Müllsammler werden zum Coastal Cleanup Day begrüßt

Ein Beitrag von Vincent Roth und Jan Schmitt

Immer am dritten Samstag im September findet die größte weltweite Freiwilligenaktion zum Thema Meeresschutz statt – der International Coastal Cleanup Day. Der Tag wird von den US Meeresschützern Ocean Conservancy veranstaltet, Greifswald macht schon seit drei Jahren mit. Der Greifswalder NABU und das Technische Hilfswerk (THW) versuchten gemeinsam mit einigen Helfern, den Ryck und sein Ufer ein kleines bisschen sauberer zu machen.

Jedes Jahr gelangen 7 Millionen Tonnen Müll in die Meere. 15 Prozent davon werden an die Küsten gespült. Dieser Müll verunstaltet nicht nur das Landschaftsbild, er ist auch eine tödliche Bedrohung für Strandbewohner. Zahllose Vögel, Krebse und Fische verenden täglich am Verzehr von Plastikteilchen. Deshalb sind Projekte wie der International Coastal Cleanup Day eine gute Gelegenheit, der Müllmassen an den Stränden bewusst zu werden, die man im Alltag leicht übersieht. „Die Aktion sorgt dafür, dass die Menschen für die Verschmutzung des Planeten sensibilisiert werden“, so Anne Kotula, die Leiterin von „Umwelt ohne Müll“ einer Aktion des Greifswalder NABU. „Das besondere am Coastal Cleanup Day ist, dass es eine weltumspannende Aktion ist. Sie hat einfach größere Ausmaße und trotzdem ist man vor Ort Teil dieser Veranstaltung.“ Denn nicht nur die heimischen Strände sollen an diesem Tag von Müll befreit werden. Der NABU plant an 10 Orten in Deutschland eine Sammelaktion. Auch die Meeresschützer von Sea Shepherd veranstalteten in vier deutschen Städten und am Bodensee einen Beach Cleanup.  Schon im letzten Jahr engagierten sich 648.015 Freiwillige aus 92 Ländern für die Gewässer unseres Planeten.

Mit Sack und Greifer unterwegs

Um 10 Uhr ging es los, 26 Greifswalder und 6 Mitglieder des THW machten sich im nebligen Morgen alleine oder in Kleingruppen vom Greifswalder Museumshafen aus auf den Weg. Mit Müllsäcken, Greifern und Adleraugen suchten sie das Ryck-Ufer über drei Stunden ab und sammelten so 186 Kilogramm Müll. Mit zwei Booten fischten, mit Keschern ausgestattete Mitglieder des THW und einige Helfer die Überbleibsel feucht-fröhlicher Unternehmungen aus dem Fluss. Auch vom Ufer aus konnte man so manches Stück Treibgut erhaschen. Der Müllsammelkampagne in Greifswald ging ein erheblicher Organisationsaufwand voraus: es musste Werbung gemacht, Arbeitsmaterialien besorgt und die Entsorgung des gesammelten Abfalls geklärt werden.

Die Aktion war ein voller Erfolg (186 Kilogram Müll!), das schöne Wetter sowie neugierige Passanten, die sich stets nach dem ungewöhnlichen Treiben erkundigten, ließen den Vormittag niemals langweilig werden. Den Teilnehmern und den Schaulustigen ist tatsächlich die große Menge an Verunreinigungen in den Gewässern in und um Greifswald bewusster geworden. Der NABU hofft auch für die nächsten Jahre auf ein zahlreiches Erscheinen Umweltinteressierter und bedankt sich herzlich für die Unterstützung der Stadt und des THW, die diese Aktion möglich gemacht haben.

Einen Beitrag von moritzTV zum Costal Cleanup Day findet ihr hier.

 

Fotos: Vincent Roth