In unserer Reihe „Vorgestellt“ haben wir in den vergangenen Wochen mit allen ReferentInnen des AStA’s gesprochen. Ab heute wird täglich um 12 Uhr ein Interview veröffentlicht.
Hallo, wer bist du denn?
Ich bin Sophie, die Co-Referentin für Soziales, also Gleichstellung, Studierende mit Kind und Menschen mit Beeinträchtigungen.
Wo kommst du her?
Ursprünglich komm ich aus Berlin. Aus dem schönsten Teil, aus Marzahn. Aber aus einem schönen Teil in Marzahn. [lacht]
Was studierst du?
Ich studiere Germanistik und Philosophie im 3. Semester.
Erzähle drei Dinge über dich.
Ich glaube ich bin ganz kreativ! Ich bin ein riesiger Harry Potter Fan und ich mag Essen, am liebsten Pasta und Dinge, die man nicht essen sollte. Aber manchmal ist das ja auch okay.
Wir machen übrigens montagabends bei den moritz.medien Socialising-Abende und gucken aktuell Harry Potter. Jede Woche wird ein Teil geguckt.
[Begeisterung]Voll geil! Eigentlich gucke ich auch immer gerade Harry Potter und habe es nun auf Englisch angefangen, bin voll stolz auf mich.
Warum bist du perfekt für dein Referat?
Weil ich tatsächlich, so kitischig das auch klingen mag, Menschen unglaublich mag. Also ich finde es auch wichtig, sich einzusetzen für Minderheiten in der Gesellschaft, für die man sich auch einsetzen sollte und auch muss. Vielleicht mache ich das manchmal auch mit etwas zu viel Herzblut und steiger mich dann zuviel rein. Aber das ist besser als in die andere Richtung, dass man sich garnicht für interessiert. Deswegen mache ich das wirklich sehr gerne.
Und was waren deine Ziele für das Referat?
Also hauptsächlich habe ich selbst gehofft, dass ich klarkomme und gut beraten kann und dass ich kompetent genug bin. Mein Ziel war es, weil ich davon noch nicht soviel gesehen habe, gerade Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung beim Studium zu helfen bzw. da irgendwelche Projekte zu starten. Darüber habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht. Aber das ist auch immer etwas schwierig, gerade wenn man Veranstaltungen in die Richtung macht, ist halt das Problem da, dass die Menschen sich vielleicht ertappt bzw. geoutet fühlen. Und da bin ich auch mit unserer neuen Vorsitzenden am überlegen, wie wir das regeln können, ob wir da eine offene Einladung machen und das dann irgendwie schön verpacken können, dass keiner sich ertappt fühlt. Ich bin natürlich eine Beratungsstelle, also so sehe ich mich, aber es kommt halt wenig. Also ich hatte schon Menschen mit Beeinträchtigungen, die gekommen sind und gesagt haben, hier ist das und das passiert, was kann ich jetzt machen? Oder wie ist das mit der Klausur? Da helfe ich dann gerne, aber das ist irgendwie sehr wenig. Was man als gutes Zeichen werten könnte, dass man sagt, die haben alle keine Probleme oder sie wissen halt leider nicht von mir, aber das weiß ich nicht.
Du hast gerade erzählt, wie du dabei bist, die Ziele umzusetzen. Glaubst du, dass auch ein paar neue Ziele hinzugekommen sind, seitdem du in deinem Referat arbeitest?
Also ich hatte – gerade weil ich am Anfang meiner Legislatur eine Lesung von meiner Vorgängerin geplant und durchgeführt habe, mit Petra Glück, die ein Buch über K.O. Tropfen geschrieben hat, und das ist halt ein sehr wichtiges Thema hier in Greifswald und überall – die Idee, irgendwas von der Uni aus zu machen. Irgendeine präventive Maßnahme finden, aber ich weiß noch nicht genau, wie ich das angehen kann und an wen ich mich da wenden kann. Ich bin jetzt gerade am recherchieren. Ich brenne dafür, dass man dieses Problem angehen kann und die Leute vorwarnt. Bei der Lesung waren nicht soviel Leute und gerade jungen Mädels passiert das öfters als erwachsenen Männern. Und deshalb kommt das halt noch nicht so richtig an und da möchte ich noch was machen.
Wie begründest du dein Referat?
Gerade weil es eben für alle ist. Natürlich habe ich in meiner Beschreibung drei Bereiche gesondert aufgeführt, aber eigentlich ist es ein Referat für die Menschen, für alle Studierende die hier sind. Es ist ja nicht so, dass man zur Gender Trouble AG geht, wenn man lesbisch oder schwul oder bisexuell ist, sondern da kann jeder hingehen und sich einsetzen. Das ist für alle da. Jeder der sich engagieren möchte kann sich bei mir melden und sich einsetzen. Ich finde einfach, dass es ein sehr breitgefächertes Referat ist, was hauptsächlich die Menschlichkeit an sich betrifft.
Wie würdest du deinen Freunden dein Referat erklären?
Ich sage, wenn ich mal gefragt werde, ich arbeite an der Uni, also sozusagen für die Uni. Ich bin ganz viel bei irgendwelchen Sitzungen, aber der Hauptteil ist, dass ich Menschen, die während des Studiums Probleme haben, berate. Ob das jetzt Studierende sind, die ein Kind bekommen haben oder noch eins bekommen. Oder Menschen die irgendeine Krankheit haben. Ich kann vermitteln, aber bin auch da um zu zeigen, was wir für Angebote haben und dabei hab ich ganz viel Spaß.
Beschreibe den AStA in einem Wort.
Ein Team.
Du hattest schon erzählt, dass nicht soviele Leute zu dir kommen, die Hilfe benötigen bzw. Probleme haben. Sind denn die, die eher zu dir kommen, eher Eltern mit Kindern oder eher Menschen mit psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen?
Es waren bisher mehr Leute mit einer körperlichen Beeinträchtigung, die gefragt haben, wie es mit einem Nachteilsausgleich aussieht. Aber ich hatte auch schon eine Mutti hier, die gerade angefangen hat zu studieren, die gesagt hat, dass sie ihre Kinder kaum noch sieht und die hat sich das eigentlich alles anders vorgestellt. Das ist schon gemischt. Das einzige, was tatsächlich noch garnicht war, war jemand, der sich diskriminiert gefühlt hat, aufgrund seiner Sexualität oder so. Aber ich denke mal, dass kann man auch als gutes Zeichen werten und wir haben ja auch wie gesagt die GT AG, wo sich gerade Menschen mit solchen Problemen dazugesellen können.
Bei der GT AG soll ja Geld gekürzt werden. Wie ist deine Einstellung dazu? Du hast ja schon viele Erfahrungen dort gesammelt. Was denkst du würde passieren, wenn man da finanziell einspart?
Weniger Geld ist immer nicht so gut, gerade jetzt hat die GT AG viele Mitglieder bekommen. Da passiert jetzt auch wieder echt viel. Es gab Phasen, gerade zum Anfang meiner Zeit, wo nicht soviel passiert ist. Wo man sich dann schon denkt: „Wo gehen die Gelder hin? In eine Party oder Kondome?“ Was natürlich auch Sachen sind, die zur GT AG gehören. Aber da sind ja noch andere Sachen, die man starten könnte. Mittlerweile, einfach weil wieder soviele engagierte Leute dabei sind und wieder neue Ideen reingekommen sind, glaube ich schon, dass es schwierig wird. 500 Euro sind echt wenig, aber, das habe ich ihnen auch schon gesagt, das ist nichts, was irgendwie gemacht wird, weil man euch nicht leiden kann oder weil man der Meinung ist, ihr macht eure Arbeit nicht gut, sondern es muss einfach sein. Es wird ja so gut wie überall gekürzt und es ist sehr schade – und ich versteh es auch, dass sie es nicht gut finden, und das man sich darüber aufregt, egal an welcher Stelle – aber man muss jetzt gerade in den sauren Apfel beißen. Und wenn das StuPa sagt, wir geben euch statt 1000 nur noch 500 Euro, dann hat das nichts mit Homophobie zu tun, sondern es liegt daran, dass wir keine Mittel im Moment haben bzw. sehr begrenzt. Es ist schwierig für sie, aber es gibt gerade nicht so viele andere Optionen dafür.
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.
Das Interview führten Annabell Hagen und Paul Zimansky.
(Beitragsbild: Einsendung von Sophie Nuglisch)
Ganz ehrlich; Liest bei euch niemand Korrektur? Wenn schon der Chefredakteur an einem Beitrag mitarbeitet, sollte doch zumindest der Satzbau korrekt sein oder – es folgt nun eine vermessene Aussage – die Rechtschreibung (Von der Kommasetzung ganz zu schweigen).