Noch vor dem Start des „Festivals Contre le racisme“ erwarten uns so einige Veranstaltungen zu politisch hochbrisanten Themen. Getreu dem Motto „der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“, soll bewusst gemacht werden, dass im Herzen Europas Faschismus und Neonazis nicht nur Teil der Vergangenheit sind, sondern bittere Gegenwart.

Die erste Veranstaltung findet am heutigen Dienstag um 19 Uhr im Audimax (HS 2) statt. Der AKJ und die Rosa-Luxemburg-Stiftung MV präsentieren einen Vortrag mit anschließender Diskussion zum Umgang der Justiz mit dem NSU. Die beiden Referentinnen schrieben ihre gemeinsame Masterarbeit über den „Staatsanwaltschaftlichen Umgang mit rechter und rassistischer Gewalt“ und ziehen Parallelen zum Oktoberfestattentat, sowie den dort getätigten Ermittlungen und dem Prozessgeschehen. Da auch kurz vor Ende des NSU-Prozess noch viele Fragen offen stehen, gilt es mit einem kritischen Blick auf die Ergebnisse zu schauen, die bald von der Justiz präsentiert werden.

Am Freitag schließt sich die nächste Veranstaltung an, diesmal aus der Reihe des „Salon de la Critique“. Um 20 Uhr findet im IKUWO ein Vortrag zur „CasaPound Italia“ statt. Diese neofaschistische Bewegung agiert mittlerweile seit weit über 10 Jahren im Herzen Italiens und hat für viele neonazistische Gruppen und Bewegungen in Europa Vorbildcharakter. Nach einer historischen Einführung und den politischen Vorbildern der Neofaschisten, soll näher auf die aktuelle Situation und die Organisationsstruktur geschaut werden.

Kleiner Ausreißer: der Samstagabend bietet deutlich angenehmere Kost, aber trotzdem mit politischem Touch. Ab 22 Uhr ist im IKUWO das Motto „Lieber zauberhaft statt Einzelhaft“ und zu elektronischer Musik darf für die Solidarität Alkohol geschlürft und getanzt werden. Flamingos, Fotobox und fette Bässe – wenn das nichts ist!

Mit einem Tag Pause folgt dann am Montag eine weitere Veranstaltung, erneut u.a. vom AKJ organisiert. Im IKUWO wird die Doku Der Kuaför aus der Keupstraße gezeigt, welche den Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße 2004 behandelt, welcher durch den NSU ausgeführt wurde. Ab 20:30 Uhr erfährt man mehr über die Betroffenen des Anschlages und das Versagen der Ermittlungsbehörden.