Studenten haben bekanntlich wenig Geld. Wenn man aber von einem Wohnmobil träumt? Eine webmoritz.-Redakteurin wagte vor einigen Wochen das Experiment, mit Apfel und Ei in einer Fußgängerzone ins Tauschgeschäft zu starten. Mittlerweile ist sie bei zwei Tupperware-Schüsseln angelangt. Der Nachtflohmarkt im Zirkuszelt hinter der Straze kommt da wie gerufen.

In strahlendem Sonnenschein treffen wir uns zu zweit zum abendlichen Bummeln. Wir haben nicht direkt die Absicht, etwas zu kaufen – wollen nur mal so gucken.

Was eignet sich für ein solches Unternehmen besser als ein Flohmarkt?

Und doch haben wir eine Mission. Eine von uns ist in Besitz zweier Tupperschüsseln, die sie loswerden möchte. Dafür lohnt sich kein Stand auf dem Flohmarkt – aber die Schüsseln sollen auch nicht verkauft werden, sondern gegen etwas anderes Tolles eingetauscht werden. Und da ein Flohmarkt ja meist eine wahre Fundgrube ist, begeben wir uns auf die Suche nach geeigneten Tauschobjekten und entdecken dabei mancherlei Kuriositäten, aber auch Gewöhnlichkeiten. Alles liegt bunt vermischt auf den Verkaufstischen, die sich unter der Zeltkuppel und auf der Wiese der StraZe ausgebreitet haben.

„Schau mal, hier gibt es bemalte Thermoskannen, wäre das nicht etwas?“

„Zwei neue Tupperschüsseln gegen alte Thermoskannen eintauschen? – Wohl eher nicht.“

Stimmt, das wäre irgendwie ein mieses Geschäft.

So stöbern wir uns fachmännisch zwischen 250 anderen Besuchern durch die Gänge. Mal sind Kleider und Bücher ordentlich sortiert, andere Stände gleichen Wühltischen. Wahre Fundgruben also.

Geduld wird belohnt

Schließlich haben wir die Wahl zwischen einem sehr coolen Neoprenanzug, einem Doppelluftbett mit Motorpumpe oder einem aufblasbaren 2-er Kajak als Tauschobjekt. Hmm. Vielleicht doch lieber ein Wanderrucksack? Offenbar ist er schon weit in der Welt herumgekommen, zumindest wenn man den Aufnähern aus Indien und Australien Glauben schenken darf.

Die Entscheidung fällt nicht leicht. Zeit für entspannte Gespräche in der Sonne zwischen Kuchen und Bratwurstduft.

Am Ende wird es doch die Luftmatratze. Zwei Minuten Verhandlungseinsatz, einmal nett lächeln und den Standbesitzern das aufgeschlagene Buch unter die Nase halten, das die Geschichte der Tauschaktion erzählt. Hier kann sich jeder verewigen, der unsere Redakteurin dem Wohnmobil einen Schritt näher bringt. Die große Tüte mit dem Gummibett wird auf das Fahrrad gewuchtet. Dafür wandern die Tupperschüsseln auf den Verkaufstisch und werden hoffentlich noch am gleichen Abend weiterverkauft.

Jetzt warten wir gespannt auf den nächsten Flohmarkt, damit auch die Luftmatratze wieder einen neuen Besitzer findet. Denn damit kann man schließlich noch keine Europa-Reise starten.

Bilder: Constanze Budde und Luise Fechner