Brinke_Straßenfest_15Am vergangenen Sonntag konnte man die ersten Sonnenstrahlen in geselliger Runde genießen, wenn man die Brinkstraße 16-17 aufsuchte. Hier fand ein buntes Straßenfest statt, mit Musik, Spiel und Spaß für groß und klein. Und auch wenn die Sonne fröhlich wärmte, war am Horizont eine kleine graue Wolke zu erblicken, die das Gemüt ein wenig betrübte.

Es sind viele Menschen anwesend. Darunter kleine und große, junge und alte. Jeder ist gekommen, die Sonne zu genießen und die beiden Veranstalter,  die Initiative „Brinke16-17 erhalten“ und die Altstadtinitiative Greifswald e.V., zu unterstützen in ihrem Vorhaben, die Häuser in der Brinkestraße 16-17 vor dem Abriss zu bewahren. Es gab Essen, Kaffee und Kuchen auf Spendenbasis, sowie ein nettes Programm mit Musik und Improtheater. Weiterhin konnte man Informationen zur Geschichte der beiden Häuser aus einem kurzen Vortrag von Kunsthistoriker Felix Schönrock, Mitglied der Altstadtinitiative Greifswald e.V., erfahren. Er gab anschließend eine Führung.

Dennoch war neben der Freude auch eine Wehmut zu spüren. Aufgrund des Umstandes, dass am 15. März mit dem Bioladen “Sonnenmichel” der letzte Mieter aus dem Haus auszieht. Befürworter für den Erhalt des Ensembles sind morgen von der Initiative eingeladen, sich um 11 Uhr auf dem Fischmarkt zu einer friedlichen Demonstration einzufinden. Dort soll eine Kundgebung stattfinden, inklusive einem Rundgang zu abrissbedrohten Häusern.

Eigentümer: “Rennovierung würde Mieten in ungeahnte Höhen treiben”

Am Telefon äußerte sich gegenüber dem webMoritz der Eigentümer zu den Ereignissen des letzten Jahres und den gescheiterten Verhandlungen um das Gebäude. Das Grundstück habe er wegen einem möglichen Tauschgrundstück ein Jahr offen gehalten. In diesem Jahr, so Roman Schmidt, sei nichts von Seiten der Initiative unternommen worden. Dabei habe er sogar noch den Mietvertrag des “Sonnenmichels“ verlängert, welchem schon vom Voreigentümer zum April 2013 gekündigt worden war. Erst Anfang dieses Jahres sei von anderen Grundstücken die Rede gewesen. Jedoch habe sein Bauunternehmen nun die eigene Planung soweit vorangetrieben, dass er auf ein solch kurzfristiges Angebot nicht mehr eingehen könne. Ein so kurzfristiger Tausch mit einem anderen Grundstück wäre nochmals sehr zeitintensiv, so stünden beipsielsweise Formalitäten mit Stadt und Bürgerschaft im Weg.

“Ich habe ehrlich und offiziell das Grundstück erworben, auf dem ein für mich abrissfähiges Gebäude steht und so werde ich nun handeln” so der Demminer Bauunternehmer. Eine Renovierung des 1856 errichteten Gebäudes sei unwirtschaftlich, da so auch die Mietpreise in ungeahnte Höhen steigen würden. Deswegen käme eine solche Lösung nicht in Frage. “Ich muss nun Farbe bekennen, da ich schließlich auch meine Firma und deren Mitarbeiter finanzieren muss.”

Fotos: Ulrike Günther