Cerrin Kresse & Philipp Schulz

In Anbetracht der voranschreitenden Adventszeit und des immer knappen Budgets eines Studenten haben wir eine Selbststudie vorgenommen und Glühwein getestet. Wer ihn also in naher Zukunft lieber zuhause genießen will, da er bereits zu viel Geld für Weihnachtsgeschenke ausgegeben hat oder mit Weihnachtsmärkten nicht allzu vertraut ist, kann dies gut, gerne und günstig tun.

Im Test waren sechs verschiedene Glühweinsorten unterschiedlicher Hersteller, Preisklassen und Einkaufsläden, welche von fünf mutigen Versuchspersonen unter Laborbedingungen bewertet wurden. Einer Partei wurde erzählt, um welchen Glühwein es sich handelt, einer dachte zu wissen, welchen Glühwein er trinkt, ihm wurde jedoch jedes Mal ein anderer als den übrigen Mitgliedern gegeben,  einer hörte während der ganzen Zeit Musik und die letzte Person wusste überhaupt nicht, was sie gerade trinkt. Es hört sich vielleicht im ersten Moment total bescheuert an, jemandem, der Glühwein zu testen hat, Hardrock auf die Ohren zu geben, es hat sich aber gelohnt. Im Gegensatz zu den anderen Probanden musste sich der Musiker nämlich voll auf sich selbst verlassen und konnte keine Umwelteinwirkungen wahrnehmen. Bewertet wurde von 1 (sehr gut) „jingle bells, jingle bells“ bis 5 (schlecht) „0,0 Promille“. Die Zwischenstufen mussten mit „hujujuj“ (geht besser), „eigentlich muss ich morgen ja arbeiten…“ (Durchschnittlich) und „Na das ist aber wirklich der Letzte“ (gut) angegeben werden. Mit ganz viel Spaß und Energie waren die Kandidaten dabei und haben ihre sechs Tassen immer bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken.

Vorher müssen jedoch einige Kriterien für die tapferen Probanden festgelegt werden. Zuerst natürlich, auf welche Punkte soll der Glühwein getestet werden? Nämlich auf folgende:

  • Geruch
  • Geschmack
  • Aussehen (Farbe)
  • und ob es knallt

Zusätzlich wurde später das Preis/ Leistungsverhältnis pro Liter hinzugefügt. Zugegebener Maßen ist es möglich, dass der Test durch die Menge an Glühwein leicht verfälscht wurde. Es ist anscheinend doch nicht bei jedem Studierenden per DNA verankert, 6 Tassen des heißen Getränkes in knapp einer halben Stunde zu verklappen. Deswegen übernehmen wir keine Haftung, dass nicht doch die Sinne durch etwaige Dämpfe vernebelt wurden.

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Das Ergebnis der Studie zeigt uns, dass gut nicht immer teuer sein muss: Auf dem unumstrittenen ersten Platz 1 ist der „Christkindl“ -Glühwein von Lidl mit 6,7 Promille und einer Bewertung von „jingle bells, jingle bells“ bis „das ist aber wirklich der Letzte!“.

Wer es allerdings noch billiger und alkoholischer mag, dem ist „Glühwein“ vom schwarzen Netto zu raten. Mit einer Bewertung von „das ist aber der letzte!“ bis „eigentlich muss ich morgen ja arbeiten…“ und 9 Promille liegt er auf dem zweiten Platz. Den Durchschnitt markiert der Weihnachtsglühwein des roten Nettos, wobei dieser mit seinen 10 Promille alkoholisch auf dem ersten Platz ist. Überhaupt nicht mochten unsere Testpersonen den „Hauser Glühwein“ von Aldi. Mit einer Bewertung von „huihuihui“ bis „0,0 Promille“ stellt er den letzten Platz dar. Überraschend war, dass der billigste Glühwein, ein 1,5 Liter Traum in Plastikpappe und einer Nuance von Kopfschmerz im Anblick, aus dem schwarzen Netto nicht den letzten Platz markiert hat. Er war mit einem leicht positiven Ausblick auf „eigentlich muss ich morgen ja arbeiten…“ im guten Mittelfeld.

Ein so klares Testergebnis haben selbst wir nicht erwartet. Trotz der unterschiedlichen Verkoster und der Tatsache, dass keiner während der Studie über seine Bewertung geredet hat, lassen sich ein eindeutiger Gewinner und Verlierer verzeichnen. Da hat sich der Nachmittag wirklich gelohnt. Außerdem ist es wesentlich günstiger als der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt.

Ein weiterer Tipp von uns: Wenn man den Kaffee gelegentlich durch Glühwein ersetzt, wird selbst die langweiligste Vorlesung ein wenig lustig. In diesem Sinne: Einen schönen zweiten Advent und viel Spaß beim Glühwein trinken!

Fotos: Till Junker