Widerstandsfähig einerseits, andererseits gefährlich, zerstörerisch, gar tödlich. Die Rede ist von Asbest. Die Künstlerin Jana Nedorost verarbeitete das Thema dieses Silikat-Minerals in ihrer Rauminstallation in der „Garage“ unter dem Titel „Segen und Fluch einer Faser“, der Galerie des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Universität Greifswald. In ihr können Studierende der Bildenden Kunst erste Ausstellungs-Erfahrungen sammeln.

Die Inspiration zu diesem Werk bekam Nederost über ihre Tätigkeit um Lohn und das Brot. Mit der täglichen Arbeit knüpfte sie den ersten Kontakt zu dieser Faser, die doch den Alltag einst so erleichterte, aber heute oftmals verteufelt wird. Den wesentlichen Impuls bei der Entstehung des Kunstwerks gaben dabei nicht nur die Bilder des Elektronenmikroskops. Sie erstellte über die Faser auch einen Fragenbogen, den ca. 60 Leute ausfüllten. Dabei ging es um die Beziehung zwischen Farben, Wörtern und Emotionen. Im Resultat drückte bei der Vernissage das Spiel des Lichts aus Formen, Farben und Linien die Gefühlswelt der Künstlerin zu diesem Thema aus. Die Faserstrukturen an der Wand perfektionierten das Kunstwerk. Bei der gut besuchten Vernissage am Donnerstag vergangener Woche waren die Betrachter doch sehr verblüfft ob des Aufwands und des fertigen Werks. In kleinen Gruppen betraten sie die Garage und wurden vom Wechselbad der Künstlerin Gefühl in den Bann gezogen. Laser, Licht und Blasen sorgten auch bei den jüngsten Gästen für große Augen.