koeppenhaus_christine-250x186Das Literaturzentrum Vorpommern im Koeppenhaus macht in dieser Woche wieder mit zwei vielversprechenden Lesungen seinem Namen alle Ehre. Am Dienstagabend wird der Neurologe Christoph Kessler Erzählungen unter dem Titel „Wahn“ vortragen. Am Mittwochabend liest Alexander Nitzberg aus seiner Neuübersetzung von Michail Bulgakows „Meister und Margarita“.

Der 1950 geborene Neurologe Christoph Kessler ist seit 20 Jahren Direktor der Klinik für Neurologie an der Universitätsmedizin Greifswald. In seiner langjährigen Berufserfahrung als Spezialist für Hirnerkrankungen hat er Schicksale aus seiner Praxis zu Miniaturdramen verwoben, die bewegend und bisweilen komisch davon berichten „was es heißt, Mensch zu sein“. So handelt eine Geschichte von einem Mann, der aufgrund seines umfassenden Wissens über die internationale Mafia Wahnvorstellungen entwickelt und schließlich zu einem vergeblichen Rachefeldzug gegen diese aufbricht.

Die Veranstaltung, die in Kooperation mit der Buchhandlung Hugendubel stattfindet, wird von Professor Alfons Hamm, Direktor des Psychologischen Instituts der Universität Greifswald, eingeführt und moderiert.

Das Lieblingsbuch einer Generation

Der Mittwochabend verspricht eine literarische Reise zum Herzen Russlands. Alexander Nitzberg, der in Moskau geboren wurde und heute in Wien lebt, ist preisgekürter Übersetzer und Autor. Nun hat er den 1966 erstmalig erschienenen und damals stark zensierten Roman „Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow neu übersetzt und war damit sogar für den Leipziger Buchpreis 2013 nominiert. In dem Roman stellen ein Teufel namens Woland und der Riesenkater Behemoth aus der Wohnung Nr. 50 im Haus „Sadowaja“ Moskau auf den Kopf. Das witzige und freche Werk gilt als „Lieblingsbuch einer Generation“ und ist ein Klassiker der russischen Literatur.

Darüber hinaus stellt Nitzberg eine neue Werkausgabe Daniil Charms vor. Der ebenfalls russische Schriftsteller lebte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine kaum einzuordnenden Texte, die zur russischen Avantgarde gehörten, fanden erst im Zuge der „Perestroika“ – der 1986 begonnenen Modernisierungspolitik unter Michail Gorbatschow – Verbreitung.

Die Veranstaltung wird vom Quartiersbüro Fleischervorstadt unterstützt und von Ernst-Jürgen Walberg moderiert.

Kurz& Knapp

3. Dezember 2013, 20 Uhr

Christof Kessler „Wahn“

Eintritt 4 & 6 Euro

 

4. Dezember 2013, 20 Uhr

Alexander Nitzberg liest „Meister und Margarita“

Eintritt 5 & 3 Euro

jeweils im Koeppenhaus, Bahnhofstr. 4

Foto: Christine Fratzke (Archiv)