Europa hat gewählt und Greifswald auch. Der Gang zur Wahlurne ist die Möglichkeit mitzuentscheiden, welches politische Lager uns vertritt. Die Wahl ist eine spannende Angelegenheit, besonders wenn man das erste Mal wählen darf.

Ich erinnere mich noch genau daran, als ich in meinem Heimatort zum ersten Mal wählen gehen durfte: mit 16 Jahren kommunal und mit 18 Jahren bundesweit. Irgendwann ist immer das erste Mal, dachte ich vor der Kommunalwahl 2007. Ich bekam haufenweise Informationsbroschüren der verschiedenen Parteien, die mich als Erstwähler gewinnen wollten. Alle Parteien priesen an, dass sie für mich natürlich die beste Wahl seien. Außerdem betätigte ich damals den Wahl-o-mat: Dieser half mir nicht weiter. Meine politische Einstellung repräsentierte das Wahl-o-mat-Ergebnis in keiner Weise.

Was sollte ich also wählen? Bei den Wahlen in meinem Heimatort konnte ich glücklicherweise auf bekannte Gesichter zurückgreifen. Da fiel die Entscheidung in der Wahlkabine vergleichsweise einfach. Hier in Greifswald – in meiner neuen Wahlheimat – ging dies bei den Europa- und Kommunalwahlen 2014 nicht. Ich fühlte mich wieder zurückgesetzt ins Jahr 2007, als ich 16 Jahre alt war. Diese Wahl in Greifswald war für mich wie eine „zweite“ erste Wahl. Die gleiche Spannung, die gleichen Fragezeichen im Kopf. Ich fragte mich „Wer sind diese Personen auf den Plakaten?“ Ich resümierte: „Wurde bei den Podiumsdiskussionen etwas erzählt, was mir meine Wahl erleichtern würde?“ und „Wem traue ich zu, seine Wahlversprechen tatsächlich annähernd einzuhalten?“. Auch wollte ich mit meiner Wahl ein politisches Lager unterstützen, um eine solide Koalitionsbildung zu ermöglichen. Gedanken und Fragen, die mir sowohl vor meiner ersten Wahl im Heimatort als auch in Greifswald durch den Kopf gingen.

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Wiebke Evers

Schlussendlich ist jedoch wichtig, zur Wahl zu gehen, seine Stimme abzugeben und sich am politischen Geschehen zu beteiligen. Ich habe meine Chance genutzt an der Politik in Greifswald und in Europa teilzuhaben. Ich habe mich entschieden. Falls ihr euch genauso den Kopf zerbrochen habt wie ich, bietet euch diese moritz-Ausgabe auch unterhaltsame Artikel zur Entspannung.

Wolltet Ihr schon immer einmal erfahren, wie ein Festival auf die Beine gestellt wird? Dann ist die Reportage über die Vorbereitungen des Greifswalder International Students Festivals nach den Wahlstrapatzen eine wohlverdiente Unterhaltung. moritz hat die Planung und Vorbereitungen des Festivals begleitet und berichtet über ihre Erfahrungen. Wenn ihr euch jedoch nicht nach Neuigkeiten über Regionales sehnt, sondern eher auf der Suche nach internationalen Themen seid, so ist der Artikel über die Erasmus-Stundeten in Greifswald euer Thema zum Abschalten vom Alltag. Viel Spaß beim Lesen.

 

Das komplette Heft findest du hier.