Eigentlich sollte alles schon in trockenen Tüchern sein, die Zukunft der beiden Clubs gesichert. Doch aus Schwerin kommen ablehnende Worte: Das Bildungs- und Kultusministerium hält nicht viel von den Plänen aus Greifswald.

Alles hätte so perfekt sein können: Die Gelder für den Club9 waren bewilligt, der Mietvertrag zwischen dem Rosa Club, dem neuen Besitzer des KAW-Geländes und dem Studentenwerk ausgehandelt. Jetzt sieht es jedoch so aus, als würde das Bildungsministerium einen Riegel vor die Erhaltung der beiden Clubs schieben. Die Geschichte dahinter: Der Elektroclub Rosa war in dem ehemaligen Gebäude des Callcenters in der Bahnhofstraße beheimatet. Nach dem Verkauf des Besitzers an den Investor Sallier wurde der Mietvertrag aufgekündigt und es kam zu Verhandlungen, wie der Club zu retten sei. Am Ende der Verhandlungen stand das Ergebnis, dass das Studentenwerk den Mietvertrag mit dem neuen Eigentümer schließt und so dem Rosaclub die Möglichkeit bietet, die Räume zu nutzen. Nun schiebt das Bildungsministerium jedoch einen Riegel vor. Aus Schwerin heißt es, dass mit dem Abschluss eines solchen Mietvertrages nicht die festgelegten Aufgaben eines Studentenwerkes erfüllt sind. In Paragraph 4 des Studentenwerksgesetzes Mecklenburg-Vorpommern heißt es im ersten Absatz:

Den Studierendenwerken obliegt im Zusammenwirken mit den Hochschulen die soziale, wirtschaftliche, gesundheitliche und kulturelle Förderung der Studierenden.

Das Studentenwerk darf laut Bildungsministerium keine Untermietverträge mit Vereinen schließen, da dies nicht zur kulturellen Förderung gehört..
Aus diesem Grund kommt ein neuer Vorschlag aus Schwerin. Die Studierendenschaft selbst soll die Verantwortung für den Mietvertrag mit dem Investor übernehmen. Laut Informationen aus der Greifswalder Verwaltung, welche ebenfalls in Kontakt mit dem Investor steht, ist er diesem Vorschlag offen gegenüber. Auch die 20.000 Euro Absicherung, welche vom Studentenwerk eingefordert werden sollte, würden entfallen.

Vor dem gleiche Problem, in ähnlicher Ausführung, steht der Club9. Auch hier sollte das Studentenwerk als Förderer der Kultur, mit einem sechsstelligen Zuschuss einspringen und auch das Haus in der Soldmannstraße, welches als neue Heimat für den C9 dienen wird, von der Universität übernehmen. Diese hatte bereits zugesagt, es an das Studentenwerk abzustoßen. Sollte das Bildungsministerium auch hier eine Absage – aus ähnlichen Gründen wie beim Club Rosa erteilen – ist die Sanierung des Gebäudes und somit der neuen Heimat für den C9 gefährdet. Wie das Parlament entscheiden wird, zeigt sich auf der heutigen Sitzung, ab 20:15 im Hörsaal Loefflerstraße. (EDIT, 06 Juli, 17:40 Das Parlament soll nicht entscheiden, ob es auch den Betrag des Studentenwerks zur Sanierung des Gebäudes vom Club9 übernimmt.)

Foto: Magnus Schult