Speisereise2Ein Restauranttest von Fabienne Stemmer und Markus Teschner

Ob für ein romantisches Essen zu zweit, zur Verköstigung des Besuchs oder einfach nur als Belohnung zwischendurch – in Greifswald gibt es einige Restaurants, in denen man gut essen kann. Damit die Qual der Wahl des Restaurants nicht zu groß wird, testen wir in der „Speisereise“ für euch einmal im Monat die besten und ungewöhnlichsten Lokale, die Greifswald und Umgebung zu bieten haben. Diesmal führt uns die Reise in das PORO, ein direkt in der Innenstadt gelegenes Restaurant, welches mit Service über ganze drei Etagen wirbt. Das klingt vielversprechend, dachten wir uns – und haben das Ganze mal etwas genauer unter die Lupe genommen.

Als wir abends im PORO eintreffen, werden wir sehr freundlich begrüßt und zu einem Tisch mit Blick auf die Grünanlage des Pommerschen Landesmuseums geführt. Auf den ersten Blick macht das PORO wirklich was her: Die Atmosphäre des Restaurants erscheint sehr angenehm, das Personal ist äußerst aufmerksam und freundlich, die Gerichte auf der Karte preisen sich sehr vielversprechend an. Insgesamt ist die Speisekarte sehr übersichtlich gestaltet. Für uns ist das zu Beginn gleich ein echter Pluspunkt, denn so verbringt man als hungriger Gast nicht Ewigkeiten mit dem Lesen der Karte, sondern erleichtert sich die Entscheidung erheblich. Zudem hat das PORO von allem etwas zu bieten: Pasta-Gerichte, Burritos, Salate, Suppen, Fisch und Steaks werden durch saisonale Speisen ergänzt.

Netter Service, gemütliches Ambiente

Lange müssen wir nicht warten, schon werden die Getränke serviert und unsere Essenswünsche aufgenommen. Hier kommt es zum ersten unerwünschten Vorkommnis des Abends. Von der groß beschriebenen Tafel an der Wand des Restaurants gelockt, möchten wir eines der saisonalen Spargel-Gerichte kosten. „Leider muss ich Sie enttäuschen, der Spargel ist aus“, klärt uns die Kellnerin auf. Wirklich schade, dass ausgerechnet das groß angepriesene Gericht nicht mehr serviert werden kann. Alternativ bestellen wir also einmal das 180 Gramm Rumpsteak mit Grilltomate und Backkartoffel sowie das Zanderfilet mit mediterranem Gemüse und Basmatireis.

Die Wartezeit nutzen wir, um auch die anderen Etagen des Restaurants zu begutachten. Die angekündigten drei Etagen haben wir uns dann doch etwas anders vorgestellt. Im Grunde besteht das PORO aus zwei Etagen und einem Barbereich, der nochmals durch vier Treppenstufen von der zweiten Etage getrennt ist. Ansonsten gefällt uns das Ambiente des Restaurants gut, auch wenn das Mobiliar und die restliche Einrichtung fast schon zu gewöhnlich daherkommt. Der Barbereich ist mit gemütlichen Sofas ausgestattet und bietet einen sehr schönen Ausblick auf das Landesmuseum. Hier werden Cocktails zu moderaten Preisen angeboten – zumindest in der Happy Hour, die täglich von 19-21 Uhr ist.

Kein Glück mit den Beilagen

Kaum sind wir von unserer Begutachtung zurück, kommt die Kellnerin schon mit unseren Gerichten. Keine langen Wartezeiten, sehr angenehm für den hungrigen Kunden. Optisch hat sich die Küche etwas einfallen lassen, passend zur Zeit des Nordischen Klangs kommt das Steak neben einem Notenschlüssel aus Sauce. Das Auge isst schließlich mit. Das zweite Gericht kann da leider nicht mithalten. Fangen wir jedoch mit dem Positiven an: Das Steak hat eine ordentliche Größe und schmeckt gut, die 180 Gramm haben wir natürlich nicht nachgewogen. Ein bisschen mehr Würze und etwas Sauce zusätzlich zum Notenschlüssel und das Steak zum stolzen Preis von 18,90 Euro wäre perfekt gewesen. Die dazugehörige Backkartoffel sowie die mit Käse gefüllte Grilltomate mundeten ebenfalls sehr. Inwieweit einem diese Kombination gefällt, bleibt natürlich Geschmackssache.

Weniger Glück haben wir mit dem zweiten Gericht: Das Zanderfilet. An dem Fisch an sich gibt es nichts zu meckern – Zander bleibt Zander. Die Beilagen können jedoch nicht als schmackhaft bezeichnet werden. Der Basmatireis ist extrem wässrig und geschmacksneutral; das Pfannengemüse kommt teilweise stark angebrannt und nahezu ungewürzt daher. Auch bei diesem Gericht fehlt eindeutig eine Sauce, denn so schmeckt es einfach nur fade und für den stolzen Preis von 14,90 Euro erleben wir eine herbe Enttäuschung.

Fazit 

Das Poro ist für Studenten nicht der richtige Anlaufpunkt, wenn es darum geht, zu einem angemessenen Preis satt zu werden. Wir können uns aber vorstellen, dass die Cocktails für 4 Euro in der Happy Hour ihren Preis wert sind, die hier jedoch ungetestet blieben. Zudem scheint es ein Glücksspiel zu sein, ob für den doch recht hohen Preis ein zufriedenstellendes Gericht auf den Tisch kommt. In unserem Fall war es eine 50 prozentige Trefferquote. Wir bekamen außerdem nicht das, worauf wir Appetit hatten – auch wenn es noch auf der Tageskarte stand.

Lage/Erreichbarkeit: 5/5
Ambiente: 3/5
Personal: 5/5
Essen: 2.5/5
Angebot: 3.5/5
Verhältnis – Preis/Leistung: 2/5
Eignung für das Studentenbudget: 2/5
Gesamt: 23/35

 Dies ist der zweite Teil der Reihe „Speisereise“. Alle weiteren Beiträge findet ihr über den Link.