Soll der Name „Ernst Moritz Arndt“ beibehalten werden ? | Stimmen | in % |
Ja | 712 | 44,95 |
Nein | 842 | 53,16 |
Ungültig | 30 | 1,89 |
Wahlbeteiligung
Wahlbeteiligung | Stimmen | in% |
Gesammt | 1584 | 15,27 |
teilnahmeberechtigt | 10371 | 100 |
Vergleich zur Umfrage:
Hurra!
Tja, da zählt ja wohl mal die Online-Umfrage mehr, da dort beinahe doppelt so viele mitgestimmt haben und es somit viel repräsentativer ist!
Wozu überhaupt eine Umfrage unter den Studenten durchführen, wenn bereits eine repräsentative Befragung mit mehr Auswahlmöglichkeiten existiert, die von sämtlichen an der Universität beteiligten Personen beantwortet werden konnte?
Die Urabstimmung wurde offensichtlich von den Studenten nicht ernst genommen. Das tatsächliche Egebnis steht mit der Online-Befragung fest: Arndt bleibt.
War ja klar. Erst eine Urabstimmung fordern und dann nicht akzeptieren, wenn einem das Ergebnis nicht passt. Erbärmlich.
Ist es nicht eher erbärmlich, so lange und so oft abstimmen zu lassen, bis ihr Arndt-Gegner einmal gewonnen habt und dann sogar mit einer so niedrigen Wahlbeteiligung von 15,27%? Das ist nicht repräsentativ! Und dann auch noch gleich zu fordern, dass man wegen dieser einen Abstimmung, bei der doch nur so eine geringe Anzahl an Studierenden mitgemacht hat, gleich den Namen ändern muss, so ein Verhalten finde ich persönlich ja äußerst erbärmlich!
Es sind ja bereits mehr studentische Vertreter gegen Arndt als für ihn. Somit lässt sich in diese Richtung argumentieren, dass auch ohne die Urabstimmung gegen Arndt gestimmt wird.
Hingegen könnte bei einer Urabstimmung zu Gunsten von Arndt argumentiert werden, dass die Urabstimmung keinen binden Charakter hat und man Arndt daher trotzdem abwählen könnte.
Fazit: Gänzlich undemokratisch.
„So lange abstimmen, bis es passt“?
Wer hat denn die Abstimmung gefordert, in dem wahnhaften Glauben, ja eh die Mehrheit hinter sich zu haben? Ach ja, die Arndt-Fanboys, Wutburschis und ähnliches.
Die Argumentation hinkt. Die vorherigen Abstimmungen waren schließlich zu Gunsten von Arndt, sodass eine weitere Namensdebatte bzw. ein Senatsentschluss zur Namensablegung hinfällig geworden wäre. Gleichwohl wurde sich gegen Arndt entschieden (unabhängig der formalen Fehler). Klar, dass dann von Seiten der Arndtbefürworter eine Urabstimmung gefordert wird, die bindend ist. Aber gerade die Bindung an die Urabstimmung wurde vorweg aufgehoben – aus Angst, dass die Arndtbefürworter gewinnen (so wie es bei den Abstimmungen zuvor stets der Fall war). So kann man jetzt Arndt abwählen und könnte es auch, wenn die Urabstimmung zu Gunsten von Arndt ausgefallen wäre.
Wann war denn die Rede davon, dass eine Urabstimmung bindend ist? Schon die Urabstimmung 2010 war nicht bindend. Fake News?
Das wichtigste Ergebnis der Urabstimmung und der Befragung ist doch einfach, dass es der Mehrheit völlig egal ist. Undzwar derart egal, dass sie nichtmal 30 Sekunden für die Teilnahme an einer Meinungsumfrage aufbringt.
Die Kampagne zum Namenspatron ist ein riesen Erfolg von ein paar armseligen Brandstiftern die für ein paar Wählerstimmen und ihre Agenda die Werte unserer Demokratie mit Füßen treten und Menschen gegeneinander aufhetzen.
BTW., bei der Meinungsumfrage kam dann noch raus, je höher die akademische Bildung, desto höher der Anteil derjenigen die Arndt als Namenspatron ablehnen.
„Das wichtigste Ergebnis der Urabstimmung und der Befragung ist doch einfach, dass es der Mehrheit völlig egal ist. Undzwar derart egal, dass sie nichtmal 30 Sekunden für die Teilnahme an einer Meinungsumfrage aufbringt.“
Ich würde noch differenzieren zwischen 31,7 % Beteiligung an der Umfrage und 15,2 % Beteiligung an der Abstimmung. An der Urabstimmung haben 1.408 Personen weniger teilgenommen als an der Umfrage.
Mögliche Gründe dafür sind:
1.) Es gab zu wenig Informationen zur Urabstimmung: Während bei der Meinungsumfrage noch jedes Universitätsmitglied persönlich eine Mail erhalten hat, gab es zur Urabstimmung keinerlei Informationen von Seiten der Uni (z. B. auf der Webseite), es gab nur eine allgemeine Mail der AStA-Vorsitzenden zu den Gremienwahlen und der Urabstimmung.
2.) Es fehlte die Möglichkeit der Briefwahl (falls gesetzlich möglich): Ein Teil der Stimmberechtigten war im Januar nicht in Greifswald, z. B. wegen eines Pflicht-Praxissemesters oder weil keine Präsenzveranstaltungen mehr belegt werden müssen.
3.) Ein Teil der Stimmberechtigten hatte wegen Pflichtveranstaltungen keine Zeit, an der Urabstimmung teilzunehmen.
4.) Ein Teil der Stimmberechtigten hat die Urabstimmung nach der Meinungsumfrage mit dem Ergebnis pro Arndt nicht mehr ernst genommen.
5.) Einem Teil der Personen, die an der Online-Befragung teilgenommen haben, war es zu viel, persönlich an einer Abstimmung teilzunehmen.
Im Fall von 1.) und 2.) sollten sich die Gremien der Studierendenschaft und die Universität fragen, ob über die Urabstimmung ausreichend informiert wurde und ob man nicht die Möglichkeit der Briefwahl hätte einrichten können. Zu Punkt 3.) sollte in den Gremien außerdem überlegt werden, ob man nicht für die Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen einen Teil der Lehrveranstaltungen ausfallen lassen sollte.
Im Fall von 4.) und 5.) liegt die Nicht-Teilnahme ausschließlich in der Verantwortung der Stimmberechtigten. Wer nicht teilnehmen wollte, kann sich hinterher auch über das Ergebnis nicht beschweren.
Hinzu kommt, dass über den Namen der Uni im Senat entschieden wird und die Pro-Arndt-Listen nur 5 von 36 Sitzen bei den Senatswahlen gewonnen haben. Viele der 31 anderen Senatoren haben außerdem im Vorfeld ihre Position gegen den Namen „Ernst-Moritz-Arndt-Universität“ deutlich gemacht.
Bereits im Vorfeld der Wahlen war klar, dass der Senat das entscheidende Gremium in der Namensfrage ist und wie die Positionen der einzelnen KandidatInnen zu diesem Thema sind. Selbstverständlich gab es auch die Möglichkeit, selbst zu kandidieren, wenn einem die bisherigen KandidatInnen nicht gefallen haben. Für eine Änderung des Namens in der Grundordnung der Uni müssen mindestens 2/3 der SenatorInnen stimmen. Abgesehen davon, dass noch der alte Senat über den Namen abstimmt, erscheint auch im neuen Senat eine 2/3-Mehrheit von Befürwortern der Rückbenennung der Uni möglich bis wahrscheinlich.
@Webmoritz, @StuPa: Könntet Ihr aufklären, warum es zwischen den teilnahmeberechtigten bei der Urabstimmung und bei der Meinungsumfrage eine Differenz von 940 Personen in der Gruppe der Studierenden gab? Liegt das daran, dass diese Personen mehreren Statusgruppen angehörten und daher an der Meinungsumfrage als MitarbeiterInnen teilnahmen? Ein derartiger Zuwachs der Studentenzahlen mitten im Semester ist wohl eher unwahrscheinlich.
Ich denke es ist den meisten Menschen in Greifswald völlig egal. Selbst den Mitarbeitern, die ja am ehesten die „indigene“ Bevölkerung wiederpiegeln ist es bis auf einen harten Kern völlig egal.
Ich denke auch, dass es den meisten aufgehetzten auf dem Marktplatz völlig egal ist und dass es eigentlich um Agression aufgrund von ganz andere Sachen geht. Nur hier kann man sich wohlfühl-aufregen und wird so schön aufgehetzt. Eine kurze Verschnaufpause in der unerträglichen Belanglosigkeit der eigenen Existenz.