In seiner 117. Ausgabe hat sich das moritz.magazin mit studentischen Unternehmensgründungen auseinander gesetzt. Der webmoritz. hat sich nun mit Chris Volke getroffen. Chris hat zusammen mit einem Kommilitonen das Unternehmen Neuronade gegründet, welches eine Alternative zu Energy-Drinks bieten will. Im Gespräch erklärt er, wie er auf die Idee gekommen ist, wie die Zukunftspläne aussehen und was er anderen Studenten auf den Weg geben möchte, die auch eine innovative Idee haben.

webmoritz.: Was genau seid ihr für Menschen? Wie viele Leute seid ihr, was macht ihr?

Chris: Florian (25) und ich (24) haben Neuronade während unseres Bachelor-Studiums entwickelt (Wirtschaftswissenschaften an der Uni Leipzig). Florian macht aktuell in Berlin seinen Master (Innovation Management), ich studiere in Leipzig einen zweiten Bachelor (Wirtschaftsinformatik).
Seit diesem Sommer haben wir unser Team auf 5 Leute vergrößert. Mit dabei sind jetzt noch Max, Sara und Klemens, die auch alle noch im Studium sind.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen so einen Drink zu machen?

Wir haben in der Prüfungszeit festgestellt, dass uns das ständige Aufputschen mit Koffeingetränken nicht weitergebracht hat. Wir haben uns eher hibbelig und unruhig gefühlt und nicht konzentriert. Auf der Suche nach einem besseren Weg sind wir auf diverse Pflanzenstoffe getroffen, wie zum Beispiel Brahmi aus Indien oder Rosenwurz aus Skandinavien. In unserer Recherche sind wir auf viele hochinteressante wissenschaftliche Studien getroffen und haben uns gefragt, warum diese Pflanzen bei uns noch so unbekannt sind.

Was kann euer Drink, was andere nicht können?

Bei uns geht es nicht um ein kurzfristiges Aufputschen, weil das meist sowieso nicht die gewünschten Effekte erzeugt. Vielmehr geht es uns um die Versorgung des Gehirns mit wichtigen Mikro- und Makronährstoffen, um auf natürlichem Weg und ohne Nebenwirkungen seine beste Leistung bringen zu können.

Exotische Früchte sollen eine Alternative zu ungesunden Energy-Drinks bieten.

Exotische Früchte sollen eine Alternative zu ungesunden Energy-Drinks bieten.

Was macht die Energy-Drinks so ungesund?

Viele Energy-Drinks enthalten hohe Mengen an Zucker und Koffein. In größeren Mengen kann Koffein zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität und Ängstlichkeit sowie zu Herzrhythmusstörungen führen. Aktuell prüft das Bundesfamilienministerium, ob eine Abgabe an Jugendliche unter 18 Jahren verboten sein sollte. Neben diesem Aspekt kritisieren wir vor allem, dass Energy-Drinks zwar kurzfristig wach machen können, aber für komplexe geistige Aktivitäten völlig fehl am Platz sind. Durch die Stimulation des zentralen Nervensystems versetzt man seinen Körper in eine Art künstlichem Stress-Zustand (hohe Herzfrequenz, Blutdruck), bei dem es schwer fällt, einen klaren Gedanken zu fassen.

Was genau ist eure Alternative zu den Energy-Drinks?

Neuronade ist ein Getränkepulver, das sich ganz einfach mit stillem Wasser mischen lässt. So bleiben die Inhaltsstoffe geschützt und wirksam, bis man die Neuronade frisch zubereitet. Neben Brahmi und Rosenwurz sind auch Omega 3 aus Leinsamen, Ginkgo, Grüntee, Heidelbeeren, Aroniabeeren sowie Pantothensäure für geistige Leistung und gegen Müdigkeit enthalten. Für die geschmackliche Abrundung sorgen Extrakte aus Ingwer und Zitronengras.

Wie sieht der Fertigungsprozess aus? Braut ihr euren Drink zu Hause oder habt ihr Partner?

Nein, wir brauen Neuronade natürlich nicht bei uns zu Hause. Das war nur in der Entwicklungsphase so, als wir in unserer Küche unzählige Tests gemacht haben, wie man die Pflanzenstoffe ohne Einsatz ungesunder Zusätze zu einem leckeren Denk-Getränk wandeln kann. Wir haben die Rezeptur dann mit Lebensmittelchemikern und einem professionellen Lebensmittelhersteller finalisiert, der die Neuronade für uns produziert.

Wie sehen eure Zukunftspläne aus?

Bisher haben wir uns erstmal auf Deutschland fokussiert. Wir bereiten aber gerade die Expansion in weitere europäische Länder vor und haben auch schon diverse Anfragen aus Übersee.

Wer hat euch bei eurer Gründung unterstützt?

In der Gründungsphase hat uns das Gründungsnetzwerk Smile der Leipziger Hochschulen unterstützt. Das hat uns sehr geholfen an unserem Konzept zu feilen und wichtige Kontakte zu knüpfen.

Was würdet ihr Studenten auf den Weg geben, wenn auch sie einen interessanten Ansatz haben, ein innovatives Unternehmen zu gründen?

Just do it! Versucht so schnell und kostengünstig wie möglich einen Prototyp zu entwickeln und sprecht mit potenziellen Kunden, wie sie eure Idee finden. So lernt ihr am schnellsten, ob aus der Sache etwas werden kann und was es noch zu verbessern gibt.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Fotos: neuronade (kein CC)