Der Nordische Klang neigt sich langsam dem Ende zu. Vorher gab es aber noch eine ganz besondere Band aus Schweden.

Wintergatan (Milchstraße), ein Name, so umfassend wie die Band selber. Ganze vierzehn Instrumente spielten die vier Mitglieder während ihres Konzertes. Dabei blieben sie während eines Liedes selten an einem Instrument, sondern spielten immer wieder unterschiedliche. Weltweit bekannt geworden sind sie mit einem ganz besonderen Instrument: Der marble machine.

Der Bau der Maschine nahm ganze vierzehn Monate in Anspruch, leider hat das Endprodukt einen Mängel: Sie wurde im zweiten Stock gebaut und kann nicht auseinander genommen werden. Auf der Tour müssen sie daher auf ihren Einsatz verzichten. Auch beim Video selber hat sie nicht einwandfrei funktioniert. Eine neue Maschine sei aber in Planung, so Martin Molin vor dem ausverkauften Greifswalder Theater. Mit dieser Maschine kann die Band dann auch auf Tour gehen. Die Idee für den Bau kam Martin, als er Videos über Holzarbeiten im Internet sah. Dabei ließ er sich wie bei seiner Musik nicht nur von Künstlern inspirieren, sondern kopierte sie bewusst. Damit ist er aber nicht alleine, wie er feststellen musste, der Komponist Yann Tiersen kopierte den Komponisten Erik Satie; man brauche keine Angst zu haben, Künstler zu kopieren.

In ein Genre lässt sich die Band nicht so einfach einteilen, selbst während eines Liedes wechselten Tempo, Stimmung und vor allem die eingesetzten Instrumente oft. Auf ein besonderes Instrument musste dabei nicht verzichtet werden. Eine Musikmaschine, die von einer elektrischen Schreibmaschine angetrieben wurde und je nach eingesetztem Band eine andere Melodie abspielte, war dabei. Beim Greifswalder Publikum kam die Musik von Wintergatan jedenfalls gut an.  

Da das Wechseln des Bandes einige Zeit in Anspruch nahm, hatte Martin Zeit, Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel von einem Auftritt in Schweden, wo der Band nur ein einziger Lautsprecher zur Verfügung stand. Außerdem noch eine Lichtorgel, von der allerdings nur noch die rote Lampe leuchtete. Dass das nicht die richtige Gelegenheit war, die gute Arbeit des Bühnentechnikers zu loben, wurde Martin allerdings erst klar, als dieser sich hinter dem Mischpult versteckte. Beim Nordischen Klang funktionierte die Technik reibungslos, obwohl für die Probe nicht viel Zeit blieb, da sie erst am gleichen Tag aus Berlin anreisten. Die Fahrtzeit nutzten sie daher noch, um einzelne Lieder zu proben. Eine besondere Band, die man unbedingt live erlebt haben sollte. Mehr über die Band und ihre Musik findet ihr im aktuellen moritz.magazin.

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Bilder: Laura Promehl