So richtig laut war es in den letzten Spielminuten und nach dem Abpfiff im Hengstepark. Es wurde gemeckert, gemosert und geblubbert.

Von außen wurde gerufen, dass sich die Hengste-Spieler zusammenreißen sollten. Vom Platz aus wurde gekontert mit: „Bleib mal ruhig da draußen!“ Der Abstiegskampf zerrt an den Nerven. Die Hengste hätten hier und heute den Sack zu machen können. Das hätte bedeutet, dass sie schon heut Abend ein weiteres Jahr die Spielberechtigung in der Landesklasse hätten feiern können. Ja, hätte. Es fing alles so hoffnungsvoll an. Nach acht Minuten war die Abtastphase vorbei und es wurde mit dem hfc-svpw (3)Fernschuss von Mathias Geng zum Angriff auf das Tor der Gäste aus Prohn geblasen. Prohn liegt nördlich von Stralsund und hat vermutlich mit der merkwürdigen Tribünenkonstruktion den kuriosesten Sportplatz dieser Landesklasse. Ein Besuch lohnt sich, denn auch die Umgebung ist in den Sommermonaten ein nettes Fleckchen Erde. Mit Greifswalder Teams ist es aber in der nächsten Saison nicht mehr möglich, Prohn zu besuchen, denn sie stehen schon seit einigen Wochen als Absteiger in die Kreisoberliga Nordvorpommern fest. Die Hengste waren sehr engagiert im Spiel nach vorn. Nach einem weiten Einwurf in den Strafraum scheitert zunächst Kriese am Prohner Torwart und den Abpraller bringt Schallehn nur im Ballfangnetz unter. Dann war wieder Geng an der Reihe, der ein Duell mit dem Torwart nicht für die Hengste nutzen kann. Eine Riesenchance, aber ohne Zählbares. Danach versuchte sich Tromm in einer ähnlichen Situation gegen den Prohner Schlussmann. Der Ball landete wieder einmal nur im Ballfangnetz.

Die zweite Hälfte beginnt wie die erste aufhörte. Schallehn scheitert aus fünf Metern an dem, der anscheinend immer hält. Auch vier Minuten später behält der Prohner Thielicke die Übersicht und greift sich den Ball, als der Strafraum einem Ameisenhaufen glich. Eine kleine strittige Freistoßentscheidung ermöglicht den Prohnern eine gute Schussposition. Romansky läuft an, schießt und versenkt den Ball direkt. 0:1! Der Schock bei den Hengsten groß! Ziemlich nervös agierend machten sie aber mit den Angriffsbemühungen weiter. Ein wenig Glück hatten sie aber auch. Der Ball springt einem Prohner im Strafraum an die Hand und Kriese nutzt die Chance zum 1:1. Danach zwar ziemlich viel Hektik und Spanhfc-svpw (7)nung, aber ein Tor fiel nicht mehr. Es gab nur noch zwei Highlights in Sachen Regelwerk. Der Linienrichter zeigt in einer Situation zur Überraschung aller eine Ecke an. Der Schiedsrichter glaubt der Sache, da er es nicht sehen konnte. Der Prohner nahm sich den Ball gab ihn dem Torwart und hatte Bewunderung und Respekt der Aktiven und Passiven auf seiner Seite. In der letzten Situation des Spiels fing Hengste-Torwart Wodke den Ball vor der Strafraumgrenze. Eigentlich eine klare rote Karte. Der junge Demminer Schiedsrichter ließ aber Gnade vor Recht ergehen und zeigte nur die Gelbe, da das Spiel sehr fair verlief. Die Konkurrenz aus Garz und Sassnitz machte es nicht besser und holte jeweils auch nur einen Punkt. Dadurch haben wir nur folgenden Stand. Mit einem Sieg wären die Hengste bereits gerettet gewesen. Nun gibt es auf Landesklassen-Ebene die Regelung, dass der beste Vorletzte auch in der Liga bleiben darf. Da kommt jetzt nur noch der SV Stralendorf und SV Aufbau Parchim in Frage. Beide haben 24 Punkte und ein Torverhältnis, das ein wenig besser ist als das von Garz und den Hengsten. Die Hengste müssen also gewinnen oder auf einen Ausrutscher von Garz hoffen bzw. den zwei Vertretern der Landesklasse V. Der letzte Spieltag führt die Hengste zum Tabellenzweiten ins Ostseebad Baabe. Da kann man auch mal gut baden gehen.

Statistik:
Hengste: Wodke, Safakyildizi, Grzelka, Tischer, Kriese, Tromm (77. Jirjahn) , Anders, Geng, Schallehn (67. Czerwinski), Hoffmann, Schmidt (62. Wiechmann)
Prohn: Thielicke, Peter, Wiemer, Hannemann, Maletzki, Schabacker, Romansky, Kopamm, Markgraf (76. Medenwald), Millat, Ahlmeyer

Tore: 0:1 Romansky (52.), 1:1 Kriese (59.)
Zuschauer: 25