Autorin: Sandra Fikus

Ob für ein romantisches Essen zu zweit, zur Verköstigung des Besuchs oder einfach nur als Belohnung zwischendurch – in Greifswald gibt es einige Restaurants, in denen man gut essen kann. Damit die Qual der Wahl des Restaurants nicht zu groß wird, testen wir in der „Speisereise“ für euch einmal im Monat die besten und ungewöhnlichsten Lokale, die Greifswald und Umgebung zu bieten haben. Diesen Monat stellen wir euch das „Fritz Braugasthaus“ am Markt 13 vor.

Schon beim Eintreten wird klar, das Fritz ist ein besonderes Restaurant. Alles erinnert hier an eine Brauerei, die rustikale Holzeinrichtung, die glänzenden Kessel, die massiven Ziegelsteinelemente und die Wandbilder, die Ausschnitte aus der Landwirtschaft und aus dem Brauereiwesen zeigen. Es herrscht eine ungezwungene Atmosphäre und das Personal nimmt Gäste freundlich in Empfang. Ich setze mich an einen eher abgelegenen Ecktisch, die Kellnerin behält mich jedoch stets im Auge und bedient mich freundlich und gut gelaunt. Die Speisekarte ist zwar eher überschaubar, dafür finden sich hier aber auch vegetarische Gerichte und auch kleine Snacks für Zwischendurch.

Fleisch aus regionaler, artgerechter und natürlicher Haltung

Wer die Karte aufmerksam studiert, dem fällt auf, dass es ein spezielles Siegel neben fast allen Fleischgerichten steht. Das Siegel schreibt „Land Wert“ und steht für qualitativ hochwertiges Fleisch vom regionalen Landwerthof, von welchem das Fritz seine Ware bezieht. Die Tiere werden dort nur mit natürlichem Futter versorgt und leben in Freilandhaltung. Auch die Schlachtung wird von dem Landwerthof selbst vorgenommen. Die Tiere erfahren so eine artgerechte Haltung und geben dadurch qualitativ hochwertigeres Fleisch als aus der Massentierhaltung. So jedenfalls die Theorie. Als Gast hat man gleich ein gutes Gefühl dabei zu wissen, wo das Fleisch her kommt und wie die Tiere gehalten werden. Dafür, finde ich, gibt man gern ein paar Euro mehr aus. Für interessierte hier der Link zum Hof: http://www.landwert.de. Ich entscheide mich für das Gericht „Rinderpfeffer“, ein Rindfleischgericht mit Kartoffelpüree und Gemüsebeilage für 15,90 Euro.

Ein Traum aus Rindfleisch und deftiger brauner Soße

Als nach nur wenigen Minuten mein Teller serviert wurde, fiel mir zuerst die liebevolle Garnierung des Gerichts auf. Hier gilt in jedem Falle „Das Auge isst mit“, mit frischen Kräutern und Gemüsen wurde der Teller aufgewertet. Danach stieg mir gleich der herzhaft deftige Geruch der Bratensoße in die Nase. Ich bin ein echter Soßenfan und ich habe in der Vergangenheit nur wenige wirklich gute Bratensoßen in Restaurants erlebt. Diese aber war perfekt. Genau wie das butterzarte Rindfleisch, welches in großen Stücken, gulaschähnlich in der Soße angerichtet war. Bei Fleisch bin ich sehr mäkelig, ich seziere gern Fett oder Sehnen aus dem Fleisch heraus aber hier gab es wirklich gar nichts zu bemängeln. Die Symbiose von Kartoffelpüree, Soße und Rindfleisch ist ein Gedicht und absolut empfehlenswert für jeden der es gern deftig mag. Die Gemüsebeilage war ebenfalls vorzüglich. Das Gemüse war in Butter geschwenkt, mild-süßlich und sehr stimmig mit den anderen Komponenten. Als kleiner Einwand zu diesem wirklich tollen Gericht, sollte hier die Portionsgröße genannt werden. Für einen ausgehungerten Marathonläufer würde die Portion wahrscheinlich nicht unbedingt ausreichen, allerdings bin ich der Meinung, dass beim Essen gilt „Klasse statt Masse“ und ich denke genau das ist auch das Motto des Fritz. Für mich war die Portion ausreichend und auch den Preis finde ich hinsichtlich der Fleischqualität absolut angemessen. Für die tägliche Mittagspause ist das Fritz natürlich eher nicht geeignet. Wer sich aber einen schönen Abend mit Freunden gönnen möchte, ist im Fritz genau richtig. Neben dem vorzüglichen Essen gibt es auch über dreißig verschiedene Biere zu verkosten, die auf einer umfangreichen Getränkekarte beworben und auch näher erläutert werden. Das Fritz ist ein absolutes Muss für Bierfans, das Essen ist mit Bedacht und Liebe zubereitet und die Atmosphäre ist sehr gemütlich und ungezwungen. Fazit: empfehlenswert!

Lage/ Erreichbarkeit : 5/5

Ambiente: 5/5

Personal: 5/5

Essen: 5/5

Angebot: 3,5/5

Preis/Leistung: 4/5

Eignung für das Studentenbudget: 3/5

=30,5 /35

Fotos: Sandra Fikus