Ein Nachruf

Elektro-Partys, Hardcore- und Metal-Konzerte, Interkulturelles Café, Fahrrad-Werkstatt und nicht enden wollende Tresenabende. Pfeffi war immer dabei.
Vor ungefähr 4 Jahren machte es sich mit einem Mal ein Dauergast auf dem Hof des Jugendzentrum Klex gemütlich. Was als kurzes Intermezzo begann, wurde schnell zu einer langen Beziehung.
Schnell wurde der Name des, gleichsam geliebt und gehassten, Pfefferminzschnaps als Name auserkoren. Wer auch nur einmal bei einer Veranstaltung im Klex war, dürfte Pfeffi über den Weg gelaufen sein. Pfeffi, nie schlecht gelaunt, niemals gestresst und immer freudestrahlend wenn die Futterschale sich füllte. Und das tat sie reichlich. Nicht nur Stadtjugendring und ProTon, sondern auch vom Barbershop nebenan und den vielen, mir unbekannten Gönnern gab es immer reichlich Verpflegung. Nicht nur im Klex, auch im ganzen Block war Pfeffi bekannt: Lange Straße, Wollweber- und Kapaunenstraße das Revier.

If the cats are united, then we’ll never be divided

Egal welche Herkunft, egal welches Geschlecht, egal welcher Musikgeschmack, egal ob nüchtern oder betrunken. Sie alle brachte Pfeffi zusammen. Gemeinsam scharte man sich um dich. Für dich waren alle gleich. Du hast oft das erste Eis gebrochen und ungeahnte Begegnungen möglich gemacht. Selbst wenn der Bass morgens um 4 das Haus an seine Belastungsgrenze brachte, lagst du seelenruhig auf der Couch oder hast ein Bad in der Menge genommen.
Aus Pfeffi der Hof-Katze wurde schnell eine Art Maskottchen, mit vielen Besuchern und Freunden aus Politik, Musik und Subkultur zugleich. Am Zenit des Lebens mit eigener Facebook-Präsenz und regelmäßigen Fotoupdates.
Aber auch mit einigen Problemen: Erkrankungen, Impfungen, Futterkosten und, und, und. Doch nie wurde Pfeffi im Stich gelassen.
Doch manche Dinge im Leben lassen sich auch nicht mit treuen Freunden und keinem Geld der Welt ändern.

Still it’s hard, Hard to see, Fragile lives, shattered dreams

4 Jahre lang immer zuerst am Tresen und trotzdem der letzte Gast. Gestern ist Pfeffi friedlich eingeschlafen.

Am Abend wurde nicht nur einmal mit Pfeffi auf dich angestoßen.

 

Fotos: Ole Kracht