von Aaron Jeuther
„Heute Abend regnets noch“; „Ist nötig, um die ganze Scheiße wegzuwischen“. Hieronymus „Harry“ Bosch ist ehemaliger Soldat der Special Forces, Detective bei der Mordkommission des LAPD und ein Freund der derben Sprache.
Mit Regeln kann er sich dagegen nicht anfreunden. Er raucht demonstrativ in einer „No-Smoking-Area“, bewegt eine Leiche bevor die Forensiker am Tatort sind oder nimmt unerlaubt Beweise mit nach Hause. Ein Cop, der sich nicht an Vorschriften hält, mit einer schwierigen Vergangenheit. Ganz neues Terrain.
„Mein Gott Bosch, wieder einer?“ heißt es nur als der Ex-Soldat, während einer Verfolgung, erneut einen Verdächtigen erschießt. Ob es, wie Bosch behauptet, Notwehr gewesen ist, muss vor Gericht geklärt werden. Dabei kramt die eiskalte Zivilrechtsanwältin, Honey „Money“ Chandler, unschönes über seine Vergangenheit hervor und tut alles daran Bosch einen Mord anzuhängen. Nebenbei jagt Detective Bosch mit seinem Partner Jerry Edgar den Mörder eines kleinen Jungen, der auf grausame Art und Weise misshandelt und umgebracht wurde.
Düstere Atmosphäre, triste Dialoge
In dieser auf den Harry-Bosch-Romanen basierenden Serie, schaffen es die atmosphärischen Bilder und die sympathische Figur Detective Jerry Edgar nicht über die einfallslosen Dialoge hinwegzutäuschen. Zwischen Weisheiten im Stile Konfuzius‘ wie „So ist das Leben“ und sprühendem Witz a la „Er ist Arzt“ „Zahnarzt nehme ich an“ „Nein, ein richtiger Arzt“, sucht man vergebens nach Etwas, das diese Serie von anderen abhebt. Als dann, nach einem philosophisch angehauchten Gespräch zwischen Bosch und dem Gerichtsmediziner, Bosch sagt, dass er nicht an einen besseren Ort nach dem Tod glaube sondern an die Gerechtigkeit war meine Tagesdosis an amerikanischen Krimi-Klischees gedeckt. Bosch ist wahrlich kein Sympathieträger. Mit seiner plumpen Art und den alten Klischees im Gepäck, schaffen es auch die Nebenfiguren nicht den nötigen Kontrast zu geben. Einzig und allein sein eitler Partner Edgar sorgt ab und an für das Schmunzeln, für dieses Augenzwinkern, das eine solche Serie einfach braucht, um sich nicht in der düsteren Atmosphäre zu verlieren. Noch etwas Positives zum Schluss: Der Soundtrack geht ins Ohr.
Fazit
Romantik:
Action:
Spannung:
Abenteuer:
Anspruch:
Serienname: Bosch
Produzenten: Henrik Bastin, Mikkel Bondesen, Michael Connelly, Jan David Frouman, Eric Overmyer
Dauer einer Episode: 40-50 min
Seit: 06.02.2014
Anzusehen auf: Amazon Prime
Bildquelle: https://tribzap2it.files.wordpress.com/2014/07/bosch-amazon-studios-titus-welliver.jpg