Gone_girlEine Rezension von Tom Peterson.

Mit „Gone Girl – das perfekte Opfer“ zeigt Regisseur David Fincher („Fight Club“, „Sieben“) was er am besten kann – Filme zu machen, die sich dem Zuschauer für einige Zeit ins Gedächtnis einbrennen werden.


In dem knapp zweieinhalbstündigen Thriller wird die scheinbar heile Ehe des Paares Nick und Amy Dunne thematisiert, die erste Risse erhält, nachdem Amy spurlos an ihren fünften Hochzeitstag verschwindet. Durch Befragungen der Polizei zeigt sich rasch, dass zwischen den beiden Ehepartnern durchaus einige Probleme herrschten. Als immer mehr Spuren auf Nick als Täter hinweisen, muss dieser sich plötzlich gegen die Meinung der Polizei und der breiten Öffentlichkeit verteidigen. Vehement bestreitet er etwas mit dem Verschwinden seiner Ehefrau zu tun zu haben. Im Laufe der Ermittlungen werden jedoch immer mehr Geheimnisse über das Eheleben der beiden enthüllt, die nicht nur Nick zu tiefst schockieren werden.

Auch dem Zuschauer werden harte Nerven abverlangt, was wohl vor allem an dem grandiosen Drehbuch von Gillian Flynn liegen dürfte. Mit ihr holte sich David Fincher die Autorin der Buchvorlage selbst als an Bord. Dass dies kein Fehler war, zeigt sich darin, dass der Film die dichte Spannung des Buches noch einmal verstärkt. In den beiden Hauptrollen glänzen Ben Affleck („Pearl Habour“, „Der Anschlag“, „Argo“) und Rosamund Pike („James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag“, „Zorn der Titanen“). Gerade Pike besticht durch eine vielschichtige Darstellung, die den Zuschauer unweigerlich in ihren Bann ziehen wird. Auch die Nebendarsteller bringen eine durchweg solide Leistung. Lediglich Neil Patrick Harris („How I Met Your Mother“, „Starship Troopers“) wirkt an manchen Stellen doch etwas hölzern.

Fincher schafft es, ein perfekt inszeniertes Filmerlebnis zu bieten, welches mit harten Schnitten, der geschickten Verbindung der verschiedenen Zeitebenen und einem grandiosen Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross („Verblendung“) auftrumpfen kann. „Gone Girl – das perfekte Opfer“ fesselt mit seiner Spannung und versteht es mühelos den Zuschauer so zu verängstigen, dass diesem die Nackenhaare zu Berge stehen. Für Kinofans mit harten Nerven ein echtes Muss, denn dieser Film stärkt die Skepsis und lässt einen garantiert nicht mehr so schnell los.

Den Trailer zum Film gibt es hier:

 

„Gone Girl – Das perfekte Opfer“ von David Fincher

mit Ben Affleck, Rosamund Pike, Neill Patrick Harris

2 Stunden 30 Minuten

Vorstellungen in Greifswald: täglich 16.45 Uhr sowie 19.45 Uhr

Foto: 20th Century Fox (kein cc)