In unserer Reihe „Vorgestellt“ haben wir im vergangenen Jahr mit allen Mitgliedern des AStA’s gesprochen. Ein Beitrag aus unserem nicht veröffentlichten Archiv.
Hallo wer bist denn du?
Ich bin Nils Hartwig und für Finanzen zuständig.
Wo kommst du her?
Ich komme aus Berlin.
Und was studierst du?
Ich mache aktuell meinen Master in Politikwissenschaften und bin jetzt im 3ten Semester.
Okay. Erzähle drei Dinge über dich!
Mein Lieblingsessen ist Scheiblettenkäse, ich mache gerne Sport und versuche hier immer in die Sportkurse herein zukommen, am liebsten Tennis. Das habe ich dieses Jahr nicht geschafft. Und ich hatte keine Ahnung von Finanzen, bevor ich dieses Amt übernommen habe.
Alle klar. Und warum bist du dann perfekt für das Referat?
Ich weiß auch nicht. Das war ja ein riesen drum herum damals. Soraia hatte das ja alleine gemacht, also beide Finanzreferate und ich hatte eigentlich nicht so richtig Bock auf AStA Arbeit. Ich weiß noch, dass in der Erstsemesterwoche Tutoren zu mir kamen und meinten: „Der erste Tipp: Geh niemals in den AStA“. Dann wurde ich aber immer wieder überredet von einer Freundin und dann dachte ich mir: „Okay, ich guck mir das mal an.“ Ich habe danach Soraia kennengelernt und die hat mir total Leid getan, weil sie völlig gestresst und überarbeitet war. Und da es sonst keiner machen wollte, also sich keiner zugetraut hatte, dachte ich mir: Zutrauen würde ich es mir schon und letztlich lief es dann auch ganz gut.
Und was waren deine Ziele für das Referat?
Erst einmal überhaupt da reinkommen und mir dafür die ganzen Kenntnisse anarbeiten, die man dafür brauch. Mein Vorteil war ja, dass man relativ viel mit Excel machen musste. Und da ich Computer affin bin und mit Excel eigentlich ziemlich gut klar komme, war es am Ende gar nicht so schwer war, wie ich eigentlich gedacht habe.
Alles klar. Diese Ziele hast du dann wahrscheinlich auch umgesetzt?
Ja, ich hoffe. [lach]
Und haben sich deine Ziele seitdem irgendwie verändert? Hast du jetzt irgendwelche größeren Ziele?
Mein nächstes Ziel ist es, einen Nachfolger zu finden, weil noch eine Legislatur werde ich das nicht machen. Dafür ist es einfach viel zu viel Arbeit und es geht für mich ja auch bald an die Masterarbeit. Ich denke, dass ich dann nicht mehr die Zeit dafür habe. Man muss mindestens zweimal die Woche den ganzen Tag im Büro sein, damit man immer was schafft. Und ich glaube einfach, dass sich das dann nicht mehr vereinbaren lässt mit dem Studium.
Und wie begründest du dein Referat?
Naja, wenn es keinen Finanzer gibt, werden die Gelder der Studierendenschaft nicht ordentlich verwaltet. Dann können wir uns den Studierendenbeitrag auch sparen.
Und wie würdest du deinen Freunden dein Referat erklären?
Ich sage denen eigentlich immer nur: Ich mache irgendwas mit Finanzen. Die Wenigsten interessieren sich wirklich dafür. Ich sage halt echt immer: Ich bin Finanzer und dann wollen die Leute eigentlich auch nicht mehr hören. Wenn ich es jetzt ernsthaft erklären würde, würde ich immer sagen: Die wichtigste Aufgabe ist es halt den jährlichen Haushaltsplan zu erstellen, Referenten in Finanzen zu beraten, damit sie überhaupt wissen, wie viel Geld überhaupt noch zur Verfügung steht. Darauf liegt eigentlich der Fokus dieser Arbeit.
Alles klar. Und jetzt beschreibe den Asta mit einem Wort?
Freundschaftlich.
In deiner Referatsbeschreibung im Internet steht, dass entsprechende Kenntnisse in Haushalt- und Wirtschaftsführung wünschenswert sind. Du hast ja jetzt schon angedeutet, dass du das vorher noch nie gemacht hast. Du hast das Referat also ohne Vorkenntnisse übernommen?
Ne, ich bin halt ins kalte Wasser gesprungen. Das war halt eher so: Der AStA braucht jetzt jemanden und Soraia hat ja auch Druck gemacht. Sie hat gesagt, wenn es keinen Hauptfinanzer gibt und sie das weiter alleine machen muss, dann hört sie auf. Und das hätte bedeutet, dass zwei neue Finanzer gesucht werden müssten. Und Soraia hat zu mir dann auch gesagt, dass sie davon nicht so wirklich Ahnung hätte, aber das man sich da wirklich relativ schnell hereinarbeiten kann. Und dann dachte ich mir: Gut, versuche ich es halt mal. Es war dann ja sogar noch eine Spontanbewerbung. Ich habe mich nicht mal großartig vorbereitet und den Leuten im Parlament auch gesagt: „Ihr müsst mich jetzt nicht wählen, ich hab keine Ahnung davon, aber würde es halt einfach mal probieren“.
Also so learning by doing.
Ja. Und am Ende war es ja so: Ich hätte gar nicht mehr bestätigt werden müssen. Ich hatte dadurch sogar noch eine Einarbeitungszeit, weil die Legislatur dann zwei Wochen später endete und neugewählt werden musste. Ich wurde dann auch direkt wieder gewählt, was mir zeigt, dass ich mich dann auch gar nicht so schlecht angestellt habe oder zumindest den Willen zeigte, mich da auch einzuarbeiten.
Also alle Erfahrungen die du auf diesem Gebiet gemacht hast, hast du auch im AStA gesammelt?
Ja.
Die komplette Finanzierung liegt ja nicht auf deinen Schultern. Hast du da auch noch weitere Unterstützung?
Ja, ich hab natürlich Marcel, der hat ja die Co-Finanzen übernommen. Der kümmert sich natürlich primär um die Fachschaftsfinanzen und hat Erfahrungen in Steuersachen. Wenn ich jetzt noch Fragen habe, kann ich ihn wahrscheinlich noch fragen. Ansonsten ist Soraia ja jetzt Vorsitz. Vorher waren es ja immer eher Leute, die kein Bock auf Finanzen hatten. Aber jetzt durch Soraia im Vorsitz ist sie da auch weiterhin jemand, der die Finanzen eher unterstützen wird, als jetzt Florian z.B., der es kommissarisch übernommen hatte. Ach ja und die Kassenverwalter überweisen das Geld dann ja auch. Ich selber habe ja keinen Zugriff auf das Geld. Das ist auch mit Absicht so getrennt.
Alles klar. Dankeschön das du dir die Zeit für uns genommen hast.
Das Interview führten Carla Koppe, Annabell Hagen, Anne Müller, Ben Lefebvre und Magnus Schult.
(Beitragsbild: AStA Universität Greifswald)
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