Von Iwan Parfentev.

Das Tanzen und Trinken für die gute Sache hat sich wieder ausgezahlt. Die Veranstaltung „Tanzen fürs Gewächshäusle“ ging am 22. November 2014 in die zweite Runde und lockte wiederum Massen an Menschen in das Jugendzentrum Klex. Etwa 400 Leute kamen zur Party und unzählige andere resignierten bereits an der langen Schlange vor dem Eingang. Am Mittwoch, den 17. Dezember fand nun die Übergabe der erwirtschafteten Spendengelder an den Direktor des botanischen Gartens, Professor Martin Schnittler, statt.

Insgesamt 1.837,37 Euro konnten durch die Veranstaltung eingenommen werden und kommen in voller Höhe der geplanten Sanierung der historischen Gewächshäuser zugute. Die erste gleichnamige Veranstaltung Ende Juni konnte etwa 1.900 Euro Spenden akquirieren. Die Gebäude bedürfen einer Sanierung, denn nach fast 130 Jahren ist das Material durch die hohe Luftfeuchtigkeit stark angegriffen und die Tragfähigkeit kann nicht mehr gewährleistet werden. 3,5 Millionen Euro werden benötigt, 1,36 Millionen stellt der Bund zur Verfügung und 350.000 Euro kommen aus den Mitteln der Universität. Mit den Spendenaktionen des vergangenen Jahres und den wohltätigen Spenden Vieler ist laut Professor Schnittler nun die Hälfte der benötigten Mittel gesammelt.

Betriebserlaubnis gilt für zwei weitere Jahre

Doch auch die andere Hälfte muss finanziell gestemmt werden. Zu diesem Zweck werden aktuell Schreiben an verschiedene Stiftungen vorbereitet und besonders zur Weihnachtszeit hofft der Direktor des botanischen Gartens auf den Spendenwillen privater Förderer und Betriebe. Eine weitere Möglichkeit der Finanzierung liegt potenziell in den ab 2015 verfügbaren BAföG-Mitteln des Landes aufgrund der kompletten Übernahme der BAföG-Zahlungen durch den Bund. Sechs Millionen Euro werden bereits vor Anfang des neuen Jahres als Abschlagszahlung zur Verfügung gestellt, davon sind eine Million Euro zur Aufstockung des Bauunterhalts geplant. Die Bestimmung des für Greifswald vorgesehenen Geldbetrags wurde in der gleichfalls am 17. Dezember stattfindenden Senatssitzung debattiert. „Wir haben auch darüber diskutiert, ob die zusätzlichen Mittel für die Gewächshäuser genutzt werden sollen“, erklärt Milos Rodatos, studentischer Senator. Das Rektorat möchte aber erst einmal versuchen, andere Förderungsquellen auszuschöpfen.

Übergabe des Erlöses der Tanzveranstaltung an den Direktor der botanischen Gärten: (v.l.n.r.) Magdalene Majeed, Erik von Malottki, Professor Schnittler und Antje Gärtner.

Übergabe des Erlöses der Tanzveranstaltung an den Direktor der botanischen Gärten: (v.l.n.r.) Magdalene Majeed, Erik von Malottki, Professor Schnittler und Antje Gärtner.

Seit dem 06.Juni 2014 ist der Zugang zu den Gewächshäusern für die Öffentlichkeit gesperrt. Nur durch eine Stützkonstruktion ist die Betriebserlaubnis für zwei Jahre verlängert worden, was es dem Personal ermöglicht die Pflanzen weiterhin zu pflegen. Die gewonnene Zeit gleicht einem Ultimatum, um die restlichen 1,75 Millionen Euro zu beschaffen, bevor die Mittel des Bundes verfallen und die Betriebserlaubnis für das Gewächshaus erlischt. Grund zur Hoffnung geben aber Wohltätigkeitsaktionen, wie das „Tanzen fürs Gewächshäusle“, die zeigen, dass das Schicksal der Gewächshauser der Studierendenschaft nicht egal ist.

Fotos: Iwan Parfentev