicht bei allen Studierenden an. Wie mehrere Studierende berichteten, musste man um die 8 Monate warten, ehe man dann auch ein Ergebnis zu dieser Hausarbeit bekommen hatte, da es sich teilweise als schwierig herausstellte, Dr. Horz zu kontaktieren, nachdem das Semester vorüber war.
Als nächster Vertretungsprofessor folgte Dr. Weber im WS17/18, der sehr aufgeschlossen und interessiert an den Studierenden wirkte. Seine Veranstaltungen waren interessant gestaltet und die Klausuren fair. Auch Anregungen gab er gerne an Studierende weiter.
Nun hat Prof. Dr. Beck den Lehrstuhl im SS18 übernommen und damit hat der Wechselmarathon endlich ein Ende. Dieser hatte den Titel Universitätsprofessor am Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft bereits vom April 2003 bis September 2007 inne, bis er nach Berlin wechselte. Mit Prof. Dr. Beck können wir uns über eine Koryphäe in der Kommunikationswissenschaft an unserer Fakultät freuen. Wir sind gespannt, was uns in den nächsten Jahren erwartet.
Beitragsbild: Photo by Andrew DesLauriers on Unsplash
Beck is back!
Das Ende der Reise nach Jerusalem? Wohl kaum. Schließlich hat die ja nun beim Lehrstuhl für Organisationskommunikation erst begonnen… und da finde mal wer jemanden, der auch nur im Ansatz so gut ist wie Herr Wehmeier es war! Ein überragender Professor auf seinem Gebiet